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Veröffentlicht am 14.09.2021

Unbeschreiblich. Romantisch. Dunkel.

Cassardim 1: Jenseits der Goldenen Brücke
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„Cassardim zu beschreiben ist genauso unmöglich wie das Sonnenlicht einzufangen oder eine Melodie in Worte zu fassen.“ ✨

Besser als Noàr hätte ich es nicht sagen können. Genauso fühlte ich mich, als ...


„Cassardim zu beschreiben ist genauso unmöglich wie das Sonnenlicht einzufangen oder eine Melodie in Worte zu fassen.“ ✨

Besser als Noàr hätte ich es nicht sagen können. Genauso fühlte ich mich, als ich in Cassardim war. Als wäre ich zu Hause angekommen; an einem
Ort, das mein Herz in Anspruch nimmt. Viele Emotionen überrollten mich. Ich war überwältigt. Empfand Cassardim als wunderschön. Und fand meinen Frieden. Was wahrscheinlich an der Tatsache liegt, dass in Cassardim die Natur eine große Rolle spielt, weil die verschiedenen Elemente der Natur in Form von verschiedenen Völkern repräsentiert werden; der Goldene Berg oder besser gesagt Egon unser zu Hause ist. Oder aber auch daran, dass ich die dunkle Seite liebe, was aber nicht heißt, dass ich dadurch böse bin. Man darf die Dunkelheit bevorzugen und dennoch ein guter Mensch sein- bestes Beispiel ist Noàr, auch wenn er nichts gegen seinen voreingenommenen Ruf unternimmt. Er kümmert sich nur um sich selber und seine Engsten, was auch richtig so ist. Über die Meinungen der anderen sollte man sich nicht scheren, wenn man niemanden schadet. Mein Vorbild 🖤 neben der Natur spielt auch Noàr eine große Rolle, warum ich mein Herz an Cassardim verloren habe. Einfach die ganze komplexe von Julia erschaffene Welt fasziniert mich sehr. Ich weiß nicht, wie ich meine Rezension in Worte fassen soll, weil mir schlicht die Worte fehlen. Aber ich versuche es dennoch mal. ✨

In Cassardim begleiten wir Amaia, die zum achten Mal wieder 16 wird. Sie weiß, dass sie und ihre Geschwister anders sind, kann sich aber ihre Andersartigkeit nicht erklären. Auch ihre Eltern geben ihr keine Antworten auf all ihre Fragen. Stattdessen bewirken sie das Gegenteil durch ihren Willen. Als dann eines Tages ein geheimnisvoller Junge gefangen genommen wird, ändert sich Amaias Leben auf einen Schlag. Wird er ihr und ihren Geschwistern helfen können, die Antworten zu finden? Herauszufinden, wer sie sind? Oder ist er eine weitere Bedrohung für sie und ihre Familie?

Das Buch hat mich wegen des Covers sofort beeindruckt. Es ist exotisch und nicht so wie andere Cover. Deswegen sprang das Buch mir direkt ins Auge. Als ich den Klappentext las, war ich direkt in das Buch verliebt. Das Buch wird in der Ich-Form aus Amaias Sicht erzählt und beginnt direkt mit einer spannenden Szene, die eine Frage nach der anderen aufwirft, ohne dabei Antworten zu erhalten. So fühlt man sich als Leser in Amaias Situation versetzt, weil sie selber nur sehr wenig über sich weiß. Amaia ist eine sehr tapfere, mutige und liebenswürdige Person, die sich nicht in Selbstmitleid suhlt oder sich von jemanden unterkriegen lässt. Ich bewundere ihren starken Willen und Charakter, wie schnell sie sich von den verschiedenen Ereignissen erholt, aufrappelt und weitermacht. Ich fand es super zu lesen, dass sie nicht so einfach mit sich hat spielen lassen- auch wenn Noàr es ihr nicht gerade einfach gemacht hat. Klar, es gab Momente, wo sie ihrem Herzen Vorrang gewährt, aber sie zeigte dadurch auch, dass man für das Herz kämpfen sollte, da am Ende das Herz doch die Stärke ausmacht und nicht nur einen Schwachpunkt darstellt.

