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Veröffentlicht am 13.02.2020

Fesselndes Jugendbuch mit vielen wichtigen Messages

Niemandsstadt
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Cover

Ich finde das Cover sehr interessant. Ich weiß nicht, ob in dem Binärcode das Wort "Niemandsstadt" drin versteckt ist. Ich habe es versucht herauszufinden, den Code, der Google dafür ausgespuckt ...

Cover

Ich finde das Cover sehr interessant. Ich weiß nicht, ob in dem Binärcode das Wort "Niemandsstadt" drin versteckt ist. Ich habe es versucht herauszufinden, den Code, der Google dafür ausgespuckt hat, habe ich auf dem Cover aber nicht gefunden. Die blaue Schrift oder den Sternenhimmel für den Buchtitel finde ich als Kontrast zu dem tristen schwarz-weißen Code sehr schön.
Inhalt

Josefine hat die Gabe, sich in die Niemandsstadt zu begeben. In dieser Stadt gibt es keine Träume, denn hier gibt es schon alles, was man sich in der wirklichen Welt erträumt. In der Schule wird Josefine von allen anderen auf Grund ihres Aussehens Josef genannt, viele denken, sie sei ein Junge. Sie ist eine Außenseiterin, eine Einzelgängerin, die so ist wie sie ist und sich keine großen Gedanken darüber macht. Sie versteht die Smartphone Generation nicht und will auch nicht wirklich was damit zu tun haben. Im Gegensatz zu ihrer einzigen Freundin Eli.

Eli hat als "Persona" eine zweite Identität auf dem Social Media Kanal "Magick". Hier ist Eli alles, was sie sein will, fast so wie Josefine in der Niemandsstadt. Sie giert nach Likes und neuen Follower, hier ist alles leichter wie im wahren Leben. Mit Josefine trifft sie sich regelmäßig heimlich Mittags im Park, denn hier kann sie auch so sein, wie sie möchte ohne sich hinter "Magick", ihrem roten Lippenstift und ihren Designerklamotten zu verstecken. Denn beide Mädchen sind so unterschiedlich und doch so gleich.

Meine Meinung

Also zunächst einmal muss ich sagen, dass ich mir nach dem Klappentext unter dem Buch was ganz anderes vorgestellt habe, aber trotzdem war ich alles andere als enttäuscht, es hat meine Erwartungen sogar übertroffen. Die Geschichte ist mit ihren kurzen Kapiteln sehr übersichtlich und einfach aufgebaut. Dabei ist sie in verschiedene Teile eingeteilt, die abwechselnd aus Sicht von den beiden Hauptprotagonistinnen Josefine und Eli in der ersten Person erzählt werden. Es fällt einem so sehr leicht, ins Buch rein zu finden und flüssig zu lesen, was vor allem für junge Leser sehr wichtig ist wie ich finde.

Der Autor lässt die Grenzen zwischen Realität und Wirklichkeit perfekt verschwimmen, lange ist es dem Leser ein Rätsel, ob die Niemandstadt tatsächlich existiert oder nicht. Dabei zeigt er mit einem leicht lesbaren Schreibstil sozialkritisch ein paar Schwächen der Gesellschaft auf und betrachtet auch kritisch die Menschen, die ihr halbes Leben im Internet führen und dabei völlig verlernen, zu träumen und zu fantasieren:
"Die Fantasie ist wie ein Muskel, der verkümmert, wenn man ihn nicht benutzt." (Zitat)
Dies ist nur eines von vielen tollen Messages, die im Buch vorkommen, ich könnte noch endlos viele Zitate aufschreiben, aber dieses hat mir mitunter am besten gefallen.

Die beiden Hauptprotagonistinnen waren mir erst mal ein Rätsel. Josefine kommt von Anfang an sehr sympathisch rüber, mit Eli dagegen hatte ich so meine Probleme. Aber ihr Charakter macht die stärkste und beste Entwicklung im ganzen Buch durch, so dass man auch sie irgendwann einfach gern haben muss.

