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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.02.2019

Wenn das Schicksal jemanden wahnsinnig werden lässt

Jetzt gehörst du mir (Ein Marina-Esposito-Thriller 8)
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Das Buch hat ein sehr ansprechendes Cover, durch das ich überhaupt erst darauf aufmerksam geworden bin. Optisch passt es einfach gut zusammen, der schlichte Stil gefällt mir sehr gut.

Als ich mich bei ...

Das Buch hat ein sehr ansprechendes Cover, durch das ich überhaupt erst darauf aufmerksam geworden bin. Optisch passt es einfach gut zusammen, der schlichte Stil gefällt mir sehr gut.

Als ich mich bei Vorablesen für ein Rezensionsexemplar beworben habe war mir nicht bewusst, dass dies bereits der 8. und somit letzte Teil einer Buchreihe ist. Aber ich fühlte mich schon nach wenigen Seiten gut angekommen im Buch und hatte nicht das Gefühl, dass ich besondere Vorkenntnisse brauche um diesen Thriller zu lesen, da er in sich eine abgeschlossene Geschichte ist. Es wird zwar oft Bezug genommen auf Dinge aus der Vergangenheit die sicher in den anderen Büchern vorkamen, aber es wird auch alles noch mal ausreichend genug erklärt um es zu verstehen. Aber wenn man alle Bücher kennt hat man sicher einen viel besseren Bezug zu den Hauptprotagonisten.

Das Buch beginnt direkt sehr aufregend mit einer Rückblende. Dann geht es weiter mit der Entdeckung der drei Männerleichen. Die Leichen werden aufgehangen und im selben Outfit an drei verschiedenen Schauplätzen gefunden, alle weisen Ähnlichkeit mit DI Phil Brennan auf und bei allen dreien wird eine Tarotkarte gefunden, "Der Gehängte". Phil möchte daraufhin nach Colchester fahren, um seinen ehemaligen Vorgesetzten Gary Franks bei der Aufklärung der Morde zu unterstützen, doch dort kommt er nie an.

Seine Frau, die Profilerin Marina Esposito, muss daraufhin auf die Ermittlungsfähigkeiten ihrer Vorgesetzten Cotter und Detectiv Sergeant Imani Oliver vertrauen. Aber aus Angst, die Polizei könnte nicht genug unternehmen versucht sie auf eigene Faust zu ermitteln.

Was mir sehr gut gefallen hat sind die kurzen Kapitel. Da mehrere Parteien ermitteln und es immer wieder Rückblenden gibt laufen somit mehrere Handlungsstränge nebeneinander. Das finde ich nicht immer gut, aber hier passt es. Es ist nicht zu viel, überschaubar und bringt Abwechslung in die Geschichte.

Dadurch, dass immer irgendwelche Geheimnisse gelüftet werden, unvorhersehbare und manchmal auch etwas skurrile Dinge passieren und es oft Rückblenden aus einer sehr bewegenden Vergangenheit gibt bietet die Geschichte Abwechslung und bleibt fast immer spannend. Am Schreibstil gibt es nichts zu bemängeln, man merkt, dass Tania Carver eine erfahrene Autorin ist. Alles ist gut erklärt, nicht in die Länge gezogen und leicht verständlich geschrieben.

Was ich auch sehr interessant fand war die Beleuchtung eines kompletten Lebens, das hätte ganz anders verlaufen können. Was ich meine erfährt man direkt im 1. Kapitel und wird in den Rückblenden erklärt. Was eine solche Erfahrung aus einem Menschen macht, der dann noch dazu so viele Steine in den Weg gelegt bekommt und immer wieder Pech hat, dessen Charakter ist verkorkst und am Ende.

Was ich nicht so gut fand war das Ende, da hatte ich mir ein bisschen mehr davon versprochen. Es war recht vorhersehbar, was passieren würde und auch was Phil und Marina betrifft fand ich es nicht ganz so gut wie den Rest der Geschichte.

Fazit

Mich konnte diese Geschichte von der ersten Seite an fesseln. Der einzige Charakter, mit dem ich nicht so viel anfangen konnte war allerdings Marina Esposito, was vielleicht daran liegt, dass ich die Vorgängerbücher nicht kenne. Hier kam sie eher etwas unscheinbar rüber und war meiner Meinung nach auch nicht wirklich der Hauptcharakter, denn es war nicht ihr Fall, sie agierte meistens nur im Hintergrund. Aber ansonsten fand ich es einen sehr gelungen Thriller, der mich gut unterhalten hat und den ich sehr gerne weiterempfehle.

Veröffentlicht am 04.02.2019

Von der Traumreise zur Gruselfahrt

Tag Vier
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Mir gefällt das Cover sehr gut, es passt perfekt zum Buch und drückt durch die dunkle Farbe die düstere Stimmung, die irgendwann an Bord des Schiffes herrscht, gut aus.

