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Veröffentlicht am 22.10.2022

Spannender Page-Turner

Das letzte Grab
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MEINE MEINUNG
Der packende Spannungsroman » Das letzte Grab« von dem deutschen Autoren Lukas Erler ist der äußerst gelungene Auftakt einer neuen vielversprechenden Reihe, in deren Mittelpunkt die toughe ...

MEINE MEINUNG
Der packende Spannungsroman » Das letzte Grab« von dem deutschen Autoren Lukas Erler ist der äußerst gelungene Auftakt einer neuen vielversprechenden Reihe, in deren Mittelpunkt die toughe Rechtsanwältin Carla Winter aus Frankfurt steht.
Der Autor versteht es hervorragend, aus der brisanten Thematik rund um illegale Raubgräberei, internationalem Schmuggel und lukrativem Handel von antiken Kulturgütern eine rasante und sehr packende Handlung zu entwerfen, in die er zudem geschickt interessante politische, wie archäologische Hintergrundinformationen eingeflochten hat. Thematisch werden wir bereits mit einem packenden Einstieg auf die Geschichte eingestimmt.
Gleich der „erste Fall“ für die sympathische Protagonistin Carla Winter hat es in sich, steht sie doch höchstpersönlich im Zentrum der sich überstürzenden Geschehnisse, die ihr zuvor wohlgeordnetes Leben völlig aus der Bahn werfen. Quasi aus dem Nichts wird sie in ein gefährliches und erbarmungsloses Katz-und-Maus-Spiel verwickelt, das sie zu höchst ungewöhnlichen Schritten treibt. Nachdem sie vom mysteriösen Unfalltod ihres Exmanns in der Türkei erfahren hat, wird sie in ihrer völlig durchwühlten Wohnung mit der Leiche ihres OneNightStands konfrontiert und wird kurz darauf selbst von einem brutalen Killer gejagt und gerät ins Fadenkreuz der organisierten Kriminalität. Auf ihrer panischen Flucht sucht sie Hilfe bei einem kriminellen Kurden-Clan und beschließt, auf eigene Faust die mysteriösen Hintergründe rund um eine wertvolle, aus dem Irak geraubte babylonische Statue und die Rolle ihres Exmanns Felix bei den illegalen Geschäften aufzudecken.
Erlers lebendiger, mitreißender Schreibstil lässt einen schnell in die actionreiche Handlung eintauchen. Mit schnellen Perspektivwechseln, geschickt gewählten Cliffhanger und etlichen überraschenden Wendungen sorgt der Autor für reichlich Tempo und einen rasanten Spannungsaufbau. Auch wenn einige Entwicklungen vielleicht nicht immer ganz realitätsnah wirken und einiges in der Handlung vorhersehbar war, ist die vielschichtige Geschichte vom Plot her interessant und abwechslungsreich angelegt. Erler versteht es, den Spannungsbogen seines fesselnden Falls durch eine geschickte Zuspitzung der Ereignisse immer weiter anzuziehen. Erst allmählich offenbaren sich immer mehr Zusammenhänge, so dass es ausreichend Raum zum Mitspekulieren gibt.
Erler ist eine vielschichtige Zeichnung seiner interessanten, sehr unterschiedlichen Figuren gelungen. Hervorragend hat mit vor allem die clevere, sympathische Carla mit ihrer unkonventionellen, etwas eigenwilligen aber auch sehr resoluten Art gefallen. Weitere spannende Charaktere, die Carla bei ihrem Fall tatkräftig unterstützen, sind „Eine sanftmütige Schwester, ein verrückter Archäologe, eine rotzfreche Sekretärin und ein kurdischer Krimineller. Dream Team!“. Erler hat sich mit ihnen eine wundervolle Mischung an tollen, facettenreichen Figuren einfallen lassen, die für so manche Erheiterung und Überraschung sorgen.
Zum Ende hin überschlagen sich die Ereignisse regelrecht und nach einem packenden Finale erhalten wir schließlich eine stimmige Auflösung des Falls.
Mit einem grandiosem Ausklang setzt Erler dann noch einmal einen höchst überraschenden Schlusspunkt, der uns gespannt auf eine baldige Fortsetzung der Reihe hoffen lässt!

