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Veröffentlicht am 30.01.2023

Eine Fortsetzung, die leider nur mit dem tollen Internats Setting bei mir punkten konnte

Dunbridge Academy - Anywhere
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"Manchmal ist Schweigen die lautere Antwort."

So sehr ich den ersten Teil der Dunbridge Academy auch verschlungen habe, so schwierig war doch der Einstieg des zweiten Teils der Reihe für mich.
Bei "Anyone" ...

"Manchmal ist Schweigen die lautere Antwort."

So sehr ich den ersten Teil der Dunbridge Academy auch verschlungen habe, so schwierig war doch der Einstieg des zweiten Teils der Reihe für mich.
Bei "Anyone" war es eher Liebe auf den 2.Blick und ich habe mich durch die ersten Kapitel leider etwas quälen müssen.
Im zweiten Band stehen die beiden besten Freunde Victoria und Charles im Fokus. Beide verbindet in ihrem tiefsten Inneren mehr als nur Freundschaft. Doch das Erkennen der wahren Gefühle füreinander dauert etwas.
Victoria datet stattdessen lieber ihren Schwarm Valentine, auch wenn sie schnell mitbekommt, dass ihr dieser gar nicht so gut tut!
In dieser Fortsetzung wollte sich bei mir einfach nicht diese Wohlfühlatmosphäre einstellen, die ich noch beim ersten Band der Dunbridge Academy verspürt habe.
Es hat mich sehr aufgeregt, wie die Protagonistin Victoria merkt, dass sie eigentlich in
einer toxischen Beziehung gefangen ist und diese dennoch nicht aufgeben möchte.
Sie verbiegt und verändert sich, um Val zu gefallen und es dauert recht lang, bis sie soweit ist, die Beziehung zu beenden.
Wie oft habe ich sie beim Lesen verflucht für ihr Handeln und hätte sie am liebsten geschüttelt

Auch das Verhalten von Charles Sinclair hat mich oftmals mit Fragezeichen zurückgelassen.

Der zweite Teil der DA Reihe zeigt deutlich, dass klärende und offene Gespräche viel dazu beigetragen hätten, die unangenehme Situation bereinigen zu können.
Klar sind Themen wie Red Flags, toxische Beziehungen, Selbstvertrauen und auch wahre Freundschaften wichtig, jedoch wurde der Plot für mich zu künstlich dramatisiert in diesem Teil und die Protagonisten haben für mich einiges an Authentizität verloren.

Zum Glück hat das Setting des Internats und auch die Atmosphäre rund um das Theaterstück wieder einiges wettgemacht für mich, so dass ich den letzte Teil des Buches doch sehr gerne zu Ende gelesen habe.

Alles in allem hoffe ich trotzdem, dass der dritte Teil mich wieder mehr für sich vereinnahmen kann und vergebe 3 Theatermasken.

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Veröffentlicht am 30.01.2023

Eine kurzweilige Liebesgeschichte, die Lust auf Wein und Käse macht

Ein Wein für zwei
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"Schweigen ist leichter als zu erklären, dass etwas Schlimmes passiert ist […]"

Birdy, die Hauptprotagonistin in diesem Buch, ist verzweifelt und an dem absoluten Tiefpunkt ihres Lebens angekommen.
Als ...

"Schweigen ist leichter als zu erklären, dass etwas Schlimmes passiert ist […]"

Birdy, die Hauptprotagonistin in diesem Buch, ist verzweifelt und an dem absoluten Tiefpunkt ihres Lebens angekommen.
Als ihre Freundin Heather den Sommerjob als Wein Sommelière in Schottland ausschlägt und stattdessen lieber nach Italien in den Liebesurlaub fährt, beschließt Birdy kurzerhand sich als Heather auszugeben und den Job stattdessen auszuführen.
Leider hat Birdy nur wenig Ahnung von Wein, auch wenn sie diesen gerne mal trinkt. Und das Hotel in den schottischen Highlands erweist sich als Luxushotel mit einer sehr großen Weinkarte.

