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Veröffentlicht am 10.05.2021

Buchtour durch Hamburg

Meine große Freiheit
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Eigentlich beinhaltet der Infotext des Verlages schon fast alles, was man zu dem Buch wissen muss.

Maike Brunk schien immer wieder eine neue Berufswahl zu treffen und wirkte dabei stets rastlos, auch ...


Eigentlich beinhaltet der Infotext des Verlages schon fast alles, was man zu dem Buch wissen muss.

Maike Brunk schien immer wieder eine neue Berufswahl zu treffen und wirkte dabei stets rastlos, auch teils desorientiert und hilflos. Erst dann in der IT-Brache hatte man bisschen das Gefühl, dass sie zum Teil angekommen zu sein schien. Aber eben nie so, dass sie Glück bei ihrer Arbeit gefunden hat.

Erst ein Zufall und eine kleine Schnapsidee bringen sie dazu sich als Tourguide einen Namen zu machen. Sie erkundet Hamburg in seinen ganzen Facetten und entdeckt habe eben viele neue Orte und dabei auch sich neu. Historisches, geschichtsträchtiges und auch aktuelles und Zukunftsmusik verbindet sie mit Hamburg.

Man begleitet Maike bei ihren ganz persönlichen Werdegang und ist dabei selbst als Leser sich immer mehr in Hamburg zu verlieben.

Ein Buch, dass auch die geheimen Orte von Hamburg aus der Flussseite einen näher bringt und man zunehmend das Verlangen weckt als bald nach Hamburg zu reisen und eben genau eine dieser ganz individuellen und besonderen Touren zu machen.

Maike ist dabei sehr emotional und man spürt ihre Liebe. Selbst zwischen den Zeilen liest man die Leidenschaft heraus.

Man versinkt mit ihr im Chaos, man hofft mit ihr und man kann auch die Freude mit ihr teilen.

Ein Buch, nicht nur für Hamburg Fans.

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Veröffentlicht am 28.04.2021

Gesamtwerk der Absurditäten

Tot bist du noch lange nicht, sag mir erst wie alt du bist.
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„Geneigte Leser, verehrte Leserinnen, es erwartet Sie ein Erzählband unbeschreiblicher Originalität und Witzigkeit. Zugleich handelt es sich bei den hier vorliegenden Texten um literarisch erhabene, in ...

„Geneigte Leser, verehrte Leserinnen, es erwartet Sie ein Erzählband unbeschreiblicher Originalität und Witzigkeit. Zugleich handelt es sich bei den hier vorliegenden Texten um literarisch erhabene, in ihrer Wort- und Satzfülle Gebirgsketten hoch über allem Standard befindliche Geschichten, Traktate und Moritaten. Auch ein gerüttelt und geschüttelt Maß an Verzweiflung und Grusel wohnt in den Erzählungen.“ (Quelle:Verlag)

Wie schon der Eingangstext zu dem Buch verrät ist dieses kleine Büchlein prall voller Phantastereien und Skurillitäten.
Keine Story ähnelt der anderen, so dass man hier ein Potpourri an literarischen Ergüssen erhält. Diese sind allerdings bisschen wie eine Pralinenschachtel, denn mal süß und schmackhaft und dann wieder sehr herb und einfach ekelhaft.
Dieses Buch lebt definitiv von der Mischung dieser verschiedenen Kurzgeschichten. Es ist eben genau das, was hier teils provokant empfunden wird.
Der Leser wird sich entdecken, dass er teils sich sehr konzentrieren muss um überhaupt den Inhalt folgen zu können und dann am Ende dennoch erkennt, dass dies absoluter Quatsch war, aber andererseits wird man sich dabei entdecken, dass man plötzlich regelrecht Fan wird von einen Abwaschlappen oder einer Schnapsflasche.
Ohne viel zu verraten kann man nur zu einem Schluss kommen: das Buch ist genial als Gesamtwerk, aber in einzelnen nur gespickt von Rosinen und faulen Äpfeln. Definitiv ein gelungenes kleines Buch und sehr zu empfehlen.

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Veröffentlicht am 26.04.2021

Auseinandersetzung mit der Begrenztheit des Lebens

Das geschenkte Leben
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Holger Töllner ist in diesen Fall eben nicht nur Autor, sondern handelnde Hauptfigur des Buches. Er erzählt in seinem Erstlingswerk die Geschichte seiner eigenen Krebsdiagnose und Therapie.

Dabei wird ...

Holger Töllner ist in diesen Fall eben nicht nur Autor, sondern handelnde Hauptfigur des Buches. Er erzählt in seinem Erstlingswerk die Geschichte seiner eigenen Krebsdiagnose und Therapie.

Dabei wird man stiller Beobachter seines Lebens. Als Leser begibt man sich hier auf einen Rückblick der vergangenen Jahre von Töllner.