FAZIT
Ein gelungener Auftaktband einer neuen Reihe - mit einer sympathischen Hauptfigur, interessanten Nebenfiguren, einem spannenden, vielschichtigen Fall und überraschenden Wendungen. Ein wirklich packender, lesenswerter Page-Turner!

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Veröffentlicht am 21.10.2022

Eindrucksvolles Debüt

Die Stimme meiner Schwester
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MEINE MEINUNG
In dem mehrfach ausgezeichneten Debütroman Torto Arado, der nun auch in deutscher Übersetzung unter dem Titel „Die Stimme meiner Schwester“ erschienen ist, erzählt der brasilianische Schriftsteller ...

MEINE MEINUNG
In dem mehrfach ausgezeichneten Debütroman Torto Arado, der nun auch in deutscher Übersetzung unter dem Titel „Die Stimme meiner Schwester“ erschienen ist, erzählt der brasilianische Schriftsteller Itamar Vieira Júnior eine faszinierende, fesselnde Geschichte über zwei durch ein tragisches Ereignis eng miteinander verbundene Schwestern, Belonísia und Bibiana, und die bewegende Lebensgeschichte ihrer Familie, die als „Quilombolas“ – Nachfahren geflüchteter Sklaven – im ländlichen Nirgendwo ihr leidvolles, entbehrungsreiches Dasein auf der Fazenda Água Negra fristen.
Gekonnt macht Itamar Vieira Júnior in seinem sehr eindrucksvollen und eindringlich geschilderten Roman auf die unfassbaren Nöte von Hunderttausenden Menschen aufmerksam, die auch 130 Jahre nach offizieller Abschaffung der Sklaverei in Brasilien weiterhin in unhaltbaren Abhängigkeiten als moderne Sklaven leben müssen. Mit seinem beeindruckenden und aufrüttelnden Debüt gibt der Autor all den unterdrückten und zum Schweigen gebrachten indigenen und afrobrasilianischen Gemeinschaften im ländlichen Nordosten des Landes, die seit Hunderten von Jahren für Freiheit und ihre Landrechte kämpfen, eine Stimme.
Mit seinem bildgewaltigen Erzählstil versteht es der Autor hervorragend, uns in das karge Alltagsleben der afrobrasilianischen Plantagenarbeiter und Nachfahren ehemaliger Sklaven eintauchen zu lassen und uns die alltäglichen Ungerechtigkeiten sowie die Perspektivlosigkeit und das von Willkür und Gewalt geprägte Umfeld insbesondere für die Frauen vor Augen zu führen. Die beklemmende Intensität der Schilderungen und tragische Schicksal der Familie lassen einen nicht mehr los. Zudem gibt uns der Autor neben interessanten Hintergrundinformationen zur Geschichte des Landes äußerst faszinierende Einblicke in die überlieferten mystischen Traditionen. In sehr eindrücklich geschilderten Szenen erleben wir beispielsweise Zeca Chapéu Grande, den Vater der beiden Schwestern auf der Fazenda, als Heiler und spirituelles Oberhaupt der afro-brasilianischen Religion Jarê. Die vom Autor in sehr stimmig die Handlung einfließenden Elemente aus dem magischen Realismus übten eine besondere Faszination auf mich aus und die sehr mystische Atmosphäre, die zwischen den Zeilen mitschwingt, haben mich sehr in den Bann gezogen. Der fesselnde, eindringliche Schreibstil des Autors ist sehr lebendig und ansprechend und lässt sich auch in der Übersetzung angenehm lesen.
Gegliedert ist der Roman in drei unterschiedliche Teile, die jeweils aus einer unterschiedlichen Perspektive erzählt werden. So kommt zunächst Bibiana zu Wort, im zweiten Teil erleben wir den Fortgang der Geschichte aus Sicht der jüngeren, stummen Schwester Belonísia und im letzten Teil fließt schließlich in die Handlung auch die Sicht der „Verzauberten“ Santa Rita ein.
Hervorragend ist dem Autor die einfühlsame, vielschichtige Figurenzeichung seiner unterschiedlichen Charaktere gelungen, die sehr authentisch und lebendig wirken, so dass man sich gut in ihre Handlungen hineinversetzen kann. Man erleidet ihre Nöte, Demütigungen und Ungerechtigkeiten hautnah mit und kann auch ihren Kampf für ein besseres Leben nachvollziehen. Sehr anschaulich hat er herausgearbeitet, wie durch die Willenskraft der beiden Schwestern und die Solidarität der Frauen untereinander es möglich wird, Widerstand zu leisten und schließlich ihrer Knechtschaft und den Fesseln ihrer alten Welt zu entrinnen.
FAZIT
Eine eindrucksvoll erzählte, bewegende Familiengeschichte und eine beeindruckende Hommage an die unterdrückten indigenen und afrobrasilianischen Gemeinschaften in Brasilien! Ein anspruchsvoller und sehr lesenswerter Roman, der mit seiner hochaktuellen, bedrückenden Thematik zum Nachdenken anregt und noch länger nachwirkt!