Noàr ist eine sehr mysteriöse Person. Meinen Herz eroberte er mit dem Satz „du darfst mich Noàr nennen“. Ich glaube, ab sofort werde ich mich auch so vorstellen! Viele meinen, dass er ein Bad Boy sei. Aber ich habe ihn nie als solchen erfasst. Er war von Anfang an sehr respektvoll und hat insgeheim auf Amaia und ihre Geschwister ein Auge gehabt. Er war zu jedem Zeitpunkt immer da, wenn man ihn brauchte. Und er war sanft. Wie so oft er Amaias Kinn umfasste und ihr direkt ins Auge schaute. Da hatte ich das Gefühl, dass er selbst direkt in meine Seele schaute. Die Augen sollen ja das Tor der Seele darstellen. Ich habe mich bei Noàr sehr wohl, verstanden und ebenbürtig gefühlt. Nicht, als würde er auf uns herabschauen oder sich als etwas besseres halten. Zumindest nicht vom Herzen her. Manchmal konnte er überheblich und gemein sein, aber das konnte man ihm nicht übel nehmen. Er hatte seine Gründe. Ich hatte eher das Gefühl, dass er seit einem Vorfall sich nicht mehr um seinen Ruf gekümmert und die Leute hat reden und denken lassen, was sie wollten. Dass er nichts gegen die Vorwürfe unternehmen möchte. Vielleicht, um sich selber zu schützen? Seine Schutzmechanismen sind nämlich sehr stark und das erste, die mir aufgefallen sind. Er ist verschlossen und hält sich zurück, erlaubt sich gelegentlich aber seinen Spaß. Fest steht, dass er eine traurige und geheimnisvolle Vergangenheit hatte, die nicht leicht gewesen sein muss. Und dennoch hat er ein Herz und kämpft im verborgenen für sein Herz, das ihm unendlich teuer ist. Denn er nutzt seinen Ruf aus. Wozu? Lest selbst. Ich sage nur Baron Harràz. Noàr ist genau wie Cassardim unbeschreiblich und einfach nur bewundernswert. Aber lernt man ihn einmal kennen, weiß man sofort, dass er eine anders ist und man ihn erst aus den Hüllen seiner Fassade schälen muss. Allein sein Name zeigt, wie durchdacht Julia an dieser Geschichte rangegangen ist. Was ich damit meine, müsst ihr selber lesen.

Neben den beiden habe ich Moe und Zoey in mein Herz geschlossen. Moe ist einfach nur unglaublich süß! Und so eine Freundin wie Zoey möchte ich auch haben! Ohne dass Amaia es verlangt, passt sie auf Amaia auf, gibt Amaias Leben Vorrang und ist sogar bereit, sich mit den gefürchtetsten Menschen anzulegen, um ihrer Freundin zur Hilfe zu eilen. Also wer Zoey hat, braucht niemanden mehr! Okay, nicht ganz, Noàr müsste man auch haben.

Die Idee um das Totenreich konnte mich auch überzeugen. Ich fand es so spannend, mehr über das Reich zu lesen. Für mich ist der Tod eine Sache, die mich täglich in meinem Studium begleitet und später im beruflichen Leben noch begleiten wird. Jeder von uns wird mit dem Tod in Kontakt kommen. Irgendwie war es spannend, Julias Idee vom Jenseits zu lesen, das super in einer Geschichte verpackt ist, dass Cassardim wie ein „normales“ Reich erscheinen lässt, da es dort auch Regeln, Gebote und eine Herrscherschaft gibt. Jedes Volk hat seine Aufgabe zu bewältigen, die einen Toten auf den verschiedenen Stufen des Todes bis ins Jenseits begleiten. Und ein Kaiser bewacht diese Ordnung.