Töllner beschreibt hier wie er eben die Diagnose bekommen hat und das dabei inklusiver aller medizinischen Details, so dass man eben die einzelnen Schritte und Diagnoseverfahren und Therapieabläufe sicher nachvollziehen kann. Leider wirkt das dann doch recht trocken und man fühlt sich teils als Leser nicht gut abgeholt. Man spürt wenig Emotion, da Töllner immer wieder klar macht, dass er eben stark und selbstbewusst dem Krebs entgegen geht. Dabei bleibt aber eben das Gefühl für diese doch extrem lebenseinschneidende Diagnose auf der Strecke. Oft fühlt man sich nur als Beobachte einer Dokumentation.

Das ganze Leben scheint im Zeitraffer zu geschehen und ist eben geprägt von diversen Erfolgen, aber auch schweren Rückschlägen.

Die ersten zwei Drittel des Buches bestehen so mehr aus Schilderungen und medizinischen Details. Nur an wenigen Stellen bekommt man Bezug zur Figur und damit eben zum Autor, wenn er eben mal kleine berührende Geschichten einfließen lässt, wie eben die Darmoperation seines geliebten Hundes. Das scheint ihn mehr zu berühren, als seine eigene Diagnose.

Aber der Leser erfährt dennoch eine Steigerung, die eben den Buch deutlich gut tut, denn gerade das letzte Drittel ist deutlich geprägt von mehr Gefühlen und dann wirkt Töllner auch authentischer und nahbarer. Hier spürt man die emotionale Zerrissenheit, die Angst, die Wut oder eben auch die Trauer.

Definitiv ein Buch, dass man bis zum Ende lesen muss, um eben den richtigen Blickwinkel zu bekommen und dann als Leser versöhnt zu werden.

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Veröffentlicht am 25.04.2021

Duell der Serienmörder

Ostfriesenzorn
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„Sie will Urlaub machen auf Langeoog und in den Dünen entspannen. Dabei ist ihr Schicksal längst besiegelt. Denn der Mörder weiß genau, wo er sie später am Abend finden und ihr den Weg in die Ewigkeit ...

„Sie will Urlaub machen auf Langeoog und in den Dünen entspannen. Dabei ist ihr Schicksal längst besiegelt. Denn der Mörder weiß genau, wo er sie später am Abend finden und ihr den Weg in die Ewigkeit zeigen wird. Astrid Thoben ist das erste Opfer, weitere werden folgen. Bei ihren Ermittlungen erhält Ann Kathrin Klaasen unerwartet Hilfe von Dr. Bernhard Sommerfeldt. Eine Finte, um aus dem Gefängnis zu kommen? Oder ein ehrliches Hilfsangebot? Für Ann Kathrin eine hoch moralische Frage: Kann sie die Hilfe eines verurteilten Mörders annehmen, um Leben zu retten? „ (Quelle: Verlag)

Wer bereits einige Bücher von Klaus-Peter Wolf gelesen hat, der wird hier eben wieder altbekannte Figuren finden mit Ann-Kathrin Klaasen, Weller, Rupert und Co..
Doch diesmal findet man hier auch einen Serienkiller wieder, den Ann-Kathrin einmal in den Knast gebracht hat – Dr. Sommerfeldt. Doch diesmal soll er eben eine ganz andere Rolle spielen und eben nicht morden, sondern eine Hilfestellung bei Ermittlungen geben. Ob das gut geht?

Kathrin Klaasen ist im Laufe der Bücher eben nicht nur immer mehr real für den Leser, sondern altert eben auch wie alle Figuren und damit hat sie eben auch so ihre Schmerzen und Gefühlschaos mit zunehmenden Alter. Das finde ich einfach grandios eingebracht in das ganze Geschehen, denn so wird diese fiktive Figur immer persönlicher, authentischer und fast greifbar.
Das gilt natürlich nicht nur für sie, sondern auch für alle anderen Figuren der Handlung. Wolf schafft es eben immer wieder jede Figur von verschiedenen Seiten zu beleuchten und darzustellen, so dass sie stets authentisch wirken und nie gezwungen oder gar gekünstelt. Einfach extrem sympathisch.

Diesmal startet die Handlung auf Langeoog. Die tolle Idylle wird gestört durch Frauenmörder in den Dünen. Jemand mordet mit einer Stahlschlingenund treibt sein Unwesen. Anfangs scheint der Mörder recht schnell durchschaubar zu sein und nach und nach geht man so den Hinweisen nach, aber landet stets in einer Sackgasse. Der Druck auf die Kommissare wächst zunehmend, da das Morden nicht aufhört. Ann-Kathrin ist so sehr verzweifelt, dass sie meine immer mehr Parallelen zu Dr. Sommerfeldt zu erkennen und auch er meldet sich bei ihr, da der Mörder Kontakt zu ihn aufnimmt. Er will sich mit Sommerfeldt messen und ihn beweisen, dass er der bessere Serienkiller ist. Ein Wettlauf mit der Zeit und das Gefühl der Zerrissenheit packt den Leser so sehr, dass man schon fast Dr. Sommerfeldt als Figur sympathisch findet und ihn als kleinen Helden zur Kenntnis nimmt. Ja man sympathischster tatsächlich mit einen ehemaligen Serienkiller.
Solch Emotionen bei den Leser zu wecken schafft eben Wolf auf nahezu spürbarer Leichtigkeit.
Auch wenn zugegeben die Story etwas weiter hergeholt scheint, denn ich hoffe doch sehr, dass Serienkiller nicht geholfen wird frei zu kommen um der Polizei zu helfen , so ist es einfach genial geschrieben und definitiv jede Minute die man mit dem Lesen des Buches verbringt wert.

