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Veröffentlicht am 20.03.2024

Die gelungene Fortsetzung der Reise durch Ffordes verrückte Farbenwelt

Rot
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Das Buch “Rot” von Jasper Fforde ist der zweite Teil seiner Farben-Reihe. Der Autor kreiert eine total verrückte und detailverliebte Welt, die uns Lesern erstmal nähergebracht werden will. Deshalb empfiehlt ...

Das Buch “Rot” von Jasper Fforde ist der zweite Teil seiner Farben-Reihe. Der Autor kreiert eine total verrückte und detailverliebte Welt, die uns Lesern erstmal nähergebracht werden will. Deshalb empfiehlt es sich wirklich sehr, dieses Buch erst anzufangen, wenn man auch den ersten Teil “Grau” kennt.

Die Handlung beginnt exakt dort, wo der erste Teil aufhört: Wir befinden uns nach wie vor in East Carmine, wo der Alltag erstmal seinen gewohnten Gang geht. Allerdings steht Eddies und Janes Anhörung unmittelbar bevor, also ist die Zukunft der beiden Protagonisten ungewiss.
Mehr möchte ich zur Handlung eigentlich gar nicht sagen: das wäre alles irgendwie aus dem Zusammenhang gerissen und bietet außerdem ein viel zu großes Spoiler-Potential.

Eddie, Jane und die anderen leben in einer Gesellschaft, die von strikten Regeln dominiert wird. Die Bewohner können jeweils nur einen Teil des Farbspektrums sehen und werden aufgrund dessen in eine Hierarchie eingeordnet. Wer mehr Farbsicht besitzt, hat eine höhere Stellung. Das vorrangige Ziel der Dorfgemeinschaft scheint es zu sein, die Vorgaben der Zentrale zu erfüllen. So gibt es zum Beispiel eine Linoleumfabrik, die nur darauf getrimmt ist, bestimmte Produktionsziele zu erreichen - ganz egal, ob die Bevölkerung das produzierte Linoleum benötigt oder nicht. Unter dem harten Regime der Gelben wird den grauen Arbeitern so auch einfach mal der komplette Urlaubsanspruch gekürzt oder sich darüber beschwert, dass sie nach mehreren 12-Stunden Schichten nicht mehr motiviert wären. An weiteren Absurditäten mangelt es nicht: Löffel sind das Wertvollste, das es gibt und werden von Generation zu Generation weitergegeben; und - eine meiner liebsten “Regeln” - Handschuhe dürfen zwar hergestellt, aber auf keinen Fall getragen werden.

Der Autor beschreibt seine Welt ausführlich und mit Liebe zum Detail. Das kann zuweilen verwirrend sein, ist aber irgendwie genau das, was dieses Buch ausmacht. Die Handlung hat zwar ein Ziel, aber der Weg dorthin ist mitunter ziemlich verschlungen. Einzelne Ereignisse werden ausführlich beschrieben, obwohl sie gar nichts mit dem hauptsächlichen Erzählstrang zu tun haben (oder es zumindest so aussieht). Wenn man sich darauf einlässt, taucht man mit in die schräge Welt der Protagonisten ein und erlebt den Alltag mit ihnen.
Der Schreibstil ist irgendwie zugleich durcheinander und auf den Punkt gebracht. Wenn sich die Figuren im Buch Wortgefechte über - völlig unsinnige - Regeln liefern, fühlt man sich, als wäre man in einem Slapstick-Film gelandet.

Fazit: Wenn dir “Grau” gefallen hat, dann musst du “Rot” auf jeden Fall lesen. Wenn du gerne zusammen mit den Figuren in eine neue Welt eintauchst und nicht auf eine geradlinige Handlung Wert legst, dann fang auf jeden Fall mit dem ersten Band der Reihe an!

