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Veröffentlicht am 26.07.2018

Gute Ermittlungsarbeit, schwache Auflösung

Nichts ist verziehen
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Nichts ist verziehen von Ninni Schulman ist der dritte Teil der Värmland-Reihe, den ich ohne Vorkenntnisse gelesen habe und damit auch keinerlei Verstädnisprobleme hatte. Hier und da gab es Anspielungen ...

Nichts ist verziehen von Ninni Schulman ist der dritte Teil der Värmland-Reihe, den ich ohne Vorkenntnisse gelesen habe und damit auch keinerlei Verstädnisprobleme hatte. Hier und da gab es Anspielungen auf die Vorgänger, die aber für das Verständnis des Falls keine Rolle spielen und somit einfach ignoriert werden können.

Der Krimi beginnt mit einem Prolog der Schlimmes erahnen lässt und so ist das Spannungslevel von Beginn an sehr hoch. Leider kann dieses im Laufe des Buches aber nicht gehalten werden.
Zunächst einmal liefert die Story sehr viele verschiedene Ansätze, denn bei dem im Klappentext erwähnten Klassentreffen sind natürlich einige Personen anwesend und diese bekommen vor allem am Anfang alle ihren Raum. Als Leser fällt es einem hier zunächst etwas schwer den Überblick zu behalten, die Autorin hat dies aber meiner Meinung nach gut gelöst, indem sie die Einführung sehr ausführlich gestaltet hat. So werden alle anwesenden Personen vorgestellt und es wird ausführlich beschrieben wer in der Klasse damals welche Rolle hatte, wie er jetzt lebt und was er sich vom Klassentreffen erhofft. Vieles bleibt dabei noch unklar oder wird nur angedeutet, sodass viel Platz zum Rätseln bleibt, was davon eventuell wie mit dem späteren Mord in Verbindung stehen könnte.
Natürlich bleibt durch diese ausführliche Personenbeschreibung die Spannung erst einmal ein wenig auf der Strecke. Für das spätere Verständnis und flüssige Lesen war sie aber durchaus nötig.
Generell erleben wir die Story natürlich hauptsächlich durch die Protagonistin Magdalena und die Ermittler der Reihe, Petra und Christer. Die anderen Namen spielen aber durchaus auch immer wieder eine Rolle und wir erleben bestimmte Szenen durch die Augen von Nebencharakteren.
Dieser Krimi lebt vor allem von der Ermittlungsarbeit. Teammeetings in der Zentrale und Verhöre werden sehr detailliert geschildert, sodass man fast schon das Gefühl einer Echtzeit-Ermittlung bekommt. Dies habe ich an dem Buch sehr geschätzt, denn allzu oft haben die Ermittler in Büchern plötzlich DIE heiße Spur und alles löst sich auf. Hier kommen sie der Auflösung aber sehr realistisch und Stück für Stück näher.
Leider nehmen aber auch die privaten Angelegenheiten sehr viel Raum ein. Klar, es handelt sich um den Teil einer Reihe, da gehört das dazu. Hier wurde dem aber fast schon mehr Beachtung geschenkt als dem eigentlichen Fall. Hinzu kommt, dass wirklich jeder der Protagonisten irgendwelche privaten Probleme hatte, die breit und ausführlich thematisiert wurden – für mich war das zu viel des Guten, auch für einen Reihenteil.
Über diesen Aspekt hätte ich noch hinwegsehen können, da ich die Passagen einfach gelesen und für mich ausgeblendet habe. Was das Buch letztendlich für mich „kaputt“ gemacht hat, war der Schluss. Leider kann ich nicht allzu sehr darauf eingehen, ohne zu viel zu verraten. Die eingebrachte Action war mir einfach zu gewollt und der präsentierte Täter eher unbefriedigend.
Die ganze Handlung hatte so viele gute Ansätze um ein spannendes Ende zu liefern. Leider war die Auflösung dann eher lieblos, fast so als würde der Autorin nicht einfallen wie sie alles zu einem guten Schluss verbinden soll.
Insgesamt war es ein guter Krimi, bei dem mich vor allem die Ermittlungsarbeit überzeugen konnte, jedoch ist es kein Buch von dem ich sagen könnte man muss es gelesen haben. Insgesamt war es nicht stark genug, als dass ich nun Lust darauf habe auch die restlichen Teile zu lesen und die Reihe weiter zu verfolgen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Figuren
  • Atmosphäre
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 24.07.2018

Gelungener, kurzweiliger Psychothriller

Was Alice wusste
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Was Alice wusste von T. A. Cotterell ist ein Psychothriller der sich mit der Frage um die Wahrheit, Vertrauen und die eigenen Werte befasst.