Einen richtigen Hauptcharakter ...

Mir gefällt das Cover sehr gut, es passt perfekt zum Buch und drückt durch die dunkle Farbe die düstere Stimmung, die irgendwann an Bord des Schiffes herrscht, gut aus.

Einen richtigen Hauptcharakter gibt es in der Geschichte eigentlich nicht. Ein großer Teil dreht sich um die exzentrische Celine, eine alte Frau, die als Medium ihr Geld verdient. Mit ihr auf dem Schiff ist unter anderem ihre Assistentin Maddie, die Celine treu ergeben zur Seite steht, da sie ihren Job nicht verlieren möchte.

Mit auf dem Schiff ist ein Blogger, der Celine zur Rede stellen möchte, denn seiner Meinung nach ist sie eine Betrügerin. Neben dem Blogger, Celine und Maddie lernt man noch viele andere Charaktere kennen. Vom Bordpersonal bis hin zum Mörder und zwei älteren Damen, die sich zusammen auf dem Schiff an Sylvester das Leben nehmen wollen, wird in verschiedenen Kapiteln über verschiedene Schicksale erzählt.

Als dann der Strom ausfällt machen einige Passagiere und Besatzungsmitglieder seltsame Erfahrungen, aber niemand möchte an etwas Übersinnliches glauben, sie reden sich ein, dass es dafür eine rationale Erklärung geben muss.

Mir hat die Geschichte ganz gut gefallen, aber manche Handlungsstränge fand ich etwas zu sehr in die Länge gezogen. Interessant fand ich, dass es nicht nur einen Hauptcharakter gab, auch wenn der Fokus letztendlich auf Celine und ihrer Assistentin Maddie lag, so hat man doch sehr viele andere Charaktere und Schicksale kennengelernt, was das Ganze sehr abwechslungsreich machte.

Den Schreibstil von Sarah Lotz mochte ich schon in dem letzten Buch, das ich von ihr gelesen habe sehr (Angstrausch). Sie schreibt einfach und leicht verständlich. Manche Kapitel enden mit Cliffhangern, was ich immer ganz gut finde, denn es baut Spannung auf und man möchte unbedingt weiterlesen. Leider war es aber nicht immer so. Das Buch war weniger spannend, dafür aber oft gruselig und unheimlich.


Fazit

Eine schöne Schauergeschichte für zwischendurch. Umgehauen hat mich dieser Thriller nicht, aber ich fand ihn trotzdem gut und abwechslungsreich geschrieben, da er aus verschiedenen Blickwinkeln her erzählt war. Auch den Schluss fand ich sehr gut und etwas überraschend. Schön beschrieben wird hier, wie die Menschen sich verändern, wenn ihnen die Grundbedürfnisse erschwert werden und die Nahrung knapp wird. Sie sind gefangen wie Tiere auf diesem Schiff und bis auf einige Ausnahmen benehmen sie sich auch wie Tiere. Wer gerne Thriller liest, die dazu noch ein bisschen durch Geistergeschichten angereichert sind, hat an diesem Buch sicher viel Freude.

Veröffentlicht am 01.02.2019

Schöne und gruselige Kindergeschichte

Mika und der Wächter des Lichts
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Das Cover viel bei meinen Kindern leider mehr oder weniger durch. Es ist ok, aber Begeisterung kam beim reinen Anblick des Buches keine auf. Ich dagegen finde, dass es sich durch seine Schlichtheit von ...

Das Cover viel bei meinen Kindern leider mehr oder weniger durch. Es ist ok, aber Begeisterung kam beim reinen Anblick des Buches keine auf. Ich dagegen finde, dass es sich durch seine Schlichtheit von anderen Kinderbüchern deutlich abhebt und auffällt.

Am Anfang lernt man erst mal Mika und seinen besten Freund Tom kennen. Mika ist der eher zurückhaltendere und vernünftigere von beiden, der in einer fast zu perfekten Familie lebt, Tom dagegen ist cool und draufgängerisch. Seine Familienverhältnisse sind etwas zerrütteter, denn der Vater hat die Familie vor einiger Zeit verlassen. Mika wohnt mit seinen Eltern und seiner nervigen kleinen Schwester in einem Einfamilienhaus in dem auch Tom für eine Woche Quartier bezieht. Denn Mika hatte in der Nacht zuvor eine seltsame Begegnung mit einem stinkenden Schatten und nun wollen die beiden Jungs natürlich herausfinden, was es damit auf sich hat. Als sich dann noch in ihrem Wohnort Ganhagen Nachts Vorfälle von Vandalismus häufen beginnt für beide eine abenteuerliche und lehrreiche Woche.

