Frech und jung geblieben
Fertig ist die Laube (Die Online-Omi 15)»Letzten Sommer sind Gertrud und ich unter die Laubenpieper gegangen. Der Gunter Herbst, Gertruds Lebensgefährte, musste nämlich unters Messer. Und da ihm seine Kohlrabi und Tomaten so sehr am Herzen liegen, ...
»Letzten Sommer sind Gertrud und ich unter die Laubenpieper gegangen. Der Gunter Herbst, Gertruds Lebensgefährte, musste nämlich unters Messer. Und da ihm seine Kohlrabi und Tomaten so sehr am Herzen liegen, haben wir uns derweil um seine Parzelle in der Kolonie ‚Abendfrieden‘ gekümmert. Aber herrje, so ein Garten ist ja niemals fertig! Wenn Se hinten gejätet haben, sprießt vorne schon wieder das Unkraut. Trotzdem haben wir bei der Wahl zum schönsten Garten der Kolonie den zweiten Platz gemacht! Für den ersten Platz hat es nicht gereicht, wissen Se, die Schlehdorn von Parzelle 6 hatte uns eine hübsche Topfpflanze ins Gewächshaus gestellt, und dann hätte der Günter Habicht beinahe wegen Hanfanbau die Polizei gerufen, denken Se sich das nur! Aber ein zweiter Platz ist ja auch schön.«
(Quelle:Verlag)
Wer bereits schon Renate Bergmann (pseud. Torsten Rohde) kennt, der wird hier sicher nicht enttäuscht werden. Denn auch hier ist wieder die frische und teils auch freche Art des Schreibens vorrangig und natürlich findet man hier auch wieder altbekannte Figuren. Alles dreht sich um die Gartenparzelle. Und wer glaubt, dass eine derartige Kolonie langweilig ist, der täuscht gewaltig.
Renate und Gertrud sind beste Freundinnen.
Gunter (Gertrud ´s Freund) muss an der Bandscheibe operiert werden.
Gertrud mach sich Sorgen und hat versprochen, dass sie sich mit Renate um den Garten kümmern.
Renate weiß, dass Gertrud nicht so toll im Garten ist – sie macht mit/lässt sich überreden.
Doch leider ist das alles nicht so einfach, denn da gibt es ja noch den Herrn Harbicht als neuer Platzwart und Gunters Parzelle ist zu verwittert und entspricht nicht der Satzung. Also müssen die 2 Frauen innerhalb von 4 Wochen alles schick machen, sonst wird die Parzelle gekündigt.
Damit geht das entrümpeln und gärtnern los. Dabei bekommen die Zwei vielUnterstützung durch andere Nachbarn und immer wieder denkt Renate daran wie es denn in ihrer Kindheit und Jugend zugegangen ist. Abwechslungsreiche und durchaus sehr lustige Anekdoten reihen sich dabei ein und lockern das Geschehnis deutlich auf. Es scheint schon teils von der Handlung abzudriften, aber das ist eben auch gewollt und man muss dich immer wieder mit einen grinsen Seite für Seite lesen.
Dabei bekommt man sogar noch wirklich nützliche Tipps und Trick rund um den Garten, die man tatsächlich anwenden kann. Quasi ein Ratgeber in Romanform.
Hauptgegenspieler ist immer der Herr Harbicht, der sogar per Drohen die Gartenparzellen kontrolliert. Aber es herrscht auch so nicht immer Eitel-Sonnenschein in den Gärten, denn da gibt es eben auch Neider und auch Sodom und Gemorra in Liebesdingen – und das im hohem Alter.
Extrem witzig und amüsant geschrieben mit sehr bildlicher Darstellung, so dass man als Leser schon fast selbst zum Unkrautjähten losziehen will.
Definitiv ein empfehlenswertes Buch mit viel Witz und dennoch einer tiefgründigen Geschichte, denn älter werden wir wohl alle und müssen uns dann eben auch mit so manchen Wehewechenrumklagen – gut nur wenn man die Lust am Leben und seinen Humor nicht verliert, so wie eben Renate.