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Veröffentlicht am 25.01.2024

Locker-flockig, witzig geschrieben und erstaunlich tiefgründig

Wenn Liebe die Antwort ist, wie lautet die Frage?
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Dies ist bereits der dritte Band der Tagebuch-Roman-Reihe mit der 16-jährigen Lilia als Hauptfigur. Lilia war in den Ferien im Sommerlager auf einer Insel und hat sich verliebt. Und nicht nur verliebt, ...

Dies ist bereits der dritte Band der Tagebuch-Roman-Reihe mit der 16-jährigen Lilia als Hauptfigur. Lilia war in den Ferien im Sommerlager auf einer Insel und hat sich verliebt. Und nicht nur verliebt, sondern sie ist mit ihrem Schwarm Tom fest zusammen. Das Problem ist nur, dass der Alltag ganz schön viele Ablenkungen bereithält, die Zeit und Nerven kosten.
Da ist zuallererst ihre Familie, mit ihrem, aktuell alleinerziehenden, Vater, ihrer kleinen Schwester Rosalie und ihrem großen Bruder Florian.
Lilia schlägt sich von Beginn des neuen Schuljahres an schon mit den - aus ihrer Sicht völlig absurden - Erziehungsmethoden ihres Vaters herum und bekommt Hausarrest, weil sie sich rausgeschlichen hat um sich heimlich mit Tom zu treffen. Oder - wie es die neugierige Nachbarin formuliert - um auf der Straße wild rumzuknutschen.

In der Schule steht der Abschlussball des Tanzkurses an - das große Highlight in diesem Jahr. Mit Tom hat sie bereits den passenden Partner, also bleiben nur noch so schwierige Fragen zu klären wie: Was ziehe ich an? Wer geht mit wem? und: Wie halte ich mir die nervige Vicky vom Hals, die dauernd mit meinem Freund flirtet?!
Neben dem Abschlussball und dem emotionalen Chaos, zetteln Lilia und ihre Freunde fast eine kleine Revolte in der Schule an und müssen sich deshalb mit den Konsequenzen auseinandersetzen.

Meine Meinung



Ich bin ohne große Erwartungen an das Lesen herangegangen und wusste bis dahin auch gar nicht, dass es das dritte Buch einer Reihe ist. Das war allerdings kein Problem. Die Charaktere wurden alle nochmal zu Genüge vorgestellt und ich hatte keine Mühe, sie auseinanderzuhalten.
Besonders der Schreibstil in Form eines Tagebuchs aus Lilias Perspektive macht es total lebendig. Lilia schreibt präzise und witzig und lockert selbst schwierige Situationen mit ihren kreativen Wortfindungen und Beschreibungen auf.
Zusätzlich zum Wortwitz wurde ich positiv von der Tiefe der Handlung überrascht. Die Protestaktion in der Schule beschreibt ein durchaus ernstes Thema und tut dem Buch wirklich gut.

Fazit



Ein locker-flockiges Buch, das sich super liest und auch mit einer Menge Handlung um die Ecke kommt. Besonders der Wortwitz der Erzählerin und ihre kreativen Wortschöpfungen haben mich immer wieder schmunzeln lassen.

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Veröffentlicht am 20.11.2023

Sofa, Decke, Tee und los geht's

Crosston Creek - Was dein Blick mir sagt
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Holly hat auf der Bristlecone Pine Ranch im Bundesstaat Colorado ein zweites Zuhause gefunden, nachdem sie Hals über Kopf vor ihrem gewalttätigen Stiefvater aus New York geflüchtet ist. Die Ranch betreibt ...

