Zum Teil langatmiger, verwirrender und künstlicher Handlungsverlauf – dennoch konnten mich das Finale und die Nähe zu den Charakteren überzeugen
Crescent City – Wenn ein Stern erstrahltNachdem Bryce Crescent City gerettet hat, schliesst sie eine Abmachung mit den Asteri: Sie und Hunt verhalten sich unauffällig und werden dafür nicht für ihre Verbrechen bestraft. Doch Bryce’ Magie wird ...
Nachdem Bryce Crescent City gerettet hat, schliesst sie eine Abmachung mit den Asteri: Sie und Hunt verhalten sich unauffällig und werden dafür nicht für ihre Verbrechen bestraft. Doch Bryce’ Magie wird immer stärker, sodass auch die Rebellen versuchen, sie auf ihre Seite zu ziehen …
Zu Beginn gibt es einen Prolog, der meiner Meinung nach viel zu lang und uninteressant ist, jedoch ein wichtiger Teil der folgenden Geschichte ist. Trotzdem hätte ich das Buch nach zehn Seiten fast wieder weggelegt.
Nachdem ich den Prolog überwunden hatte, zog es mich direkt wieder in Bryce’ Geschichte. Sarah J. Maas fackelt nicht lange rum und schon bald stossen Hunt und Bryce auf einen bewusstlosen alten Freund in ihrer Wohnung. Und auch danach taucht wie von Zauberhand einer nach dem nächsten auf, um Teil der neuen Ermittlungen mit den Rebellen zu werden.
Spannung baut sich auf, Wege und Schicksale kreuzen sich, mehr oder weniger überraschende Wendungen reissen die Geschichte herum, aber trotzdem konnte mich die Geschichte dieses Mal nicht ganz überzeugen. Sarah J. Maas’ Schreibstil ist wie immer flüssig, schön und verständlich. Die Emotionen erreichen mich und die Beschreibungen erschaffen Bilder in meinem Kopf.
Aber der Handlungsverlauf, in dem die verschiedensten Leute durch »Zufälle« aufeinandertreffen und dann plötzlich zusammen eine Rebellion planen, ist für mich nicht glaubwürdig. Die Probleme wirken weit hergeholt, worauf die Charaktere zum Teil nicht ihrer Persönlichkeit entsprechend reagieren und nicht nachvollziehbare Entscheidungen treffen, die die Schwierigkeiten künstlich aufbauschen. Dennoch hat es die Autorin geschafft, zu all den Charakteren eine emotionale Nähe zu erschaffen – und es sind viele Charaktere!
Es passiert stets etwas, ja, aber es hat mich nie abgeholt, weil ich es übertrieben fand und die Geschichte dementsprechend an Ernsthaftigkeit verlor. Der Anfang und der Mittelteil ziehen sich also sehr in die Länge. Ich wusste gar nicht, was ich überhaupt las und weshalb das wichtig war – und ob es überhaupt zu etwas führte.
Das Finale war spannend: Die Autorin hatte noch einiges im Ärmel, was ich nicht definitiv nicht kommen sah. Aber so richtig mitgefiebert habe ich mit Bryce nie. Von Spannungsaufbau kann ich leider nicht sprechen, obwohl Sarah J. Maas mehr als 900 Seiten Zeit dafür hatte.
Mir fehlt die Natürlichkeit und die Aufregung in diesem Buch. Trotzdem muss ich zugeben, dass ich selten so schockiert war, als ich das Buch dann zum Schluss zuklappte.
Fazit
Im Gegensatz zu anderen Büchern der Autorin, wirkte dieses für mich zu künstlich, denn auch die Charaktere verhielten sich nicht immer ihrer Persönlichkeit entsprechend. Mehr Spannung hätte ich mir ebenfalls gewünscht. Dennoch konnte mich der Schreibstil und die Nähe zu den Charakteren überzeugen.