In Cassardim aber läuft seit langem nicht mehr so, wie es laufen sollte. Das spürt man sofort, denn der Kaiserhof ist voller Intrigen und Halbwahrheiten, dass letztlich niemand außer Egon die Wahrheit kennt. Man hat das Gefühl, dass man niemanden außer sich selber vertrauen kann und muss. Denn der stärkere Wille gewinnt. So begibt sich Amaia auf die Suche nach der ganzen Wahrheit. Der Weg bis dahin ist lang und schwierig. Aber ich denke, der Weg der Wahrheit ist der beste. Auch wenn es viel kostet, sollte man immer ihn wählen. Die Autorin baut viele Wendungen und Überraschungen ein- mal große, mal kleine. Aber an Spannung mangelt es nie. Der flüssige Schreibstil und die Geschichte fesselten mich so sehr, dass ich alles in den Hintergrund stellte und wirklich mit Kopf und Seele in die Geschichte eingetaucht war. Ich schwirrte wie Zoey in Cassardim umher und versuchte vergebens mir ein Bild zu malen, wer was vorhat. Und dieses Gefühl, mental in Cassardim sein zu dürfen, war einfach wundervoll. Jetzt muss ich warten, bis der nächste Band rauskommt und hoffentlich mehr über mein liebstes Reich preisgibt.
Alles in allem ist Cassardim eine komplexe Welt, die mit viel Mühe und Fleiß erschaffen wurde und nichts für schwache Willen ist.

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Veröffentlicht am 14.09.2021

Manche Geschichten brauchen keine weitere Erklärung

Ein ganz neues Leben
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„I loved a man who had opened up a world to me but hadn’t loved me enough to stay in it.“ ✨

🥀Das ist der zweite Band von Me Before You, indem es darum geht, wie Lou versucht, ihr Leben auf die Reihe ...


„I loved a man who had opened up a world to me but hadn’t loved me enough to stay in it.“ ✨

🥀Das ist der zweite Band von Me Before You, indem es darum geht, wie Lou versucht, ihr Leben auf die Reihe zu bekommen. Sie ist nach London umgezogen, hat ein eigenes Apartment geholt und arbeitet am Flughafen, auch wenn ihr die Arbeit nicht gefällt, allen voran ihr Chef. Währenddessen verarbeitet sie ihren Schmerz in Bezug auf Will. Sie weiß, dass das Leben so nicht weitergehen darf und wünscht sich eine Änderung. Und dann geht ihr Wunsch in Erfüllung.

🥀Ich bin ehrlich, für mich war der erste Band abgeschlossen, weil Lou am Ende Will’s Worte zu Herzen gefasst und nach Paris gereist ist. Ich hätte keinen weiteren Band gebraucht. Aber weil ich go begeistert vom ersten war, habe ich diesen von meiner Cousine zum Geburtstag bekommen. Also musste ich wohl oder übel lesen, welche Geschichte Moyes zu bieten hat. Und leider muss ich sagen, hat die Geschichte mir nicht gefallen. Lou wird nämlich komplett anders als am Ende des ersten Bandes dargestellt. Sie ist in sehr tiefer Trauer, fast schon depressiv, trinkt und schleppt sich durchs Leben. Ihre Lebensfreude ist weg. Und eines Tages klettert sie auf dem Dach ihres Apartments, während sie leicht getrunken hat, rutscht aus und fällt in die Tiefe, als sie eine Stimme hört. Lou überlebt den Unfall glücklicherweise, aber niemand glaubt ihr, dass sie ausgerutscht sei. So wird sie gezwungen, sich in einer Selbsthilfegruppe anzumelden. Dort lernt sie Leute kennen, aber auch einen Verwandten von den Sanitäter, der sie gerettet hat. Zunächst lässt Moyes uns komplett im Dunkeln, ob Lou sich die Stimme nur eingebildet hat oder nicht. Es geht hier erst einmal damit weiter, dass Lou Sam näher kommt und sich ein ganz wenig öffnet. Schließlich sind sie sich so weit, dass sie ausgehen und viel Zeit miteinander verbringen. Also scheint ihr Leben wieder etwas gefunden zu haben. Und dann taucht die Stimme plötzlich vor ihrer Haustür auf. Weiter in den Kommentaren.