Fazit

Die Geschichte enthält so eine wichtige Message, die sich nicht nur Jugendliche zu Herzen nehmen sollten. Wir sollten alle niemals verlernen, zu träumen und nicht ständig nur in Handy, Computer oder Tablet starren. Ich finde die Idee hinter dem Buch einfach richtig gut, die Umsetzung war teilweise sehr abgefahren, aber das macht die Geschichte auch wirklich zu etwas Besonderem. Es ist eine spannende Mischung aus Jugendroman, Fantasygeschichte und Science-Fiction. Das Buch ist auf eine ganz spezielle Art spannend und deswegen gibt es von mir eine klare Leseempfehlung und das nicht nur für Jugendliche.

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Veröffentlicht am 11.02.2020

Tolle Michung aus Fantasy und Thriller, aber leider mit einigen Längen

Das neunte Haus
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Cover

Als ich das Buch im Internet entdeckt habe dachte ich noch, so ein hässliches Cover für so ein vielversprechendes Buch. Aber da habe ich mich geirrt, denn wenn man es in der Hand hält, ist es ein ...

Cover

Als ich das Buch im Internet entdeckt habe dachte ich noch, so ein hässliches Cover für so ein vielversprechendes Buch. Aber da habe ich mich geirrt, denn wenn man es in der Hand hält, ist es ein richtiger Hingucker. Die Schlange ist mit einer Art Spot-Lack überzogen und hebt sich vom Bild ab und auch die Schrift glänzt silbern.

Inhalt

Das Alex Stern einmal an der Elite Uni in Yale sein würde, damit hätte sie nie im Leben gerechnet. Denn Alex führte früher alles andere als das Vorzeigeleben einer angehenden Studentin. Sie brach die Schule ab, nahm Drogen, trank Alkohol und ihren Körper zierten sehr viele Tattoos. Zu den Drogen griff sie um mit den Geistern, die sie schon als Kind sehen konnte, fertig zu werden. Durch die Drogen verschwanden sie und so wurde Alex in den Strudel einer miesen Jugend gerissen. Aber das alles änderte sich, als Daniel Arlington in ihr Leben trat. Darlington, wie er genannt wird, rekrutierte Alex als seine Nachfolgerin, sie soll der neue Dante im neunten Haus an der Universität in Yale werden. Das neunte Haus überwacht alle acht anderen Häuser, die bei Ritualen mit dunkler Magie die außergewöhnlichsten Dinge tun. So treffen zum Beispiel die Knochenmänner, die zu den Skull and Bones gehören, bei einer Eingeweidenschau eines Menschen oder eines Tieres Vorhersagen. Aber jetzt, einige Zeit nach ihrer Rekrutierung, ist ihr Mentor Darlington verschwunden und obwohl sie noch sehr unsicher in ihrem Handeln ist, ist sie nun bei der Überwachung der Rituale auf sich alleine gestellt.

Und so kommt es, dass bei einer Vorsehung der Knochenmänner etwas versucht, den von Alex gezogenen Kreidekreis zu durchbrechen. Dieser dient den Verbindungen bei der Durchführung der Rituale als Schutz vor den Geistern, die Alex als Einzige ganz ohne den Einsatz von Magie sehen kann, was eine ganz besondere Gabe ist, für Alex jedoch mehr Fluch als Segen darstellt. Bei diesem Ritual hört sie ein Klopfen oder eine Art poltern, als wolle sich etwas Zutritt in ihre Welt verschaffen, selbst die Toten verhalten sich in diesem Moment anders als sonst. Die Geräusche verklingen sehr schnell wieder und Alex hofft, dass dieses Poltern keine weitere Bedeutung hat. Aber kurz darauf wird die Leiche eines jungen Mädchens gefunden und Alex findet heraus, dass der Mord an ihr etwa zur selben Zeit stattgefunden hat, als sie das Poltern hörte. Und so beginnt Alex Nachforschungen anzustellen und hofft weiterhin, dass Darlington bald wieder auftaucht um sie zu unterstützen.