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Veröffentlicht am 21.10.2022

Berührende Familiengeschichte

Isidor
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MEINE MEINUNG

In dem Roman „Isidor" erzählt uns die Autorin Shelly Kupferberg die bewegte Familiengeschichte und ausgesprochen bewegende Leidensgeschichte ihrer Vorfahren, die auf wahren Begebenheiten ...

MEINE MEINUNG

In dem Roman „Isidor" erzählt uns die Autorin Shelly Kupferberg die bewegte Familiengeschichte und ausgesprochen bewegende Leidensgeschichte ihrer Vorfahren, die auf wahren Begebenheiten beruht. Im Mittelpunkt des Romans steht die faszinierende und tragische Lebensgeschichte ihres jüdischen Urgroßonkels Isidor, der im Wien der 20er und 30er Jahre lebte und einen rasanten gesellschaftlichen Aufstieg hingelegt hatte, sowie sein trauriges Schicksal nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1938 in Österreich.
Die Autorin hat sich auf eine Spurensuche nach dem Urgroßonkel begeben und zeichnet anhand von noch erhaltenen Familienbriefen und Fotos sowie Archivfunden die Umrisse des ereignisreichen Lebens dieser höchst schillernden Figur nach. Darüber hinaus zeichnet sie aber auch ein sehr facettenreiches und stimmiges Bild der übrigen Familienmitglieder.
Ihre umfangreichen Rechercheergebnisse verdichtet die Autorin sehr sehr anschaulich und mitreißend zu einer berührenden Geschichte über diesen im Umgang nicht immer einfachen Macher, Genussmensch und wohlhabenden Lebemann, der als erfolgreicher Kommerzialrat in der Donaumetropole Wien den Luxus in vollen Zügen genoss, das Schöne, Literatur und die Künste schätzte und vor allem die Oper liebte. Mit seiner Weltoffenheit, ungebrochenem Ehrgeiz und Aufstiegswillen ist Isidor, der aus ärmlichsten Verhältnissen stammte und eigentlich als Israel in einem kleinen Schtetl im hintersten Winkel Ostgaliziens aufwuchs, schließlich trotz seiner jüdischen Herkunft ganz oben in der Gesellschaft angekommen.
Anschaulich zeigt die Autorin in verschiedenen Episoden auf, wie Isidor die Zeichen der Zeit, den aufkommenden Antisemitismus und die immer drängenderen Warnungen in seinem Umfeld nicht ernst nahm und als angesehener Wiener Bürger und assimilierter Jude die düsteren Vorboten des Nationalsozialismus verkannte. Seine fatale Fehleinschätzung „Sie werden mir schon nichts tun." wurde ihm schließlich zum Verhängnis, unaufhaltsam die Demütigungen, sein bitterer sozialer und finanzieller Abstieg sowie sein früher Tod.
Mit ihren lebendigen Schilderungen gelingt es der Autorin hervorragend uns mitzunehmen in die Zeit des frühen 20. Jahrhunderts. Mühelos tauchen wir ein ins ärmliche, rückständige Galizien, folgen den Charakteren ins die pulsierende moderne Metropole Wien der 1930er Jahre und verfolgen fasziniert Isidors erstaunlichem Werdegang. Geschickt streut sie in die sehr abwechslungsreich erzählte Geschichte erste Vorboten einer heranziehenden Katastrophe, lässt die Atmosphäre schrittweise düsterer und bedrohlicher werden, bis die bedrückenden Ereignisse schließlich in einer großen Tragödie für die Familie münden.