Ich hätte nie im Leben gedacht, wer das sein könnte, weil es für mich unmöglich war.

S P O I L E R ! ! ! Es ist nämlich Will’s Tochter. Das hat für mich mehr Fragen als Antworten gebracht. Wie kann es sein, dass Will von ihr nichts wusste? Wie wäre Will‘s Leben, wenn er wüsste, dass er eine Tochter hat? Würde er weiterleben wollen? Und warum ist sie nicht schon viel früher aufgetaucht? Warum erst jetzt nach seinem Tod? Und sie ist überhaupt kein einfaches Mädchen. Ein Ausreißer, Rebell und Problemkind. Das fand ich auch sehr schade. Sie haut von zu Hause immer wieder ab, hat falsche Freunde und gerät in Schwierigkeiten. Aber Lou und Sam passen auf sie auf und sorgen dafür, dass sie ihre Großmutter trifft. Wie die Großmutter das aufnimmt? Also die ganze Sache mit der Tochter fand ich nicht überzeugend genug und eher schade. Ich hätte mir sehr gewünscht, dass Will sie gesehen hätte. S P O I L E R ENDE

Ich fand, dass die Geschichte nicht dem Ende des ersten Bandes gerecht wurde, da Lou dort als zufriedenstellend dargestellt wurde. Ich sage nicht, dass man nicht trauern kann. Wenn sich einer mit Verlusten auskennt, dann bin ich definitiv mit dabei. Aber so hätte ich mir das nicht vorgestellt. Ich hätte Lou als eine starke Person eingeschätzt, die ihr Leben im Griff hat und immer mal wieder eine Phase der Trauer hat, was legitim ist, aber nicht, dass sie im Dauerzustand der Trauer ist. Ich hätte mir eher gewünscht, dass sie ihr Versprechen an Will als Ansporn/Kraft benutzt, um weiterzumachen, sowie das Ende des ersten Bandes vermuten lässt. Immerhin ist sie da in Paris und liest sich Will’s Brief durch. Aber gut, wenigstens hat sie sich Sam angetraut und gibt ihrem Herzen noch einmal eine Chance. Ja und das Ende lässt auf einen dritten Band vermuten, denn da entscheidet sie sich, nach New York zu Nate zu gehen und dort eine Stelle anzunehmen. Im Prinzip hat die Geschichte nicht meinen Vorstellungen entsprochen. Aber das heißt ja nicht, dass ihr das Buch nicht toll finden werdet! Also probiert es aus!

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Veröffentlicht am 14.09.2021

Gefühlvoll, bitter ehrlich und aufrichtig

Ein ganzes halbes Jahr
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You only get one life. It's actually your duty to live it as fully as possible.“ 🌹

In diesem Buch geht es um Lou, die sich um den querschnittsgelähmten Will kümmert. Der eher mürrische Will steht im ...

You only get one life. It's actually your duty to live it as fully as possible.“ 🌹

In diesem Buch geht es um Lou, die sich um den querschnittsgelähmten Will kümmert. Der eher mürrische Will steht im Kontrast zur sehr lebensfrohen Lou. Schnell merkt sie, dass es nicht einfach mit ihm sein wird. Mehrmals überlegt sie, den Job aufzugeben, doch gleichzeitig braucht sie das Geld. Nachdem Lou ein Geheimnis erfährt und dies ihrer Schwester erzählt, entscheidet sie sich dafür, Will vom Gegenteil seines Plans zu überzeugen. Wird es ihr gelingen?

