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Veröffentlicht am 07.04.2019

Keine Spannung und massig Unnötiges

Lazarus
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Lazarus ist der siebte Teil der Krimi-Reihe um Joona Linna und kann unabhängig von den anderen Teilen gelesen werden. Mich konnte es jedoch nicht überzeugen, sodass es für mich das erste und letzte Buch ...

Lazarus ist der siebte Teil der Krimi-Reihe um Joona Linna und kann unabhängig von den anderen Teilen gelesen werden. Mich konnte es jedoch nicht überzeugen, sodass es für mich das erste und letzte Buch des Autorenduos war.

Alles begann so vielversprechend... der Klappentext hatte mich sofort überzeugt und man hörte eigentlich nur positive Meinung über das Buch. Dementsprechend habe ich mich darauf gefreut, aber die Enttäuschung ließ nicht lange auf sich warten.
Zunächst einmal der Inhalt: eigentlich fasst der Klappentext hier schon das Wesentliche zusammen und ich möchte nicht mehr verraten, um nicht zu spoilern. Wer sich jetzt wundert wieso es bei einem über 600 Seiten starken Buch so wenig zum Inhalt zu sagen gibt, der hat schon das Hauptproblem erkannt: das Buch ist nämlicher voller irrelevanter und unnötiger Dinge, sodass man die eigentliche Geschichte auch gut auf der Hälfte der Seiten hätte erzählen können. Man findet nahezu auf jeder Seite mindestens einen Satz, der völlig zusammenhanglos zum Rest ist und einfach mal so mitten rein geschoben wird. Beispiele?
Als die Ermittler ihr Auto abstellen, wird detailliert jeder Schritt beschrieben, inklusive Gang einlegen und Handbremse ziehen.
Als die Ermittler mit der Fähre auf eine Insel übersetzen, wird gleich zweimal beschrieben wie die Fähre an Seilen gezogen wird und wie diese sich aus dem Wasser heben und hinter der Fähre wieder absenken. Und falls es jemand da noch nicht verstanden hat, wird es bei der Rückfahrt dann gleich noch einmal beschrieben.
Oder mein persönliches Highlight: "Das verstaubte Unkraut an einer Leitplanke zuckt im Windstoß, und eine Chipstüte hebt vom Boden ab." Dieser Satz ist genauso unnötig
wie das Komma darin.
Wäre das ein Ausnahmefall, fände ich das gar nicht schlimm. Ist es aber leider nicht. Und weil das nicht reicht, haben die Autoren auch gleich noch ganze Kapitel eingebaut, die keinerlei Relevanz für die Auflösung der Geschichte haben. Viel mehr ging es da wohl darum noch irgendwie ein bisschen (oder auch ein bisschen viel) Sex unterzubringen.
Da gibt es zum einen ein Kapitel, wo die Protagonistin ihren Freund besucht und wir geschildert bekommen wie die beiden miteinander schlafen und er von ihr Nacktbilder (natürlich gaaaanz ästhetische) schießt. Was das mit dem Fall zu tun hat? Tja das ist mir selbst nach beenden des Buches noch nich klar. Ich lehne mich mal weit aus dem Fenster und behaupte: Nichts!
Das zweite Beispiel war dann auch der Punkt, der mich dieses Buch endgültig als Katastrophe hat sehen lassen. Bis dahin war ich eher der Ansicht, dass der Stil des Autorenduos einfach nicht meins ist. Doch als ich mir dann bis ins kleinste Detail durchlesen musste was bei einem Pornodreh alles abgefilmt werden sollte und wirklich jede Stellung inklusive Höhepunkt minutiös beschrieben wurde, konnte ich nur noch mit dem Kopf schütteln. Hier gab es immerhin einen Zusammenhang: die Halle in der der Porno gedreht wurde, hatte eine Verbindung zum Mörder. Dass ich dafür wissen muss was die Darsteller so alles treiben, macht für mich zwar keinen Sinn, aber gut... wenn die Herren Kepler es nötig haben, bitte.
Dazu kommen dann auch noch ettliche Logikfehler. So ist zum Beispiel auf einem Überwachungsvideo die Auflösung zu schwach, um den Täter überhaupt zu erkennen. Zwei Sätze weiter wird dann beschrieben, dass man sieht wie dem Opfer die Zähne aus dem Mund fliegen... ahja.
Am Ende habe ich die letzten 100 Seiten dann nur noch überflogen um zu wissen wie es ausgeht und verpasst habe ich da definitiv nichts. Im Gegenteil, damit hätte ich schon viel früher anfangen sollen. Und einen wirklich überraschenden Schluss hat dieses nicht enden wollende Hin und Her letztendlich auch nicht.
Eine positive Sache gibt es für mich dann aber doch noch an dem Buch: ich musste es nicht alleine lesen. Danke liebe Romy, für deinen Beistand!