Meine Meinung

Der Einstig ins Buch ist mir recht schwer gefallen, es hat eine Weile gedauert, bis ich mich in der Geschichte zurecht gefunden habe. Erst nach gut hundert Seiten konnte ich relativ schnell und flüssig lesen. Teilweise wird man von den vielen Informationen doch sehr erschlagen und man muss sehr aufmerksam und konzentriert lesen.

Die Kapitel enden oft mit Cliffhanger, was die Geschichte zwar fesselnd macht, aber oft gibt es sehr viele Längen, vor allem in der Mitte. Da verliert sich das Buch immer wieder in vielen Rückblenden und Erklärungen. Ich denke, das hätte man auch etwas kürzer fassen können.

Die Geschichte an sich beginnt sehr kryptisch, was sich durch das ganze Buch zieht. Es ist unvorhersehbar und es gibt auch einige Wendungen, mit denen man nicht rechnet. Insgesamt ist es eine gute Mischung aus Fantasyroman und Thriller.

Der Charakter von Hauptprotagonistin Alex hat mir dabei sehr gut gefallen. Es ist sehr interessant durchdacht, warum ihr Leben so verpfuscht ist und wie sie es mit ihrer taffen Art schafft, mehr aus sich zu machen als jemals jemand von ihr geglaubt hätte.

Fazit

Positiv an dem Buch finde ich die großartige Idee, die dahinter steckt und auch den Schreibstil finde ich toll. Die Autorin schafft es, die mystische und kryptische Atmosphäre sehr gut zu beschreiben, aber wie schon erwähnt leider mit zu vielen Längen. Und das ist dann eben auch das Negative: Alles verliert sich oft trotz der fantastischen Details in endlosen Rückblenden und Erklärungen und ich muss sagen, das Ende fand ich gar nicht gut. Es endet mit einem fiesen Cliffhanger. Leider konnte ich nichts darüber finden, ob es eine Fortsetzung geben soll oder ob der Leser sich sein eigenes Ende ausdenken kann. Zwar wird die Geschichte einigermaßen abgeschlossen, aber der Leser bleibt doch mit einer wichtigen, offenen Frage zurück, ich hatte während des Lesens eigentlich gehofft, dass alles abgeschlossen wird. Von daher sehr schade, denn von der Idee her ist das Buch für mich ein Lesehighlight, von der Ausführung gibt‘s dann aber doch ein paar Abzüge. Aber Fantasy-Fans werden das Buch mögen, man muss nur einfach sehr viel Zeit einplanen um es zu lesen.

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Veröffentlicht am 04.02.2020

Leider ziemlich mau für einen Psychothriller

Die stille Kammer
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Cover

Das Cover finde ich zwar hübsch, es stellt aber leider gar keinen Bezug zum Buch da. Auch den Titel finde ich nicht so treffend.

Inhalt

Susan Webster hat ihren 3 Monate alten Sohn Dylan umgebracht, ...

Cover

Das Cover finde ich zwar hübsch, es stellt aber leider gar keinen Bezug zum Buch da. Auch den Titel finde ich nicht so treffend.

Inhalt

Susan Webster hat ihren 3 Monate alten Sohn Dylan umgebracht, indem sie ihn mit einem Kissen erstickt hat. Dafür saß sie einige Jahre in der forensischen Psychiatrie und wird nun mit neuer Identität entlassen. Nachdem sie einen Monat in Freiheit lebt und sich an ihr neues Leben gewöhnt hat, bekommt sie ein Foto zugeschickt, das an ihren alten Namen adressiert ist. Das Bild soll den inzwischen 4 Jahre alten Dylan zeigen.

