Unbeschreiblich. Romantisch. Dunkel.
Cassardim 1: Jenseits der Goldenen Brücke
„Cassardim zu beschreiben ist genauso unmöglich wie das Sonnenlicht einzufangen oder eine Melodie in Worte zu fassen.“ ✨
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Besser als Noàr hätte ich es nicht sagen können. Genauso fühlte ich mich, als ...
„Cassardim zu beschreiben ist genauso unmöglich wie das Sonnenlicht einzufangen oder eine Melodie in Worte zu fassen.“ ✨
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Besser als Noàr hätte ich es nicht sagen können. Genauso fühlte ich mich, als ich in Cassardim war. Als wäre ich zu Hause angekommen; an einem
Ort, das mein Herz in Anspruch nimmt. Viele Emotionen überrollten mich. Ich war überwältigt. Empfand Cassardim als wunderschön. Und fand meinen Frieden. Was wahrscheinlich an der Tatsache liegt, dass in Cassardim die Natur eine große Rolle spielt, weil die verschiedenen Elemente der Natur in Form von verschiedenen Völkern repräsentiert werden; der Goldene Berg oder besser gesagt Egon unser zu Hause ist. Oder aber auch daran, dass ich die dunkle Seite liebe, was aber nicht heißt, dass ich dadurch böse bin. Man darf die Dunkelheit bevorzugen und dennoch ein guter Mensch sein- bestes Beispiel ist Noàr, auch wenn er nichts gegen seinen voreingenommenen Ruf unternimmt. Er kümmert sich nur um sich selber und seine Engsten, was auch richtig so ist. Über die Meinungen der anderen sollte man sich nicht scheren, wenn man niemanden schadet. Mein Vorbild 🖤 neben der Natur spielt auch Noàr eine große Rolle, warum ich mein Herz an Cassardim verloren habe. Einfach die ganze komplexe von Julia erschaffene Welt fasziniert mich sehr. Ich weiß nicht, wie ich meine Rezension in Worte fassen soll, weil mir schlicht die Worte fehlen. Aber ich versuche es dennoch mal. ✨
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In Cassardim begleiten wir Amaia, die zum achten Mal wieder 16 wird. Sie weiß, dass sie und ihre Geschwister anders sind, kann sich aber ihre Andersartigkeit nicht erklären. Auch ihre Eltern geben ihr keine Antworten auf all ihre Fragen. Stattdessen bewirken sie das Gegenteil durch ihren Willen. Als dann eines Tages ein geheimnisvoller Junge gefangen genommen wird, ändert sich Amaias Leben auf einen Schlag. Wird er ihr und ihren Geschwistern helfen können, die Antworten zu finden? Herauszufinden, wer sie sind? Oder ist er eine weitere Bedrohung für sie und ihre Familie?
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Das Buch hat mich wegen des Covers sofort beeindruckt. Es ist exotisch und nicht so wie andere Cover. Deswegen sprang das Buch mir direkt ins Auge. Als ich den Klappentext las, war ich direkt in das Buch verliebt. Das Buch wird in der Ich-Form aus Amaias Sicht erzählt und beginnt direkt mit einer spannenden Szene, die eine Frage nach der anderen aufwirft, ohne dabei Antworten zu erhalten. So fühlt man sich als Leser in Amaias Situation versetzt, weil sie selber nur sehr wenig über sich weiß. Amaia ist eine sehr tapfere, mutige und liebenswürdige Person, die sich nicht in Selbstmitleid suhlt oder sich von jemanden unterkriegen lässt. Ich bewundere ihren starken Willen und Charakter, wie schnell sie sich von den verschiedenen Ereignissen erholt, aufrappelt und weitermacht. Ich fand es super zu lesen, dass sie nicht so einfach mit sich hat spielen lassen- auch wenn Noàr es ihr nicht gerade einfach gemacht hat. Klar, es gab Momente, wo sie ihrem Herzen Vorrang gewährt, aber sie zeigte dadurch auch, dass man für das Herz kämpfen sollte, da am Ende das Herz doch die Stärke ausmacht und nicht nur einen Schwachpunkt darstellt.
