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Veröffentlicht am 11.01.2019

Schade, dass es sich etwas zieht

Engelskalt
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Eigentlich bin ich durch das Cover zu dem zweiten Buch auf die Buchreihe aufmerksam geworden. Nun hatte ich das Glück ein Rezensionsexemplar des ersten Teiles zu bekommen und lese diesen daher natürlich ...

Eigentlich bin ich durch das Cover zu dem zweiten Buch auf die Buchreihe aufmerksam geworden. Nun hatte ich das Glück ein Rezensionsexemplar des ersten Teiles zu bekommen und lese diesen daher natürlich zuerst. Mir gefällt das Cover sehr gut. Die rote, eingenäht aussehende, Schrift ist auffällig und fällt direkt ins Auge. Die Kirche im Hintergrund passt gut zum Inhalt des Buches. Im Inneren des Klappcovers ist eine norwegische Hütte, genauso stellt man sich die Häuschen dort vor.

Hauptprotagonist Holger Munch war mir direkt sympathisch. Er sieht sich selbst als netten Kerl und als Nerd und das bestätigt auch der Verlauf des Buches. Seine Kollegin Mia Krüger ist eine gebrochene junge Frau, die über den Tod ihrer Zwillingsschwester vor 10 Jahren nie hinweggekommen ist. Sie hat sich in ihr Häuschen auf eine Insel zurückgezogen um ihren Selbstmord zu planen, aber dann kommt alles anders. Denn als ein totes Mädchen im Wald gefunden wird braucht Holger Munch Hilfe und er hofft, diese bei Mia zu finden. Denn Mia hat Fähigkeiten, die weit über die anderer Ermittler hinausgehen. Sie erkennt Kleinigkeiten und Zusammenhänge, die sonst niemand entdeckt.

Munch stellt ein Ermittlerteam zusammen um Jagd auf den Mörder zu machen. Sie müssen sich beeilen, denn das kleine Mädchen ist nach Mias Meinung nicht das letzte Opfer.

Das Buch beginnt erst mal recht spannend, verliert dann aber direkt an Spannung. Es wird erst mal sehr viel über die Ermittler und deren Leben erzählt, was alles sehr in die Länge gezogen wird. Die vielen kurzen Kapitel bringen zwar etwas Abwechslung rein, es hat aber etwas gedauert, bis mich das Buch gefesselt hat. Die Geschichte an sich fand ich wirklich gut, aber man hätte es meiner Meinung nach etwas kompakter halten können. Wäre die Geschichte etwas kürzer, auf die spannenden und wichtigen Momente reduziert, wäre das ein viel besseres Buch, denn die Handlung und die Idee der Geschichte finde ich wirklich super.

Den Schreibstil fand ich meistens auch sehr gut, aber vor allem an Anfang gab es sehr viele kurze Sätze mit sehr vielen Kommas, das brachte mich beim Lesen schon etwas ins Stocken. Vielleicht gab es die vielen Kommas aber auch nur wegen der Übersetzung. Später viel es mir nicht mehr so auf, entweder war es besser oder ich hatte mich einfach daran gewöhnt.

Fazit: Die Geschichte fand ich zwar sehr gut, aber es hat sich teilweise sehr gezogen. Daher ziehe ich bei meiner Bewertung ein bisschen was ab. Aber wer gerne Krimis und Thriller liest, macht mit diesem Buch auf jeden Fall nichts falsch. Der zweite Band liegt schon bereit und ich werde ihn auf jeden Fall bald lesen.

Veröffentlicht am 09.01.2019

Ein Buch, das nachwirkt

Der Wald
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Ich weiß selbst nicht genau warum, aber ich liebe dieses Cover. Es ist schlicht und hat einfache und sehr schöne Farben. Es passt daher auch zu dieser schlichten und schönen Geschichte.

Der kleine Pawel ...

Ich weiß selbst nicht genau warum, aber ich liebe dieses Cover. Es ist schlicht und hat einfache und sehr schöne Farben. Es passt daher auch zu dieser schlichten und schönen Geschichte.

Der kleine Pawel lebte mit seiner Familie in ihrem eigenem schönen Haus. Sie hatten ein Kindermädchen, ein Dienstmädchen und eine Köchin. Die Beziehung zu seiner Mutter war eher distanziert, denn sie hatte Bedienstete, die sich um Pawels Betreuung kümmerten. Aber dann kam der Krieg und alles wurde anders. Zusammen mit seiner Großmutter, seiner Tante, seiner Mutter und seinem Vater wohnt Pawel nun in einer Wohnung im besetzten Warschau. Nichts ist mehr wie früher. Auf engstem Raum und unter völlig anderen Bedingungen müssen Mutter und Sohn sich einander annähern, wobei Pawel sehr an seiner Mutter hängt, sie dagegen aber teilweise etwas distanziert ist.

