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Veröffentlicht am 21.02.2024

Lügnerin

You Let Me In
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Lügnerin
Mit ihren Psychothrillern "One of the Girls" und "The Castaways" hat Lucy Clarke die deutschen Bestseller-Listen gestürmt. Nun legt sie ihren dritten Psychothriller "You let me in" vor, der ihre ...

Lügnerin
Mit ihren Psychothrillern "One of the Girls" und "The Castaways" hat Lucy Clarke die deutschen Bestseller-Listen gestürmt. Nun legt sie ihren dritten Psychothriller "You let me in" vor, der ihre Leser*innen an die atemberaubende Küste von Cornwall entführt.

Cover und Titel strahlen eine gespenstische Atmosphäre aus. Der Betrachter schlüpft in die Haut eines Eigentümers, der sein verlassenes Haus betritt. Auf dem Absatz einer Treppe, die vom Erdgeschoss ins erste Stockwerk führt, scheint eine Person zu stehen. Man kann sie nicht klar erkennen, sondern nur ihre Umrisse ausmachen. Wer mag sie sein? Was will sie? Und vor allem: Wer hat sie hereingelassen?

Schauplatz des Romans ist ein an einer einsamen Bucht gelegenes Strandhaus in Cornwall, das einen fantastischen Ausblick über das Meer bietet. Hier lebt (und schreibt) die (getrennt lebende) Bestseller-Autorin Elle, in der Nähe ihrer älteren Schwester Fiona, die mit ihrem Mann und Kind in einem renovierungsbedürftigen Häuschen wohnt und als freiberufliche Journalistin und Texterin tätig ist. Nach ihrem glanzvollen Debüt soll Elle ihren großen Erfolg auf dem Buchmarkt wiederholen (wenn möglich: übertreffen). Unter diesem enormen Druck stehend, kämpft sie gegen Schreibblockaden, die den (bereits verschobenen) Abgabetermin für das neue Manuskript in weite Ferne rücken lassen. Auf ihren Posts auf Social Media wirkt ihr Leben perfekt, aber hinter den Kulissen sieht sie sich mit unerklärlichen Vorfällen in ihrem Anwesen konfrontiert, die sie selbst an ihrem gesunden Menschenverstand zweifeln lassen. Schmuckstücke verschwinden, Einrichtungsgegenstände werden beschmiert, verrückt oder zerstört. Sie fühlt sich beobachtet und bedroht und fast in den Wahnsinn getrieben - aber von wem? Und warum?

Das Geschehen wird überwiegend aus der Ich-Perspektive von Elle geschildert, mit zeitlichen Rückblenden, durchbrochen von Passagen, die aus Sicht der unbekannten Person erzählt werden, die in das Haus (und Leben) von Elle eingedrungen ist. Man kann nie sicher sein, ob Elle die Wahrheit sagt oder wer nicht. Ihre Geschichte bleibt verstörend und undurchsichtig bis zu ihrem überraschenden (logischen) Ende, wie in alten Gaslighting-Movies. Für mich hat Lucy Clarke ein weiteres Meisterwerk vorgelegt. Absolute Lese-Empfehlung!

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Veröffentlicht am 20.02.2024

Familiengrab

Murder in the Family
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Hello!

Liebt ihr ungewöhnliche Krimis? Dann möchte ich euch den Krimi "Murder in the Family" von Cara Hunter ans Herz legen, der sich wohltuend von der Masse abhebt.

Das Cover erlaubt keinerlei Rückschlüsse ...

Hello!

Liebt ihr ungewöhnliche Krimis? Dann möchte ich euch den Krimi "Murder in the Family" von Cara Hunter ans Herz legen, der sich wohltuend von der Masse abhebt.

Das Cover erlaubt keinerlei Rückschlüsse auf das ungewöhnliche Lese-Erlebnis. Auch der Titel darf als typisch britisches Understatement verstanden werden. Alles bleibt in der Familie - wie dieser Cold Case.