Das Buch ist in Ich-Form aus der Perspektive von Alice erzählt, ...

Was Alice wusste von T. A. Cotterell ist ein Psychothriller der sich mit der Frage um die Wahrheit, Vertrauen und die eigenen Werte befasst.

Das Buch ist in Ich-Form aus der Perspektive von Alice erzählt, sodass es vor allem sie ist, die man sehr nahe kennenlernt. Denn man erlebt nicht nur die Handlung, sondern auch ihre Gedanken und Gefühle hautnah mit. Demzufolge ist es nur logisch, dass man mit ihr mitfühlt und ihr in gewisser Weise verbunden ist.
Zunächst erfahren wir etwas über die Grundsituation: Alice ist Porträtmalerin und glücklich verheiratet mit Ed Sheahan (Soll die Namensähnlichkeit zu einem bekannten Musiker ein schlechter Witz sein??). Die beiden haben zwei Kinder, wohnen in einem großen Haus, stehen finanziell gut da und scheinen das perfekte Leben zu führen.
Das Buch beginnt jedoch gleich mit dem Abend vor der im Klappentext beschriebenen Nacht und so bleibt die Familienidylle nicht lange aufrecht. Nach besagter durchzechter Nacht taucht Alices Mann erst am Morgen des nächsten Tages wieder auf, seine Schilderungen der Nacht wirken unehrlich und kurz darauf gibt es einige Misstrauen erweckende Vorfälle, die auch an Alice nicht spurlos vorbei gehen.
In Folge dieser Ereignisse nimmt die Handlung ihren Lauf und dieser war für mich sehr überraschend. Nachdem ich den Klappentext gelesen hatte, hatte ich eine völlig andere Entwicklung erwartet und so war ich entsprechend überrascht, als alles ganz anders kam.
Das I-Tüpfelchen hat dem Ganzen der Schluss aufgesetzt, der noch einmal eine Szene schildert mit der ich so nicht gerechnet hätte.
Insgesamt war das Buch für mich ein sehr unterhaltsamer Psychothriller und der Autor hat hier die Länge seiner Story perfekt gewählt. Mit 320 Seiten ist das Buch sehr kurz, aber in diesem Fall ist das genau richtig, da so die Spannung immer hoch bleibt. Zu viele Worte hätten dieser Art von Erzählung schnell den Wind aus den Segeln genommen. Hinzu kam die überraschende Wendung und die gelungen dargestellte Persönlichkeit und Entwicklung von Alice.
Insgesamt ein gelungener, wenn auch nicht überragender Psychothriller, den man aufgrund seiner Länge und dem daraus resultierenden Erzähltempo gut an einem Tag lesen kann.
Anmerken möchte ich noch den verhältnismäßig hohen Preis, den ich mit 15€ für etwas mehr als 300 Seiten nicht angebracht finde. Dies fließt natürlich nicht in die Bewertung ein. Kleiner Tipp für diejenigen die das Buch interessiert: aktuell gibt es das eBook für 1,99€.

Veröffentlicht am 24.07.2018

Geniale Fortsetzung

Ich bin der Zorn
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Ich bin der Zorn ist der vierte Teil der Shepherd-Reihe von Ethan Cross, in der es um die Shepherd-Organization geht. Eine geheime Sondereinheit, die besonders gefährliche Serienmörder jagt und zur Strecke ...