Noàr ist eine sehr mysteriöse Person. Meinen Herz eroberte er mit dem Satz „du darfst mich Noàr nennen“. Ich glaube, ab sofort werde ich mich auch so vorstellen! Viele meinen, dass er ein Bad Boy sei. Aber ich habe ihn nie als solchen erfasst. Er war von Anfang an sehr respektvoll und hat insgeheim auf Amaia und ihre Geschwister ein Auge gehabt. Er war zu jedem Zeitpunkt immer da, wenn man ihn brauchte. Und er war sanft. Wie so oft er Amaias Kinn umfasste und ihr direkt ins Auge schaute. Da hatte ich das Gefühl, dass er selbst direkt in meine Seele schaute. Die Augen sollen ja das Tor der Seele darstellen. Ich habe mich bei Noàr sehr wohl, verstanden und ebenbürtig gefühlt. Nicht, als würde er auf uns herabschauen oder sich als etwas besseres halten. Zumindest nicht vom Herzen her. Manchmal konnte er überheblich und gemein sein, aber das konnte man ihm nicht übel nehmen. Er hatte seine Gründe. Ich hatte eher das Gefühl, dass er seit einem Vorfall sich nicht mehr um seinen Ruf gekümmert und die Leute hat reden und denken lassen, was sie wollten. Dass er nichts gegen die Vorwürfe unternehmen möchte. Vielleicht, um sich selber zu schützen? Seine Schutzmechanismen sind nämlich sehr stark und das erste, die mir aufgefallen sind. Er ist verschlossen und hält sich zurück, erlaubt sich gelegentlich aber seinen Spaß. Fest steht, dass er eine traurige und geheimnisvolle Vergangenheit hatte, die nicht leicht gewesen sein muss. Und dennoch hat er ein Herz und kämpft im verborgenen für sein Herz, das ihm unendlich teuer ist. Denn er nutzt seinen Ruf aus. Wozu? Lest selbst. Ich sage nur Baron Harràz. Noàr ist genau wie Cassardim unbeschreiblich und einfach nur bewundernswert. Aber lernt man ihn einmal kennen, weiß man sofort, dass er eine anders ist und man ihn erst aus den Hüllen seiner Fassade schälen muss. Allein sein Name zeigt, wie durchdacht Julia an dieser Geschichte rangegangen ist. Was ich damit meine, müsst ihr selber lesen.
Neben den beiden habe ich Moe und Zoey in mein Herz geschlossen. Moe ist einfach nur unglaublich süß! Und so eine Freundin wie Zoey möchte ich auch haben! Ohne dass Amaia es verlangt, passt sie auf Amaia auf, gibt Amaias Leben Vorrang und ist sogar bereit, sich mit den gefürchtetsten Menschen anzulegen, um ihrer Freundin zur Hilfe zu eilen. Also wer Zoey hat, braucht niemanden mehr! Okay, nicht ganz, Noàr müsste man auch haben.
Die Idee um das Totenreich konnte mich auch überzeugen. Ich fand es so spannend, mehr über das Reich zu lesen. Für mich ist der Tod eine Sache, die mich täglich in meinem Studium begleitet und später im beruflichen Leben noch begleiten wird. Jeder von uns wird mit dem Tod in Kontakt kommen. Irgendwie war es spannend, Julias Idee vom Jenseits zu lesen, das super in einer Geschichte verpackt ist, dass Cassardim wie ein „normales“ Reich erscheinen lässt, da es dort auch Regeln, Gebote und eine Herrscherschaft gibt. Jedes Volk hat seine Aufgabe zu bewältigen, die einen Toten auf den verschiedenen Stufen des Todes bis ins Jenseits begleiten. Und ein Kaiser bewacht diese Ordnung.
In Cassardim aber läuft seit langem nicht mehr so, wie es laufen sollte. Das spürt man sofort, denn der Kaiserhof ist voller Intrigen und Halbwahrheiten, dass letztlich niemand außer Egon die Wahrheit kennt. Man hat das Gefühl, dass man niemanden außer sich selber vertrauen kann und muss. Denn der stärkere Wille gewinnt. So begibt sich Amaia auf die Suche nach der ganzen Wahrheit. Der Weg bis dahin ist lang und schwierig. Aber ich denke, der Weg der Wahrheit ist der beste. Auch wenn es viel kostet, sollte man immer ihn wählen. Die Autorin baut viele Wendungen und Überraschungen ein- mal große, mal kleine. Aber an Spannung mangelt es nie. Der flüssige Schreibstil und die Geschichte fesselten mich so sehr, dass ich alles in den Hintergrund stellte und wirklich mit Kopf und Seele in die Geschichte eingetaucht war. Ich schwirrte wie Zoey in Cassardim umher und versuchte vergebens mir ein Bild zu malen, wer was vorhat. Und dieses Gefühl, mental in Cassardim sein zu dürfen, war einfach wundervoll. Jetzt muss ich warten, bis der nächste Band rauskommt und hoffentlich mehr über mein liebstes Reich preisgibt.
Alles in allem ist Cassardim eine komplexe Welt, die mit viel Mühe und Fleiß erschaffen wurde und nichts für schwache Willen ist.