Was soll ich sagen? Dieses Buch ist sehr emotional und beschäftigt sich mit Themen, die immer wieder kontrovers diskutiert werden. Es geht um ein Leben als querschnittsgelähmten sowie um Sterbehilfe. Das Buch gibt einen Denkanstoß: Würdet ihr euer Leben enden wollen, weil ihr querschnittsgelähmt seid? Oder würdet ihr euch dagegen entscheiden, wenn ihr die Liebe findet? Wer entscheidet über den Tod? Dürfen wir über unseren Tod entscheiden? Inwieweit ist die Würde eines Menschen verletzt, wenn dem Wunsch des Todes entsprochen bzw. nicht entsprochen wird? So viele Fragen tauchen auf, auf die jeder individuell eine Antwort finden muss. Was für mich falsch ist, muss nicht zwangsläufig für den anderen ebenfalls falsch sein.
Das Buch empfehle ich jedem, der eine emotionale Geschichte lesen mag, die die Seele berührt. Denn das tut die Geschichte. Moyes zeigt in so vielen verschiedenen Alltagsszenen die Probleme eines Querschnittsgelähmten auf, die einem so nicht in den Sinn gekommen wären, weil man bei jeder noch so Kleinigkeit an die Behinderung denken muss. Sei es einkaufen gehen, das Reisen, Restaurantbesuche oder einfach nur alltägliches wie Kino, Konzerte oder Wettkämpfe. Moyes beschreibt so viele Hürden eines Rollstuhls sowie das Leben eines Querschnittsgelähmten, dass man mit Will fiebert und hofft, dass die Situation irgendwie durch ein Wunder besser werden soll. Es gab so viele Stellen, wo ich einfach nur weinen könnte. Denn diese Menschen sind einem hilflos ausgeliefert.

Diese Hilflosigkeit wird einem in mehreren Szenen deutlich. Für mich war sie bei der einen Szene im Labyrinth zum Greifen nah. Da hat mein Herz geblutet. Moyes hat ein Werk auf die Welt gesetzt, das uns verdeutlicht, dass das Leben von einem Augenblick aufs andere schlagartig verändert werden kann- ob wir es wollen oder nicht. Gleichlaufend zeigt sie, dass wir für unsere Mitmenschen verantwortlich sind, weil eine Fehlentscheidung unsererseits das Leben eines anderen negativ beeinflussen kann. Moyes hat aber auch positive Aspekte eingebaut. So haben sich beide Protagonisten ineinander verliebt und erleben durchaus erinnerungswürdige Momente gemeinsam. Die wichtigste Message ist jedoch, dass das Leben schön ist und in vollen Zügen zu genießen. Und das Ende? Zwar nicht das, was ich mir gewünscht hätte, aber akzeptieren musste ich es wohl.
Ein nervenaufreibendes und eventuell sogar psychisch belastendes Buch, das gelesen werden sollte.
Die Geschichte an sich ist super, die Umsetzung der Idee hat mich an vereinzelten Stellen aber gestört, was aber nicht den Spaß des Lesens raubte.

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Veröffentlicht am 27.03.2021

What. The. Freaking. Banana. !!!

UNENDLICH
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„Wenn das hier ein Buch wäre, würde das keine Sau lesen. Das ist alles so kompliziert, das ist der Abschuss! Da blickt doch keiner mehr durch!“

Wie gern ich Oliver unrecht gebe. Ja, das Buch, ach was, ...

„Wenn das hier ein Buch wäre, würde das keine Sau lesen. Das ist alles so kompliziert, das ist der Abschuss! Da blickt doch keiner mehr durch!“

Wie gern ich Oliver unrecht gebe. Ja, das Buch, ach was, die gesamte Trilogie ist verkorkst. Es sind viele Geheimnisse und Vergangenheiten miteinander verwoben und verflochten, dass man gar nicht mehr weiß, wo oben und unten ist. Aber die Autorin nimmt den Leser beim kleinen Finger und dirigiert uns durch die Geschichte, sodass am Ende alles logisch aufgeht und wir mit einem einzigen Gedanken zurückbleiben. What the freaking banana?!

