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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.08.2021

Zwei Welten inmitten der Natur

Wild like a River
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Haven lebt zusammen mit ihrem Vater in einem von Kanadas Nationalparks. Sie fühlt sich wohl in der Natur und lebt abgeschottet von anderen Menschen. In der Anwesenheit anderer weiss Haven nie, wie sie ...

Haven lebt zusammen mit ihrem Vater in einem von Kanadas Nationalparks. Sie fühlt sich wohl in der Natur und lebt abgeschottet von anderen Menschen. In der Anwesenheit anderer weiss Haven nie, wie sie sich verhalten soll. Bis sie eines Tages Jackson begegnet, einem Studenten aus der Stadt, der plötzlich alles über ihre geliebte Welt wissen möchte. Jemand, mit dem sie alles teilen kann, wenn dieser jemand nicht wieder zurück in seine eigene Welt müsste …

Meine Meinung
Ich mochte den Start in diese Geschichte sehr. Er versprach einen etwas anderen Verlauf dieser und ich war einfach gespannt, diese beiden Charaktere, die vorgestellt wurden, besser kennenzulernen.

Zum einen gibt es Haven, die – wie Jackson erwähnt – einen wirklich wunderschönen Namen hat. Sie war mir auf Anhieb sympathisch und auch sie war einfach so eine erfrischend andere Protagonistin, als man sie aus anderen Büchern kennt. Ihr beschriebenes Leben kam mir so fremd von meinem eigenen vor, weshalb ich auch augenblicklich Interesse an ihrem täglichen Ablauf entwickelte. Und Jackson erging es da nicht anders.

Jackson war mir auch sympathisch, obwohl ihn jetzt nicht unbedingt etwas Spezielles auszeichnet. Trotzdem hat die Autorin hier zwei sehr komplexe Charaktere erschaffen, die zudem auch sehr greifbar sind. Die Gefühle der Protagonisten konnten mich jedenfalls erreichen.

Die Beschreibungen der Landschaften treffen direkt auf den Punkt. Ich konnte mir während des Lesens alles vorstellen: Jeden See, jeden Zweig und jeden Berg, den sie sahen, erschien vor meinem inneren Auge. Das Beeindruckende aber war, dass die Autorin es geschafft hat, auch die Atmosphäre durch ihre Worte zu transportieren. Die Natur wurde für mich in den Stunden des Lesens so zum Zuhause wie sie es für Haven war. Das gewählte Setting in Kanada konnte mich also definitiv verzaubern.

Der Schreibstil war leicht und flüssig, sodass man durch die Zeilen flog und trotzdem war da immer diese Tiefgründigkeit im Hintergrund, die einen durch das Buch begleitete, die eben mit der Komplexität der Charaktere zusammenhängt, und von der man es kaum erwarten kann, mehr zu erfahren.

Vor allem zu Beginn und bis etwas über die Hälfte lag noch einiges rund um die Charaktere im Dunkeln – somit gab es auch Spannung, an die man sich klammern konnte und die einen durch die Geschichte zog. Gegen Ende jedoch verflog sie meiner Meinung nach, was ich sehr schade fand. Nicht nur fehlte es an Spannung, sondern auch Jacksons Kapitel wurden etwas langweilig. Es kam mir so vor, als würden seine Gedankengänge mir zu viel von der folgenden Geschichte vorwegnehmen. Dabei hätte es eben diese Überraschungen gegen Schluss noch gebraucht.

Und leider muss ich sagen, dass ich mir vom Verlauf der Geschichte etwas mehr erhofft hatte. Der Anfang konnte mich so sehr überzeugen, dass ich danach etwas enttäuscht war. Dieses gewisse Etwas, das zu Beginn da war, verschwand mit der Zeit. Aber es war trotz allem ein schönes und tiefgründiges NA-Buch.

