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Veröffentlicht am 04.09.2018

Zu wenig Spannung für einen Psychothriller

Das andere Haus
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Das andere Haus von Rebecca Fleet ist ein Psychothriller, der sich mit der Zerbrechlichkeit von Beziehungen beschäftigt und aufzeigt, dass einen die Vergangenheit nur allzu schnell wieder einholen kann.

Das ...

Das andere Haus von Rebecca Fleet ist ein Psychothriller, der sich mit der Zerbrechlichkeit von Beziehungen beschäftigt und aufzeigt, dass einen die Vergangenheit nur allzu schnell wieder einholen kann.

Das Buch ist in drei Erzählstränge aufgeteilt, wobei alle in Ich-Perspektive geschrieben sind:
1. Der Fremde in Carolines Haus, dessen Kapitel ohne Nummer oder Überschrift eingeschoben werden, aber anhand kursiver Schrift sofort ersichtlich gemacht werden.
2. Caroline in der Gegenwart, während ihres Aufenthalts im getauschten Haus.
3. Caroline und Francis in der Vergangenheit.
Die beiden letzten Erzählstränge sind in zusammenhängende Kapitel unterteilt, die aber nicht durchnummeriert sind, sondern mit Überschrift, Ortsangabe, Namen der Erzählenden und einer Zeitangabe versehen sind. So weiß der Leser gleich ob er sich in der Gegenwart oder Vergangenheit befindet und wer gerade erzählt. Hier komme ich auch gleich zu meinem ersten Kritikpunkt. Zwar sind die Kapitel aus Francis‘ Sicht sowieso recht wenige, aber auch diese waren eigentlich unnötig, denn für die Story und deren Entwicklung als solche spielen sie keine wirkliche Rolle.
Vor allem durch die Rückblenden aus Carolines Sicht, scheint relativ schnell klar zu sein was es mit den komischen Vorfällen in dem Haus auf sich hat und wer dahinter steckt. Dass das aber zu einfach und langweilig wäre, war mir gleich klar und so war dann der große Wendepunkt auch nicht wirklich überraschend.
Es gab zwar durchaus noch einige offene Punkte oder Aspekte von denen ich nicht wusste wie sie sich in das Gesamtbild fügen, die Spannung heben konnten diese aber auch nicht. Immer wenn etwas Komisches geschah bei dem man sich fragen konnte wie es mit dem Rest zusammenhängt, gab es relativ zeitnah auch irgendeine Andeutung, die für mich nur einen Schluss zuließ.
Somit war das Buch für mich leider, trotz der Versuche falsche Fährten zu legen, sehr vorhersehbar und entsprechend wenig spannend. Hinzu kommt, dass mir die Protagonistin wenig sympathisch war. Eine Frau die mit vielem nicht zufrieden ist, sich darüber mehr als deutlich beschwert, dann aber den Mumm nicht hat um selbst etwas zu ändern.
Letztendlich kann man das Buch gut lesen, was sicherlich auch der Kürze geschuldet ist. Man verpasst aber auch Nichts, wenn man es nicht tut. Für einen Psychothriller war das eindeutig zu wenig Spannung.

Veröffentlicht am 28.08.2018

Spannender Auftakt - sympathische Protagonistin

Todeskäfig (Ein Sayer-Altair-Thriller 1)
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Todeskäfig von Ellison Cooper ist der Auftakt einer Thrillerreihe um die FBI-Agentin und Wissenschaftlerin Sayer Altair.

Beginnt man mit dem Buch, fällt einem zunächst gleich auf, dass es nicht in klassische ...

Todeskäfig von Ellison Cooper ist der Auftakt einer Thrillerreihe um die FBI-Agentin und Wissenschaftlerin Sayer Altair.

