Filme entführen uns für zwei, vielleicht drei Stunden in eine andere Welt. Dank Animationen, Soundeffekten und großartigen Schauspielern bleiben heutzutage fast keine Wünsche mehr offen. Doch es gibt etwas, ohne dass auch der beste Film nicht möglich wäre: Fantasie. Aus einer kleinen Idee heraus erwachsen ganze Universen, werden schriftlich festgehalten und dann auf die Leinwand gebracht. Und heute möchte ich ein Werk vorstellen, dass diesen Zwischenschritt von Fantasie zum Film ausfüllt. Heute möchte ich euch das Drehbuch zu „Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind“ vorstellen.
Gelesen habe ich es übrigens zusammen mit der tollen Nicci von Trallafittibooks und das auch bereits Ende November bzw. Anfang Dezember des vergangenen Jahres. Ich habe nur bisher immer wieder vergessen die Rezension zu tippen. Seht es mir nach, ich werde auch nicht jünger, haha.
Drehbücher sind eine sehr spezielle Sache, wie ich finde. Mit Hilfe der wörtlichen Rede und ein paar einfachen, kurzen Regieanweisungen erwächst im Kopf all das, was man im Film oder auf der Bühne sehen kann. Einerseits finde ich es für den Leser eine große Herausforderung, andererseits macht es mir persönlich unheimlich Spaß Drehbücher zu lesen, weil man noch viel freier in seiner Interpretation ist, als bei einem normalen Roman.
„Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind“ ist erst das zweite Drehbuch, das ich bisher gelesen habe und es war für mich eine spannende Erfahrung, da ich den Film dazu bereits kenne und liebe. Eddie Redmayne ist ein grandioser Newt Scamander und auch die Besetzung von Jacob Kowalski oder Porpentina Goldstein traf meinen Geschmack zu 100%. Ich hatte beim Lesen immer wieder ihre Gesichter vor Augen oder ihre Stimmen im Kopf.
Das erste Drehbuch, das ich bisher gelesen habe, war übrigens das Skript zu „Harry Potter und das verwunschene Kind“, das als Theaterstück in London aufgeführt wird. Da ich das Stück aber bisher nicht gesehen habe, war es eine ganz andere Erfahrung. Allein durch diese Voraussetzung sind die beiden Bücher für mich auch kaum vergleichbar. Letztendlich muss jeder für sich selbst herausfinden, was ihm besser gefällt. Auf der einen Seite fand ich es toll, meiner Fantasie freien Lauf zu lassen und die bekannten Charaktere der Harry Potter-Geschichte noch einmal treffen zu dürfen (und ja, das hat mich direkt auf Seite 1 zum Weinen gebracht. Ich fühlte mich, als würde ich wieder nach Hause kommen. Ein unglaubliches Gefühl… ♥), auf der anderen Seite klärten sich für mich beim Lesen des Drehbuchs auch Momente, die mir im Film zu schnell gingen und die ich dadurch nicht direkt verstanden habe. Somit hat sich das Lesen beider Bücher definitiv gelohnt, aber kommen wir wieder zurück zum eigentlichen Thema.
Zum Schreibstil kann man selbstverständlich nicht allzu viel sagen, doch auf das Äußere des Buchs möchte ich noch einmal im Besonderen eingehen. Die Haptik des Umschlags gefällt mir wahnsinnig gut, genauso wie der hochwertige goldene Druck der Schrift und Ornamente. Hier wurden definitiv keine Abstriche bei der Qualität gemacht, was ich großartig finde, denn letztendlich handelt es sich ja „nur“ um ein einfaches Drehbuch. Besonders niedlich finde ich auch den kleinen Niffler, den man erst entdeckt, wenn man den Umschlag entfernt. Das Buch ist somit von innen, wie von außen ein kleines Highlight für mich und hat sich einen besonderen Platz in meinem Bücherregal und in meinem Herzen verdient.