Innere Zerrissenheit
Die Geheimnisse meiner Mutter„Mit vierzehn bringt Rose ihre Mutter um – allerdings nur in den Geschichten, die sie ihren Mitschülern erzählt. Das ist leichter zu ertragen, als zuzugeben, dass ihre Mutter Elise einfach verschwunden ...
„Mit vierzehn bringt Rose ihre Mutter um – allerdings nur in den Geschichten, die sie ihren Mitschülern erzählt. Das ist leichter zu ertragen, als zuzugeben, dass ihre Mutter Elise einfach verschwunden ist, als Rose noch ein Baby war, und dass sie keine Ahnung hat, wohin, und vor allem – warum. Als Rose erwachsen ist, erfährt sie, dass die Schriftstellerin Constance Holden, einst eine gefeierte Bestsellerautorin, die dann aber plötzlich mit dem Schreiben aufgehört hat, damals die Letzte war, zu der Roses Mutter vor ihrem Verschwinden Kontakt hatte. Und mehr als das – Elise und Constance waren ein Liebespaar. Rose nimmt Kontakt zu Constance auf, um endlich zu erfahren, was mit ihrer Mutter geschehen ist …“ (Quelle:Verlag)
Gleich vorab ist dies ein Roman, der schon vom Aufbau her sehr gelungen ist. Man wechslt immer wieder zwischen den Jahren 1982/83 und 2017/18. Man taucht so in Geschehen ein und erkennt die Entwicklungen der handelnden Personen. Ein Spagat, den ich als sehr gelungen bezeichne.
Rose lernt man als recht offenen Menschen kennen, wobei sie ihre eigene Wünsche auch einfach mal hinten anstellt.
Sie wurde allein aufgezogen von ihren Vater Matt. Da sie nichts von ihrer Mutter weiß, außer dass sie weg ist als sie noch ein Kind war denkt sie sich Geschichten über sie aus. Es scheint so, dass dies so ihr Umgang mit dieser Situation ist. Ihre Mutter als Traumfigur mit der sie Dinge anstellen kann wie sie möchte und ihr eben auch Charakterzüge verpassen kann, wie ihr es gefällt.
Erst als erwachsene Frau gibt ihr Vater Matt ihr Hinweise über das Verschwinden und damit eben 2 Bücher in die Hand. Bücher einer Autorin welche ihre Mutter wohl als letztes noch gesehen hat. Eine Suche nach ihrer Mutter bzw. dieser besagten Autorin Constance Holden beginnt.
Durch den Wechsel zwischen den Jahreszeiten bekommt man eben einen Einblick in das Leben von Roses Mutter Elise und wie sie damals gelebt und geliebt hat. Wie sie Constance kennengelernt hat und eben auch eine für damalige zeit ungehörige Liebe.
Aber auf der anderen Seite folgt man der Spur die Rose hat und wie sie als Bindeglied zwischen den beiden Zeiten fungiert.
Spannend auf beiden Seiten und dabei ein direkter und offener Schreibstil, der es dem Leser leicht mach sich in die jeweiligen Figuren hineinzuversetzen und diese eben auch aus verschiedenen Perspektiven kennen zu lernen.
Man begleitet Elise auf ihrer Suche nach Liebe, Glück und eben auch Freiheit und Selbstfindung.
Und man spürt auch das reservierte und dennoch auch einnehmende Wesen von Conny.
Rose scheint sehr viel von ihrer Mutter zu haben und verliert oftmals den Blick und gibt sich Träumereien hin.
Ein Frauenroman mit Tiefe, voller Zerrissenheit und auch Hoffnung.