FAZIT
Eine tragische und fesselnde Familiengeschichte, die aufrüttelt und zum Nachdenken anregt! Sehr lesenswert!

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Veröffentlicht am 21.10.2022

Fesselnde dystopische Zeitreise

Auf See
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MEINE MEINUNG
Mit ihrem Buch „Auf See“ hat die junge deutsche Autorin Theresia Enzensberger einen beeindruckenden, fesselnden und anspruchsvollen Roman vorgelegt, der ein origineller Genre-Mix aus spannender ...

MEINE MEINUNG
Mit ihrem Buch „Auf See“ hat die junge deutsche Autorin Theresia Enzensberger einen beeindruckenden, fesselnden und anspruchsvollen Roman vorgelegt, der ein origineller Genre-Mix aus spannender Zukunftsvision, beklemmender Dystopie und einer Coming-of-age-Geschichte der jungen Protagonistin Yada darstellt.
Sehr anschaulich führt uns die Autorin unterschiedliche faszinierende Zukunfts- und Lebenskonzepte vor Augen und zeigt eindrücklich die Notwendigkeit auf, jegliche Machtverhältnisse in Frage zu stellen und hilfreiche resiliente Strategien zu entwickeln, um mit seinen Zukunftsängsten angesichts post-apokalyptischer Zustände umzugehen. Die fesselnde und vielschichtig angelegte Geschichte regt zu einer Auseinandersetzung mit interessanten gesellschaftspolitischen Fragestellungen und tiefgründigen Zukunftsthemen an - Themen also, die jeden von uns betreffen (sollten).
Angesiedelt ist Enzensbergers Ausgangsszenario in einer nicht allzu fernen, aber nicht näher verortbaren Zukunft zu einer Zeit geprägt durch die Folgen des Klimawandels und gesellschaftliche Unruhen. Schon der Einstieg in die beklemmende, prägnant erzählte Handlung hat mich auf Anhieb mit ihren deutlichen Bezügen zur Gegenwart gefesselt. Die Autorin stellt zwei unterschiedliche Erzählperspektiven gegeneinander, die offensichtlich auf bislang noch unbekannte Weise zusammenhängen, und gibt uns zugleich faszinierende Einblicke in zwei sehr verschiedene Handlungsorte. Zum einen erleben wir die interessante, etwas unwirkliche Welt der 17-jährigen Yada, die isoliert vom Rest der vermeintlich im Chaos versunkenen Welt auf einer kleinen künstlichen Insel, der schwimmenden Seestatt mitten in der Ostsee lebt – zusammen mit ihrem unnahbaren Vater Nicholas Verney, der Gründer und Leiter dieses visionären Zukunftsprojekts ist und so einiges vor ihr zu verbergen scheint. Man spürt deutlich zwischen den Zeilen, dass hier so einiges im Argen liegt und vertuscht werden soll. Zum anderen lernen wir in einem zweiten Erzählstrang die faszinierende Figur von Helena kennen, eine Künstlerin, Aktivistin und unfreiwillige Gründerin einer libertären Sekte und erleben aus ihrer Sicht ihren bewegten Alltag in einer etwas anarchistischen, aber eigentlich immer noch „normalen“ Welt, in der die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter auseinandergedriftet ist.
Obwohl schon bald klar wird, welche Zusammenhänge zwischen den verschiedenen Handlungssträngen und den jeweiligen Figuren bestehen, ergeben sich manche Hintergründe und Bezüge zur Handlung aufgrund der cleveren, komplexen Konzeption auch erst im Nachhinein. Eingeschoben in die sich abwechselnden Erzählstränge der Haupthandlung sind die mit Archiv betitelten Kapitel, in denen historisch verbürgte Fakten über fantastische Utopien und ihr Scheitern in der Vergangenheit vorgestellt werden. In diesen fundiert recherchierten Abhandlungen erfahren wir neben lehrreichen Hintergründen zum modernen Neoliberalismus und zur Gründung eigener Nationen allerlei Faszinierendes wie Unglaubliches wie beispielsweise über den legendären Betrüger Gregor MagGregor, die Insel Ascension oder die Geschichte der Piratenkommune Libertatia.
An der Seite der beiden in ihren Lebenskonzepten so unterschiedlichen Hauptfiguren Yada und Helena nimmt uns die Autorin mit auf eine interessante Zeitreise, in der es zunächst viele Ungereimtheiten, überraschende Wendungen aber auch spannende Ansätze zu neuen Lebensgemeinschaften im Angesicht des allgegenwärtigen Untergangs zu ergründen gibt.
Dank des lebendigen Erzählstils wird man zwar rasch in die Geschichte hineingezogen und doch fiel es mir nicht leicht, mich auf die vielschichtigen Charaktere und ihre Gedanken- und Gefühlswelt einzulassen, da insbesondere Helena auf mich sehr unnahbar und distanziert wirkte. Beim Lesen ist zudem große Aufmerksamkeit vonnöten, um durch die eingeschobenen, detailreichen Archiv-Kapitel im Lesefluss zu bleiben und die verschiedenen Ebenen dieser genialen Geschichte zu erfassen. Zum Ende hin fügen sich schließlich die vielen verschiedenen Mosaikteilchen sehr stimmig zusammen zu einem faszinierenden Gesamtbild. Gekonnt lässt die Autorin ihren Roman mit einem hoffnungsvollen, versöhnlichen Ausklang enden, der einen sehr nachdenklich zurücklässt.

