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Veröffentlicht am 09.01.2019

Ein Buch, das nachwirkt

Der Wald
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Ich weiß selbst nicht genau warum, aber ich liebe dieses Cover. Es ist schlicht und hat einfache und sehr schöne Farben. Es passt daher auch zu dieser schlichten und schönen Geschichte.

Der kleine Pawel ...

Ich weiß selbst nicht genau warum, aber ich liebe dieses Cover. Es ist schlicht und hat einfache und sehr schöne Farben. Es passt daher auch zu dieser schlichten und schönen Geschichte.

Der kleine Pawel lebte mit seiner Familie in ihrem eigenem schönen Haus. Sie hatten ein Kindermädchen, ein Dienstmädchen und eine Köchin. Die Beziehung zu seiner Mutter war eher distanziert, denn sie hatte Bedienstete, die sich um Pawels Betreuung kümmerten. Aber dann kam der Krieg und alles wurde anders. Zusammen mit seiner Großmutter, seiner Tante, seiner Mutter und seinem Vater wohnt Pawel nun in einer Wohnung im besetzten Warschau. Nichts ist mehr wie früher. Auf engstem Raum und unter völlig anderen Bedingungen müssen Mutter und Sohn sich einander annähern, wobei Pawel sehr an seiner Mutter hängt, sie dagegen aber teilweise etwas distanziert ist.

Als sein Vater einen verletzten Engländer zum Sterben mit nach Hause bringt verändert sich alles und es kommt dazu, dass Pawel und seine Mutter vom Lärm des Krieges in die Stille des Waldes fliehen müssen. Hier leben sie in einer Scheune und Pawel lernt dort Dinge, die ihn sein ganzes Leben begleiten werden. Und auch die Beziehung von Mutter und Sohn verändert sich zunehmend.

Pawels Charakter und dessen Entwicklung gefällt mir sehr gut. Mit seinem kindlichen, manchmal naiven und sehr aufgeweckten Art hält er seine Familie auf Trab und sorgt für den ein oder anderen Schmunzler. Seine Mutter ist bemüht, aber schafft es in meinen Augen nicht immer Pawel gerecht zu werden. Manchmal kommt sie eher unsympathisch rüber, was aber auch an der Umständen liegen mag, in denen sie Pawel groß ziehen muss. Aber auch später in London zeigt sie sich oft eher von einer distanzierten und verständnislosen Seite. Als hätte sie Angst, Pawel zu sehr zu lieben, weil sie im Krieg zu viel verloren hat.

Es ist kein spannendes Buch, aber eine Geschichte mit sehr viel Gefühl, Emotionen und voller kindlicher Hoffnung. Es beschreibt die Beziehung zwischen Mutter und Sohn, die sich während des Krieges und auch danach sehr verändert.

Das Buch hat keine richtigen Kapitel. Es ist in Leseabschnitte mit Überschriften gegliedert. Wobei sich die Überschriften aus der Zeit des Krieges später wiederfinden, in der Zeit, als beide in England leben. So kann ein "blaues Hemd" in der Kriegszeit ganz andere Gefühle und Wahrnehmungen haben wie in der Zeit danach. Die Art wie das Buch aufgebaut ist und auch der Schreibstil der Autorin ist einfach und trotzdem fesselnd.

Fazit: Die Autorin schafft es hier, eine sehr schlichte Geschichte voller Emotionen und Gefühle zu schreiben, die man gar nicht mehr aus der Hand legen möchte. Dieses Buch ist nicht spannend, aber einfach schön geschrieben und sehr bewegend.

Veröffentlicht am 06.01.2019

Großartig geschriebene Fantasy-Geschichte

Wonders Macht
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Das Cover ist absolut passend zum Inhalt des Buches. Das grüne Auge und das angedeutete Uhrwerk im Hintergrund gewinnen im Laufe der Geschichte immer mehr an Bedeutung.

Kaido ist Polizeirekrutin auf einer ...

Das Cover ist absolut passend zum Inhalt des Buches. Das grüne Auge und das angedeutete Uhrwerk im Hintergrund gewinnen im Laufe der Geschichte immer mehr an Bedeutung.

Kaido ist Polizeirekrutin auf einer Akademie für besondere Polizeianwärter, der PSBD. Sie und fünf andere Rekruten werden in der Silvesternacht dazu verdonnert, dass leerstehende Herrenhaus von Graf Dannken zu kontrollieren. Der Graf ist vor zwei Jahren verschwunden, genauso wie zwei andere Rekruten und ihr Ausbilder, die nach einem Hilferuf des Grafen auf das Anwesen geschickt wurden um es zu kontrollieren.