Susan versucht zwar, das Ganze als einen blöden Streich abzutun, kann aber an nichts anderes mehr denken. Verzweifelt fragt sie ihre beste Freundin Cassie um Rat und beide kommen zu dem Entschluss, dass Susans Ex-Mann und Vater von Dylan was damit zu tun haben muss. Und es bleibt nicht bei dem Foto, Susan bekommt noch weitere Hinweise darauf, dass Dylan am Leben sein soll und so beginnt sie auf eigene Faust, sich auf die Suche nach ihrem tot geglaubten Kind zu machen und ihre Unschuld zu beweisen. Denn Susan hat keinerlei Erinnerungen an ihre Tat.

Meine Meinung

Der Schreibstil ist gut und passt auch sehr schön zur Geschichte, so dass man schnell und einfach ins Buch reinfindet. Dadurch, dass Susans Part in der ersten Person erzählt wird, kann man sich leicht in sie hineinversetzen und sich mit ihr zusammen den Kopf zerbrechen, was hier genau vor sich geht.

Leider finde ich es aber so, dass zu viele Gedanken und Rückblenden das Ganze in die Länge ziehen. Dabei werden die Ängste und Gefühle einer frisch gebackenen Mutter sehr schön dargestellt, man merkt, dass die Autorin weiß, wovon sie schreibt, da sie die Idee für das Buch kurz nach der Geburt ihres ersten Kinde hatte. Trotz der Längen birgt die Geschichte eine gewisse Spannung, denn man möchte ja wissen, was es mit den Hinweisen über Dylans Überleben auf sich hat.

Die Freundschaft zwischen Cassie und Susan finde ich teilweise etwas dubios. Genauso, wie Susans gelegentlich zweifelhafte Handlungen, sie scheint oft etwas naiv. Beide Charaktere konnten mich leider nicht so ganz überzeugen.

Fazit

Die Idee, die hinter dem Buch steckt, finde ich eigentlich sehr gut und auch für Spannung wird gesorgt. Trotzdem gibt es mir hier für einen Psychothriller einfach zu viele Seiten, auf denen zu wenig passiert. Für mich leider ein recht laues Buch, daher kann ich es auch nur bedingt weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 30.01.2020

Am Anfang etwas langatmig, aber mit etwas Geduld wird es spannend

Birthday Girl - Vier Freundinnen. Ein tödliches Geschenk.
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Cover

Ich finde das Cover optisch in Ordnung, aber wenn ich an den Inhalt des Buches denke, dann fallen mir sehr viele Ideen ein, die vielleicht besser zum Buch gepasst hätten. Es sagt nicht wirklich ...

Cover

Ich finde das Cover optisch in Ordnung, aber wenn ich an den Inhalt des Buches denke, dann fallen mir sehr viele Ideen ein, die vielleicht besser zum Buch gepasst hätten. Es sagt nicht wirklich was über den Inhalt der Geschichte aus.

Inhalt

Carys, Zoe und Andrea werden von ihrer Freundin Joanne zu deren vierzigsten Geburtstag eingeladen. Sie verrät den Dreien nur, dass die Feier über ein komplettes Wochenende gehen soll, aus allem anderen macht sie ein Geheimnis. So lässt sie die drei abholen und nach einem Flug mit einem Privatjet und einer holprigen Fahrt in einem stickigen Transporter landen sie schließlich irgendwo in Schottland an einem zweistöckigen Steinhäuschen, weit abgelegen von der nächsten Ortschaft. Die Stimmung während der ganzen Fahrt ist teilweise schon sehr angespannt und die Tatsache, dass ihre Handys eingesammelt werden macht das nicht besser.