Beginnt man mit dem Buch, fällt einem zunächst gleich auf, dass es nicht in klassische Kapitel unterteilt ist. Zwar gibt es einzelne Kapitel, diese sind aber nicht von eins aufwärts durchnummeriert, sondern werden anhand einer Ortsangabe als Überschrift ersichtlich. Dies ist insofern praktisch, dass man als Leser sofort weiß wo man sich befindet und um welchen der Handlungsstränge es sich dabei handelt. Denn wir begleiten nicht nur die Protagonistin und ihr Team bei den Ermittlungen, sondern erleben auch hautnah die Tortur des zweiten entführten Mädchens mit.
Auf den Inhalt selbst will ich gar nicht weiter eingehen, da hier der Klappentext alles Wesentliche verrät und somit jedes weitere Wort zu viel wäre.
Allerdings möchte ich noch erwähnen, dass der Fall bereits nach der Hälfte des Buches gelöst scheint und man einen ersten actionreichen Höhepunkt geliefert bekommt. Dem Leser ist natürlich klar, dass das nicht alles gewesen sein kann und so steigt die ohnehin hohe Spannung noch einmal um Einiges an. Zu diesem Punkt kann man nämlich noch nicht erahnen wohin sich alles entwickelt, man weiß nur, dass noch irgendwas kommt.
Auch das Ende ist dann nicht weniger spannend und die finale Auflösung ist wieder sehr actionreich gestaltet. Langeweile kommt bei diesem Thriller also nicht auf.
Kleinere Kritikpunkte habe ich aber auch: so gibt es eine Stelle im Buch, in der ganz klar deutlich wird, dass ein weiteres Mädchen in Gefahr ist und bei der bei einer erfahrenen Ermittlerin wie Sayer Altair alle Alarmglocken läuten müssten – tun sie aber nicht. Außerdem hat es die Autorin beim Schluss meiner Meinung nach etwas zu gut gemeint. Warum kann ich leider nicht verraten, ohne zu spoilern. Ich finde nur in diesem Fall wäre Weniger Mehr gewesen. Dies tat der Spannung zum Glück aber keinen Abbruch und somit war mein Gesamteindruck vom Buch ein sehr positiver.
Dies liegt auch an der äußerst sympathischen Protagonistin. Sie hat einige private Dinge zu verarbeiten und so habe ich mit einer typischen geläuterten Ermittlerin gerechnet… Fehlanzeige! Zwar spielen diese Dinge auch eine Rolle, aber nur soweit wie es nötig ist um Sayer und ihre Lebenssituation zu verstehen. Ansonsten verhält sie sich professionell, ist mit Herzblut bei der Sache und verliert sich nicht wie so manch anderer Protagonist in Selbstmitleid und ihren eigenen Problemen. Auch das Team um sie herum, von dem ich hoffe, dass es auch in den Folgebänden wieder dabei ist, ist bis auf wenige Ausnahmen fast durchweg sympathisch.

Veröffentlicht am 27.08.2018

Spannung nur durchschnittlich

Girl on the Train - Du kennst sie nicht, aber sie kennt dich.
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Girl on the Train von Paula Hawkins ist ein Roman der durchaus auch als Psychothriller bezeichnet werden könnte. Allerdings verstehe ich den Hype um das Buch nicht so ganz, denn es war zwar ganz gut, ich ...

Girl on the Train von Paula Hawkins ist ein Roman der durchaus auch als Psychothriller bezeichnet werden könnte. Allerdings verstehe ich den Hype um das Buch nicht so ganz, denn es war zwar ganz gut, ich habe aber definitiv schon Besseres und vor allem Spannenderes gelesen.

Das Buch ist sehr übersichtlich aufgebaut, denn obwohl wir drei verschiedene Frauen begleiten und alle ihre Geschichte aus der Ich-Perspektive erzählen, weiß man dank den Namen als Überschrift vor den entsprechenden Kapiteln immer wen man gerade begleitet und wo man sich befindet. Zusätzlich finden sich innerhalb der Kapitel noch Tages- und Zeitangaben, sodass man das Erzählte auch zeitlich perfekt einordnen kann.
Natürlich ist Rachel, die Protagonistin, eine der drei Frauen. Darauf, wer die anderen beiden sind, möchte ich jedoch gar nicht näher eingehen, da das meiner Meinung noch schon etwas zu sehr vorgreifen würde.
Rachel ist einer der Gründe wieso mir das Buch nicht ganz so gut gefallen hat wie erwartet. Nach einer Trennung, die jedoch schon einige Zeit zurück liegt, kriegt ihr sie ihr Leben so gar nicht mehr auf die Reihe. Dem Alkohol verfallen, scheint ihre liebste Beschäftigung zu sein sich selbst zu bemitleiden und dabei jeden der es gut mit ihr meint von sich zu stoßen. Ich fand das einfach nur nervig. Hinzu kommt, dass sie sich eigentlich gar nicht wirklich um die verschwundene Frau zu sorgen scheint, sondern sich einfach nur wichtigmachen möchte.
Die Story selbst war eigentlich recht spannend, denn lange Zeit weiß man nicht was denn nun wirklich passiert ist. Rachel erinnert sich nur bruchstückhaft an das was sie gesehen hat und muss sich teilweise auf Aussagen anderer verlassen. Doch wem kann sie dabei wirklich Glauben schenken? Weder sie noch der Leser können sich da wirklich sicher sein und so kommt es, dass man ständig miträtselt und jeden Hinweis hinterfragt.
Dabei gibt es einige Charaktere die einem von Beginn an suspekt sind. Bei manchen sind es eindeutig falsche Fährten, bei anderen ist dieser Eindruck durchaus berechtigt.
Was es für mich noch einmal ein wenig rausgerissen hat, war das Ende. Es gab zwar immer wieder Andeutungen und kleine Hinweise, die etwas in die Richtung erwarten ließen, trotzdem war es ein überraschender Schluss. Allerdings hätte man diesen meiner Meinung nach durchaus noch etwas liebevoller ausarbeiten können. Für mich gab es ein paar Logiklücken und manches wirkte zu schnell und einfach gelöst.
Alles in allem fand ich das Buch durchaus gut, aber eben nicht so überragend um den Hype darum nachvollziehen zu können. Vergleiche ich das Buch zum Beispiel mit „The Woman in the Window“, dessen Story ein ähnliches Grundgerüst hat, fand ich dieses doch um Längen besser. Ich denke es war vor allem Rachels Charakter, der das Buch für mich insgesamt so runterzieht. Irgendwie stand ihr Selbstmitleid mehr im Fokus als die Spannung.