Veröffentlicht am 18.03.2019

Zurück in der Zaubererwelt

Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind: Das Originaldrehbuch
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Schon weil es sich um ein Drehbuch handelt, möchte ich keine ausführliche Rezension dazu schreiben, denn dafür fehlt mir einfach die Vergleichsgrundlage. Es war das erste Mal, dass ich mich mit einem solchen ...

Schon weil es sich um ein Drehbuch handelt, möchte ich keine ausführliche Rezension dazu schreiben, denn dafür fehlt mir einfach die Vergleichsgrundlage. Es war das erste Mal, dass ich mich mit einem solchen Format beschäftigt habe und ich bin positiv überrascht.
Es war sehr angenehm zu lesen, was vermutlich vor allem an der knappen Schreibweise liegt, die so ein Drehbuch mit sich bringt. Die ausschmückenden Elemente fehlen und nach einer kurzen Schilderung der Szenerie folgen direkt die Dialoge.
Daraus ergibt sich für mich auch, dass ich in jedem Fall zuerst den Film schauen würde, denn all das was beim Lesen die Fantasie anregt, fehlt hier. Kennt man den Film, so weiß man aber genau was in dieser Szene gerade passiert ist und kann sich viel besser in alles hineinversetzen, wodurch auch die Emotionen und die Atmosphäre greibarer werden.

Als riesiger Harry-Potter-Fan bin ich von der neuen Geschichte rund um die Zaubererwelt natürlich begeistert und dass die Bücher alleine schon der Vollständigkeit halber Teil der Sammlung werden müssen, versteht sich von selbst.
Dass mir das Buch inhatlich aber auch so gut gefällt und es nicht einfach nur ins Regal wandert, freut mich umso mehr und nun muss ganz schnell auch Grindelwalds Verbrechen einziehen...

Abschließend kann ich sagen, dass so ein Drehbuch durchaus eine interessante Lektüre ist, man sich aber darauf einlassen muss und es sicher nicht jeden Geschmack trifft.
Für Potterheads ist das Buch aber definitiv ein Muss.
Und zu der wunderschönen Gestaltung muss ich ja wohl nicht extra etwas sagen?

Veröffentlicht am 18.03.2019

Ende nach Hälfte klar

Thalamus
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Thalamus ist ein Jugendbuch, das als Thriller bezeichnet wird. Wieso, ist mir ehrlich gesagt ein Rätsel. Spannung sucht man vergeblich und spätestens nach circa der Hälfte ist klar, worauf dann alles hinausläuft.

Das ...

Thalamus ist ein Jugendbuch, das als Thriller bezeichnet wird. Wieso, ist mir ehrlich gesagt ein Rätsel. Spannung sucht man vergeblich und spätestens nach circa der Hälfte ist klar, worauf dann alles hinausläuft.

