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Veröffentlicht am 13.04.2024

Und sie lebten für immer glücklich miteinander

So this is ever after
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Es beginnt damit, daß Arek, ein Bauernsohn und seine Freunde die Prophezeiung erfüllen sollen, dem langjährigen bösen Herrscher das Handwerk zu legen. Es gelingt, und die bunte Truppe (alles Teenager und ...

Es beginnt damit, daß Arek, ein Bauernsohn und seine Freunde die Prophezeiung erfüllen sollen, dem langjährigen bösen Herrscher das Handwerk zu legen. Es gelingt, und die bunte Truppe (alles Teenager und junge Erwachsene) zieht in die Burg ein. Es gibt eine Bardin, eine Kriegerin, einen Magier, einen Ritter und eine Schurkin. Alle sind sich einig, daß Arek König werden soll. Doch der muss nun die nächste Prophezeiung erfüllen, nämlich seinen Seelengefährten finden, und das vor seinem 18. Geburtstag. Und das stellt sich als wahre Herausforderung heraus.
Fortan schleichen sein bester Freund und Magier Matt und er umeinander herum. Dem Leser ist durch Areks Sichtweise klar, daß Arek Matt liebt. Aber liebt Matt auch Arek und will mit ihm eine Seelenpartnerschaft eingehen? Oder gibt es im Königreich vielleicht doch eine weitere Option?
Ich fand es super, daß in der ganzen Geschichte nicht ein einziges Mal erwähnt wurde, daß gleichgeschlechtliche Partnerschaften nicht schicklich sind, obwohl die Geschichte am Königshof spielt. So sollte es sein. Das Geschlecht ist nebensächlich, Hauptsache man liebt sich. Es sollte völlig normal sein.
Absolut witzig fand ich den humorvollen Schreibstil, der einige Märchen-und Fantasyklischees auf die Schippe nimmt.
„Der alte Zauberer drehte sich um. Seine abgetragene Robe wallte um seine Fußgelenke. Sein langes graumeliertes Haar flatterte in einer nicht vorhandenen Brise. Er war so alt und knorrig, dass sogar seine Falten schon Falten bekamen“. Herrlich, ich liebe sowas.
Man muss zwar lange aufs Happy End warten, weil Matt und Arek ewig brauchen, um zueinanderzufinden, aber es lohnt sich. Die beiden sind einfach nur der reinste Zucker.
Ich liebe diese bezaubernde Geschichte.

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Veröffentlicht am 01.04.2024

Ich komme an, wenn ich ankomme

Nur noch kurz die Welt sehen
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Heinz Stücke war 51 Jahre nonstop mit dem Fahrrad unterwegs. Dabei fuhr er 648000 km durch sage und schreibe 196 Länder.
Das Buch wurde von Journalistin Carina Wolfram geschrieben, die über den Film „The ...

