Zurück in Velaris
Das Reich der sieben Höfe – Frost und MondlichtDas Lesen dieses Buches habe ich sehr lange herausgezögert, da ich mir nicht sicher war, was mich erwartete. Für mich war die Geschichte nach drei Büchern zu Ende, aber zu meiner (grossen!) Überraschung ...
Das Lesen dieses Buches habe ich sehr lange herausgezögert, da ich mir nicht sicher war, was mich erwartete. Für mich war die Geschichte nach drei Büchern zu Ende, aber zu meiner (grossen!) Überraschung werden noch einige folgen.
Um was geht es?
Jeder trägt Wunden aus dem Krieg gegen Hybern. Trotzdem arbeiten alle zusammen, um den Hof der Nacht wieder aufzubauen. Ausserdem steht die Wintersonnenwende vor der Tür, bei der man alle Streitigkeiten und negativen Gefühle beiseitelegen sollte.
Meine Meinung
Ich wusste, dass dieses Buch ein Zwischenband war, weshalb meine Erwartungen nicht allzu hoch waren. Trotzdem hätte ich mir mehr gewünscht. Mehr Gefühle, mehr Drama und vor allem mehr von den einzelnen Charakteren zu erfahren.
Die verschiedenen Sichten fand ich eine wirklich tolle Idee! Wobei ich nicht wirklich verstanden habe, weshalb bei Feyre und Rhysand aus der Ich-Perspektive geschrieben wurde und bei Cassian und Nesta aus der Erzählerperspektive. Dieser Perspektivenwechsel hat bei mir leider immer ein Stirnrunzeln hervorgerufen. Ich spürte plötzlich eine Distanz zwischen den Charakteren und mir, die mir nicht gefiel.
Etwas, das ich beim besten Willen nicht verstand und das mich dermassen gestört hat, war dieses ständige Gerede über Geld. Wir wissen, dass alle Mitglieder des Hofs der Nacht einen hohen Betrag für ihre Dienste bekommen. Wir wissen, dass Rhys viel Geld hat. Muss das so überschwänglich erwähnt werden? Zudem es mir gar nicht in das Schema eines Fantasy Romans gepasst hat. Vor allem als dann noch Begriffe wie "Konto" und "auszahlen" vorkamen. Mir ist bewusst, dass Geld Bestandteil dieser Welt ist, aber die ständige Erwähnung davon hat leider meine Vorstellung von der magischen und faszinierenden Stadt Velaris getrübt.
Gut fand ich, dass wir einen weiteren Einblick in die Vergangenheit der Charaktere bekamen. Durch das, dass das Buch nicht allzu viel Handlung hatte, erfuhr man mehr über die Charaktere selbst. Schade nur, dass es nicht von allen Kapitel aus der jeweiligen Sicht gab. Ich würde sterben, um ein Kapitel aus Azriels Sicht zu lesen!
Kommen wir zu meinem grössten Kritikpunkt und der, der mich fast körperlich schmerzt: Der Schreibstil.
Da ich die anderen Bände nochmals gelesen habe, hatte ich einen guten Vergleich und muss wirklich sagen, dass ich mehr als nur enttäuscht war. Die Erklärungen waren langweilig (wahrscheinlich aus dem Grund, dass es Erklärungen waren, die man von Protagonisten eigentlich nicht lesen sollte) und sie wiederholten sich ständig. Natürlich ist das von Vorteil, wenn zwischen dem Erscheinungsdatum der Bücher ein längerer Zeitraum liegt, aber wenn man die Reihe in einem Rutsch liest, ist es störend.
Und die Wahl der Worte, die Verbindungen der Sätze und selbst die Satzanfänge waren eintönig und fad. Ich habe die Magie von Sarah J. Maas' Schreibstil so unglaublich vermisst, die mich während des Lesens immer verzauberte.
Fazit
Ein Zwischenband, ohne viel Handlung, der einem aber dafür die Charaktere und deren Vergangenheit näher bringt. Ich habe mich darüber gefreut, die Kapitel ab und zu auch aus der Sicht von jemand anderem zu lesen.
Enttäuscht hat mich der Schreibstil und die zu lang geratenen Erklärungen, die sich teils wirklich oft wiederholten. Trotzdem hat es das Buch geschafft, mich neugierig auf den Folgeband zu machen und ich kann es nun kaum mehr abwarten!