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Veröffentlicht am 01.05.2022

Ein wunderbarer Rätselkrimi

Der Tod macht Urlaub in Schweden
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Österlen, eine idyllische Gegend in Südschweden. Der Stockholmer Mordermittler Peter Vinston soll sich hier eigentlich erholen, suchen ihn in letzter Zeit doch immer wieder Ohnmachtsanfälle heim. Doch ...

Österlen, eine idyllische Gegend in Südschweden. Der Stockholmer Mordermittler Peter Vinston soll sich hier eigentlich erholen, suchen ihn in letzter Zeit doch immer wieder Ohnmachtsanfälle heim. Doch dann wird Jessie Anderson, Star-Maklerin aus den USA und gebürtige Schwedin, in ihrem eigenen Musteraus ermordet. Ausgerechnet an dem unberührten Naturstrand hat sie eine Luxusvilla errichten lassen und somit den Zorn der Bevölkerung auf sich gezogen. Verdächtige und Mordmotive gibt es viele, das müssen Peter Vinston und seine junge Kollegin Tove Esping schnell erkennen. Obwohl der Städter und die Frau aus der Provinz unterschiedlich nicht sein könnten, müssen die beiden sich zusammenraufen um den Mörder zu fassen.
Endlich ein Cosy Crime aus Schweden! Mit viel Humor und einem wunderbar leichten Schreibstil haben mich die beiden Autoren von der ersten Seite an in ihren Bann gezogen. Die Landschaft von Österlen wird detailliert beschrieben, sodass ich quasi mit auf die Reise durch Südschweden genommen wurde. Der Mordermittler Peter Vinston hat seine Eigenarten, die ihn aber sofort zu einem Sympathieträger machen. Ebenso wie die junge, eifrige Ermittlerin Tove Esping. Die beiden sind jedoch nicht die einzigen liebenswerten und schrägen Figuren, die diesen Krimi so wunderbar unterhaltsam machen. Es gibt viel zu entdecken!
Ein gemütlicher Rätselkrimi, der erste Band einer neuen Krimireihe, auf deren weitere Fälle ich mich sehr freue.

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Veröffentlicht am 25.04.2022

Hygge-Krimi

Tod im Trödelladen
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Anne-Maj Mortensen ist das, was man als resolute und rüstige Rentnerin bezeichnen kann. Die ehemalige Arzthelferin hat auch im Ruhestand genug Energie, um mehrmals die Woche im Trödelladen der dänischen ...

Anne-Maj Mortensen ist das, was man als resolute und rüstige Rentnerin bezeichnen kann. Die ehemalige Arzthelferin hat auch im Ruhestand genug Energie, um mehrmals die Woche im Trödelladen der dänischen Provinzstadt Odsherred auszuhelfen. Privat lebt sie mit Herrn Mortensen zusammen, ihrem geliebten Dackel. Regelmäßig kommen Tochter und Enkelin zu Besuch, um sich von Anne-Majs Kochkünsten verwöhnen zu lassen. Neben dieser kulinarischen Leidenschaft ist die ältere Dame außerdem eine begeisterte Krimi-Leserin. Als erst Helmer Bergstrøm, ehrenamtlicher Verwalter des Trödelladens, und einen Monat später auch seine Frau Vips sterben, glaubt Anne-Maj nicht an natürliche Todesfälle. Hartnäckig macht sie sich daran, die vermeintlichen Morde selbst aufzuklären.
Anna Grue hat mit diesem Hygge-Krimi eine leichte und kurzweilige Lektüre geschaffen. Anne-Maj ist eine äußerst liebenswert dargestellte Frau, der Familie und Gemeinschaft wichtig ist. Sie kocht leidenschaftlich gerne und hat ein großes Herz. Die Handlung selbst ist mir für einen Krimi jedoch nicht spannend und ereignisreich genug. Klar, es ist ein Cosy-Crime und alles andere als ein Krimi mit Blutvergießen, aber vor allem in der Mitte des Buches zieht es sich doch sehr. Anne-Maj mischt sich in die Ermittlungen ein (besser gesagt: sie versucht es, denn ursprünglich gibt es keine Ermittlungen), immer wieder ruft sie einen jungen Polizisten an, löchert ihn mit Fragen und wirkt ein bisschen übereifrig. Sie scheint eher auf das Abenteuer, als darauf den Täter zu fassen, aus zu sein. Als Charakter hat sie mir trotz dessen sehr gut gefallen, sie hat Ecken und Kanten und sagt meist das, was sie denkt.
Ich mag Dänemark, Land und Leute sehr gerne und hatte hohe Erwartungen an dieses Buch- leider wurden diese nicht zu 100% erfüllt, daher gibt es von mir 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 20.04.2022

New York

Der große Fehler
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Andrew Haswell Green hat als Stadtplaner im 19. Jahrhundert das moderne New York erschaffen. Er gilt als Vater von 'Greater New York' und ist doch völlig in Vergessenheit geraten. Dabei gleicht sein Lebenslauf ...