Als sein Vater einen verletzten Engländer zum Sterben mit nach Hause bringt verändert sich alles und es kommt dazu, dass Pawel und seine Mutter vom Lärm des Krieges in die Stille des Waldes fliehen müssen. Hier leben sie in einer Scheune und Pawel lernt dort Dinge, die ihn sein ganzes Leben begleiten werden. Und auch die Beziehung von Mutter und Sohn verändert sich zunehmend.

Pawels Charakter und dessen Entwicklung gefällt mir sehr gut. Mit seinem kindlichen, manchmal naiven und sehr aufgeweckten Art hält er seine Familie auf Trab und sorgt für den ein oder anderen Schmunzler. Seine Mutter ist bemüht, aber schafft es in meinen Augen nicht immer Pawel gerecht zu werden. Manchmal kommt sie eher unsympathisch rüber, was aber auch an der Umständen liegen mag, in denen sie Pawel groß ziehen muss. Aber auch später in London zeigt sie sich oft eher von einer distanzierten und verständnislosen Seite. Als hätte sie Angst, Pawel zu sehr zu lieben, weil sie im Krieg zu viel verloren hat.

Es ist kein spannendes Buch, aber eine Geschichte mit sehr viel Gefühl, Emotionen und voller kindlicher Hoffnung. Es beschreibt die Beziehung zwischen Mutter und Sohn, die sich während des Krieges und auch danach sehr verändert.

Das Buch hat keine richtigen Kapitel. Es ist in Leseabschnitte mit Überschriften gegliedert. Wobei sich die Überschriften aus der Zeit des Krieges später wiederfinden, in der Zeit, als beide in England leben. So kann ein "blaues Hemd" in der Kriegszeit ganz andere Gefühle und Wahrnehmungen haben wie in der Zeit danach. Die Art wie das Buch aufgebaut ist und auch der Schreibstil der Autorin ist einfach und trotzdem fesselnd.

Fazit: Die Autorin schafft es hier, eine sehr schlichte Geschichte voller Emotionen und Gefühle zu schreiben, die man gar nicht mehr aus der Hand legen möchte. Dieses Buch ist nicht spannend, aber einfach schön geschrieben und sehr bewegend.

Veröffentlicht am 06.01.2019

Großartig geschriebene Fantasy-Geschichte

Wonders Macht
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Das Cover ist absolut passend zum Inhalt des Buches. Das grüne Auge und das angedeutete Uhrwerk im Hintergrund gewinnen im Laufe der Geschichte immer mehr an Bedeutung.

Kaido ist Polizeirekrutin auf einer ...

Das Cover ist absolut passend zum Inhalt des Buches. Das grüne Auge und das angedeutete Uhrwerk im Hintergrund gewinnen im Laufe der Geschichte immer mehr an Bedeutung.

Kaido ist Polizeirekrutin auf einer Akademie für besondere Polizeianwärter, der PSBD. Sie und fünf andere Rekruten werden in der Silvesternacht dazu verdonnert, dass leerstehende Herrenhaus von Graf Dannken zu kontrollieren. Der Graf ist vor zwei Jahren verschwunden, genauso wie zwei andere Rekruten und ihr Ausbilder, die nach einem Hilferuf des Grafen auf das Anwesen geschickt wurden um es zu kontrollieren.

Die zusammengewürfelte Truppe der Rekruten ist sich am Anfang nicht immer ganz einig, aber mit der Zeit müssen sie lernen zusammenzuarbeiten, denn das ist nötig um zu überleben. Irgendwann spüren sie, dass alles, was sie beim PSBD gelernt haben bei diese schon lange nicht mehr routinemäßigen Einsatz nicht mehr ausreicht, denn was hier geschieht, geht über den normalen Menschenverstand hinaus.

Wer dieses Buch liest, muss auf jeden Fall Zeit mitbringen und es intensiv lesen, denn es ist keine Geschichte für zwischendurch die man nebenbei mal lesen kann. Es ist eine sehr ausführliche und fantasievolle Erzählung. In 13 sehr langen Kapiteln, die immer wieder durch Lesebaschnitte getrennt sind, wird die Geschichte der 6 Rekruten erzählt. Die Leseabschnitte enden meistens mit Cliffhangern, wodurch man natürlich gar nicht mehr aufhören möchte zu lesen. Während der kompletten Geschichte kommt keinerlei Langeweile auf, man erfährt immer wieder etwas Neues und irgendeiner der Protagonisten steckt immer in Schwierigkeiten oder entdeckt was Neues, was unheimlich interessant zu lesen ist.