Veröffentlicht am 27.08.2018

Inspirierend und leicht nachzumachen

Tasty
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Dieses Kochbuch liefert einfach alles was es braucht, um einfach mal was Anderes zu kochen. Wer kennt es nicht, dass man früher oder später immer wieder das Gleiche isst?
Mir geht es nur allzu oft so. ...

Dieses Kochbuch liefert einfach alles was es braucht, um einfach mal was Anderes zu kochen. Wer kennt es nicht, dass man früher oder später immer wieder das Gleiche isst?
Mir geht es nur allzu oft so. Natürlich sind Kochbücher da generell eine gute Inspirationsquelle. Leider erlebe ich aber immer wieder, dass ich in solchen Büchern zwar ein paar interessante Sachen finde, aber im Großen und Ganzen doch vieles schon kenne oder es mir einfach zu aufwendig ist.
Dieses Kochbuch ist tatsächlich das erste, bei dem ich bei so gut wie jedem Rezept große Lust verspüre es nachzukochen. Klar, es gibt immer mal etwas das Sachen beinhaltet die man nicht isst, aber abgesehen davon klingt alles einfach nur super lecker und interessant.
Dabei sind selbst die Rezepte die auf den ersten Blick kompliziert wirken total einfach nachzukochen und genau das macht Tasty aus. Wer die Videos kennt, weiß, dass hier scheinbar komplizierte Sachen total einfach und für Jedermann nachmachbar gekocht werden. Vor allem bekommt man nicht irgendwelche Standardrezepte geliefert, sondern völlig neue Ideen und Zusammenstellungen, bei denen man sich oft genug fragt „Wie kommt man auf sowas?“. Diese Kreationen sind im Grunde so simpel, dennoch würde man von selbst wohl nie darauf kommen so etwas zu kochen. Beispiele? Chili-con-Carne-Käse-Hotdogs, süße Tortilla-Becher, Speck-Zwiebel-Hackfleisch-Bomben, und und und…
Was mir ebenfalls besonders gefällt, ist die Auswahl der Rezepte. Denn das Buch ist keineswegs nur ein Kochbuch, sondern bietet auch viele Rezepte für Backwaren, Süßspeisen oder Trüffel-Pralinen.
Nach dieser Lobeshymne kommen wir nun aber zu einem Kritikpunkt, den ich dann doch habe: die Aufteilung der Rezepte finde ich so gar nicht gelungen, denn leider muss man trotz Unterteilungen das ganze Buch durchblättern um etwas zu finden, oder das Rezept über das Register suchen.
Das Buch hat neun verschiedene Kapitel auf die die Rezepte aufgeteilt sind. Das sind aber keine typischen Kategorien wie Fleisch, Fisch, Kuchen, etc., sondern sehr spezielle wie Klassiker, aus aller Welt oder Trendiges. Dann gibt es zum Beispiel auch ein Kapitel, das sich Süßes nennt, man findet aber auch in vier anderen Kapiteln Rezepte für Süßspeisen. Dadurch fehlt dem Ganzen leider ein bisschen das nachvollziehbare System.
Außerdem möchte ich noch erwähnen, dass nicht zu jedem Rezept ein Bild zu finden ist. Normalerweise finde ich dies bei Kochbüchern schon wichtig, da man so einfach auch optisch eine Orientierung hat und sich nicht vollständig auf die Anweisungen verlassen muss. In diesem Fall stört mich das jedoch weniger, denn es sind verhältnismäßig wenige Rezepte ohne Bild und die Auswahl wurde hier sehr gut getroffen. Diejenigen Rezepte die etwas spezieller oder schwieriger sind, sind alle mit einem Bild dargestellt und diejenigen ohne, brauchen es auch nicht zwingend.
Ich kann dieses Kochbuch jedem wärmstens empfehlen, der einfach mal Lust auf etwas Neues hat und in der Küche gerne experimentiert. Langeweile auf dem Tisch ist mit diesem Buch definitiv Fehlanzeige!