Andrew Haswell Green hat als Stadtplaner im 19. Jahrhundert das moderne New York erschaffen. Er gilt als Vater von 'Greater New York' und ist doch völlig in Vergessenheit geraten. Dabei gleicht sein Lebenslauf der Vorlage eines Hollywood-Films. Im Alter von 83 Jahren wird Green auf der Park Avenue ermordet. An einem Freitag den 13. Zu diesem Zeitpunkt hat er bereits den Central Park, das Metropolitan Museum of Art und die Puplic Library erschaffen.
Jonathan Lee nutzt diesen auf wahren Begebenheiten beruhenden historischen Stoff und schafft einen Roman, der sehr bildlich ist und phasenweise fast an einen Film erinnert. Sein Schreibstil ist besonders und liest sich wirklich toll. Was den Inhalt betrifft, bin ich allerdings nicht so sehr begeistert. Der Roman beginnt mit der Ermordung Greens und wird dann auf verschiedenen Zeitebenen fortgeführt. Einzelne Geschichten wechseln sich immer wieder ab und erschaffen leider keinen durchgängigen Lesefluss. Mir fehlte eindeutig der rote Faden. Ohne Probleme konnte ich das Buch auch mal zur Seite legen und nach einiger Zeit wieder in den Stoff einsteigen; kein Roman, der mich mitgerissen hat.

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Veröffentlicht am 10.04.2022

Die Welt mit anderen Augen sehen

Atlas der Unordnung
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Dieser Atlas ist kein gewöhnlicher Atlas, wie man ihn aus dem Geographie Unterricht kennen mag. Dieser Atlas ist wortwörtlich ein Atlas der Unordnung. Ein sehr informatives und trotz seiner Komplexität ...

Dieser Atlas ist kein gewöhnlicher Atlas, wie man ihn aus dem Geographie Unterricht kennen mag. Dieser Atlas ist wortwörtlich ein Atlas der Unordnung. Ein sehr informatives und trotz seiner Komplexität sehr interessantes Sachbuch. Das Format des Buches ist groß, jedoch nicht so groß wie bei einem normalen Atlas.
Über 60 Karten und weitere Grafiken wechseln sich harmonisch mit längeren Sachtexten zum jeweiligen Kontext ab. Begonnen mit der Historie der Grenzen in der Weltgeschichte, widmen sich die Autoren unglaublich vielfältig den Themen, die Grenzen zu bieten haben. Meere und Grenzen, Mauern und Migration und auch kurioses in Bezug auf Grenzen wird thematisiert.
Besonders fasziniert und erschrocken zugleich war ich von den Kapiteln 'Russlands Comeback' und 'Ukraine gegen Moskau'. Grenzen bieten großes Konfliktpotential und genau dieses hat sich aktuell verwirklicht.
Der Umfang an Wissen in diesem Buch ist unglaublich groß. Von Allgemeinwissen bis zu Spezialwissen ist alles vorhanden. Ich möchte nicht von "unnützen Wissen" sprechen, denn Wissen ist niemals unnütz und sich auf so besondere Weise im Bereich Geographie, Geschichte, Religion-und Kultur sowie Politik (fort-)bilden zu können, finde ich ganz wunderbar. Ich möchte damit nur deutlich machen, dass dieses Sachbuch -sofern man möchte - hochkomplex ist. Mir macht es viel Spaß in so einem "Füllhorn an Informationen" zu lesen und mich auf eine spannende Reise rund um die Welt zu begeben.

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Veröffentlicht am 09.04.2022

Ein Buch wie ein Hollywood-Film

Die sieben Männer der Evelyn Hugo
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Monique Grant, eine junge aufstrebende Journalistin, wird von niemand geringerem als der Filmikone Evelyn Hugo auserwählt, ihre Biographie zu schreiben. In der New Yorker Penthouse-Wohnung der Hollywood-Legende, ...

Monique Grant, eine junge aufstrebende Journalistin, wird von niemand geringerem als der Filmikone Evelyn Hugo auserwählt, ihre Biographie zu schreiben. In der New Yorker Penthouse-Wohnung der Hollywood-Legende, verbringen die beiden viel Zeit zusammen, in der Evelyn Hugo auspackt: die ganze Wahrheit über die sieben Ehen, die sie geführt hat. Ihr Aufstieg in den 50er Jahren, die glamouröse Filmbranche, Manipulationen, Macht und Scheitern. All das, was Hollywood zu bieten hat.
Dieses Buch war mir bereits über den englischen Original-Titel bekannt und wurde auf Social Media gefeiert und gehypt. Zugeben, das hat mich skeptisch gemacht. Sehr skeptisch. Als ich das Buch dann im lokalen Handel entdeckt und den Klappentext gelesen habe, habe ich es kurzerhand doch gekauft. Und was soll ich sagen? Ich wurde positiv überrascht. Was genau ich von diesem Buch erwartet habe, kann ich im Nachhinein gar nicht genau sagen. Vielleicht eine schnulzigen Liebesgeschichte? Und diese Art von Geschichten mag ich gar nicht. Aber genau das ist dieses Buch nicht. Dieses Buch ist wie ein Blockbuster und doch so ganz anders. Evelyn Hugo hat sich ihren Weg nach ganz oben hart erkämpft, sie hat viele Höhepunkte in ihrer Karriere erlebt, einen Oscar gewonnen, war die bestbezahlte Schauspielerin in Hollywood und sehnte sich doch nach etwas sehr bodenständigen: einer Familie.
Der Schreibstil von Taylor Jenkins Reid ist so wunderschön fesselnd, leicht und einfach mitreißend. Ich habe sofort in die Geschichte hinein gefunden und habe das Buch in nur wenigen Stunden gelesen. Es liest sich so leicht, wie einen Film zu sehen. Teilweise habe ich sogar vergessen, dass Evelyn Hugo nur eine fiktive Person ist. Diese Frau hat so viel Persönlichkeit und Charakter und ist einfach unglaublich.
Dies hier ist sicher eines meiner Lese-Highlights dieses Jahr und ganz sicher werde ich Hollywood und die Welt der Stars jetzt mit ganz anderen Augen sehen.

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