Fazit
Der Anfang konnte mich mit seinem wunderschönen Setting begeistern. Auch die beiden Protagonisten waren erfrischend anders und komplex. Der Schreibstil der Autorin konnte die Atmosphäre der Natur und die Beschreibungen dieser sehr gut rüberbringen; er war leicht und trotzdem tiefgründig.

Gegen Ende flache die Spannung leider etwas ab und ich hätte mir im Allgemeinen etwas mehr vom Verlauf der Handlung erhofft. Aber es war auf jeden Fall eine abwechslungsreiche Liebesgeschichte.

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Veröffentlicht am 08.07.2021

Hoffnung - zerstörerisch und belebend

Hope Again
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Everly hatte nie vor sich in ihren Dozenten zu verlieben – doch nur bei Nolan kann sie wirklich so sein, wie sie ist. Sie kann ihm ihre dunkelsten Geheimnisse anvertrauen. Everly wünscht sich, dass sie ...

Everly hatte nie vor sich in ihren Dozenten zu verlieben – doch nur bei Nolan kann sie wirklich so sein, wie sie ist. Sie kann ihm ihre dunkelsten Geheimnisse anvertrauen. Everly wünscht sich, dass sie die unsichtbare Grenze, die zwischen ihnen steht, endlich überqueren können, aber hinter Nolans charmanter Art verbirgt sich ein Geheimnis, das ihre Liebe zerstören könnte …

Meine Meinung
Ich mochte den Einstieg in die Geschichte: Man wurde wieder mit dem Setting und den Charakteren bekannt gemacht. Ich habe den dritten Band vor einem Jahr gelesen, also fand ich die einzelnen Erklärungen sehr hilfreich, um wieder nach Woodshill zurückzufinden.

An Everly konnte ich mich gar nicht erinnern, also war es auch hier für mich ein frisches Kennenlernen mit ihr. Und ich muss sagen, dass ich sie auf Anhieb mochte. Sie ist ein wirklich vielseitiger Charakter, der zwar manchmal Schwierigkeiten hat, sich auf andere einzulassen, aber ich fand, dass gerade das sie sehr zugänglich machte. Auf jeden Fall entspricht sie nicht dem Klischee – und das mochte ich.

Insgesamt war die Handlung interessant – ich habe noch nie etwas derartiges gelesen. Also war diese Student-Dozent-Situation für mich etwas Neues und ich fand es toll, dass diese Geschichte mal nicht dem zu erwartenden Schema in diesem Bereich folgte.

Was nicht bedeutet, dass die Geschichte nicht vorhersehbar war. Leider ist das auch das, was mich ein ganzes Jahr davon abgehalten hat, diese Reihe weiterzulesen. Man weiss – noch bevor man das Buch überhaupt beginnt – was am Ende passieren wird. Und das finde ich einfach so unglaublich schade, dass einem dieser Überraschungseffekt, oder zumindest diese Spannung einfach vorenthalten wird.

Nolan fand ich ganz sympathisch und den Schreibstil mochte ich auch. Vor allem die Dialoge gefielen mir, da mir die Gedanken der Charaktere etwas zu sehr die Absichten verrieten. Es ist gut, sich den Protagonisten nahe zu fühlen, aber wenn man durch das Geschrieben zu viel verrät, dann verliert man kleine Überraschungseffekte, die dem Buch hier sehr geholfen hätten.

Weiter muss ich leider anmerken, dass nicht nur das Ende vorhersehbar ist, sondern die ganze Geschichte. Auch wenn die Standpunkte der Protagonisten etwas anders sind, so bleibt das Konstrukt dasselbe.

Ich muss aber zugeben, dass die Geschichte von Everly und Nolan mich mitreissen konnte. Ich hatte immer das Bedürfnis, das nächste Kapitel zu lesen und tat mir schwer damit, das Buch zur Seite zu legen. Aber trotzdem fehlt mir eine richtige und tiefgreifende Spannung, die ich hier leider nicht gespürt habe.

