Sehr authentisch ... wie ein kleiner Urlaub!
Brennender MidiDie Geschichte:
In der Provence sind gerade die Sommerferien zu Ende gegangen, die Urlauber kehren zurück und damit ist auch die vermeintlich ruhige Zeit für die örtliche Polizei wieder zu Ende. In der ...
Die Geschichte:
In der Provence sind gerade die Sommerferien zu Ende gegangen, die Urlauber kehren zurück und damit ist auch die vermeintlich ruhige Zeit für die örtliche Polizei wieder zu Ende. In der Nacht vor dem ersten Arbeitstag sind die Straßen verstopft und überall geht es heiß her. Doch Capitaine Roger Blanc wird von seinem Kollegen Marius Tonon nicht zu einem normalen Verkehrsunfall gerufen, sondern zu einem wesentlich spektakuläreren Flugunglück.
Ein Propellerflugzeug ist beim Landeanflug auf die nahe Luftwaffenbasis in einem Olivenhain abgestürzt, der ausgerechnet dem führenden Fluglärmgegner der Umgebung gehört.
Handelt es sich nur um einen bedauerlichen Unfall oder steckt mehr dahinter? Roger ist ja bekannt dafür, dass er sich nicht so leicht von Ermittlungen abbringen lässt. Zusammen mit Marius und Fabienne steckt er auch dieses Mal seine Nase in sehr heikle Angelegenheiten und macht sich damit bei hochrangigen Politikern und einigen Vorgesetzten wenig Freunde.
Meine Meinung:
Der aus Paris strafversetzte Capitaine Roger Blanc hat sich langsam an die südfranzösische Lebensweise gewöhnt und beginnt, sich heimisch zu fühlen. Er renoviert fleißig sein altes Haus und vertieft die Freundschaft mit einigen netten Nachbarn.
Es gibt in dieser Reihe viele sympathische Charaktere, die mir inzwischen sehr ans Leserherz gewachsen sind. Dazu gehören nicht nur Roger, Marius und Fabienne, sondern auch weitere Figuren, die allesamt mit viel Liebe zum Detail und einer extrem hohen Authentizität beschrieben werden.
Gleichermaßen lebensecht zeichnet Cay Rademacher auch die wunderschönen Schauplätze. Rogers Joggingrunden durch die umliegenden Weinberge, entspannte Abendessen unter Platanen, Sonnenuntergänge mit zirpenden Zikaden im Hintergrund … die lebendige Atmosphäre zieht sich durch die gesamte Geschichte und es wirkt wie ein kleiner Urlaub.
An vielen Details erkennt man auch sehr deutlich, dass der Autor über eine Gegend schreibt, in der er sich auskennt. Absolut toll finde ich, dass er eigene Beobachtungen bzw. Erlebnisse in die Story einfließen lässt, wie beispielsweise die Tatsache, dass bedeutende historische Funde nicht standesgemäß in einem Museum ausgestellt werden, sondern ihr Dasein in irgend einem Abstellraum fristen müssen. In gewisser Weise sind Rademachers Krimis auch ein bisschen Reiseführer für die idyllische Provence.
Der Fall oder die Fälle, die Roger und seine Kollegen in diesem Buch zu lösen haben, sind wieder bestens durchdacht und zunächst sehr undurchsichtig. An Motiven und Ursachen ist alles möglich, vom Hexenfluch über Gier bis hin zu Terrorakten – komplex und abwechslungsreich präsentiert sich dieser Krimi und sorgt für spannende Lesefreude.
Am Ende bleiben zwar noch Kleinigkeiten offen, aber das steigert nur die Vorfreude auf den nächsten Teil!
Fazit:
Spannende Ermittlungen, sympathische Charaktere und ein absolut authentisches Setting machen diesen Krimi zu einem echten Lesevergnügen!