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Veröffentlicht am 13.04.2022

Nur auf dich war ich nicht vorbereitet.

Der Geruch von Ginster
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Die schrullige Studentin Rosa erfüllt sich einen Traum und reist nach Irland, um den Dingle Way zu wandern. Dort trifft sie auf den deutschen Schauspieler Rick, den sie aus ihrer Jugend kennt. Obwohl die ...

Die schrullige Studentin Rosa erfüllt sich einen Traum und reist nach Irland, um den Dingle Way zu wandern. Dort trifft sie auf den deutschen Schauspieler Rick, den sie aus ihrer Jugend kennt. Obwohl die beiden so überhaupt nicht zusammenpassen zu scheinen, raufen sie sich zusammen und laufen gemeinsam.

Ich hatte anfangs so meine Probleme mit der Protagonistin: zu altbacken, zu unsicher, zu prüde, zu zurückhaltend mit gruseligem Kleidungsstil. Da hat mir der draufgängerische Rick schon besser gefallen. Seine Passagen hatten mehr Spannung, Drama und Action. Doch im Verlauf gefiel mir Rosa zunehmend besser. Sie macht eine angenehme Wandlung durch. Aber auch Rick macht eine notwendige Wandlung durch. Die beiden tun sich gegenseitig gut, und das kommt sehr schön rüber.

Interessant finde ich den Wanderweg. Man merkt, daß die Autorin hier auf eigene Erfahrungen zurückgreifen konnte. Die Landschaft ist malerisch und detailgetreu beschrieben. Die Pubs und B&Bs wirken authentisch und gemütlich und zaubern eine tolle Atmosphäre.

Es gibt ein kleines Geheimnis, welches ich ganz rührend finde. Es wird so nebenbei erzählt, macht aber ein wichtiges Detail aus und gibt einen wichtigen Hinweis auf den Buchtitel.

Am Ende gibt es leider ein für mich überflüssiges Drama, welches verhinderbar gewesen wäre, wenn die Protagonisten miteinander geredet hätten.

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Veröffentlicht am 02.04.2022

Work & Travel in Down Unter

Auf der Suche nach Koalas
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Ein sympathisches deutsches Paar schreibt während eines Auslandsjahres in Australien einen Reiseblog für die Daheimgebliebenen und verlegt es hinterher als Buch. Eine geniale Idee von Nicole Bergmann und ...

Ein sympathisches deutsches Paar schreibt während eines Auslandsjahres in Australien einen Reiseblog für die Daheimgebliebenen und verlegt es hinterher als Buch. Eine geniale Idee von Nicole Bergmann und Christian Jindra.

„Zeilen, erdacht um das Erlebte nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Geschrieben, um jeden Interessierten teilhaben zu lassen an den Eindrücken, die auf uns eingeprasselt sind.“ Das fasst es ganz treffend zusammen. Christian hat geschrieben, Nicole fotografiert und so entstand dieser hübsche Reisebericht.

Während Nicole im ersten Teil ein Masterstudium in Brisbane absolviert, begibt sich Christian auf Jobsuche. Nicht nur das ist sehr interessant, auch die Unterkünfte, die sie immer finden, sind oft sehr abenteuerlich.

Im zweiten Teil reisen sie quer durch den Kontinent. Dabei runden viele Farbbilder die Reiseeindrücke ab.

Manchmal hätte ich mir mehr Hintergrundinformationen und noch mehr Fotos gewünscht. Einiges musste ich dann noch nachlesen, weil es mich neugierig gemacht hat.

Das Fazit am Ende finde ich besonders gut, weil man erfährt, was ein Jahr Australien mit den beiden Reisenden gemacht hat.

„Auf der Suche nach Koalas“ liest sich flott und kurzweilig, macht Lust auf Australien und beschreibt Tops und Flops.

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Veröffentlicht am 08.03.2022

Aller Anfang ist schwer

Neuanfang in Little Cove
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Das Buch hat in mir unterschiedliche Emotionen hervorgerufen. Anfangs Ablehnung gegen die widrigen Umstände, in die Rachel da geraten ist. Zwar zieht sie freiwillig von Toronto nach Little Cove, um dort ...

Das Buch hat in mir unterschiedliche Emotionen hervorgerufen. Anfangs Ablehnung gegen die widrigen Umstände, in die Rachel da geraten ist. Zwar zieht sie freiwillig von Toronto nach Little Cove, um dort zu unterrichten, aber der Ort befindet sich am gefühlten Ende der Wert. Alle und alles scheint gegen sie zu sein. Allein ihrem Durchhaltevermögen und ihrer liebenswürdigen Art ist es geschuldet, daß sich ihre Situation verbessert. Nach und nach schlichen sich die schrulligen Bewohner jedoch mehr und mehr in mein Herz. Von da an habe ich die Lektüre genossen.