Holly hat auf der Bristlecone Pine Ranch im Bundesstaat Colorado ein zweites Zuhause gefunden, nachdem sie Hals über Kopf vor ihrem gewalttätigen Stiefvater aus New York geflüchtet ist. Die Ranch betreibt eine Pferdezucht und Holly, die zunächst als Haushaltshilfe für den brummigen Besitzer anfing, wurde in den letzten 5 Jahren zum Mädchen für alles auf der Ranch und kann sich ein Leben ohne Pferde nicht mehr vorstellen.
Brian, Hollys Chef, trauert noch immer um seine Frau, die vor 10 Jahren bei einem Autounfall ums Leben kam und hat deshalb den Kontakt zu seinem Sohn Callen abgebrochen. Dass er dabei auch den Fokus auf das Wohlergehen der Ranch aus den Augen verloren hat, wird Holly erst klar, als es schon zu spät ist: Die Ranch soll verkauft werden und das ausgerechnet an einen groben, skrupellosen Geschäftsmann, den nur sein Profit interessiert.
Aber eben der verlorene Sohn könnte die Rettung sein: angeblich steht im Testament seiner verstorbenen Mutter, dass er einem Verkauf zustimmen müsse. Holly kratzt ihr ganzes Geld und ihren ganzen Mut zusammen, um nach New York zurückzukehren und Callen davon zu überzeugen, dass er dem Verkauf nicht zustimmen darf.
Callen kann Hollys Entschlossenheit nicht widerstehen und es wäre ja auch kein Liebesroman, wenn es nicht ordentlich zwischen den beiden knistern würde…


Ich mochte die Hauptfigur Holly von Beginn an und fand auch alle anderen Figuren angenehm detailliert beschrieben. Diverse Nebenfiguren aus dem Örtchen Crosston Creek lassen weitere Teile dieser Reihe erahnen. Die Chemie zwischen Holly und Callen stimmt und wirkt meiner Meinung nach auch nicht übertrieben. Besonders wichtig fand ich, dass die Motivation der einzelnen Figuren begründet wird und ich ihre Handlungen und Gefühle somit gut nachvollziehen kann. Auch der düstere Aspekt um Hollys Stiefvater und ihre Flucht aus New York bekommt genügend Raum, um nachvollziehbar zu sein. Einzig das große Finale fand ich im Detail zu übertrieben - das hätte es meiner Meinung nach nicht gebraucht. Wenn ihr das Buch lest, wisst ihr vielleicht, was ich meine.
Apropos Finale: Das ist, zugegebenermaßen, vorhersehbar, aber wen stört das schon?! Die Tatsache, dass ich für das Buch ein paar Stunden Schlaf opfern musste, spricht meiner Meinung nach für sich. Der Weg zum Ziel ist durchaus abwechslungsreich und nicht vorhersehbar. Und durch die angenehm flüssige Erzählweise der Autorin fühlt man sich fast wie ein Teil der kleinen Dorfgemeinschaft im winterlichen Crosston Creek.

Fazit
Das ist eines dieser perfekten Bücher für einen kuscheligen Wintertag auf dem Sofa. Es befördert einen in eine kalt-verzauberte Welt des verschneiten Colorados und hinterlässt ein heimeliges Gefühl und eine gemütliche Weihnachtsstimmung.
Die Tatsache, dass der Ausgang der Geschichte sehr vorhersehbar ist, hat mich dabei nicht im Geringsten gestört. Die Chemie zwischen den Hauptfiguren stimmt und die Handlung ist kurzweilig und flüssig.

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Veröffentlicht am 14.11.2023

Spannend, fesselnd und brutal

Eisige Stille. Ein Mara-Billinsky-Thriller
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Worum geht’s?

“Eisige Stille” ist das 8. Buch in der Reihe um Mara Billinsky - “die Krähe” - und ihre Kollegen von der Mordkommission in Frankfurt am Main.

Im Prolog wird man direkt in einen der spannendsten ...

Worum geht’s?



“Eisige Stille” ist das 8. Buch in der Reihe um Mara Billinsky - “die Krähe” - und ihre Kollegen von der Mordkommission in Frankfurt am Main.

Im Prolog wird man direkt in einen der spannendsten Teile der Handlung hineingeworfen, als auf Mara ein Anschlag verübt wird.