Dieser Krimi rückt einen (fiktiven) Cold Case in den Fokus, der sich im Dezember 2003 auf einem Landsitz in Großbritannien ereignet hat. Die Ermittlungen vollziehen sich im Rahmen eines (öffentlich ausgestrahlten) TV-Formates, angelehnt an True Crime Sendungen, an dem verschiedene Expertinnen teilnehmen, die den ungelösten Fall wiederaufrollen und den unbekannten Verbrecher zur Strecke bringen wollen. Das Strickmuster dieses Krimis ist sehr interessant. Cara Hunter setzt auf einen Mix aus (privaten) Chats, (investigativen) Interviews, offiziellen Lebensläufen, vergilbten Zeitungsartikeln usw. Auf diese Weise entsteht ein etwas schwierig zu lesender, aber innovativ konzipierter Text, der seinen Leserinnen viele Rätsel aufgibt und zum Mit-Denken anregt. Im Laufe der Handlung kommen viele (sorgsam gehütete) Geheimnisse ans Tageslicht, aber bis zur endgültigen Aufklärung des komplizierten Falles ist es ein langer, steiniger Weg.

Alles in allem ist dieses Buch keine leichte Kost, eher ein gelungenes Experiment für Menschen, die ihre kleinen grauen Zellen arbeiten lassen wollen, indem sie sich schwierigen Herausforderungen stellen.

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Veröffentlicht am 10.02.2024

KIsmet

Die Burg
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Künstliche Intelligenz ist aus unserem täglichen Leben nicht mehr wegzudenken. In der Schule wird KI Chat GPT von Lehrkräften und Schülerinnen genutzt, im Berufsleben markiert sie einen radikalen Wandel ...

Künstliche Intelligenz ist aus unserem täglichen Leben nicht mehr wegzudenken. In der Schule wird KI Chat GPT von Lehrkräften und Schülerinnen genutzt, im Berufsleben markiert sie einen radikalen Wandel in der Arbeitswelt. Befürworterinnen sprechen von einem Segen, Kritikerinnen begreifen Künstliche Intelligenz als Fluch. Beherrschen wir die Technik - oder beherrscht sie uns? Dieses umstrittene Thema hat Ursula Poznanski In ihrem neuen Roman "Die Burg" aufgegriffen.

Das Cover hat mich geflasht. Einerseits spiegeln die alten Mauern eine längst vergangene Zeit, andererseits rückt es moderne Technik in den Mittelpunkt, wenn der Titel "Die Burg" in Szene gesetzt wird.

Auch der KI-Thriller hat mich nicht mehr losgelassen. Das Setting ist klug gewählt; die (an sich gewagte) Kombination von Escape Rooms mit Künstlicher Intelligenz ist perfekt umgesetzt worden. Mit Hilfe von moderner Technik ist die halb verfallene Burg Greiffenau nach den Wünschen eines Milliardärs zu einem Escape Room der besonderen Art geformt worden, mit Geheimgängen, Gruften, Türmen und Verliesen, der eine düstere, verwunschene Atmosphäre ausstrahlt. Alle Wünsche der Gäste werden erfüllt, nichts ist unmöglich - und alles scheint safe. Oder nicht?

Das Geschehen wird aus einerseits aus der Sicht von (bunt zusammengewürfelten) Gästen, die sich in Begleitung des Eigentümers der Burg auf die exklusive Premiere einlassen, andererseits aus der Sicht von Mitarbeiter
innen, die hinter den Kulissen agieren und ihre Sicherheit garantieren sollen. Bis die Künstliche Intelligenz sich nicht mehr steuern lässt, eigene Wege geht und alles aus dem Ruder gerät.

Für mein Empfinden hat Ursula Poznanski ein brillantes Buch geschrieben. Er bietet Action, Spannung und Tempo, sorgt für Gänsehaut und Panikattacken und hält alle Leser*innen von der ersten bis zur letzten in Atem. Deshalb gibt es von mir eine ausdrückliche Lese-Empfehlung!

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Veröffentlicht am 10.02.2024

Im dunklen Wald

In dunklen Wäldern
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Wie fühlt ihr euch, wenn ihr durch dunkle Wälder streift? Macht euch die düstere Atmosphäre nichts aus oder läuft euch eine Gänsehaut über den Rücken? Oder leidet ihr unter Panikattacken wie Lodi Lerke, ...