Im Gegensatz zu den drei vorherigen Bänden wirkte dieses Buch auf mich etwas weniger tiefgründig. Zu den anderen Charakteren konnte ich eine tiefere Bindung aufbauen als zu Everly und Nolan. Für mich bisher leider der schwächste Band der Reihe.

Kleine Anmerkung: Everly macht an einer Stelle den Myers-Briggs-Test und bekommt den Typ INFJ, woraufhin sie begeistert ist, wie viel von der Beschreibung wirklich auf sie zutrifft. Grundsätzlich kann man solchen Online-Tests nicht vertrauen, da es praktisch unmöglich ist Menschen anhand von Antwortmöglichkeiten dem richtigen Typ zuzuordnen. Und da ich mich als Hobby mit diesen Persönlichkeiten befasse, war ich etwas verwundert über Everlys Zuordnung und wage zu behaupten, dass das nicht korrekt ist.

Fazit
Obwohl die Geschichte von Everly und Nolan sich ein wenig von den anderen abhebt, folgt sie im Grundsatz demselben Schema, was mir als Leser den Überraschungseffekt vorenthalten hat. Obwohl ich den Schreibstil mochte, nahm mir die Nähe zur Protagonistin zu Vieles vorneweg. Die Geschichte konnte mich zwar mitziehen, aber mir hat trotzdem die Spannung gefehlt.

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Veröffentlicht am 02.07.2021

Licht und Dunkelheit – Sonne und Mond

Durch die kälteste Nacht
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Kennedy Lost hat mit dem Verlust ihrer Tochter zu kämpfen. Als sich dann auch noch ihr Mann von ihr trennt, sucht sie Trost bei ihrer Schwester. Als diese in ihre Flitterwochen fliegt, überlässt sie Kennedy ...

Kennedy Lost hat mit dem Verlust ihrer Tochter zu kämpfen. Als sich dann auch noch ihr Mann von ihr trennt, sucht sie Trost bei ihrer Schwester. Als diese in ihre Flitterwochen fliegt, überlässt sie Kennedy ein Haus in einem typischen Kleinstadtdorf, wo sie unbefugt in einem Wald spaziert und dabei auf Jax trifft, der ihr gleich droht. Schnell wird den beiden klar, dass sie sich aus ihrer Kindheit kennen, denn damals waren sie beste Freunde und unzertrennlich. Doch eines Tages hatten sie plötzlich keinen Kontakt mehr …

Meine Meinung
Mein erstes Buch von BCC – ich hatte dementsprechend sehr hohe Erwartungen, aber ich bei Liebesromanen sowieso eher kritisch.

Den Prolog fand ich sehr ansprechend – er verspricht, dass es noch einige Dinge in dieser Geschichte zu entdecken gibt. Geheimnisse, die im Verborgenen bleiben sollten. Meine Neugier war also geweckt.

Danach lernt man Kennedy kennen, die gerade eine sehr schwierige Phase in ihrem Leben durchmacht, in der sie über den Verlust ihrer Tochter hinwegzukommen versucht. Die Geschichte beginnt eigentlich bei einem entscheidenden Wendepunkt in ihrem Leben, nämlich, als sich ihr Mann von ihr trennt. Diese Thematik nahm mich auf jeden Fall mit und ich wollte erfahren, wie es in Kennedys Leben weitergehen würde.

Nicht nur bei Kennedy hatte ich dieses Gefühl unbedingt erfahren zu müssen, wie sie zu der wurde, was sie heute ist, sondern auch bei Jax. Obwohl ich zu Beginn so wenig über die beiden wusste, fühlte ich mich ihnen sehr nah. Was vermutlich am Schreibstil lag, der ihre Gedanken so offen freilegte und die Protagonisten verletzbar und zugänglicher machte. Im Allgemeinen ist es ein sehr schöner und flüssiger Schreibstil, der einem einen grossen Einblick in die Gefühle gibt. Mir ist aber aufgefallen, dass es bei der Übersetzung einige Fehler mit das/dass gab …