Ich bin der Zorn ist der vierte Teil der Shepherd-Reihe von Ethan Cross, in der es um die Shepherd-Organization geht. Eine geheime Sondereinheit, die besonders gefährliche Serienmörder jagt und zur Strecke bringt. Teil fünf ist bereits in diesem Jahr erschienen und eine weitere Fortsetzung für 2019 angekündigt. WICHTIG: Im Laufe der Reihe kommen Sachen ans Licht, die hier bereits im Klappentext und auch in der Rezi erwähnt werden. Wer die Reihe noch nicht kennt und noch lesen möchte, sollte sich also der Spoiler bewusst sein.

Der Einstieg in das Buch ist ideal für Leute wie mich, die länger mit der Fortsetzung gewartet haben. Ein kurzer Rückblick schildert noch einmal die vorausgegangenen Ereignisse des letzten Teils, sodass man sich schnell wieder erinnert. Wir erfahren zunächst einmal was nach der Verhaftung mit Ackerman passiert ist und erleben ihn von Beginn an in seiner gewohnten Art, die ich gar nicht richtig in Worte fassen kann. Klar ist jedoch, dass mir selten ein Serienmörder in einem Buch so sympathisch war wie dieser. Das zweite Kapitel steigt dann auch sofort in das im Klappentext beschriebene Geschehen ein. Wir erleben den Amoklauf hautnah mit, in dessen Folge dann die Shepherd-Organization auf den Plan tritt. Hier sind natürlich wieder alle alten Bekannten dabei, Markus, Maggie, Andrew, der Leiter der Abteilung, der nur Director genannt wird und später eben auch Francis Ackerman Jr., der Dank seinem Bruder Markus eine zweite Chance bekommt und die Organization mit seinen speziellen Fähigkeiten unterstützen soll. Zusätzlich zu der Schilderung der Story, gibt es an den Kapitelenden immer wieder Einschübe in Form von Tagebucheinträgen des Judas-Killers. So bekommt man bereits ein Bild von ihm, ohne aber wirklich zu wissen was seine Ziele und Intentionen sind. Es gibt auch noch einen weiteren Akteur, auf den ich hier aber nicht näher eingehen möchte, da dies zu viel verraten würde. Insgesamt haben wir also sehr viele verschiedene Perspektiven, da die Sicht immer wieder zwischen den Tätern und den verschiedenen Mitgliedern des Ermittlerteams wechselt. Das wird jedoch keineswegs zu viel, sondern liefert dem Leser viele verschiedene Sichtweisen. Dabei kommt hier und da etwas ans Licht, das ein Hinweis auf die Lösung zu sein scheint, nur um dann im nächsten Moment wieder in eine ganz andere Richtung zu verweisen. So kristallisiert sich zwar Stück für Stück heraus wer alles in die ganze Sache verwickelt ist und teilweise auch schon wie alles zusammenhängt, wirklich sicher sein kann man sich aber trotzdem nicht. Und vor allem die große Frage „Wer ist der Judas-Killer?“ bleibt bis kurz vor Schluss offen und wird in einem genialen Ende preisgegeben. Ich bin absoluter Fan der Reihe um Markus, seinen Bruder Francis Ackerman Jr. und die
Shepherd-Organization. Wie bei einer Sondereinheit zur Jagd besonders gewalttätiger Serienmörder nicht anders zu erwarten, sind auch manche Szenen in den Büchern sehr brutal und dementsprechend ist „Ich bin der Zorn“ nichts für Zartbesaitete. Wobei es meiner Meinung nach noch eines der harmloseren Bücher der Reihe ist. Auf jeden Fall bekommen wir wieder einen sehr interessanten Fall geliefert, der bis zur letzten Sekunde spannend bleibt und schlüssig aufgeklärt wird. Was ich ebenfalls besonders gelungen finde, ist, dass die Beziehungen der Protagonisten zwar eine Rolle spielen, jedoch sehr unaufdringlich in das Geschehen eingebunden werden. So steht immer der Fall im Vordergrund, man lernt die Charaktere aber trotzdem Stück für Stück besser kennen. Ich weiß nicht, wie ich so lange damit warten konnte diese Fortsetzung zu lesen und freue mich nun, schnellstmöglich mit Teil fünf weiter zu machen!