Die Geschichte ist schön und altersgerecht geschrieben und hat auch ein paar Lehrreiche Aspekte, wie zum Beispiel dass man nicht immer voreilige Schlüsse ziehen sollte. Irgendwann driftete das Ganze aber kurz in eine Art Liebesgeschichte ab, was bei meinem 9-jährigen Sohn jetzt nicht so gut ankam. Aber bis auf diese Kleinigkeit fand er das Buch sehr cool.

Die Charaktere fand ich alle sehr gut, wobei ich das Familienleben von Mika manchmal ein bisschen zu perfekt fand, auch wenn es immer wieder wilden Streit mit der kleinen Schwester gab. Im Mittelpunkt der Geschichte steht wie ich finde Freundschaft und Zusammenhalt und das ist auf jeden Fall hier sehr schön geschrieben.

Fazit

Eine sehr schöne, altersgerechte Geschichte für Kinder ab 8 Jahren. Wir haben daraus eine Gute Nacht Geschichte gemacht. Alles in allem fanden wir die Geschichte sehr gelungen. Wer Gespenstergeschichten mag und sich gerne ein bisschen gruselt ist hier genau richtig.

Veröffentlicht am 30.01.2019

Klare Leseempfehlung für diesen tollen Krimi

Der Angstmann
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Das Buch beginnt direkt sehr aufregend. Im Gebäude der Bundesrudergesellschaft Dresden wird eine Frauenleiche gefunden und Max Heller von der Kriminalpolizei begibt sich zum Tatort. Der Mörder möchte offensichtlich, ...

Das Buch beginnt direkt sehr aufregend. Im Gebäude der Bundesrudergesellschaft Dresden wird eine Frauenleiche gefunden und Max Heller von der Kriminalpolizei begibt sich zum Tatort. Der Mörder möchte offensichtlich, dass die Leiche gefunden wird, denn anstatt sie in die nahe gelegene Elbe zu werfen lässt er sie schrecklich zugerichtet am Tatort liegen. 

Mittel und Zeit für die Mordermittlungen sind begrenzt, das macht das Verhalten von Hellers Vorgesetzten Rudolf Klepp deutlich. Klepp ist durch und durch ein Nazi und glaubt selbst kurz vor Kriegsende und dem damit immer nähernd rückenden Ende des deutschen Reiches, an den Endsieg. Er denkt absolut engstirnig und versucht mit allen Mitteln Hellers Ermittlungen zu sabotieren und schnellst möglich zu beenden.

Auch fehlt es Heller an Personal für die Mordermittlungen, denn alle brauchbaren Männer sind an der Front und die wenigen, die noch da sind, warten so gut wie alle auf einen Marschbefehl. Die einzig ehrliche Unterstützung bekommt Heller scheinbar von dem Arzt Alfred Schorrer. Denn auch er scheint politisch genauso wenig von Hitlers Regime und vom Krieg zu halten wie er selbst, auch wenn es aus Angst niemand offen ausspricht.

Dadurch, dass dieser Krimi im 2. Weltkrieg spielt ist er schon mal etwas ganz Besonderes. Dem Ermittler ist es nicht mal grade möglich Verstärkung über ein Handy anzufordern oder auf die digitale Welt für die Ermittlungen zurückzugreifen.

Der Charakter von Max Heller gefällt mir sehr gut. Er wohnt zusammen mit seiner Frau Karin in einem Mehrfamilienhaus und gemeinsam haben sie zwei Söhne, die beide an der Front kämpfen. Schon lange haben sie nichts mehr von ihnen gehört und so ist unklar, ob sie noch Leben. Heller steckt all sein Herzblut und seine Zeit in die Ermittlungen, er möchte diesen Fall lösen, aber begibt sich dabei auf einen schmalen Grad. Denn schnell kann ein falsches Wort oder ein falscher Schritt als Volksverhetzung gelten. Prinzipientreu und ehrgeizig setzt er alles daran, trotz der schlechten Bedingungen, den Frauenmörder zu finden.

Die Kapitel sind bis auf wenige Ausnahmen nicht zu lange und immer mit einem Datum und der Tageszeit versehen. Den Schreibstil finde ich wirklich sehr gut. Die einzelnen Szenen sind ausführlich und so beschrieben, dass man es sich richtig gut vorstellen kann. Vor allem die Beschreibung des Tages, an dem im Dresden bombardiert wurde. Hier gab es vielleicht einen etwas zu großen Zufall, über den man aber auch gerne hinweg sieht, denn selbst im Krieg gab es kleine Wunder.