Die zusammengewürfelte Truppe der Rekruten ist sich am Anfang nicht immer ganz einig, aber mit der Zeit müssen sie lernen zusammenzuarbeiten, denn das ist nötig um zu überleben. Irgendwann spüren sie, dass alles, was sie beim PSBD gelernt haben bei diese schon lange nicht mehr routinemäßigen Einsatz nicht mehr ausreicht, denn was hier geschieht, geht über den normalen Menschenverstand hinaus.

Wer dieses Buch liest, muss auf jeden Fall Zeit mitbringen und es intensiv lesen, denn es ist keine Geschichte für zwischendurch die man nebenbei mal lesen kann. Es ist eine sehr ausführliche und fantasievolle Erzählung. In 13 sehr langen Kapiteln, die immer wieder durch Lesebaschnitte getrennt sind, wird die Geschichte der 6 Rekruten erzählt. Die Leseabschnitte enden meistens mit Cliffhangern, wodurch man natürlich gar nicht mehr aufhören möchte zu lesen. Während der kompletten Geschichte kommt keinerlei Langeweile auf, man erfährt immer wieder etwas Neues und irgendeiner der Protagonisten steckt immer in Schwierigkeiten oder entdeckt was Neues, was unheimlich interessant zu lesen ist.

Der Schreibstil des Autors ist flüssig und er schafft es, alles so genau und Detailgetreu zu erzählen, dass man sich wirklich genau in die Situation hineinversetzen und sich alles ganz genau vorstellen kann. Schön fand ich auch, dass hier nicht einfach ein paar Jugendliche in ein Haus gesetzt wurden, so dass es Gefahr läuft, in Richtung Jugend-Splatter zu enden. Sondern es wurden pflichtbewusste Polizeirekruten als Protagonisten gewählt, die das Haus nicht verlassen sollten, bevor ihre Aufgabe, die die Polizeichefin ihnen aufgetragen hat, erfüllt ist.

Fazit: Man braucht nicht lange um in die Geschichte reinzukommen, denn es beginnt direkt aufregend. Danach muss man auf jeden Fall sehr genau lesen und aufpassen, damit man keine Details verpasst, da man sonst schnell den Faden verlieren kann. Bei mir hat es aber erst mal ein bisschen gedauert, bis ich mir die 6 sehr speziellen Namen der Rekruten merken konnte, aber nach einer Weile ging es, denn es sind ja nur sechs Vornamen, die immer wieder genannt werden. Das Buch hat mir sehr gut gefallen und wer Fantasy-Geschichten mit viel Abwechslung mag, auf die man sich aber auch wirklich komplett einlassen muss, der wird dieses Buch sehr mögen.

Veröffentlicht am 28.12.2018

Altersgerechte Geschichte mit tollen Illustrationen

Das kleine Morgenmufflon
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Verzweifelt versucht der Frühaufstehhase das kleine Morgenmufflon früh aufzuwecken, aber was immer er auch macht, er schafft es einfach nicht. So gerne würde er ihm doch den Sonnenaufgang zeigen. Aber ...

Verzweifelt versucht der Frühaufstehhase das kleine Morgenmufflon früh aufzuwecken, aber was immer er auch macht, er schafft es einfach nicht. So gerne würde er ihm doch den Sonnenaufgang zeigen. Aber dann hat die Gute-Nacht-Eule eine Idee, die dem Morgenmufflon doch noch ein unbeschreibliches Erlebnis bescheren soll.

Die Geschichte habe ich meinem vier Jährigen Sohn vorgelesen, der begeistert zugehört hat. Das Büchlein ist voll mit sehr schönen, bunten Illustrationen die perfekt zu dieser kurzen und liebevollen Geschichte über Freundschaft passen. Sie ist altersgerecht und einfach erzählt, so dass er keinerlei Nachfragen beim Vorlesen hatte. Aber natürlich musste ich ihm erklären, dass das Morgenmufflon kein echtes Tier ist.

Ich persönlich fand, dass die Geschichte jetzt weniger mit einem Morgenmuffel zu tun hat, denn das ist für mich jemand, der morgens sehr schlechte Laune hat. Aber das Mufflon schläft ja einfach nur gerne sehr lange, hat aber immer gute Laune.

Fazit: Ein sehr schönes Bilderbüchlein mit tollen bunten Bildern und einer liebevoll erzählten kurzen Geschichte. Mein Sohn hat sich sehr über darüber gefreut und wir hatten viel Spaß beim Vorlesen und entdecken der Bilder. Als kleines Vorleseerlebnis für zwischendurch ist dieses Büchlein auf jeden Fall zu empfehlen.