Bis heute frage ich mich, wie Helena auf diese Ideen gekommen ist. Es munkelt zwar, das Projekt sei durch ihre Masterarbeit entstanden. Aber da steckt mehr als „nur“ eine Masterarbeit dahinter. So viel Liebe, Herzblut, Schweiß und Fleißarbeit. Wow, einfach nur wow. Bei Gelegenheit müsste man Helena fragen, was wirklich der Grund ist und was sie genommen hat, dass sie konsequent durchgezogen hat. :P

Der letzte Band ist eigenartig und anders als die vorherigen. Denn dieses Mal wissen wir mehr als die Protagonisten. So beginnt das Buch mit einem Prolog, der den Leser zuerst stirnrunzelnd zurücklässt. Doch gegen Ende macht es Sinn und man weiß, wofür diese Szene steht. Und weint dabei. Des Weiteren greift die Autorin am Anfang eine Szene auf, die im zweiten Band passiert ist, wir aber nicht wussten, wie es dazu kam. Es spielen gleichzeitig mehrere Stränge ab, da die Protagonisten nach dem Ende des zweiten Bands in Gruppen getrennt waren. So verfolgen wir das Geschehen aus mehreren Perspektiven und erhalten ein Gesamtbild, das den Protagonisten selber aber fehlt. Bis die heiß geliebten fünf plus die neu dazugekommenen sich wieder finden. Und das an einem Ort, der der Ursprung gewesen war. Das ganze Buch lässt sich leicht lesen und zieht uns in seinen Bann. Man möchte mehr wissen, endlich herausfinden, wie alles zusammenpasst und was des Rätsels Lösung ist. Wobei, der Rätsel. Man muss in Plural reden! Dafür hat die Autorin ganz geschickt die Kapitelenden gewählt, die quasi einen zwingen, sich selbst zu belügen und den Satz „noch dieses eine Kapitel, dann höre ich auf“ solange fortzuführen, bis man schließlich den letzten Satz liest. Ansonsten könnte man nicht in Seelenfrieden leben. Denn durch das ganze Buch bangt man mit den Protagonisten, fiebert mit, klappert mit den Zähnen, schwitzt und verfolgt das Geschehen gespannt als wäre man ein Teil der Geschichte. An Spannung fehlte es dem ganzen Buch nicht, sie steigerte sich von Kapitel zu Kapitel und erreichte ihren Höhepunkt, der mich explodieren ließ. Endlich erfahren wir die Bedeutung der Cover. Welche Farbe für was steht und wie die Striche zu deuten sind. Wie es mit den andersartigen Babies vorangeht. Was die Regierung wirklich will. Darüber hinaus wird das größte und ineinander verworrenste und what-the-freaking-banana Geheimnis gelüftet, das es jemals gab. Danach war ich baff. Mit geöffnetem Mund und weit aufgerissenen Augen saß ich da und las die wenigen Zeilen wieder und wieder und wieder. Bis mein Gehirn mir sagte, dass ich mich nicht verlesen habe. Insgeheim wusste ich schon bzw. erwartete ich, dass dieser Protagonist doch etwas mehr mit allem zu tun haben muss. Aber das, was die Autorin sich ausgedacht hat, war eine Nummer zu groß für mich. Und das war nicht alles, denn dieses Buch ist kein- ich wieder hole, es ist KEIN- Disneymärchen! In keinem Buch zuvor musste ich so sehr leiden wie hier. Mein Herz brach in Millionen Stücke. So viele Menschen, die ich lieb gewonnen habe, wo ich wollte, dass sie endlich ihren Frieden finden, erlitten ein Schicksal, womit ich nicht gerechnet hatte. Kein Disney, sage ich nur. So sehr weh es auch tut, aber die Autorin war realitätsnah. Nicht alles im Leben läuft immer glatt und munter ab. Und dies in der Geschichte einzubauen, war doch auch schön. Nichts fühlte sich gezwungen an.
Damit wir aber nicht ganz zugrunde gehen, hat die Autorin für die fünf trotz der vielen Schicksalsschläge ein unfassbar süßes Ende ausgedacht. Eins, womit ich nicht gerechnet habe. Also Liam und Emma...hach, Schmetterlinge 🦋