Veröffentlicht am 13.07.2018

Ein persönlicher Fall

Blutige Fesseln
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Blutige Fesseln ist der sechste Teil der Georgia-Reihe und vor allem in diesem Teil steht der Fall in enger Verbindung zu dem Privatleben der Protagonisten. Dieses hat sich natürlich im Laufe der Reihe ...

Blutige Fesseln ist der sechste Teil der Georgia-Reihe und vor allem in diesem Teil steht der Fall in enger Verbindung zu dem Privatleben der Protagonisten. Dieses hat sich natürlich im Laufe der Reihe entwickelt und verändert, weshalb ich empfehle das Buch nicht ohne Vorkenntnisse zu lesen.
Gleichzeitig spoilert das Buch, und somit auch diese Rezension, gewisse Entwicklungen aus den Vorgängern.

Der Klappentext verrät es schon, dass der Protagonist der Reihe, Will Trent, einen sehr persönlichen Fall bearbeiten muss. Warum dieser Fall so persönlich wird, ist auch schon klar: seine Frau Angie ist irgendwie darin verwickelt.
Das Buch beginnt wie man es von Slaughter gewohnt ist. Mit einem rasanten Prolog, der das Spannungslevel sofort hochsetzt und nachdem man unbedingt wissen will, was da eigentlich passiert ist. Denn man erlebt den Mord hautnah durch die Augen des Täters mit, kann schon vermuten wer es ist, weiß aber überhaupt nichts über die Gründe.
Das erste Kapitel schließt dann unmittelbar an den Prolog an und auch hier folgt das Buch dem gewohnten Schema. Wir erleben Will, seine Kollegin Faith und ihre Vorgesetzte Amanda bei der Tatortbeschauung. Auch Sara Linton, die Gerichtsmedizinerin und Wills Lebensgefährtin, ist vor Ort. Alles wird sehr detailliert beschrieben, sodass der Leser ein genaues Bild vom Tatort und der Arbeit des Teams bekommt.
Als sich dann die Verwicklung Angies herauskristallisiert, bekommt der Fall noch einmal einen ganz anderen Charakter. Trotz Trennung stellt sie für Will eine wichtige Person dar, für Sara ist sie einfach nur lästig und fast schon eine Bedrohung und so nimmt neben dem Fall auch das private Drama seinen Lauf. Denn niemand kann mit Sicherheit sagen, ob Angie Täter oder Opfer war. Wieder einmal ist sie unauffindbar. Zusätzlich wird alles durch die scheinbare Verbindung zu einem Vergewaltigungsfall verkompliziert und so tappen die Ermittler lange im Dunkeln. Zwar gibt es hier und da Hinweise, die richtige Spur findet sich aber nicht.
Nach circa der Hälfte des Buches macht die Handlung einen Sprung zurück, zu einem Zeitpunkt eine Woche vor dem Mord. Dadurch bekommt der Leser einen Einblick in die Zusammenhänge und erfährt wie es zu der Tat kam und wer wie darin verwickelt war. Als die Perspektive dann wieder in die Gegenwart springt, ist man den Ermittlern so zwar einen Schritt voraus, es bleibt aber trotzdem vieles noch ungeklärt. Dadurch ist die Spannung nach wie vor hoch, denn man fiebert unheimlich mit dem Team mit, hofft, dass sie den entscheidenden Durchbruch erreichen und möchte die noch fehlenden Informationen bekommen.
Als dies dann soweit ist, endet die Story in einem erstaunlich actionarmen Ende. Was nicht negativ ist, nur untypisch. Spannend ist es trotzdem, denn nach der Auflösung macht alles Sinn und jedes noch so verwirrende Teil findet seinen Platz darin, ohne unlogisch oder übertrieben zu wirken.
Und nicht nur mit dem Fall fiebert man bis zum Schluss mit, sondern auch mit Sara und Will, deren Beziehung sowieso schon unter Angie leidet und durch die Ereignisse in dem Buch auf eine harte Probe gestellt wird.
Karin Slaughter ist eine meiner Lieblingsautorinnen und ich liebe die Reihe. Dementsprechend ist es für mich auch keine Überraschung, dass mich auch der sechste Teil durchweg begeistern konnte. Besonders gefallen hat mir, dass der Fall so persönlich war und dadurch die Arbeit und die privaten Hintergründe miteinander verwoben wurden, anstatt parallel erzählt zu werden. Hier bin ich nun sehr gespannt wie es weiter geht, denn der Schluss deutet an, dass Angie weiterhin eine Rolle spielen wird.