Veröffentlicht am 27.12.2018

Auf besondere Art fesselnd, spannend und dramatisch

Angstrausch
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Das Klappcover finde ich sehr schön. Es ist farblich und vom Bild her sehr gut auf das Buch abgestimmt. Es passt zu diesem kalten Buch und der kalten Geschichte.

Dem Klappentext gebe ich nicht ganz recht. ...

Das Klappcover finde ich sehr schön. Es ist farblich und vom Bild her sehr gut auf das Buch abgestimmt. Es passt zu diesem kalten Buch und der kalten Geschichte.

Dem Klappentext gebe ich nicht ganz recht. Meiner Meinung nach ist Simon kein Adrenalinjunkie. Vielmehr braucht er die Gefahr um eine innere Leere zu füllen und um sich selbst und vor allem seinen Freund Thierry etwas zu beweisen. Aber er übernimmt sich immer wieder, denn mental ist er dem Ganzen nicht gewachsen. In Gegensatz zu Thierry ist er ein liebevoller Kerl, der einfach nicht nein sagen kann. Er ist bemüht, die Fassade mit dem, was andere in ihm sehen wollen, aufrecht zu erhalten, aber er schafft es nicht immer, manchmal fehlt ihm einfach die Kraft.

Thierry dagegen ist ein Arschloch, der seinen Freund in jede noch so miese Situation bringen würde nur um besseres Filmmaterial zu bekommen, denn er selbst ist nur für die Arbeit zu Hause verantwortlich. Er sieht nur die Follower und die Einnahmen, die mit steigender Followerzahl natürlich mehr werden sollen. Wenn es Simon schlecht geht versucht er eher ihn zu manipulieren, damit er nicht aufhört mit seinen Aktionen, anstatt ihm wirklich zu helfen.

Nach dem Klappentext hatte ich etwas anderes erwartet. Ich dachte es ging um einen Typen, der auf der Suche nach Klicks alle möglichen Dinge macht bis hin zum großen Adrenalinkick am Mount Everest. Aber ganz so kam es nicht, was ich aber auch nicht weiter schlimm fand, ich fand das Buch auch so sehr gut.

Das Buch ist in drei Teile aufgebaut und hat somit keine richtigen Kapitel. Die Teile werden größtenteils aus der Sicht von Simon erzählt, wie er sein ersten großes Abenteuer nur knapp übersteht und wie es dazu kommt, dass er sich auf die Tour zum Mount Everst einlässt. Außerdem gibt es zwischendurch immer wieder Tagebucheinträge einer Bergsteigerin, auch sie möchte den Gipfel des Mount Everest erreichen. 

Simons Geschichte baute am Anfang für mich eine besondere Spannung auf, es war interessant zu sehen, wie er sich im Laufe des Buches entwickelt und auch, wie sich die Freundschaft zwischen ihm und Thierry entwickelt. Nach etwa zwei drittel des Buches fand ich es dann etwas langatmig, aber zum Schluss wurde es noch mal richtig spannend und dramatisch.

Den Schreibstil der Autorin fand ich sehr gut. Auch die Umsetzung dieser Idee, eine Geschichte über den Aufbau einer Internetseite zu bauen, die sich einzig und allein durch die Sensationsgeilheit der Menschen finanziert, finde ich sehr gut und auch sehr wichtig. Es ist nicht nur ein dramatischer Thriller, sondern auch einer, der wach machen sollte. Menschen wie Thierry haben nur Erfolg, wenn es immer wieder eine ganze Masse an Leuten gibt, die sich solche Videos im Internet ansehen. 

Fazit: Als ich das Buch anfing zu lesen konnte ich es gar nicht mehr weglegen. Auch wenn es sich zwischendurch etwas zog, wollte ich doch unbedingt wissen, wie es weitergeht. Für mich steckt eine Message in diesem Buch. Es geht nicht nur um die spannende und rührende Geschichte von Simon, der Vieles bei seinem Aufstieg auf den Mount Everest erlebt, es geht auch um die Art von Videos, die im Internet von Usern angezogen werden und so ihre Erschaffer zweifelhaften Ruhm ernten lassen. Es gibt Geschichten, hinter diesen Followerzahlen, wie die von Simon. Ich fand das Buch sehr interessant, aber es wird nicht jedermanns Sache sein. Wer Katastrophenbücher oder -filme mit etwas Drama mag, der wird dieses Buch so sehr mögen wie ich.
Am Ende des Buches gibt es übrigens einen Glossar, der noch mal alle Fachbegriffe erklärt sowie eine Karte vom Mount Everest. Ich hätte mir gewünscht, beides wäre vorne im Buch, dann hätte man gewusst, dass man nachschlagen kann und zwischendurch nicht googlen muss.