Am Ende war es für meinen Geschmack zu schnell vorbei. Gerade die Liebesbeziehung hätte sich eindeutiger entwickeln können. Da hätte man noch einiges an Emotionen rausholen können. Das Thema wird am Ende fast lieblos abgehandelt. Alles andere jedoch wird viel ausführlicher erzählt, z.B. Rachels Entwicklung, die Interaktionen zwischen ihr und den Dorfbewohnern, ihr Seelenleben, sogar ihre Vergangenheit nimmt einen größeren Raum ein. Das hat mir gut gefallen, weil es glaubwürdig und abwechslungsreich ist. Besonders die Freundschaft zu Sheila ist erfrischend.

Neben einigen traurigen Passagen gibt es auch eine Reihe lustiger und einige spannende.

Insgesamt ist die Geschichte abwechslungsreich und schön, verschenkt aber einiges an Potential.

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Veröffentlicht am 28.02.2022

Zwischen mehreren Stühlen

Der kleine Bahnhof zum Glück
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Ellie verlässt ihren phlegmatischen Freund und kehrt an ihren Heimatort nach Mornau, einem kleinen hessischen Ort, zurück. Opa Willi ist Pächter des hiesigen Bahnhofs, der allerdings nicht mehr aktiv bewirtschaftet ...

Ellie verlässt ihren phlegmatischen Freund und kehrt an ihren Heimatort nach Mornau, einem kleinen hessischen Ort, zurück. Opa Willi ist Pächter des hiesigen Bahnhofs, der allerdings nicht mehr aktiv bewirtschaftet wird, hat man Mornau doch vor Jahren vom Wegenetz der Bahn abgeschnitten. Doch das soll nun anders werden. Ein Investor möchte einen Bürokomplex auf dem Grundstück errichten. Die Mornauer, allen voran Ellie, wollen aber lieber ihren alten Bahnhof samt Gastronomie wiederbeleben.
Das Buch handelt vom Kampf für den Erhalt des alten Gebäudes, wie es zukünftig genutzt werden und vor allem wie die Instandsetzung finanziert werden könnte. Dabei entwickeln die Protagonisten schöne Ideen.
Eine leichte Liebesgeschichte gibt es obendrauf, denn gleich zwei attraktive Männer machen Ellie Avancen: Matthias van Beesten, der Investor und Phillipp Enders, der lokale Schreiner, der Ellie noch aus Schultagen kennt. Beide Männer umgeben einige Geheimnisse. Wer letztendlich Ellies Zuneigung gewinnt, wird natürlich nicht verraten. Nur so viel: Es wird lange dauern, und es wird viel Hin und Her gehen. Mir war das Zuweilen zu viel. Den Protagonisten hätte ich mir geradliniger und durchsetzungswilliger erwünscht.
Manchmal gab es zwischen den Absätzen für meinen Geschmack zu große zeitliche Sprünge. Da wären ein paar Zeilen mehr hilfreich gewesen, gerade weil einiges von der Annäherung der beiden Verliebten verloren gegangen ist.
Mein Lieblingscharakter ist Opa Willi, weil er so offen und ehrlich ist und sich auch manchmal in das Leben seiner Enkelin einmischt, und weil er so manchen witzigen Spruch raushaut.
Insgesamt fand ich das Buch angenehm zu lesen. Die Geschichte rund um den Bahnhof macht Spaß. Es gibt ein paar schöne Aktionen und gute Ideen.

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Veröffentlicht am 26.02.2022

Gehe zurück auf LOS

Das sonnengelbe Cabrio
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In dieser Geschichte begleitete ich Jessy 25 Jahre ihres Lebenswegs. Ich erlebte ihre Kindheit und Jugend in Lübeck, ihre Studienzeit in Hamburg und ihre Familiengründung mit Mike.

Das Buch hat etwas ...

In dieser Geschichte begleitete ich Jessy 25 Jahre ihres Lebenswegs. Ich erlebte ihre Kindheit und Jugend in Lübeck, ihre Studienzeit in Hamburg und ihre Familiengründung mit Mike.

Das Buch hat etwas von einem Schicksalsroman. Gute und schlechte Zeiten wechseln sich ab, wobei ich das Gefühl hatte, die schlechten überwogen. Leben und Tod, Glück und Unglück, Verwirklichung und Aufgabe lagen oft nah beieinander. Anhand des Covers hatte ich eine leichtere Lektüre erwartet.

Ich finde, das Cover des Taschenbuchs passt besser als das des ebooks, denn so fröhlich wie das bunte ebook-Cover habe ich die Geschichte nicht empfunden.

Der Schreibstil ist toll, gut lesbar, ausgereift und fehlerfrei. Die ganze Geschichte und alles drumherum (Verwandte, Beruf, Hobbys, Nachbarn) ist gut erzählt, nicht zu komplex, so daß ich stets gut folgen konnte.

Ich habe die Protagonisten schnell lieb gewonnen. Zwar konnte ich mich nicht mit Jessy identifizieren, weil wir ganz unterschiedliche Leben leben. Aber das war nur im ersten Dritte ein Problem. Als Jessy älter wurde, war es dann weniger problematisch.

Wenn man sich auf Schicksalsromane einlassen kann, dann ist das vorliegende Buch ein echter Schatz.

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