Das Buch beginnt mit Timos Unfall und dem darauffolgenden Krankenhausaufenthalt bis hin zur Überstellung an den Markwaldhof.
Dabei befinden wir uns die meiste Zeit direkt in Timos Kopf, wenn auch in Form eines dritten Erzählers. Da Timos Sprachzentrum nicht funktioniert, sind es nämlich vor allem seine Gedanken, die der Leser verfolgt und hier kommen wir gleich zum ersten Problem. Diese Situation bildet die perfekte Grundlage um uns die Ängste und Gefühle des Protagonisten näher zu bringen und uns so zum Mitfiebern zu bewegen – Fehlanzeige!
Frau Poznanski scheint nämlich generell nicht viel von Atmosphäre und Emotionen zu halten… Bedenkt man, dass wir einen 17-jährigen Jungen begleiten, der wieder von Grund auf lernen muss sich zu bewegen und zu sprechen, kilometerweit von Zuhause weg ist, sich nicht mitteilen kann und zu guter Letzt auch noch komische Sachen um sich wahrnimmt, ist diese nüchterne Erzählweise doch mehr als unpassend.
Da half es dann auch nicht mehr, dass die Autorin in circa jedem zweiten Kapitel erwähnte, dass Timo nicht sprechen, sondern nur komische Laute ausstoßen konnte und sich dafür schämte. Ich denke in einem Teenager geht in so einer Lebenslage doch noch einiges mehr vor.
Aber nun gut, kommen wir zu Story selbst:
Die begann eigentlich recht vielversprechend. Es gab durchaus Potenzial um mitzurätseln. Hier und da waren Andeutungen, dann passieren die ersten komischen Dinge und Timo fängt an sich damit zu beschäftigen und Nachforschungen anzustellen. Doch spätestens nach der Hälfte war dann auch das futsch, da schon sehr früh bekannt gegeben wird was die Ursache für alles ist. Ab dann erübrigt sich natürlich jedes Miträtseln und man liest das Buch eigentlich nur noch, um es zu beenden.
Durch pseudo-actiongeladene Szenen, bei denen Timo natürlich zum Held und Retter wird, versucht die Autorin am Ende wohl noch einmal Spannung zu erzeugen – vergeblich. Und weil das nicht ausreicht, bekommt das Buch dann noch einen Friede-Freude-Eierkuchen, „sie lebten glücklich bis ans Ende ihrer Tage“ Schluss.
Jetzt könnte man natürlich anmerken, dass es sich ja um ein Jugendbuch handelt und da ein Thriller nicht ganz so heftig sein kann… das stimmt in der Theorie so, die Aspekte die das Buch in meinen Augen so schlecht machen, haben damit aber nichts zu tun. Einen Spannungsbogen kann man auch ohne blutige Szenen aufbauen. Wenn man nach der Hälfte aber schon alles verrät, ist das natürlich nicht möglich.
Ach und dann gab es ja logischerweise auch noch ein paar Nebencharaktere. Die spielen alle eine mehr oder weniger wichtige Rolle. Natürlich werden manche davon zu Timos Freunden und es gibt ja auch noch den Widersacher, der hinter allem steckt. Wirklich erwähnenswert ist aber keine dieser Personen, denn nachdem der Protagonist schon so flach und emotionslos ist, brauche ich von den Nebencharakteren gar nicht erst anfangen.
Ehrlich gesagt bin ich selbst ein wenig überrascht davon, dass meine abschließende Rezi nun so negativ ausfällt. Während des Lesens fand ich vor allem die erste Hälfte eigentlich noch ganz in Ordnung und dachte das Buch würde zu einem typisch durchschnittlichen „Kann-man-mal-lesen“ werden. Dann kam die zweite Hälfte und die hat mich einfach nur noch genervt. Das einzig Gute war, dass sich das Buch sehr schnell und angenehm lesen ließ, sodass ich es auch entprechend schnell durch hatte. Ob das in dem Zusammenhang wirklich positiv ist, sei mal dahingestellt.

Veröffentlicht am 13.03.2019

Das perfekte Ende

Ich bin die Rache
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Ich bin die Rache ist der sechste und angeblich finale Teil der Shepherd-Reihe von Ethan Cross. Offiziell hat sich der Autor dazu noch nicht geäußert und so bleibt offen, ob es nicht doch ein Wiedersehen ...

Ich bin die Rache ist der sechste und angeblich finale Teil der Shepherd-Reihe von Ethan Cross. Offiziell hat sich der Autor dazu noch nicht geäußert und so bleibt offen, ob es nicht doch ein Wiedersehen gibt.