Der Schreibstil des Autors ist flüssig und er schafft es, alles so genau und Detailgetreu zu erzählen, dass man sich wirklich genau in die Situation hineinversetzen und sich alles ganz genau vorstellen kann. Schön fand ich auch, dass hier nicht einfach ein paar Jugendliche in ein Haus gesetzt wurden, so dass es Gefahr läuft, in Richtung Jugend-Splatter zu enden. Sondern es wurden pflichtbewusste Polizeirekruten als Protagonisten gewählt, die das Haus nicht verlassen sollten, bevor ihre Aufgabe, die die Polizeichefin ihnen aufgetragen hat, erfüllt ist.

Fazit: Man braucht nicht lange um in die Geschichte reinzukommen, denn es beginnt direkt aufregend. Danach muss man auf jeden Fall sehr genau lesen und aufpassen, damit man keine Details verpasst, da man sonst schnell den Faden verlieren kann. Bei mir hat es aber erst mal ein bisschen gedauert, bis ich mir die 6 sehr speziellen Namen der Rekruten merken konnte, aber nach einer Weile ging es, denn es sind ja nur sechs Vornamen, die immer wieder genannt werden. Das Buch hat mir sehr gut gefallen und wer Fantasy-Geschichten mit viel Abwechslung mag, auf die man sich aber auch wirklich komplett einlassen muss, der wird dieses Buch sehr mögen.

Veröffentlicht am 03.01.2019

Eine gute Geschichte, die für einen Psychothriller aber viel zu wenig Spannung hatte.

Der Insasse
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Das Buch ist natürlich durch seine Aufmachung etwas Besonderes. Es hat einen gummiartigen, weichen Umschlug, der das Innere eine Gummizelle oder Isolationszelle in der Psychiatrie darstellen soll. Die ...

Das Buch ist natürlich durch seine Aufmachung etwas Besonderes. Es hat einen gummiartigen, weichen Umschlug, der das Innere eine Gummizelle oder Isolationszelle in der Psychiatrie darstellen soll. Die auffällige rote Schrift auf dem hellen Hintergrund passt dazu absolut perfekt.

Die Geschichte beginnt direkt mit einer schockierenden Einführung, so wie ein Psychothriller sein sollte. Dann wird die Geschichte erzählt, wie der 6-Jährige Max verschwindet, trotz der Vorsichtsmaßnahmen, die sein Vater getroffen hatte und auf die das Kind sich anscheinend verließ.
Ein Jahr später: Max' Vater Till ist dabei den Verstand zu verlieren. Sein letzter Ausweg um endlich seinen Seelenfrieden zu finden und sich von seinem Sohn verabschieden zu können ist der, sich in die psychiatrische Anstalt einschleusen zu lassen, in der der mutmaßliche Entführer und Mörder von Max behandelt wird. Und hier beginnt für Till dann eine Odyssee, mit der er so nicht gerechnet hat.

Was auf jeden Fall positiv ist, ist dass das Buch sich sehr schnell und leicht lesen lässt. Es gibt sehr kurze und abwechslungsreiche Kapitel durch die man schnell durch ist. Der Schreibstil von Sebastian Fitzek ist natürlich perfekt und absolut flüssig. Was ich jedoch als negativ empfand, war dass es sehr lange dauerte, bis es endlich spannend wurde und als es dann so weit war, war es auch schon gleich wieder vorbei. Ich musste lange lesen bis ich dann doch noch gefesselt war von der Geschichte.

Die Charaktere sind sehr gut gewählt und dargestellt. Der leidende Vater Till, der endlich wissen will, was mit seinem Kind geschehen ist um wieder ein halbwegs normales Leben führen zu können. Er geht in der Psychiatrie teilweise durch die Hölle, aber er möchte nicht aufgeben, bevor er endlich Gewissheit hat. Auch wenn nicht alles so ist, wie es scheint. Und auch die Mutter von Max ist sehr authentisch. Was sie macht ist absolut nachvollziehbar. 