FAZIT
Ein fesselnder und anspruchsvoller Roman, der uns in eine nicht allzu ferne Zukunft blicken lässt.
Eine nicht einfache aber interessante und zum Nachdenken anregende Lektüre!

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Veröffentlicht am 19.10.2022

Geniales Backbuch mit außergewöhnlich Rezeptkreationen

Das einfachste Brot der Welt
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MEINE MEINUNG
Brot selber backen ist stark im Kommen und zählt ganz klar zu den gegenwärtigen Food-Trends.
Doch wie bekommt man als absoluter Anfänger schmackhaftes Brot hin, wenn man keine Vorkenntnisse, ...

MEINE MEINUNG
Brot selber backen ist stark im Kommen und zählt ganz klar zu den gegenwärtigen Food-Trends.
Doch wie bekommt man als absoluter Anfänger schmackhaftes Brot hin, wenn man keine Vorkenntnisse, keine Ahnung und kein spezielles Equipment und zudem noch wenig Zeit hat?
In seinem beim Gräfe & Unzer Verlag erschienenen Buch „Das einfachste Brot der Welt“ präsentiert uns Bäckermeister, Konditor, Brot-Sommelier und legendärer Event-Bäcker Axel Schmitt seine geniale Zusammenstellung von wirklich einfachen Rezepten für ungewöhnliche Brote aber auch für andere originelle Backwaren wie beispielsweise süßes Gebäck oder Brötchen. Diese wurden von ihm so optimiert, dass sie tatschlich immer funktionieren -auch ohne jegliche Erfahrung, aufwendige Backtechniken oder High-End-Geräte!
Mit seinem sehr gelungenen Buch möchte Axel Schmitt jedem den Spaß am Backen vermitteln und zeigen, dass Backen wirklich einfach sein kann, denn mit seinen außergewöhnlichen Einsteiger-Rezepten, präzisen Anleitungen sowie seinen persönlichen Tricks und kleinen Kniffen hat jeder die Möglichkeit, sich auszuprobieren und mit wenig Aufwand perfekte und sehr schmackhafte Ergebnisse zu erhalten.
Schon beim Durchblättern fallen einem die perfekten Fotos von appetitanregenden Backresultaten bzw die witzigen Schnappschüsse von Axel in Aktion ins Auge. Auch das Layout und die gesamte Gestaltung sind frisch und sehr ansprechend.
Bevor es an die Rezepte geht, gibt es nach dem interessanten Vorwort des Autors und seiner originellen und unterhaltsamen Vorstellung „Who the f … is Axel?