Mit einem schönen Schreibstil entführt die Autorin Lizzy Dent den Leser in das chaotische Leben von Birdy Finch.
Doch so chaotisch, so liebenswert ist auch die Protagonistin, einfach weil sie so herrlich unperfekt ist.
Natürlich habe auch ich beim Lesen die Katastrophe kommen sehen und oftmals den Kopf schütteln müssen und mir die Frage gestellt, wie sie da jemals unbeschadet wieder rauskommen will. Getreu dem Motto: Das macht die jetzt nicht wirklich!
Doch es bleibt immer die nötige Spannung im Plot vorhanden und man möchte unbedingt wissen, wann und ob der ganze Schwindel auffliegt.

Im Laufe der Zeit wird es dem Leser gestattet auch hinter Birdys Fassade zu blicken, so dass sich allmählich die schwierige Kindheit offenbart, mit einem alkoholkranken Vater und einer Mutter, die immer wieder versucht die Fassade nach außen aufrecht zu erhalten.
So erklärt sich auch einiges an Verhalten im Plot und gibt dem, doch sehr lustigen Roman, einen ernsten Touch.
Doch keine Angst, zu ernst wird es nicht und die Kindheitsgeschichte rückt nicht zu offensichtlich in den Vordergrund.

Getoppt wird das Ganze natürlich auch noch mit einem Hauch von Liebe, die jedoch nicht zu kitschig wird.
Wenn man dann von dem doch sehr konstruierten Ende absieht, dass zwar irgendwie schön war, ich aber dennoch ziemlich unrealistisch empfunden habe, ist es alles in allem ein sehr kurzweiliger und lustiger Liebesroman, der sich locker leicht weglesen lässt und definitiv Lust auf Wein und Käse macht

Ich vergebe daher 4 Weingläser

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Veröffentlicht am 30.01.2023

Eine solide Fortsetzung der Willow-Creek-Reihe, die mich nicht ganz überzeugen konnte

A History of Us − Erst auf den zweiten Blick
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"In vielen Kulturen symbolisiert der Schmetterling Veränderung."

In Teil 2 der Willow Creek geht es um Stacey, die nach außen immer gut gelaunt scheint, doch eigentlich ein ziemlich langweiliges und vorhersagbares ...

"In vielen Kulturen symbolisiert der Schmetterling Veränderung."

In Teil 2 der Willow Creek geht es um Stacey, die nach außen immer gut gelaunt scheint, doch eigentlich ein ziemlich langweiliges und vorhersagbares Leben führt.
Nur die vier Wochen des Renaissance Fair Mittelalterfestivals sorgen für eine gewisse Abwechslung.
Bis sie an einem Abend mit zuviel Alkohol eine E-Mail verschickt. Auf einmal gibt es eine Menge Abwechslung und Ablenkung in Staceys Leben.

Der zweite Teil der Willow Creek Reihe stand schon sehr lange auf meiner Wunschliste und ich hatte den Band im Dezember endlich in einem Wichtelpaket
Ich liebe Kleinstadt Settings in denen die Welt noch in Ordnung scheint und auch dieser Band verspricht erneut eine schöne Wohlfühlatmosphäre.

Der erste Teil des Buches erinnert ein wenig an E-Mail für Dich, da Stacey mit Dex fast ausschließlich über E-Mail und WhatsApp Nachrichten kommuniziert.
Der Abschnitt hat mir auch besonders gut gefallen, da es einfach erfrischend war einen Teil des Plots in Form von E-Mails zwischen den beiden Protagonisten zu lesen.
Zwar ist die Story im weiteren Verlauf nicht schlecht und verspricht ebenfalls eine Wohlfühlatmosphäre, jedoch hatte ich hier mit der ein oder anderen Länge zu kämpfen.
Auch habe ich mich öfter über beide Protagonisten aufregen müssen. Getreu dem Motto, ein ordentliches Gespräch hätte da viel aus der Welt schaffen können!!!