Dies ist nur ein Teaser für eine Menge von Straftaten und mysteriösen Vorkommnissen, mit denen sich das Team um Mara im Verlauf des Buches konfrontiert sieht: Ihr ehemaliger Partner Jan Rosen sucht mit seiner neuen Abteilung für Cybercrime die Betreiber eines illegalen Darknet Servers, auf dem sich Videos von Vergewaltigungen und anderen Brutalitäten finden, während Mara selbst sich um einen Vermisstenfall und eine Mordermittlung kümmern soll.
Außerdem hadert Mara mit ihrer Gefühlswelt: sie sorgt sich um ihren ehemaligen Schützling und Freund Rafael, der sich seit längerem nicht mehr meldet, und grübelt über ihre “Beziehung” zu ihrem schwedischen Kollegen Erik Nordin, der sogar plötzlich wieder bei ihr auf der Matte steht.

In einem parallelen Erzählstrang, der immer wieder durch abrupte Szenenwechsel fortgeführt wird, erfahren wir, weshalb sich Rafael Makiadi nicht meldet: Er ist dem Charme des so charismatischen wie brutalen Prince Bangura erlegen. Der nennt sich “Prinz des Dschungels”, stellt sein Gefolge mit Pillen ruhig und stiftet sein Umfeld zu Brutalität an.

Der Frage, wie das alles zusammenhängt, gehen wir mit atemberaubenden Tempo und ständigen, zu Beginn verwirrenden, Szenenwechseln gemeinsam mit Mara und ihrem Team nach.

Meine Meinung



Zu Beginn muss ich erwähnen, dass ich bisher kein anderes Buch dieser Reihe gelesen habe. Einer Stammleser:in sind viele der Figuren wohl schon bekannt, was - gerade am Anfang - die Einordnung sicher erleichtert.
Wenn man sich nicht von der schieren Menge an Unbekanntem zu Beginn verunsichern lässt, kommt man im Laufe des Buches immer besser rein und lernt auch die Figuren schnell kennen. Nach ungefähr einem Drittel des Buches geriet ich auch bei den abrupten Szenenwechseln nicht mehr ins Schwimmen, was die Zuordnung der einzelnen Personen angeht.

Man wird von Anfang an mitten in die Geschehnisse hinein geworfen und kommt kaum hinterher, alles einzuordnen. Schon der Prolog lässt die schonungslose Brutalität des Erzählers erahnen und das Buch hält an dieser Stelle, was es verspricht…

Kriminalkommissar Jan Rosen, sichtet Videos aus dem Darknet und stößt dabei auf einen mutmaßlichen Mord: Ein Mann sitzt gefesselt auf einem Küchenstuhl und wird bei lebendigem Leibe verbrannt. Rosen informiert seine ehemalige Partnerin Mara Billinsky, muss aber zugeben, dass er bisher noch keine Hinweise auf die Täter vorweisen kann.

Szenenwechsel: Eine Frau kämpft gefesselt und geknebelt in einem Erdloch um ihr Leben, während sie Schaufel für Schaufel mit Erde bedeckt wird.

Zurück in ihrem Büro wird Mara von ihrem ungeliebten Chef, Hauptkommissar Klimmt, erwartet, der sie bittet sich um eine hartnäckige Dame zu kümmern, die behauptet einen Mord melden zu wollen. Tessa Steinberg vermisst ihre Geschäftspartnerin und besteht darauf, dass ein Verbrechen passiert sein muss.

Parallel dazu hängt Rafael Makiadi, ein Freund und Schützling Maras, mit “dem Prinz des Dschungels” und seinem Gefolge ab. Prince Bangura ist ein ehemaliger Kindersoldat aus Sierra Leone, für den Brutalität und Tod zum Alltag zu gehören scheinen. So ganz nebenbei präsentiert er Rafael sein “Geschenk”: eine verängstigte und nackte junge Frau, die Rafael mit einer Skimaske über dem Kopf vor laufender Kamera und unter dem Gejohle des Gefolges vergewaltigen soll.