Die Story beginnt ohne Umschweife direkt Mitten im Geschehen: Maggie befindet sich bereits in den Händen des Takers und erwacht in einer Kammer. Doch wie der Klappentext schon verrät, sind Marcus und sein Bruder Francis Ackerman Junior ihr und dem Serienkiller bereits dicht auf den Fersen.
Daher ist es kaum verwunderlich, dass gleich in der nächsten Szene Ackerman seinen Auftritt hat - und was für einer. Er taucht in der Polizeistation des Indianerreservats auf, wobei er natürlich nicht einfach nur zur Tür herein kommt und seine Fragen stellt. Das wäre ja so gar nicht Ackerman-Like. So selbstsicher wie eh und je und voller Sarkasmus demonstriert er nicht nur dem Leser aufs Neue seine Genialität und Überlegenheit, sondern auch der jungen Polizistin Liana Nakai, die im weiteren Verlauf noch eine wichtige Rolle spielt. Natürlich ist sofort klar, dass Ackerman mit seinem Besuch etwas größeres im Schilde führt - kennt man ja so von ihm - was genau das ist, bleibt aber noch offen.
Neben diesem Erzählstrang, gibt es noch drei weitere, die alle in der Vergangenheit spielen: Wir begleiten Maggie circa einen Monat vorher und erfahren so Schritt für Schritt, wie sie dem Taker auf die Spur kam und so in seine Fänge geraten ist.
Als zweites gibt es einen Erzählstrang, der 30 Jahre zurück liegt und in dem wir einen Jungen kennen lernen, der unter extrem harten Bedingungen aufwächst. Dass ein Zusammenhang bestehen muss, ist logisch. Wie dieser aussieht, kristallisiert sich aber nur langsam heraus. Die Anzeichen sind aber da, sodass mir nach circa der Hälfte klar war, wer der Taker sein muss.
Der Dritte Strang schildert uns immer wieder Szenen aus Maggies und Marcus Beziehung, sodass der Leser hier vor allem auf der emotionalen Ebene angesprochen wird. Man bekommt deutlicher als in jedem anderen Teil zu sehen, wie tief die Gefühle der beiden zueinander waren und wie besonders ihre Beziehung.
Insgesamt haben wir also vier Erzählstränge, wobei jedoch die Gegenwart, also die Suche von Marcus und Ackerman nach Maggie, im Vordergrund steht. Und das ist auch gut so, denn diese Abschnitte sind es, die voller Action, Spannung und Informationen stecken. Wie immer, schrecken die zwei vor nichts zurück und der persönliche Aspekt lässt sie noch skrupelloser werden, sowohl ihren eigenen Grenzen als auch ihren Feinden gegenüber. So ist es kein Wunder, dass am Ende ein Kampf auf Leben und Tod entsteht, der (wie der Klappentext schon andeutet, wenn auch maßlos übertrieben) nicht für jeden gut ausgeht.
Ich bin die Rache ist für mich ein rundum gelungenes Buch, das ich in zwei Tagen verschlungen habe, wobei ich es locker auch an einem durchgesuchtet hätte, hätte ich die Zeit gehabt. Und auch wenn ich die Reihe über alles liebe, hoffe ich nach diesem Ende sogar, dass es wirklich das Finale war. Zwar beantwortet der Schluss viele Fragen, ist aber auch offen genug für eine Fortsetzung. Womit ich mich anfreunden könnte, wäre ein Spinn-Off, aber die Reihe hat für mich mit diesem Teil ihr perfektes Ende gefunden.
Was ich zum Schluss noch anmerken möchte ist, dass der Verlag beim Lektorat ganz schön geschludert hat. Es finden sich in dem Buch viel zu viele Rechtschreibfehler und ganze Wörter stehen doppelt da, fehlen oder sind in ihrer Reihenfolge vertauscht, was beim Lesen extrem gestört hat. Von einem großen Verlagshaus wie Bastei Lübbe kann man hier doch etwas mehr Professionalität erwarten. Dieser letzte Punkt hat natürlich keine Auswirkungen auf die Gesamtwertung, trägt der Autor hier doch keine Verantwortung.

Veröffentlicht am 13.03.2019

Gelungene Fortsetzung - kleinere Schwächen

Das Erbe der Macht - Schattenchronik 2: Feuerblut (Bände 4-6)
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Feuerblut ist der zweite Sammelband der „Das Erbe der Macht“-Reihe und beinhaltet die Teile vier bis sechs. Insgesamt sind bis jetzt 16 Teile mit je circa 100 Seiten erschienen.

WICHTIG: Die Bücher bauen ...

Feuerblut ist der zweite Sammelband der „Das Erbe der Macht“-Reihe und beinhaltet die Teile vier bis sechs. Insgesamt sind bis jetzt 16 Teile mit je circa 100 Seiten erschienen.

WICHTIG: Die Bücher bauen aufeinander auf, weshalb es zu Spoilern für vorherige Teile kommen kann. Wer die Reihe noch nicht kennt und noch lesen möchte, ist hiermit gewarnt. Für das besprochene Buch selbst gibt es keine Spoiler.