An dem Steinhäuschen wartet dann endlich Joanne auf sie. Sie hat sich ein Spiel ausgedacht, bei der jeder der Freundinnen eine geheime Identität einer prominenten Person annimmt, die anderen beiden müssen erraten, welche es ist und was es damit auf sich hat. Hinweise dazu werden im ganzen Haus versteckt und dürfen bei Orakel Joanne erfragt werden. Dabei ist vor allem Carys schnell klar, dass Joanne hierbei eher mit ihren sogenannten Freundinnen abrechnen will und die Geburtstagsfeier nur ein Vorwand war um alle zusammen zu bringen. Dabei spielt Carys Vergangenheit eine große Rolle.

Meine Meinung

Die Geschichte wird größtenteils aus der Sicht von Carys in der ersten Person erzählt, nur wenige Kapitel zum Ende hin aus Sicht eines anderen Protagonisten. Dann gibt es noch einige kleinere Leseabschnitte in Kursivschrift, die ebenfalls in der ersten Person geschrieben sind. Dies sind Gedankengänge und erst spät wird klar, zu wem diese gehören.

Am Anfang dauert es etwas, bis die Geschichte interessant wird. Es wird viel geredet und die Fahrt zu dem Häuschen ist auch recht lange. Dabei spürt man die angespannte Atmosphäre zwischen den drei Frauen und man fragt sich, warum sie sich das alles überhaupt antun. Dabei treffen dann vier sehr unterschiedliche Charaktere aufeinander, die alle ihre Vergangenheit und auch ein paar Leichen im Keller haben. Nicht jede Handlung der Charaktere ist meiner Meinung nach logisch, aber darüber muss man einfach mal hinwegsehen. So was gibt es ja auch im echten Leben, dass man sich unlogisch verhält.

Etwa nach einem Drittel wird es dann aber sehr interessant, es passiert endlich einiges und es wird spannend. Die Spannung hält dann auch fast bis zum Ende an, schade, dass nicht noch ein bisschen mehr passiert ist, denn die Geschichte hatte sehr viel mehr Potential wie ich finde. Den Schreibstil von Sue Fortin finde ich sehr gut, man kann quasi durch das Buch durchfliegen.

Fazit

Das Buch ist relativ spannend und bis auf den Anfang schnelllebig und unterhaltsam. Vor allem zu Beginn der Geschichte hätte meiner Meinung nach etwas mehr passieren dürfen oder man hätte den Anfang etwas kürzer fassen können, aber es ist jetzt auch nicht so, dass es langweilig ist. Alles in allem hat mir das Buch gut gefallen und als Psychothriller, den man so zwischendurch mal lesen kann, ist es auf jeden Fall zu empfehlen.

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Veröffentlicht am 27.01.2020

Gelungener Auftakt

Das Vermächtnis der Grimms
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Cover

Ich liebe das Cover einfach. Es zeigt Kris und den Grimm, passt daher perfekt zum Buch und ich finde, hier stimmt einfach alles.

Inhalt

Kris war als Kind krank, seitdem hat sie eine Gabe: Sie ...

Cover

Ich liebe das Cover einfach. Es zeigt Kris und den Grimm, passt daher perfekt zum Buch und ich finde, hier stimmt einfach alles.

Inhalt

Kris war als Kind krank, seitdem hat sie eine Gabe: Sie kann zwischen den Zeilen lesen. Das ist für sie sowohl Fluch als auch Segen. Denn so erkannte sie zum Beispiel in einer simplen Nachricht ihres Freundes, dass er sich während des Schreibens der SMS mit einer anderen vergnügte. Als sie nun bei einer Tour durch Neuseeland in einem Kaffee sitzt und dort einen Bericht aus ihrer Heimat Deutschland über die sogenannten Grimm-Morde sieht, verliert sie das Bewusstsein und findet sich in einer Vision wieder, die sie so stark noch nie zuvor hatte. Sie begegnet in einer fremden Welt einer Frau, die ihr sagt, dass die Masali versagt haben und nur sie alleine stark genug sei um gegen den Grimm zu kämpfen. Kurz darauf wird sie von einem riesigen Wolf gejagt und wacht dann wieder in dem Kaffee auf, umringt von Sanitätern.