Wie ihr seht steckt das Buch voller Überraschungen und hält einen auf Trab. Für den vollen Lesegenuss empfehle ich, das Buch nicht zwischendurch zu lesen, sondern sich Zeit zu nehmen, eine Kuscheldecke zu holen und eine heisse Tasse Schokolade zuzubereiten. Denn diese Sachen benötigt ihr, um das Loch und die Kälte in eurem Magen zu stopfen, die das Buch euch bereitet, bis ihr an einem Punkt kommt, wo ihr wieder aufatmen könnt. Nämlich das Ende. Es ist ein sehr emotionaler und nervenaufreibender Roman, der eure Sinne komplett einnimmt. Jedes Mal, wenn man eine Szene liest und denkt, okay, das war’s jetzt, packt die Autorin noch etwas drauf. Nur durch ein Wunder habe ich den letzten Band überlebt. Eigentlich nur durch die Bloggerbox, die perfekt für das Buch gepackt war. An dieser Stelle ein Riesen dank an Helena!

Das beste im ganzen Buch? Helena hat drei (!!!) Illustrationen eingefügt! Drei freaking Illustrationen 😍😍😍 Diese sind so gut ausgewählt! Unter anderem befindet sich eine sehr wichtige Schlüsselszene! Mein Herz ist da aufgegangen! Deswegen verzeihe ich Helena all den Schmerz, den sie mir vorher verursacht hat. Und wenn ich bisschen prahlen darf: als Teil ihres Bloggerteams habe ich sogar die Illustrationen als Postkarten! Hach, danke, Helena. Ich bin verliebt!!! Danke!!!

Insgesamt eine sehr gelungene Reihe mit einem grandiosen Abschluss. Ich sag nur eins: WHAT THE FREAKING BANANA!!!

Es ist definitiv eine Reihe, die ich immer wieder lesen werde. Vor allem Band eins hat es mir sehr angetan, weil es um bedingungslose Freundschaft und Liebe ging, die die fünf Freunde dazu gebracht hat, zusammenzuhalten und zusammen das Abenteuer anzugehen. Liam, Emma, Oliver, Scarlett und Mason. Ihr alle habt einen besonderen Platz in meinem Herzen! Und ich danke euch für eure vorbildliche Freundschaft! Ich wünschte bloß, dass alle sich ein Beispiel an euch nehmen könnten. Denn so eine Freundschaft würde ich auch gerne haben.

Danke an Helena, diese Reihe uns zu geben! Danke für deine Mühe, Fleiß, Tränen, die Bekämpfung der Zweifeln und all die Kämpfe, die du austragen musstest. Danke, danke, danke!!!

In diesem Sinne: wir sehen uns im nächsten Buch ❤️💛

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Veröffentlicht am 08.10.2020

Gute Geschichte mit vielen fantastischen Mitteln

Die Legende des Geistes
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[unbezahlte Werbung/ Rezensionsexemplar]

Ich stelle euch dieses Mal ein selbstpubliziertes Buch vor. Es geht um ein 16-jähriges Mädchen namens Tamia, die ein Kind des Windes und mit ihrer Drachenfreundin ...