Nun komme ich zu meinen Kritikpunkten: Die Kapitel, die die Sicht von Kennedy und Jax in jüngeren Jahren zeigten, fand ich etwas problematisch. Ich kann mir nicht vorstellen, dass elfjährige Kinder auf diese Art und Weise denken und die Dinge auch so differenziert wahrnehmen. Ich habe tatsächlich viel mit Kindern in diesem Alter zu tun und fand es einfach nicht ganz so passend, wie sie in dieser Geschichte dargestellt wurden. Der Ton des Geschriebenen ähnelte einfach zu sehr den erwachsenen Personen – als hätten sie überhaupt keine Entwicklung durchgemacht. Und ich mochte die Rückblicke auch unabhängig davon nicht besonders. Es gab immer einen Bruch in der Geschichte, was mich im Lesefluss störte.

Des Weiteren fand ich etwas weit hergeholt, wie über andere Personen gesprochen wurde. Hier wurde sich an jeder Metapher, die es gibt, bedient. Zum Beispiel weiss ich gar nicht, wie oft ich lesen musste, wie andere Leute über Jax sagten, er habe eine Mauer um sich herum aufgebaut, sei aber unter dieser sehr verletzlich. Natürlich gibt es im echten Leben Leute, die in Konversationen Metaphern benutzen, aber bestimmt nicht jeder. Ausserdem war es auch sehr klischeehaft, wie über Jax gesprochen wurde. Und auch alle Charaktere ausser den Protagonisten kamen mir etwas flach und klischeeorientiert vor, was ich sehr schade fand.

Trotz dem, dass ich mehr über die Protagonisten herausfinden wollte, war es für mich nie so spannend, dass ich jedes Wort in mich hineinsaugte. Ich kam nie in diesen Leseflow, den ich bei solchen Büchern eigentlich erwarte. Dafür gab es eben zu viele Unterbrüche.

Auf diese Spannung wartete ich bis zum Schluss – und als ich auch dort nicht mehr zu hoffen wagte, begann ich mich zu fragen, wieso ich überhaupt noch weiterlas. Gegen den Schluss fehlte Handlung. Es passierte absolut nichts – weder in der Geschichte noch mit den Protagonisten.

Und dann war das Ende noch so vorhersehbar und meiner Meinung nach konstruiert, dass ich das Buch einfach nur noch fertiglesen wollte. Auch wenn ich ein grosser Fan von Epilogen bin, finde ich, sollte man diese gezielt einsetzen. Manchmal passt es einfach mehr, eine Geschichte ruhen zu lassen, als noch drei verschiedene Epiloge hinten anhängen zu müssen.

Mir ist bewusst, dass viele sagen, dieses Buch sei ein eher schwächeres von BCC, aber für mich ist es eine bittere Enttäuschung, und ich weiss nicht, ob ich noch ein anderes von der Autorin lesen werde.

Fazit
Trotz des gelungenen und spannenden Anfangs habe ich sehr viel Kritik an diesem Buch zu äussern. Ich finde die Charaktere sehr spannend und auch den Schreibstil sehr angenehm, aber die Handlung bleibt gegen Schluss einfach stecken und von Spannung habe ich hier nicht gespürt. Zwar konnten mich die Gefühle erreichen, aber durch viele Rückblicke, wurde ich in meinem Lesefluss gestört.
Leider eine ziemliche Enttäuschung für mich.

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Veröffentlicht am 26.06.2021

Romantische Abenteuer

Wie Leuchtfeuer in der Nacht
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Meine Meinung
In diesem Buch gibt es zwei Geschichten, die komplett unabhängig voneinander sind, aber einem ähnlichen Muster folgen. Deshalb gibt es zwei kurze Rezensionen in einer:

Bei der ersten Geschichte ...