Wie fühlt ihr euch, wenn ihr durch dunkle Wälder streift? Macht euch die düstere Atmosphäre nichts aus oder läuft euch eine Gänsehaut über den Rücken? Oder leidet ihr unter Panikattacken wie Lodi Lerke, die in ihrem ersten Fall "In dunklen Wäldern" von Rieke Jost in der Reihe "Lodi Lorke ermittelt"?

Das in dunklen Tönen gehaltene Cover gewährt einen Einblick in einen dunklen Wald; insoweit ist es perfekt auf den (auf den Ort des Verbrechens fokussierten) Titel abgestimmt.

Dieser Regio-Krimi erzählt eine in sich abgeschlossene Geschichte, er setzt keinerlei Vorkenntnisse voraus und kann für sich unabhängig gelesen werden. Angesiedelt in (Nord-) Hessen, atmet er viel Lokalkolorit. Leider gehen die ausführlichen Beschreibungen zu Lasten der eigentlichen Handlung, die etwas auf der Strecke bleibt. Die Ermittlerin Lodi Lerke ist eine gebrochene Figur, geprägt von traumatischen Erfahrungen in ihrer Kindheit und Jugend, die sie nicht mehr losgelassen haben. Der Fund einer weiblichen Leiche im nordhessischen Habichtswald reißt viele alte Wunden bei ihr auf., die sie vor ihrem kettenrauchenden Vorgesetzten Thomas Ziegler verbirgt. Die Ermittlungen gestalten sich schwierig, mehrere Personen geraten ins Visier des ermittelnden Teams, leider lässt sich allzu früh erkennen, wer hinter dem brutalen Mord steckt.

Alles in allem bietet der sehr ruhige hessische Regio-Krimi gute Unterhaltung für zwischendurch. Der Auftakt für eine neue Reihe ist durchaus gelungen, allerdings ist noch etwas Luft nach oben.

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Veröffentlicht am 10.02.2024

Stützen der Gesellschaft

Gehe mit den Toten
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Frankfurt ist ein heißes Pflaster. Hier spielt der neue Thriller "Gehe mit den Toten" von Alexander Hartung, der einen undurchsichtigen Fall für die Ermittlerin Laura Plank in den Mittelpunkt stellt.

Das ...

Frankfurt ist ein heißes Pflaster. Hier spielt der neue Thriller "Gehe mit den Toten" von Alexander Hartung, der einen undurchsichtigen Fall für die Ermittlerin Laura Plank in den Mittelpunkt stellt.

Das Cover übt eine seltsame Anziehungskraft aus. Ich weiß nicht, ob es an dem Titel liegt, der in leuchtend gelben Großbuchstaben in Szene gesetzt wird. Auf jeden Fall ist er eine eindeutige Aufforderung an die Leser*innen, sich mit Verstorbenen näher zu beschäftigen. Waren sie sog. Stützen der Gesellschaft wirklich unbescholtene Bürger oder haben sie dunkle Geheimnisse vor der Öffentlichkeit verborgen?

Im Mittelpunkt dieses Thrillers steht eine starke Frau. Laura Plank ist eine unkonventionelle Ermittlerin, die mehr auf eigene Faust ermittelt als sich an die strikten Vorgaben ihres Vorgesetzten zu halten. Dabei ist sie gut vernetzt; sie kann sich auf die tatkräftige Unterstützung von Freunden wie ihrem (früh verrenteten) ehemaligen Partner und ihrem (als investigativer Journalist arbeitenden) Ex-Lebensgefährten, verlassen, die ihr wichtige Hintergrundinformationen liefern. Bei ihrer Spurensuche wird sie immer wieder von der Polizei ausgebremst, man hat den Eindruck, dass sie in ihrem Kampf für Gerechtigkeit und Wahrheit gegen Windmühlen kämpft.

Der Fall selbst ist sehr spannend, mit vielen unerwarteten Wendungen und einem nicht vorhersehbaren, actionreichen Show-Down. Bei der Lektüre ist mir mehr als eine Gänsehaut über den Rücken gelaufen. Von mir gibt es eine ausdrückliche Lese-Empfehlung.

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