Veröffentlicht am 12.07.2018

Weniger Spannung als erwartet

Truly Madly Guilty
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Das Buch beginnt mit einem Vortrag von Clementine über den im Klappentext angesprochenen Vorfall, den wir aus Sicht von Erika begleiten. Dabei gibt es aber nur Andeutungen und keine konkreten Aussagen, ...

Das Buch beginnt mit einem Vortrag von Clementine über den im Klappentext angesprochenen Vorfall, den wir aus Sicht von Erika begleiten. Dabei gibt es aber nur Andeutungen und keine konkreten Aussagen, sodass von Beginn an viele Fragen aufkommen und der Leser noch komplett im Dunkeln gelassen wird.
Dieses Konzept wird auch im Folgenden weitergeführt. Die Kapitel wechseln zwischen der Gegenwart, die eine ganze Weile nach der Grillparty spielt, und dem Tag der Grillparty, wobei immer nur Andeutungen gemacht werden und alles sehr allgemein formuliert ist. Der Leser weiß also lange Zeit nicht so richtig, was überhaupt passiert ist und worum sich alles dreht. Unterstützt wird dieses Verwirrspiel durch die wechselnden Perspektiven. Wir bekommen die Geschichte nämlich nicht aus Sicht von ein oder zwei Protagonisten erzählt, sondern von allen, die bei der Grillparty dabei waren.
Diese Form der Erzählung gefällt mir insgesamt zwar sehr gut, leider hat sie bei mir aber ihre Wirkung verfehlt. Mir war nämlich relativ schnell klar was auf der Grillparty vorgefallen sein muss und als die Auflösung dann endlich kam, lag ich damit goldrichtig. Hier gab es nach meinem Geschmack irgendwann einfach zu viele Andeutungen, die in ihrer Summe den Höhepunkt schon verraten haben. Ich hätte es besser gefunden, wenn sich die Autorin teilweise kürzer gefasst hätte, dadurch weniger Anspielungen eingebracht hätte und so das Überraschungsmoment noch gegeben gewesen wäre.
Was mir sehr gefallen hat, ist die Zeichnung der Charaktere und die Übermittlung der Gefühle an den Leser. Moriarty beschreibt hier alles sehr detailliert und durch die wechselnden Perspektiven, kann man sich in jeden hineinversetzen. Man bekommt alles hautnah mit, fühlt mit und kann die Ängste und Sorgen perfekt nachvollziehen.
Als letzten Punkt hätte ich noch die Freundschaft von Clementine und Erika. Diese ist, sagen wir mal „sehr speziell“. Viel mehr möchte und kann ich nicht verraten, ohne zu spoilern, allerdings weiß ich nicht so ganz, was ich davon halten soll. Zum einen spielt es eine wichtige Rolle für die gesamte Handlung, zum anderen war es teilweise für mich nicht ganz nachvollziehbar, beziehungsweise fand ich es etwas übertrieben.
Alles in allem fand ich das Buch aber wirklich gut, auch wenn ich hier keine Lobeshymnen singe. Wie eingangs erwähnt, habe ich viel darüber nachgedacht und es fällt mir extrem schwer diese Gedanken hier zusammenzufassen, ohne zu viel zu verraten. Hinsichtlich der Spannung habe ich mir mehr erwartet, da verspricht der Klappentext eindeutig zu viel. Die Stärke der Autorin und somit auch des Buches liegt mehr im Erzählen selbst, im Transportierten der Gefühle und im Anregen von Gedanken. In jedem Fall ist es eine gelungene Erzählung, die vielleicht hier und da ein paar Seiten weniger hätte vertragen können, mich aber durchaus gut unterhalten hat.