Dafür hat mir aber die Charakterentwicklung von Stacey insgesamt sehr gefallen.
Man erfährt viel über ihre Hintergründe, weshalb sie in Willow Creek geblieben ist und in einer Zahnarztpraxis arbeitet, obwohl sie eigentlich andere Träume hatte.

Insgesamt handelt es sich um eine gute Fortsetzung der Willow Creek Reihe, die mich aber nicht so ganz überzeugen konnte.
Daher vergebe ich 3 von 5 Schmetterlingen

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Veröffentlicht am 24.01.2023

Ein aufrührender gesellschaftskritischer Roman

Die Wut, die bleibt
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"Schönheit ist ein System, das nur dann funktioniert, wenn es viele ausschließt."

Stellt euch vor ihr sitzt als Familie gemeinsam am Küchentisch beim Abendessen. Auf einmal steht eure Mutter auf, ohne ...

"Schönheit ist ein System, das nur dann funktioniert, wenn es viele ausschließt."

Stellt euch vor ihr sitzt als Familie gemeinsam am Küchentisch beim Abendessen. Auf einmal steht eure Mutter auf, ohne etwas zu sagen und stürzt sich vom Balkon im Wohnzimmer in den Tod.
Schwer vorzustellen oder?
Genauso erging es jedoch der Familie in dem aktuellen Roman von Mareike Fallwickl "Die Wut, die bleibt."
Helene, Mutter von drei Kindern und verheiratet, hat sich ohne Vorwarnung das Leben genommen, ohne Abschiedsbrief.
Erzählt wird der Roman aus Sicht von Sarah, Helenes bester Freundin und Lola, Helenes ältester Tochter.
Während die kinderlose Sarah, die Helene einerseits um ihre Familie immer beneidet und gleichzeitig auch bemitleidet hat, in das Chaos der trauernden Familie hineingezogen wird, versucht Lola einen Umgang mit ihren Emotionen zu finden und verspürt nur noch Wut.

Mit einer Wortgewalt schafft es Mareike Fallwickl die Gefühle der beiden Frauen zu beschreiben und trifft diese auf den Punkt genau.
Durch diesen unnachahmlichen Schreibstil war es ein leichtes, sich in die beiden Hauptprotagonistinnen hineinzuversetzen.
Getoppt wird das Ganze mit einem erschreckend realistischem und aktuellem Szenario.
Denn der Selbstmord von Helene geschieht mitten in der Pandemie, im zweiten langen Lockdown nach Monaten des Homeoffice, Homeschooling und der Isolation.
Die Autorin beschreibt in ihrem Roman nicht nur den Umgang mit der Trauer und der Situation der beiden Frauen/ der Familie, sondern beleuchtet gesellschaftskritisch die Situation und Rollenerwartungen an Frauen und Mütter.
Dabei geht es nicht nur um die Last der Mütter während der Pandemie, sondern auch im Allgemeinen. Auch das Schönheitsideal oder die Frau als schwaches Geschlecht, wird beleuchtet und als solches hinterfragt.

Besonders positiv hervorheben möchte ich auch die Titelauswahl. Denn diese findet sich auch im Plot wieder, was nicht immer eine Selbstverständlichkeit ist
Irgendwann beim Lesen ist mir aufgefallen, dass die Autorin im Text gegendert hat. Ob dies jedoch komplett durchgezogen wurde, kann ich nicht sagen. Es hat mich sehr positiv überrascht, da es mir wirklich kaum aufgefallen ist und ich sonst immer dachte, gendern würde den Lesefluss negativ beeinflussen.
Mareike Fallwickl hat bewiesen, dass dies möglich ist, ohne negativ aufzufallen