Die Geschichte ist nicht durchgehend spannend, aber es gibt immer wieder interessante Wendungen, Ereignisse und Verstrickungen, genauso, wie ein guter Krimi sein sollte. Die Charaktere haben mir alle sehr gut gefallen und manchmal steckt mehr Menschlichkeit in jemandem drin, wie man vielleicht vermutet. Es gab im Krieg viele Mitläufer, die aus Angst falsch handelten, was auch in dieser Geschichte oft deutlich wird.

Fazit

Da dieses Buch im 2. Weltkrieg spielt, bekommt die Geschichte eine ganz besondere Atmosphäre. Zusätzlich zu den grausamen Morden kommt noch das Leid und die Not der Menschen hinzu, von dem auch der Hauptprotagonist nicht verschont bleibt. Ich fand diesen Krimi zwar nicht immer spannend, aber die Charaktere, die Detailsreiche Beschreibung der Ereignisse und der Schreibstil haben mir sehr gut gefallen. Von mir bekommt dieses tolle Buch auf jeden Fall eine klare Leseempfehlung für alle Krimi-Fans. Ich freue mich schon darauf bald die Fortsetzung zu lesen.

Veröffentlicht am 28.01.2019

Aufwühlend und spannend

Dunkle Flüsse
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Das Cover ist in Ordnung, aber für mich ist der Gesichtsausdruck des Jungen schwer einzuordnen. Angst, Begierde? Oder beides? Man kann sich auf jeden Fall gut vorstellen, dass der Junge auf dem Cover David ...

Das Cover ist in Ordnung, aber für mich ist der Gesichtsausdruck des Jungen schwer einzuordnen. Angst, Begierde? Oder beides? Man kann sich auf jeden Fall gut vorstellen, dass der Junge auf dem Cover David bzw. Patrick sein soll.

Das Buch beginnt direkt mitten im Geschehen. Der 16- Jährige Patrick ist auf der Flucht vor seinem Peiniger Frank Dohunan. Endlich hat er den Mut gefunden wegzulaufen. Patrick ist eigentlich David Schneider, aber als Frank den damals Siebenjährigen entführte erlaubte er ihm nicht mehr, seinen richtigen Namen zu benutzen. Unter einem Vorwand und einer schrecklichen Lüge hat Frank David damals einfach in seinem Auto mitgenommen und von diesem Tag an gab es keinen David mehr. David starb, genauso wie seine Kindheit und geboren wurde Patrick Nightingale.

Auch seine Eltern durchleben nach Davids verschwinden unvorstellbar schlimme Jahre. Während seine Mutter Kraft in Gebeten findet ertränkt sein Vater seinen Kummer im Alkohol. Aber sein Vater glaubt ganz fest daran, dass David noch immer lebt.

Auf der Suche nach seiner wahren Identität trifft David auf viele verschiedene Menschen, immer mit der Angst im Nacken, dass Frank ihn findet. Als er auf der Straße aufgegriffen wird und im Kinderheim landet trifft er auf Mark, der direkt wie ein Seelenverwandter für ihn ist.

Wenn man Bücher rezensiert liest man natürlich sehr viele Geschichten, aber nur wenige gehen so unter die Haut wie diese. Zwischen Entsetzen und Spannung möchte man das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Es ist aufwühlend, voller Emotionen und der Spannungsbogen wird von Anfang bis Ende konstant aufrechterhalten.

Einen Großteil der Geschichte begleiten wir Patrick auf seiner Flucht. Aber es gibt auch immer wieder Leseabschnitte über Mark, über Davids Eltern und über die anderen Charaktere, was das Ganze sehr Abwechslungsreich macht.

Es ist ein kurzes Buch ohne in die Länge gezogene Handlungsstränge, so dass es sich gut und schnell lesen lässt. Die Geschichte ist auf das Wesentliche reduziert und auf den Punkt gebracht, auch wenn das oft sehr schmerzhaft und und ohne Umschweife erklärt ist. Lediglich die Sprache war mir ab und zu etwas zu derb.

Fazit

Wer dieses Buch lesen möchte muss sich von Anfang an klar sein, dass dies nichts für zart Besaitete ist. Noch dazu beruht diese Geschichte auf einer wahren Begebenheit. Es wird grauenhaft und sehr genau erklärt, was der kleine David alles durchstehen musste. Von Fotos fürs Internet bis hin zu Vergewaltigungen und Schläge. Ich fand die Geschichte sehr gut geschrieben, aber sie ist nicht für jeden etwas. Solche Bücher rufen einem immer wieder ins Bewusstsein, dass es solche Menschen wie Frank wirklich gibt und auch Kinderpornographie-Netzwerke, so etwas sollte man nicht vergessen und dagegen ankämpfen. Ein tolles Buch, das die tiefsten Abgründe der Menschheit aufzeigt.