Heinz Stücke war 51 Jahre nonstop mit dem Fahrrad unterwegs. Dabei fuhr er 648000 km durch sage und schreibe 196 Länder.
Das Buch wurde von Journalistin Carina Wolfram geschrieben, die über den Film „The man who wanted to see it all“ auf den Globetrotter aufmerksam wurde und ihn anschließend kontaktiert und interviewt hat.
Dennis Kailing von der Generation Y ist ebenfalls mit dem Fahrrad um die Welt gefahren, allerdings nutzte er GPS dafür. Ihn hat die Autorin einige Monate vorher in „Besser Welt als nie“ gesehen und verglich die beiden automatisch. Auch er leistet einen kleinen Beitrag zu ihrem Buch.
Super finde ich, daß der Band regelrecht mit Bildern gespickt ist. Ich liebe sowas. Heinz Stücke war nicht nur mit zahlreichen Büchern im Gepäck unterwegs (eReader gab es noch nicht), sondern auch mit Fotoequipment und Tagebüchern. Auch sind immer wieder zeitnah Artikel in der Lokalpresse erschienen. Deswegen sind jetzt so viele wertvolle Aufzeichnungen erhalten.
Das Buch ist in 17 Essays gegliedert, weil ein fortlaufender Text über seine 51 abenteuerlichen Jahre den Umfang eines einzelnen Buchs sprengen würde. So hat sich die Autorin dafür entschieden, in jedem Kapitel einer Frage nachzugehen, die man sich zu Stückes Reise stellen könnte wie z.B. die Route, Menschen, Essen und Trinken und Gefahren. Am Ende fügen sich die Teile zu einem unvollständigen Mosaik zusammen, die dem Weltenradler nur teilweise gerecht wird. Man reitet eigentlich einen rasanten Höllenritt durch ein ganzes bewegtes Leben. Ich fand es zwar sehr angenehm, das Buch auf diese Weise zu lesen, weil man es auch nach längerer Pause wieder zur Hand nehmen kann. Und auch wenn man wenig Zeit hat, kann man schnell mal ein Kapitel zwischen rein schieben. Aber oft habe ich mir doch eine ausführlichere Beschreibung und persönlichere Einblicke gewünscht. Zum Beispiel werden verschiedene akute Erkrankungen erwähnt, aber nicht, wie er aus der jeweiligen Situation wieder herausgekommen ist oder wie er die Krankenhausaufenthalte finanziert hat.
Ich finde es sehr interessant zu beobachten, was die Reise mit ihm gemacht hat, wie er jetzt als über 80-jähriger in seinem Heimatdorf lebt, nachdem er jahrelang rastlos umhergefahren, Hunger gelitten, Killertrucks entkommen, Spenden gesammelt, von Naturgewalten überrascht, von Kindern mit Steinen beworfen und von Milizen bedroht und verletzt wurde.
Wer wissen möchte, wieso der Autoverkehr sein schlimmster Gegner war, welche Konsequenzen die Begegnung mit dem letzten Kaiser Äthiopiens hatte und wie er reagiert hat, nachdem er in Ägypten neben einer Leiche aufgewacht ist, dem lege ich dieses abenteuerliche und sehr kurzweilige Buch ans Herz. Freut Euch auf eine Fülle von aufregenden Fotos und einen spannenden Einblick in das ungewöhnliche Leben eines unspektakulären Mannes.

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Veröffentlicht am 24.03.2024

Yummy Scones

Scones, Scones, Scones
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In diesem Backbuch finden sich 50 Rezepte für die süße und deftige Tea Time mit original englischen und schottischen Scones-Rezepten. Es gibt sogar Rezepte für Scones aus der Pfanne und aus dem Backofen. ...

In diesem Backbuch finden sich 50 Rezepte für die süße und deftige Tea Time mit original englischen und schottischen Scones-Rezepten. Es gibt sogar Rezepte für Scones aus der Pfanne und aus dem Backofen.
Wer hätte das gedacht, selbst in Großbritannien soll es gerade mal eine Handvoll Bücher mit Scones-Rezepten geben. Um so besser, daß wir hier eins vorliegen haben, bei dem nicht noch Maßeinheiten umgerechnet werden müssen.
Die Rezepte sind einfach nachzubacken, enthalten wenig Zucker und selten Eier.
Man braucht keine exotischen Zutaten, nicht mal self rising flour (Weizenmehl mit Backtriebmittel und Salz fertig gemischt), sondern ganz normales Weizenmehl Typ 405. Sogar ein Grundrezept für vegane Scones ist dabei. Es gibt die Klassiker wie Blaubeer oder Cranberry Scones, aber auch welche mit Oliven und getrockneten Tomaten, Meerrettich und Bacon and Ale.
Am Anfang wird das Herstellen der Scones step by step in Bildern vorgestellt, was für Anfänger hilfreich ist. Fortgeschrittene können die Seite überblättern.
Ganz herzallerliebst finde ich die kurzen Portraits, die sich auf einigen Doppelseiten zwischen den Rezepten verstecken. Hier stellt die Autorin besondere Begegnungen auf den britischen Inseln vor wie zum Beispiel die Inhaberin von The Old Post Office auf der Insel Mull, wo Scones mit Seaweed Chutney hergestellt und verkauft werden, eine weltweit einmalige Spezialität, die auch nicht exportiert wird. Solche Anekdoten machen das Buch sehr persönlich und authentisch.
Mir hat das Scones-Buch sehr gut gefallen. Die Rezepte funktionieren, sind lecker und einfach nachzubacken.

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Veröffentlicht am 24.03.2024

Die perfekten Salate zum Grillen

Grill-Salate
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Wer kennt sie nicht, die Frage: Soll ich etwas zum Grillen mitbringen? Wenn das nicht gut kanalisiert wird, gibt es 3x Nudelsalat und 5x Kartoffelsalat zum Grillfleisch. Hier kann das vorliegende Buch ...