Meine Meinung
In diesem Buch gibt es zwei Geschichten, die komplett unabhängig voneinander sind, aber einem ähnlichen Muster folgen. Deshalb gibt es zwei kurze Rezensionen in einer:

Bei der ersten Geschichte mochte ich den Anfang sehr gerne. Es ging direkt los mit dem Zusammentreffen von Laine und Dillon, die sich zu Beginn nicht ausstehen können. Mir gefiel das Setting in Hawaii – es war auf jeden Fall mal etwas anderes, aus dem man viel herausholen konnte. Genau deshalb finde ich es schade, dass die Atmosphäre nicht so ganz rüberkam.

Die Beschreibungen der Landschaft waren mir zu lasch, fast schon etwas nichts aussagend. Dafür aber bombardiert die Autorin den Leser mit den verschiedensten Gefühlen von Verachtung bis hin zu Bewunderung. Und bei den Emotionen der Charaktere mochte ich die Beschreibung viel lieber.

Zwar wurde das Problem mit Laines Vater ziemlich schnell abgehandelt, aber die Geschichte erscheint mir im Allgemeinen äusserst unwahrscheinlich, was ich hier aber nicht so störend finde. Irgendwie wirkt alles so verträumt und unecht, dass eine realistischere Geschichte den Ton dieser verändert hätte.

Was mich aber unglaublich stört ist das Frauen- und Männerbild, das hier leider in beiden Geschichten gezeigt wird, was ich am Schluss noch aufgreifen werde.

Die zweite Geschichte begann im Gegensatz zur ersten etwas zäh – ich kam nicht so richtig herein, da hier eben diese abstrakte Atmosphäre fehlte. Stattdessen befand man sich zusammen mit Protagonisten Terence in Kneipen, trauerte um einen Kollegen und betrank sich. Ziemlich schnell trifft er aber auf Gillian, die den Geheimagenten anfleht, ihr bei der Suche nach ihrem verlorenen Bruder zu helfen.

Bei dieser Geschichte konnte ich mir das Setting besser vorstellen – und auch die Gefühle der Charaktere erreichten mich. Obwohl es zu Beginn etwas dauerte, bis ich warm mit ihnen wurde, finde ich diese Geschichte auf jeden Fall besser. Sie hat mehr Spannung und Thrill drinnen und hält einen als Leser wirklich am Ball.

Obwohl es nur knapp 200 Seiten mit Terence und Gillian waren, habe ich das Gefühl, dass ich die beiden auf diesen wenigen Seiten sehr gut kennengelernt habe. Nicht nur war Terence’ Beruf sehr spannend, sondern es war auch interessant zu lesen, wie viele Facetten dieser aufzeigte.

Aber auch hier habe ich ein kleines Problem mit den Geschlechterrollen. Ich finde das in Büchern immer etwas schwierig zu kritisieren, da man damit die Ideen und Fantasien des Autors/der Autorin kritisiert. Und dagegen kommt man ganz einfach nicht heran. Aber es hätte der Geschichte nicht geschadet, wenn etwas weniger Klischees, was das Verhalten der Geschlechter angeht, erfüllt worden wären.

Leider hat mir eben diese gewisse Magie zwischen den Zeilen gefehlt – vielleicht liegt es daran, dass es Kurzgeschichten sind, aber ich bin mir von Nora Roberts Tiefgründigeres gewohnt. Es sind aber gute Geschichten für Zwischendurch!

Fazit
Bei der ersten Geschichte fand ich es schade, dass nicht mehr auf das Setting in Hawaii eingegangen wurde. Aber bei beiden Geschichten kamen auf jeden Fall Gefühle rüber, die mich berührten. Ich mochte den Schreibstil der Autorin, auch wenn dieser manchmal eben etwas trocken war.
Trotz der geringen Seitenanzahl, habe ich das Gefühl, die Charaktere gut zu kennen. Ich fand auch die Nebenplots sehr spannend, die den Geschichten zusätzlich Spannung verliehen.
Im Grunde waren es gute Geschichten für Zwischendurch.