Veröffentlicht am 24.12.2018

Sehr gute Fantasy Geschichte

Wolfswille
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Das Buch ist der 4. Teil der "schwarzes Blut"-Reihe, die völlig unabhängig voneinander gelesen werden können. Die ersten drei Teile heißen: 1. Maleficus, 2. Mortalitas und 3. Mundita. Danach folgen 4. ...

Das Buch ist der 4. Teil der "schwarzes Blut"-Reihe, die völlig unabhängig voneinander gelesen werden können. Die ersten drei Teile heißen: 1. Maleficus, 2. Mortalitas und 3. Mundita. Danach folgen 4. Wofswille, 5. Wolfswut und 6. Wolfswahn. Als ich mir das Buch aussuchte wusste ich nicht, dass es der 4. Teil einer Reihe ist, es war nicht direkt ersichtlich. Beschloss dann aber auch ohne Vorkenntnisse mich auf das Buch einzulassen und ich habe es nicht bereut, man versteht die Geschichte auch sehr gut so. Alles, was man vorab wissen sollte ist, was eine Strigoi ist, aber ein Blick auf den Klappentext des 1. Buches und man weiß Bescheid.

Zum Cover gibt es nicht viel zu sagen. Es passt perfekt zum Buch, da die Geschichte in London spielt. Der ausgeschnittene Wolf darauf, durch den man den "Big Ben" sieht finde ich persönlich sehr schön.

Die Geschichte beginnt sehr spannend mit den Tagebucheinträgen eines Leutnants, der mit einem kleinen Schlittentrupp eine Insel auskundschaften soll, auf der vor Jahren ein Expeditionstrupp verschwunden ist. Hierbei wird es schon sehr mysteriös und es ist ein spannender und guter Einstieg in das Buch.

Dann gibt es einen Zeitsprung und man erfährt mehr über den Hauptprotagonisten Alfio, der alleine in London lebt. Mit aller Macht versucht er, den Wolf in sich zu unterdrücken. Denn wenn Alfio zum Wolf wird, verliert er die Kontrolle über sich. Dann geht es nur darum zu töten und zu fressen, egal ob Mensch oder Tier. Ich finde Alfio sehr sympathisch, obwohl er so ein böses Inneres hat und er sich nach außen hin gerne mürrisch und unnahbar gibt, hat er doch eine freundliche und hilfsbereite Seite. Er hilft, wenn er sieht, dass jemanden Gefahr droht oder unrecht getan wird, der sich selbst nicht wehren kann. Als er einmal die nahende Gefahr jedoch nicht erkennt, wird ihm das zum Verhängnis.

Den Schreibstil von Melanie Vogeltanz finde ich wirklich sehr, sehr gut. Sie findet immer die richtigen Worte und schreibt sehr flüssig und gut lesbar. Die Sprache und die Erzählweise ist perfekt an die Zeit angepasst, in der die Geschichte spielt.

Das Buch fand ich nicht immer spannend, zwischendurch gab es immer mal wieder ein paar Szenen, mit denen ich erst nichts anfangen konnte. Später aber weiß man, dass sie wichtig für den weiteren Verlauf der Geschichte sind, was das ganze dann wieder positiv zurechtrückt. Für mich war es jetzt auch eher eine Dark-Fantasy Geschichte und kein richtiger Horror, was ich aber auch nicht weiter schlimm fand.

Die Idee einen Werwolf oder Wolfsmenschen in London leben zu lassen ist nichts Neues, wurde hier aber sehr schön dargestellt. Das altertümliche London passt perfekt in die Szenarien der Geschichte und alles in allem wurde es sehr gut umgesetzt und erzählt.

Fazit: Nachdem richtig guten Anfang ist man etwas verwöhnt, es wird dann aber etwas Tempo herausgenommen. Das hat mich zwischendurch etwas gestört, ergab im weiteren Verlauf des Buches dann aber doch Sinn. Für Fantasy-Fans und Freunde von Werwölfen gibt es auf jeden Fall eine Kaufempfehlung von mir. Mir hat die Geschichte um Alfio sehr gut gefallen und ich möchte auch die beiden Fortsetzungen lesen. Da das Buch recht kurz ist, ist eine sehr schöne Dark-Fantasy Geschichte, die man zwischendurch sehr gut lesen kann. Und was ich wirklich noch mal loben möchte, ist der großartige Schreibstil der doch recht jungen Autorin, der mir sehr gut gefallen hat.