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Veröffentlicht am 14.04.2021

Frech und jung geblieben

Fertig ist die Laube (Die Online-Omi 15)
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»Letzten Sommer sind Gertrud und ich unter die Laubenpieper gegangen. Der Gunter Herbst, Gertruds Lebensgefährte, musste nämlich unters Messer. Und da ihm seine Kohlrabi und Tomaten so sehr am Herzen liegen, ...

»Letzten Sommer sind Gertrud und ich unter die Laubenpieper gegangen. Der Gunter Herbst, Gertruds Lebensgefährte, musste nämlich unters Messer. Und da ihm seine Kohlrabi und Tomaten so sehr am Herzen liegen, haben wir uns derweil um seine Parzelle in der Kolonie ‚Abendfrieden‘ gekümmert. Aber herrje, so ein Garten ist ja niemals fertig! Wenn Se hinten gejätet haben, sprießt vorne schon wieder das Unkraut. Trotzdem haben wir bei der Wahl zum schönsten Garten der Kolonie den zweiten Platz gemacht! Für den ersten Platz hat es nicht gereicht, wissen Se, die Schlehdorn von Parzelle 6 hatte uns eine hübsche Topfpflanze ins Gewächshaus gestellt, und dann hätte der Günter Habicht beinahe wegen Hanfanbau die Polizei gerufen, denken Se sich das nur! Aber ein zweiter Platz ist ja auch schön.«
(Quelle:Verlag)

Wer bereits schon Renate Bergmann (pseud. Torsten Rohde) kennt, der wird hier sicher nicht enttäuscht werden. Denn auch hier ist wieder die frische und teils auch freche Art des Schreibens vorrangig und natürlich findet man hier auch wieder altbekannte Figuren. Alles dreht sich um die Gartenparzelle. Und wer glaubt, dass eine derartige Kolonie langweilig ist, der täuscht gewaltig.

Renate und Gertrud sind beste Freundinnen.
Gunter (Gertrud ´s Freund) muss an der Bandscheibe operiert werden.
Gertrud mach sich Sorgen und hat versprochen, dass sie sich mit Renate um den Garten kümmern.
Renate weiß, dass Gertrud nicht so toll im Garten ist – sie macht mit/lässt sich überreden.
Doch leider ist das alles nicht so einfach, denn da gibt es ja noch den Herrn Harbicht als neuer Platzwart und Gunters Parzelle ist zu verwittert und entspricht nicht der Satzung. Also müssen die 2 Frauen innerhalb von 4 Wochen alles schick machen, sonst wird die Parzelle gekündigt.

Damit geht das entrümpeln und gärtnern los. Dabei bekommen die Zwei vielUnterstützung durch andere Nachbarn und immer wieder denkt Renate daran wie es denn in ihrer Kindheit und Jugend zugegangen ist. Abwechslungsreiche und durchaus sehr lustige Anekdoten reihen sich dabei ein und lockern das Geschehnis deutlich auf. Es scheint schon teils von der Handlung abzudriften, aber das ist eben auch gewollt und man muss dich immer wieder mit einen grinsen Seite für Seite lesen.
Dabei bekommt man sogar noch wirklich nützliche Tipps und Trick rund um den Garten, die man tatsächlich anwenden kann. Quasi ein Ratgeber in Romanform.
Hauptgegenspieler ist immer der Herr Harbicht, der sogar per Drohen die Gartenparzellen kontrolliert. Aber es herrscht auch so nicht immer Eitel-Sonnenschein in den Gärten, denn da gibt es eben auch Neider und auch Sodom und Gemorra in Liebesdingen – und das im hohem Alter.
Extrem witzig und amüsant geschrieben mit sehr bildlicher Darstellung, so dass man als Leser schon fast selbst zum Unkrautjähten losziehen will.

Definitiv ein empfehlenswertes Buch mit viel Witz und dennoch einer tiefgründigen Geschichte, denn älter werden wir wohl alle und müssen uns dann eben auch mit so manchen Wehewechenrumklagen – gut nur wenn man die Lust am Leben und seinen Humor nicht verliert, so wie eben Renate.

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