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Veröffentlicht am 26.06.2021

Sie unterwirft sich den Regeln auf eigene Art und Weise

Das Geheimnis meines Turbans
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Eine wahre Geschichte über Nadia Ghulam, ein Mädchen, das im Afghanistankrieg schwer verletzt wurde und sich schliesslich für zehn Jahre als Junge ausgab, indem es ihre Narben und ihr Geschlecht unter ...

Eine wahre Geschichte über Nadia Ghulam, ein Mädchen, das im Afghanistankrieg schwer verletzt wurde und sich schliesslich für zehn Jahre als Junge ausgab, indem es ihre Narben und ihr Geschlecht unter einem Turban versteckte, um arbeiten und die Familie ernähren zu können.

Meine Meinung
Ich ging mit dem Gedanken an dieses Buch heran, dass es keine leichte Lektüre werden würde. Und das war es auch nicht – vor allem nicht, wenn man bedenkt, dass hier eine wahre Geschichte erzählt wird.

Allein schon der Prolog hat mich regelrecht geschockt. Aber er bewirkt auch, dass man unbedingt weiterlesen will – dieser Geschichte näher auf den Grund gehen, um zu sehen, wie sich das kleine Mädchen Nadia weiterentwickelt und in dieser grausamen Welt zurechtkommt.

Das Buch ist aus der Ich-Perspektive geschrieben, weshalb die Beschreibungen von Nadia direkt ins Herz trafen. Die Art und Weise, wie naiv ihre Sichtweise vor dem Krieg auf die Welt war, hat mich jedenfalls darüber grübeln lassen, wie schnell sich etwas Selbstverständliches in etwas Unerreichbares wenden kann

Im Allgemeinen sind die Sätze im Buch kurz und prägnant – sie treffen genau auf den Punkt und vermitteln genau das, was sie vermitteln sollten: Verzweiflung, Trauer und Hoffnung. Nadias Gefühle und die ihrer Mitmenschen erreichten mich.

Ich mochte vor allem die kurzen Kapitel, da man so auch besser zwischendurch pausieren konnte und sich nicht gedrängt dazu fühlte, weiterzulesen. Auch gefielen mir die einfachen, aber aussagekräftigen Titel der einzelnen Kapitel. So wusste man ungefähr, was einen erwarten würde. Ausserdem erfuhr man auch viel über die politischen Hintergründe des Afghanistankrieges.

Irgendwann hatte ich das Gefühl, dass die Geschichte in ihren eigenen Fluss verfiel. Das ist jetzt schwierig zu beschreiben, aber zu Beginn gab es viele Sprünge, viel Aufregung und Wechsel, was mit der Zeit etwas abnahm, was nicht bedeutet, dass mich einige Szenarien darin nicht mehr schockten und sich in mein Gedächtnis einprägten. Vor allem, als der Moment kam, indem Nadia sich entschied, als Junge aufzutreten, war sehr prägend für den Fortlauf ihrer Geschichte. Aber je weniger passierte, desto besser lernte man Nadia kennen.

Von dem naiven Kind zu Beginn war nichts mehr zu sehen – es hatte sich gewandelt, sich den grausamen Problemen der Welt gestellt. Und diese Entwicklung spürt man durch die Zeilen hindurch. Ich konnte nicht anders als Nadia für ihren Mut und ihre unglaubliche Stärke und Willenskraft zu bewundern. Wie sie es durch diese Zeit geschafft hat, ohne aufzugeben, ist wirklich unglaublich.

Ich empfehle dieses Buch absolut jedem.

Fazit
Dieses Buch ist keinesfalls leicht zu lesen, denn man begegnet hier Angst, Verzweiflung und kaum erträglicher Hoffnung. Die Gefühle von Nadia werden auf den Leser transportiert und regen einen zum Nachdenken an. Nicht nur erfährt man mehr über politische Hintergründe des Afghanistankrieges, sondern auch über Nadias Entwicklung. Eine grosse Empfehlung.

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