“ einen informativen Theorieteil, der uns in die spannende Welt des Backens einführt. Neben allerlei Wissenswertem zu den Rohstoffen und Werkzeugen, lernen wir auch, einen Natursauerteig selbst herzustellen und erfahren zudem Grundtechniken des Knetens, Stretchens und Faltens sowie weitere ausführliche Tipps und Tricks. Zudem sind im lehrreichen Kapitel „Für Einsteiger und Angeber“ die wichtigsten Fachbegriffe wie beispielsweise Anstellgut oder Brühstück mit den entsprechenden Erläuterungen und Hintergrundinformationen übersichtlich zusammengestellt. Axel Schmitt vermittelt all dies sehr verständlich und in einem lockeren Ton. Falls es dann doch mal zu Verständnisproblemen kommen sollte, kann man in einigen Fällen über QR-Codes im Buch Video-Tutorials aufrufen, die einem dann weiterhelfen.
Der sehr ansprechende und übersichtliche Rezeptteil umfasst folgende sehr originell betitelte Kapitel: MEGAEINFACHE REZEPTE FÜR BEGINNER / ALLTAGSGEBÄCK IN GEIL – IM AXEL-STYLE / AXEL ON FIRE: DER OFEN IST NICHT DIE GRENZE / BACKEN FÜR ANGEBER / ZERO FOODWASTE / BACKEN IN WACKEN – LIEBLINGSREZEPTE, DIE ROCKEN DIREKT sowie VOM INDEX: VERBOTEN GUTE BACKWERKE.
Unter den rund 60 Rezepten wird wohl jeder etwas Passendes finden, denn die abwechslungsreiche Palette reicht vom einfachem Dinkelmehlbrot im Tontopf über klassisches Baguette, aromatische Sauerteigbroten und rustikale Pizza bis hin zu verschiedenen süßen bis pikanten Gebäckrezepten mit Backpulver, Hefe und Sauerteig aus den unterschiedlichsten Mehlsorten. Neben Vorschlägen für den Anfang findet man auch aufwändigere Rezepte, die schon ein wenig Backerfahrung erfordern, aber auch höchst verführerische Rezepte, die absolut cool aussehen und einen allein durch ihren interessanten Namen neugierig machen…Wacken-rocks-Wecken, Band-Lieblingsbrot »Hämatom«, Evil Eye oder Hanfkracher!
Die Auswahl an köstlichen, alltagstauglichen Rezepten ist wirklich toll und die von mir ausprobierten Rezepte sind alle hervorragend gelungen und haben köstlich geschmeckt. Wenn man sich bei den Zutaten genau an die im Rezeptteil angegebenen Mengen und gut beschriebenen Anleitungen des Autors hält, kann man kaum etwas falsch machen und ist begeistert von den wunderbar duftenden und bekömmlichen Backergebnissen. Schade nur, dass nicht zu Anfang der Rezepte ein Überblick zur Zubereitungs-, Ruhe- bzw. Backzeit zu finden ist! Häufig gibt es am Ende jeweils noch eine Wissensbox, hilfreiche Extratipps oder Abwandlungsmöglichkeiten zu den Rezepten.
„Also, Leute: Auf geht’s! Oder noch besser: Back ma’s!“
FAZIT
Ein unterhaltsames, toll geschriebenes Backbuch - mit absolut kreativen, abwechslungsreichen und gelingsicheren Rezepten, sehr informativem Theorieteil und vielen hilfreichen Tipps und Tricks vom Profibäcker!
Auch für Einsteiger sehr empfehlenswert!

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