Insgesamt möchte ich auch gar nicht zuviel verraten, sondern euch das Buch sehr ans Herz legen.
Es ist aktuell, es wühlt auf und hinterfragt aktuelle Rollenbilder und gesellschaftliche Erwartungen.
Eins meiner absoluten Highlights aus dem Jahr 2022, das definitiv lange nachwirkt!
Daher vergebe ich volle 5 Boxhandschuhe für diesen gelungenen aufwühlenden Roman

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Veröffentlicht am 24.09.2021

Guter Auftakt eines skandinavischen Polit-Thrillers

Geiger
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Das Thriller-Debüt von Gustaf Skördeman hat mich zunächst von der Optik und dem Klappentext stark angesprochen.
Ich mag skandinavische Thriller und die Stimmung, die in diesen vermittelt wird. Der gelbe ...

Das Thriller-Debüt von Gustaf Skördeman hat mich zunächst von der Optik und dem Klappentext stark angesprochen.
Ich mag skandinavische Thriller und die Stimmung, die in diesen vermittelt wird. Der gelbe Buchschnitt und das tolle Cover haben mich einfach magisch angezogen. Daher durfte der Thriller bei mir in diesem Sommer einziehen.
Jedoch war es beim Lesen dann eher Liebe auf den zweiten Blick.
Der Schreibstil des Autors ist an sich gut und das Buch ließ sich flüssig lesen.
Jedoch muss ich gestehen, dass ich nicht ein besonderer Fan von Politik Thrillern und des kalten Krieges bin. Daher musste ich mich an einigen Stellen im Buch doch etwas durchkämpfen und stärker konzentrieren, um gewisse Zusammenhänge herstellen zu können.
Der Autor schafft es jedoch trotz allem den Leser gut abzuholen und die Thematik des Kalten Krieges und die damit zusammenhängenden Spionage Netzwerke darzustellen.
Der Plot wird zu einem großen Teil aus Sicht der Hauptprotagonistin Sara Nowak erzählt, eine Kommissarin, die gemeinsam mit einem Kollegen gegen die Prostitution in Schweden ankämpft.
Sara Nowak hat einen großen Teil ihrer Kindheit bei der Familie Broman verbracht und ist entsprechend erschüttert über den Mord an Stellan Broman, den ganz Schweden noch als netten "Onkel Stellan" kennt.
Sara unterstützt daher auf eigene Faust die Ermittlungen und übertritt dabei häufig die Grenzen der Legalität.
Anfangs hat mir Sara als starker Frauencharakter sehr gefallen, im Laufe des Romans hatte ich jedoch das Gefühl, dass sie sich in einer Sinn- oder Midlife Krise befindet. Sie ist verunsichert hinsichtlich ihrer Kindheit, ihrer aktuellen Ehe und dem, was sie will. Hinzu kommt ein Aggressionsproblem.
Gustaf Skördeman hat es jedoch im Laufe des Thrillers geschafft, dass ich irgendwann wieder Verständnis für die Protagonistin aufbringen konnte, da allmählich immer mehr Details über ihre Kindheit und ihre Mutter bekannt wurden.
Mit Agneta Broman hat der Autor zusätzlich eine zweite starke Persönlichkeit erschaffen, die ohne Rücksicht auf ihr Alter als Spionin noch einmal tätig wird.
Trotz der politischen Themen und auch der starken Charakterzeichnungen wurde ein guter Spannungsbogen geschaffen, der sich gerade im letzten Drittel des Plots zeigt. Da war ich nicht mehr in der Lage das Buch aus der Hand zu legen und wurde dafür noch mit einigen Story Twists belohnt, die ich persönlich überhaupt nicht auf dem Schirm hatte.
Daher hat das Thriller- Debüt von mir am Ende doch noch 5 von 5 Sternen erhalten.
Da es sich hierbei um den Auftakt einer Trilogie handeln soll, warte ich nun gespannt auf den zweiten Band des Buches.

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