[unbezahlte Werbung/ Rezensionsexemplar]

Ich stelle euch dieses Mal ein selbstpubliziertes Buch vor. Es geht um ein 16-jähriges Mädchen namens Tamia, die ein Kind des Windes und mit ihrer Drachenfreundin Sahri durch die verschiedenen Völker reist, um mehr über deren Legenden zu erfahren. Unterwegs trifft sie auf einen Wüstenjungen, Tabo, der Tamia auf ihrer Reise begleitet. Während Tamia ihrem Gefühl folgend das gewisse Etwas sucht, entdecken sie und Tabo magische Elemente der Vergangenheit auf, die anscheinend über die Jahre verschwiegen und letztlich zu Geheimnissen wurden. Tamia entscheidet sich, die Geheimnisse preiszugeben, damit jeder daran teilhaben könnte. Geheimnisse, die besser nicht an die Oberfläche hätten kommen sollen. Denn nicht ohne Grund wurde dieses Wissen versteckt gehalten. Schließlich kann man Wissen auch zu negativen Zwecken verwenden. Schnell steht Tamia einem Gegner gegenüber, der die Menschen bedroht und zur Gefahr aller Völker wird. Wird es Tamia gelingen, ihre Mitmenschen zu retten?

Das Buch wurde in Ich-Form geschrieben und berichtet alles aus der Sicht Tamias und lässt sich gut lesen. Einzig über die exotischen Namen könnte man stolpern, die jedoch sehr passend gewählt sind. Unterwegs trifft man auf so viele Menschen, deren Namen man sofort wieder vergisst. Unwissend, dass man den ein oder anderen nicht vergessen sollte. Tabo habe ich sofort ins Herz geschlossen. Er ist ein offenherziger Mensch, der hinter einem steht. Ein Freund für alle Zeiten. Am liebsten habe ich Sahri. So eine süße Drachendame möchte ich auch haben! Sie ist immer da und weiß ganz genau, was Tamia braucht. Tamia hingegen ist mir gar nicht ans Herz gewachsen. Sie ist ein pubertierendes Mädchen, das sehr emotional und unreif ist. Obwohl sie seit einer Zeit nicht mehr bei ihren Eltern lebt. Mit der Zeit wächst sie in ihrer Rolle rein und wird gegen Ende mit der Hilfe von Tabo reifer, aber pubertierend ist sie immer noch. Ihre Gefühlsausbrüche verstehe ich bis heute nicht. Genauso wenig ihre Art. Ruka, ein Mädchen aus dem Westen, bei deren Familie Tamia ein halbes Jahr (!) lebte, zeigte viele Gefühle als Tamia abreisen wollte. Tamia aber war einfach gefühlskalt ihr gegenüber. Ich war da erst einmal geschockt. Aber dass sie dann Tabo innerhalb eines Wimpernschlags mag und ihn sofort in ihr Team aufnimmt, konnte ich nicht verstehen. Ich meine, sie kannte ihn nicht und schloss ihn sofort ins Herz. Warum? Zuerst dachte ich, sie findet ihn attraktiv und es wird mehr als nur eine Freundschaft. Auch als Tamia weinte, sie habe doch ihre Gefühle im Griff. Ich war von ihrem Verhalten verwirrt und genervt, aber anscheinend wollen beide nur beste Freunde bleiben. Und ich finde es gut so, dass aus den beiden kein Paar entstanden ist! Als Freunde passen sie, aber das war’s auch. Für mich ist Tamia eine Nervensäge gewesen. Aber wenn man bedenkt, dass sie erst 16 Jahre alt ist, dann darf ich mich nicht beschweren. Sie ist halt ziemlich jung und kommt mit der Welt des Erwachsenwerden in Kontakt. Da dürfen wohl solche Emotionen und Gefühlsausbrüche erlaubt sein. Nicht jeder Protagonistin muss stark und heldenhaft sein. Ansonsten eine tolle Geschichte, die über die verschiedene Elemente geht, vor allem um unser Geist. Wusstet ihr, dass der Geist auch ein Element ist? An der Geschichte habe ich nichts auszusetzen, nur eine Kleinigkeit hätte ich mir gewünscht. Nämlich, dass die Legenden nicht nur erwähnt, sondern auf diese auch mehr eingegangen wird. Ich hätte sehr gerne mehr über die einzelnen Legenden erfahren wollen. Vielleicht aber tun wir das im nächsten Band.

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