Fazit: Es hat wirklich sehr lange gedauert, bis ich mich in der Geschichte nicht mehr langweilte. Es waren zwar immer wieder gute Momente im Buch, aber bis es endlich richtig los ging, verflogen doch einige Seiten. Und dann hielt die Spannung meiner Meinung nach auch nicht wirklich lange an. Die Umsetzung der Geschichte fand ich nicht optimal, man hätte bestimmt mehr draus machen können. Teilweise ist es ein spannendes Verwirrspiel, aber zum Schluss war ich dann froh, als das Buch beendet war. Es war teilweise sehr, sehr gut, aber überwiegend leider etwas langweilig. 

Veröffentlicht am 02.01.2019

Ein sehr gutes Buch, das aber in der heutigen Zeit niemanden mehr schockiert.

Das Tal der Puppen
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Das Cover gefällt mir sehr gut. Es strahlt irgendwie die schlichte und elegante Pop-Kultur Art aus, was in den zeitlichen Raum passt, in der es spielt.

Anne ist eigentlich der Hauptcharakter der Geschichte. ...

Das Cover gefällt mir sehr gut. Es strahlt irgendwie die schlichte und elegante Pop-Kultur Art aus, was in den zeitlichen Raum passt, in der es spielt.

Anne ist eigentlich der Hauptcharakter der Geschichte. Sie ist ein hübsches Mädchen, das ihr Elternhaus zurücklässt und nach New York zieht um dort Karriere zu machen. Aber was Anne neben der Karriere noch sehr viel wichtiger ist, ist die große Liebe zu finden. Annes Schönheit öffnet ihr schnell viele Türen, sie wird verehrt und geliebt, aber sie muss auch lernen, was geschieht, wenn sie diese Liebe nicht erwidert.

Neely macht meiner Meinung nach die größte charakterliche Entwicklung der Geschichte durch. Sie ist ein liebes Mädchen mit sehr großem Talent und wird schnell eine wichtige Bezugsperson für Anne. Sie ist sehr ehrgeizig und nutzt jede Gelegenheit um zu zeigen, was sie kann. Am Anfang lässt sie sich noch einiges Gefallen und braucht Hilfe, um zu erreichen was sie möchte, aber das ändert sich. Jedoch ist sie dem psychischen Stress des Show-Business nicht gewachsen, es verändert sie immer mehr.

Jennifer ist nicht so charakterstark wie Anne. Sie verkauft ihren Körper um zu bekommen, was sie will. "Dafür war ein fantastischer Körper schließlich da, um Dinge zu bekommen, die man haben wollte." Zitat Jennifer. Bei einem Telefonat mit ihrer Mutter wird noch mal bestätigt, dass Jennifers Mutter ihr ein solches Verhalten vorlebt.

Das Buch hat keine Kapitel, es ist in sehr lange Teile aufgeteilt in denen zwar immer wieder alle drei Frauen auftauchen, aber es wird dann jeweils der Fokus auf eine der drei Frauen gelegt. Es sind drei sehr verschiedene Charaktere die verschiedene Erfahrungen machen und jede findet ihren Weg um ganz nach oben zu kommen, aber nicht jede verkraftet es. 

Ich denke, in der heutigen Zeit schockiert dieses Buch niemanden mehr. Freizügige Geschichten über Sex und Drogen gab es seit der Erstveröffentlichung dieses Buches zu Genüge, es ist einfach nichts Neues mehr. Aber die Geschichte, die hinter den drei jungen Frauen steckt, die charakterliche Entwicklung, ist sehr gut geschrieben und passt in jedes Zeitalter. Es geht nicht nur um Sex und Drogen, es geht auch darum, wie das Showbusiness einen Menschen zerbrechen kann und wie es die tiefsten inneren Bedürfnisse und Fehler eines jungen Menschen von innen nach außen kehrt. Was ein normaler Mensch verstecken kann, können die drei jungen Frauen irgendwann nicht mehr verbergen. Vor allem Neelys Entwicklung zeigt das und lässt sie selbst und die Menschen in ihrer Umgebung darunter leiden.

Fazit: Die Geschichte mit den Höhen und Tiefen aus dem Leben der jungen Frauen hat mir eigentlich sehr gut gefallen. So kurz nach dem Krieg war ein solches Buch natürlich ein kleiner Skandal, ein Abenteuer, an dem jeder teilhaben wollte. Heut zu Tage schockiert so etwas niemanden mehr. Zwischendurch gab es immer wieder sehr viel Smalltalk, eine Sache, die in die heutige, schnelllebige Zeit eher nicht passt. Aber trotzdem fand ich es interessant die charakterliche Entwicklung der Hauptcharaktere zu sehen und auch wenn sich das Buch gelegentlich etwas zog fand ich es wirklich gut.