Nachdem sie ihrem Bruder Brayden von der Vision erzählt lässt der sie nach Frankfurt fliegen, wo sie sich seiner Einheit des FBI's anschließen soll, denn mit ihren Fähigkeiten könnte sie der Schlüssel dazu sein um die Grimm-Morde, die überall auf der Welt passieren, aufzuhalten. Die Täter sind bislang völlig harmlose Menschen, wobei das Schema der Morde immer wie in einem Märchen abläuft. In Anlehnung an Hänsel und Gretel ist so zum Beispiel ein Mann in einem Krematorium durchgedreht und hat seine beiden Kollegen in die Verbrennungsöfen gesteckt um sie bei lebendigem Leibe zu verbrennen.

Die Masali sind eine kleine Gruppe von Schreibern, die früher einmal in Indien in einem Kloster lebten. Sie lebten im Zölibat und haben die Märchen erfunden, die sie in die Fantasie-Welt Abalion entließen. In Abalion leben alle Wesen, die die Masali erschaffen haben in einer Endlosschleife ihr Leben. Aber durch die Grimm Morde verschwimmen die Grenzen zwischen der realen Welt und Abalion immer mehr und nur Kris scheint dazu in der Lage zu sein, dies zu beenden.

Meine Meinung

Am Anfang muss man sehr genau lesen um sich in diesen Welten zurechtzufinden und den Zusammenhang zwischen den verschiedenen Welten zu verstehen. So beginnt die Geschichte im Kloster der Masali, hier werden die Handlungen der Protagonisten in der dritten Person erzählt. Dann folgt meist ein Kapitel über Kris, deren Part immer aus ihrer Sicht in der ersten Person erzählt wird und dann gibt es noch Kapitel aus der Sicht von Ash, der in der Fantasie-Welt Abalion lebt. Ash ist ein sehr liebenswerter Draufgänger, auch dessen Leben wird in der ersten Person erzählt. Wenn man das alles erst mal versteht, liest sich das Buch leichter und richtig gut.

Nach einem tollen Beginn flacht die Spannung erst mal ein klein bisschen ab, steigert sich dann aber schnell wieder.

Nicole Böhm schafft es, eine ganz fantastische Welt zu erschaffen und viele alte Märchen durch die Hand der Masali wieder aufleben zu lassen. Und Märchen, die einst gut gemeint waren nehmen so eine sehr blutige Gestalt an, als sie durch den Fluch des Grimms grausame Wirklichkeit werden. Dabei hat mir der Schreibstil sehr gut gefallen, es gibt nur wenige unnötige Details oder Längen. Die Geschichte bleibt unvorhersehbar und birgt vor allem zum Ende hin ein paar Überraschungen.

Hauptprotagonisten Kris finde ich mit ihrer taffen Art sehr sympathisch. Sie ist aber nicht die einzige Hauptprotagonistin, Ash und einige Masali werden genauso oft erwähnt wie sie. Im Buch gibt es auch mehr Liebeszenen wie der Klappentext vielleicht vermuten lässt. Diese sind aber immer passend und sogar sehr wichtig, denn sie beeinflussen auch einen Teil des Geschehens.

Fazit

Die Geschichte hat mich von der ersten Seite an in ihren Bann gezogen. Mir hat die Art, wie die Märchen zum Leben erweckt werden sehr gut gefallen. Aber insgesamt war es auch sehr anstrengend so zu lesen, dass man sich wirklich jedes Detail behält, manchmal war es mir schon fast ein bisschen zu viel. Es ist kein Buch, das man mal schnell nebenbei lesen kann. Fans von Märchenadaptionen und Fantasiebüchern werden dieses Buch aber ganz sicher sehr mögen. Ich fühlte mich gut unterhalten, so dass ich es sehr gerne weiterempfehle.

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