Wer kennt sie nicht, die Frage: Soll ich etwas zum Grillen mitbringen? Wenn das nicht gut kanalisiert wird, gibt es 3x Nudelsalat und 5x Kartoffelsalat zum Grillfleisch. Hier kann das vorliegende Buch Abhilfe schaffen, denn außer den Klassikern sind dort noch andere geeignete Kandidaten zu finden. Aber wer nicht auf Nudelsalat verzichten will: Sucht Euch eine von 10 Varianten aus.

Die Autorin ist Köchin, erfahrene Rezeptautorin und fotografiert ihre Gerichte sogar selbst.

Zu Beginn finden sich zwei Doppelseiten mit Dressings. Auch auf kreatives Anrichten wie z.B. portionsweise auf Salatblättern oder in der Avocadoschale statt in der Schüssel, wird Wert gelegt.

Besonders wertvoll finde ich das Kapitel über Gemüse- und Sattmacher-Salate mit Hülsenfrüchten und Getreide, denn auf Grillpartys finden sich mittlerweile ja auch Veganer und Vegetarier, sowie kalorienbewusste Personen und Menschen mit Lebensmittelunverträglichkeiten, die Abwechslung zu schätzen wissen.

Fans der Klassiker suchen sich eine Kartoffelsalat-Variante aus. Aber auch Schichtsalat, Couscous- und Tomatensalat findet man hier.

Bei den Sattmacher-Salaten gibt es Perlcouscous und Grillgemüse, Süßkartoffeln, Reis, Bulgur, Linsen und Quinoa. Etwas exotischer ist der steirische Käferbohnensalat. Ich habe mal diese Bohnen geschenkt bekommen und wusste bisher nicht, was ich daraus machen soll. Bis auf eine lange Kochzeit sind sie sehr leicht und schnell zuzubereiten.

Für Nudelsalate gibt es wie schon erwähnt ein eigenes Kapitel: Reisnudeln und Glasnudeln, und ja, auch Spätzle sind Nudeln. Für die last minute Einladung gibt es sogar ein last minute Notfallrezept.

Blattsalate fand ich bisher immer schwierig, weil sie so schnell zusammenfallen und schlecht vorbereitet werden können. Hier teilt die Autorin jedoch ein paar wertvolle Tips zum Vorbereiten und Anrichten. Die Rezepte enthalten besondere Details, wie Kerne, Früchte und machen die Salate zu etwas besonderem.

Mit dem vorliegenden Buch kann die Grill-Saison starten und man ist bestens für die nächste Einladung gerüstet.

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Veröffentlicht am 10.03.2024

Gerstengöre und Dinkelbitch ohne Allergie

Lebensmitteallergie
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Jetzt mal ehrlich: Wer hat beim Blick auf das Cover nicht gedacht: Och nö, nicht schon wieder ein Buch über Lebensmittelunverträglichkeiten? Erst auf den zweiten Blick habe ich den Wortwitz kapiert. Mein ...

Jetzt mal ehrlich: Wer hat beim Blick auf das Cover nicht gedacht: Och nö, nicht schon wieder ein Buch über Lebensmittelunverträglichkeiten? Erst auf den zweiten Blick habe ich den Wortwitz kapiert. Mein Gehirn hat einfach automatisch das l hinzugefügt. Zum Glück habe ich es trotzdem gelesen! Sonst wären mir noch viel mehr Wortwitze entgangen.
Susanne Riedel nimmt uns mit auf eine humorige und kurzweilige Reise durch ihr Leben. Sie hat ein Talent dafür, Alltagserlebnissen den Humor abzutrotzen und mich dabei aufs Köstlichste zu amüsieren. Manchmal habe ich beim Lesen gekichert, manchmal schallend gelacht. Wie erfrischend ist dieses Buch! Ein richtiges Gute-Laune-Buch.
Bist Du schlecht drauf? Dann lies ein paar Kapitel.
Ich feiere Wortspiele wie Wackerpulco oder Gerstengöre und Dinkelbitch, letztere beim Bäcker erhältlich. Ich mag die teilweise derben Witze und Ausdrücke. Und ich liebe ihre Fantasie und ihre Erzählkunst.
Sogar dichten kann sie:
Zwischen zartem Schneeglockenläuten und übermütigen Kroküssen bechert der März.
In vielen Sätzen und Abschnitten habe ich mich wiedergefunden, kein Wunder, wir sind fast derselbe Jahrgang. Ausflüge in die 80er und 90er haben mein Kopfkino angeworfen.
Eine echte Buchempfehlung für alle, die Humor mögen oder ihn nötig haben. Dafür gibt es die volle Punktzahl von mir.

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