Man wird förmlich in die Handlung gezogen und ist trotz - oder gerade wegen - der anfänglichen Verwirrung geradezu gezwungen, Seite für Seite weiter zu lesen.
Das Tempo bleibt durchweg atemberaubend hoch und die Brutalität scheint kein Ende zu finden. Für meinen Geschmack wäre die eine oder andere Szene nicht nötig gewesen. Besonders die übertriebene Zurschaustellung von Gewalt seitens Prince Bangura ist meines Erachtens überflüssig. Die relevanten Gewalttaten sind schon brutal genug und werden auch recht detailliert beschrieben, was mir wiederum durchaus nötig erscheint, um die Handlungen und Charakterzüge der Figuren nachvollziehbar zu machen.

Der Autor erzählt angenehm flüssig und beiläufig. Er nutzt viel direkte Rede, um seine Figuren miteinander sprechen zu lassen und behält auch das schnelle Grundtempo des Buches bei.

Teilweise wechselt er in eine nachdenkliche, fast abgehackte, Erzählweise, die zum Beispiel den Kampf der lebendig begrabenen Frau greifbar darstellt:

“Sie rang nach Luft [...] während der Himmel fast vollends verschwunden war.
So wie die Luft gleich verschwinden würde.
Und ihr Leben.
Das herrliche Blau dort oben.
Einfach nicht mehr da.”



Die Figuren sind plastisch beschrieben und haben alle ihre Ecken und Kanten. Auf der Sympathie-Skala ist alles dabei: von sehr sympathisch über “was soll ich jetzt davon halten?” bis abgrundtief abstoßend, aber dennoch mit einer gewissen Faszination versehen. Es macht Spaß, sich gemeinsam mit den Figuren durch die Handlung zu bewegen, auch wenn es einem teilweise schwer fällt, nicht “direkt ins Buch zu springen”, um eine verhängnisvolle Tat zu verhindern.

Die Hauptfigur Mara Billinsky wird als kleine, drahtige Frau mit eisernem Willen beschrieben, die ihre Gefühlswelt weitestgehend außen vor lässt. Auch deutet sich durch die Reaktion ihres Chefs (Hauptkommissar Klimmt) an, dass ihre Alleingänge eher die Regel als ein Einzelfall sind.
Genau dieser Aspekt hat mich gestört, da mir das Ausmaß dieser Alleingänge etwas zu weit ging. Gerade in brutalen Krimis sind die Hauptfiguren oft Einzelgänger mit teilweise extremen Zügen, was ich oft gut finde, weil es die Figur interessant macht. In diesem Fall scheinen Maras Alleingänge aber schon zur, von ihrem Arbeitsumfeld akzeptierten, Regel geworden zu sein und diesen Punkt halte ich für realitätsfern und übertrieben.

Mein Fazit



Das Wichtigste zuerst: Ich fand das Buch spannend bis zum Schluss und habe es in einem Rutsch durchgelesen. Die Handlung ist zwar durch die verschiedenen Erzählstränge und ständigen Szenenwechsel ziemlich kompliziert, aber ich mag es, wenn man als Leser:in mitten ins Geschehen geworfen wird. Wie schon erwähnt, hat es mich nach einem Drittel des Buches auch nicht mehr gestört, dass ich die Vorgeschichten der Charaktere nicht kenne.

Der Autor erzählt temporeich, aber zugleich angenehm und beschreibt Szenen und Figuren so bildlich und genau, dass man sich prima hineinversetzen kann. Allerdings stört mich eben diese Genauigkeit bei den vielen brutalen Szenen: Einige davon sind - wie schon gesagt - notwendig, um die Motive und Handlungen der Figuren nachzuvollziehen, andere sind für mein Empfinden einfach zu viel des Guten und hinterlassen einen negativen Beigeschmack.

Für Fans der Krähe kann man vermutlich eine klare Leseempfehlung aussprechen. Mich hat es neugierig auf die anderen Bücher dieser Reihe gemacht. Besonders interessiert mich dabei die Entwicklung der vielen wiederkehrenden Figuren.

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