Veröffentlicht am 20.08.2018

Voller Überraschungen

Die Braut
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Die Braut von Anita Terpstra ist ein Thriller den ich fast schon eher als Psychothriller spezifizieren würde. Denn in diesem Buch ist nichts so wie es scheint, sodass die Spannung auf sehr subtile Weise ...

Die Braut von Anita Terpstra ist ein Thriller den ich fast schon eher als Psychothriller spezifizieren würde. Denn in diesem Buch ist nichts so wie es scheint, sodass die Spannung auf sehr subtile Weise hergestellt wird.

Schon die erste Überraschung bei diesem Buch war, als ich es aufschlug und zunächst ein Kapitel aus der Sicht einer Frau las, die im Klappentext noch gar keine Erwähnung findet. Diese Kapitel finden sich auch im Laufe des Buches immer wieder zwischen der „normalen“ Erzählweise und werden durch den Namen der Frau als Kapitelüberschrift und kursive Schrift erkenntlich gemacht.
Auch das zweite Kapitel ist in dem Sinne besonders, dass es den Briefverkehr zwischen Mackenzie und Matt wiedergibt. So erfährt der Leser gleich zu Beginn wie sich die beiden kennengelernt haben. Ab dem dritten Kapitel beginnt dann quasi das eigentliche Buch. Wir begleiten dabei Mackenzie, die uns ihre Geschichte in Ich-Perspektive erzählt. Die Handlung steigt am Tag der Hochzeit ein und schnell wird dem Leser klar, dass die junge Frau es nicht leicht hat. Denn dass sie einen verurteilten Mörder heiratet, kann niemand verstehen. Diese Abneigung geht sogar so weit, dass Mackenzie öffentlich bedroht wird und direkte Auswirkungen auf ihr Leben erfährt.
Doch trotz aller Beweise und Anfeindungen, die Protagonistin ist von der Unschuld ihres Mannes überzeugt und so verhilft sie ihm zur Flucht, die gleichzeitig den großen Wendepunkt der Geschichte darstellt.
Wie der Klappentext schon andeutet, hat Mackenzie jedoch irgendetwas zu verbergen und obwohl eigentlich keine Andeutungen gibt, war mir relativ früh klar was das sein muss. Irgendwie gab es für mich nur eine einzige logische Aufklärung und als es dann soweit war, war diese erste große Wendung für mich weniger überraschend, sondern mehr eine Bestätigung. Dies war jedoch keineswegs nachteilig für die Spannung, denn aufgrund der fehlenden Andeutungen, waren das alles nur Vermutungen und die Entwicklung der Geschichte bis zu diesem Punkt war so gelungen dargestellt, dass das Spannungslevel trotzdem durchweg hoch war.
Hinzu kommt noch die große Frage ob Matt nun unschuldig ist oder nicht. Und diese Auflösung war wirklich eine riesen Überraschung.
Dieser Thriller hat mich durchweg begeistert. Zum einen war die Handlung von Anfang bis Ende spannend und es gab keine Längen oder unnötige Ausschweifungen. Zudem war die Story für mich tatsächlich mal etwas komplett Neues und habe ich in der Art noch nicht gelesen, was bei jemandem der fast ausschließlich Thriller liest gar nicht so leicht ist. Dann war da noch die Protagonistin Mackenzie, die von Anfang an meine volle Sympathie genoss. Eine junge, starke Frau, die genau weiß was sie will und ihr Ziel bis zum Ende nicht aus den Augen verliert. Teilweise mag ihr Handeln etwas fragwürdig gewesen sein, kennt man jedoch erst einmal die Beweggründe, ist es auf gewisse Weise nachvollziehbar.