Das Buch beginnt mit einer Zusammenfassung der vorherigen Teile, sodass man einen guten Überblick über das bekommt, was bereits geschehen ist. So ist man auch nach einer längeren Pause gleich wieder in der Story und kann problemlos weiter lesen.
Das finde ich bei diesen Büchern besonders wichtig, da es sich um eine Reihe in Form einer Serie handelt. Die Teile schließen also, ähnlich wie bei einer TV-Serie, direkt aneinander an und bauen aufeinander auf.
Schön fand ich, dass man relativ schnell wieder auf alle alten Bekannten trifft. Sowohl die Gruppe der Lichtkämpfer, als auch die Unsterblichen bekommen alle ihr Maß an Aufmerksamkeit. Hierbei sind Alex und Jen durch ihre wichtigen Rollen in der Gesamtstory nach wie vor im Mittelpunkt, aber auch Clara spielt durch die Verbindung der Schattenfrau zu ihrer Familie eine wichtige Rolle.
Ebenfalls stark im Fokus steht Max, der durch die Entführung durch den Wechselbalg und die daraus entstandenen Folgen immer noch stark mitgenommen ist. Auch an den anderen Freunden geht dies nicht spurlos vorbei, machen sich doch alle Vorwürfe. So kommt es, dass die einst eingeschworene Einheit nicht nur gegen die Schattenfrau zu kämpfen hat, sondern auch mit ihren eigenen Problemen fertig werden muss. Dies trägt dazu bei, dass in diesem Band insgesamt eine viel drückendere Atmosphäre herrscht.
Bei der Jagd nach der Schattenfrau und den Versuchen den Wall zu schützen, begleiten wir als Leser wieder unterschiedliche Chrakter-Konstellationen, sodass stets Abwechslung herrscht. Dabei tauchen natürlich auch immer wieder neue Personen auf und auch an Spannung und brenzligen Situationen mangelt es nicht.
Der große Pageturner-Faktor ist nach wie vor die Frage nach der Identität der Schattenfrau und als diese am Ende tatsächlich aufgedeckt wird, hätte ich nicht überraschter sein können. Ich hatte viele Vermutungen, habe immer wieder gerätselt, aber darauf wäre ich nie gekommen. Ist das Geheimnis erst einmal gelüftet, so macht plötzlich alles einen Sinn und man merkt, dass die Hinweise doch da waren. Diese waren aber so gut versteckt, dass ich sie niemals richtig hätte deuten können und am Ende ergibt alles ein perfektes Gesamtbild.
Ich muss ehrlich sagen, dass es diese Wendung war, die meine Neugierde auf die Fortsetzungen geweckt und mich für dieses Buch begeistert hat, denn im Mittelteil gab es für mich doch den ein oder anderen Kritikpunkt.
Da wäre zum einen die Sache mit den Zaubern… Es wirkt so, als hätte sich der Autor etwas Neues überlegt und wäre selbst so begeistert davon, dass er es immer wieder erwähnen muss. Konkret wurde in diesem Teil ein Zauber eingeführt, der die Schwerelosigkeit umkehrt. Kaum einmal erwähnt, fand dieser Zauber plötzlich in jedem Kampf Anwendung. Spätestens nach dem dritten Mal wurde es dann doch etwas langweilig und vorhersehbar.
Genauso wirken viele Dialoge oft gewollt witzig. Klar, die Protagonisten stehen sich nahe und witzeln gerne miteinander, alles schön und gut. Aber auch hier muss man es nicht übertreiben. In manchen Situationen passt es einfach nicht, mögen sie sich auch noch so gut verstehen. Da braucht es keine pseudo-witzigen Wortwechsel, die mal eben zwischen zwei Sätzen eingeschoben werden und völlig sinn- und zusammenhanglos dastehen.
Das mag sich jetzt sehr negativ anhören (ist es in Bezug auf diese Aspekte durchaus auch), insgesamt hat mich aber auch dieser Sammelband wieder überzeugt.
Die oft geäußerte Kritik, dass die Ähnlichkeit zu Harry Potter zu groß wäre, kann ich nicht bestätigen. Mir gefällt die geschaffene Welt und ich erwarte nicht, dass das Rad komplett neu erfunden wird. Außerdem sind die einzelnen Teile mit jeweils circa 100 Seiten perfekt für Zwischendurch.
Nun bin ich gespannt wie es weiter geht und freue mich auf Band drei.