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Veröffentlicht am 07.09.2018

Nebenhandlungen

Die Tote und der Polizist
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Das ist der dritte Band um die Stockholmer Polizistin Emma Sköld.
Auch dieses Mal wechseln die Perspektiven, so dass der Leser viele Eindrücke und Sichtweisen bekommt. Die Charaktere sind sehr gut beschrieben, ...

Das ist der dritte Band um die Stockholmer Polizistin Emma Sköld.
Auch dieses Mal wechseln die Perspektiven, so dass der Leser viele Eindrücke und Sichtweisen bekommt. Die Charaktere sind sehr gut beschrieben, leicht kann man sie sich vorstellen und verstehen wie sie handeln und denken.

Durch vielseitige Nebenkriegsschauplätzen wird der emotionale und psychische Druck durchgehend erhöht und man fiebert gebannt mit der Protagonistin und ist gespannt, wie die Geschichte endet.

Doch davon gab es leider auch etwas zu viel, denn manche Nebenhandlungen sind quasi i Sand verlaufen, obwohl sie einiges an Potenzial hatten. Auch wurde man so von der Hauptstory abgelenkt und die Spannung ging ein wenig verloren.

Alles in allem fühlte ich mich gut unterhalten, denn der Plot war kein typischer Krimi.

Veröffentlicht am 05.09.2018

Gute Idee, schlechte Umsetzung

Froschperspektive
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Wenige Seiten reichen aus, um viele Gefühle der Einsamkeit, des Gefangen seins und der Demütigung in einem auszulösen. Auch durch eigene Erfahrungen kann ich mir gut vorstellen, wie sich Ronny gefühlt ...

Wenige Seiten reichen aus, um viele Gefühle der Einsamkeit, des Gefangen seins und der Demütigung in einem auszulösen. Auch durch eigene Erfahrungen kann ich mir gut vorstellen, wie sich Ronny gefühlt haben muss und was es ausgelöst hat.
Aber dennoch wird die Gefühlswelt nicht gut, nur sehr oberflächlich beschrieben, der Protagonist wirkt abwesend und emotionslos und ich konnte keine Verbindung zu ihm aufbauen.

Auch fehlen wichtige detailreichere Szenen, wie beispielsweise die Besuche bei dem Therapeuten, wie die Mutter ihn Zuhause behandelt, … Es wird gesagt, dass all die passiert, doch nichts davon erlebt man selbst beim Lesen.

Der mittlere Part zog sich sehr in die Länge: Die Sprache wird mit Ronnys Alter immer vulgärer. Auch wenn es zu seiner Entwicklung passt, war es zu extrem. Auch sein Verhalten, besonders gegenüber Frauen, war einfach nur abwertend und widerlich.

Am Ende wurde die Geschichte wieder spannender, da der Frosch, und damit die Persönlichkeitsstörung, wieder auftauchte und sich herauskristallisierte.

Allgemein ist die Idee sehr gut und durch die Sprache, sein Verhalten, sein Frauenbild und die Drogen lässt er den Leser zweifeln, lässt ihn darüber nachdenken, ab welchem Punkt er sich nicht mehr mit seiner Kindheit rechtfertigen kann. Und dabei ist es natürlich verdammt schwer einen Zeitpunkt festzulegen.
Für mich ist nur eine klar: Er hat diesen Punkt schon lange viel zu früh überschritten.
Doch die Umsetzung ist nicht gut und ermüdend.

Veröffentlicht am 02.08.2018

Wunderbar

Heute keine Schüsse
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Durch Walters persönliche Erfahrungen und seinen Gedanken und Gefühlen dazu, werden die historischen Geschehnisse und Fakten mit lebendigen und auf den Leser übergreifenden Emotionen verbunden. Dadurch ...

Durch Walters persönliche Erfahrungen und seinen Gedanken und Gefühlen dazu, werden die historischen Geschehnisse und Fakten mit lebendigen und auf den Leser übergreifenden Emotionen verbunden. Dadurch entsteht ein Bild, der auf hohem Niveau zeigt, wie es damals war und wie die Bevölkerung agiert hat.
Super zu lesen waren die Erwähnungen gesellschaftlicher und kultureller Ereignisse, die eine zusätzliche Verbindung geschaffen haben: wie die Geschichte vom „Eisernen Gustav“ oder die Aufführung des Kinofilms „“ Die Biene Maja “.

Besonders erwähnenswert war die Schilderung der Ereignisse ohne Walters Werturteil: Er schildert die Ereignisse und erwähnt welche Auswirkungen sie auf ihn und seine Familie haben, aber er fällt kein Urteil, dass den Leser beeinflussen würde, sodass dieser sich sein eigenes bilden kann.
Die Autorin bietet packende und lehrreiche Lesestunden, für das Buch gibt es glatte 5 Sterne!

Veröffentlicht am 28.06.2018

Blasse Charaktere

Wenn wir wieder leben
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Sofort angesprochen bei dem Buch haben mich die Bilder, die Danzig vor und nach der Zerstörung gezeigt haben und so schon eine beklemmende Atmosphäre aufgebaut haben, ohne dass man begonnen hat zu lesen. ...

Sofort angesprochen bei dem Buch haben mich die Bilder, die Danzig vor und nach der Zerstörung gezeigt haben und so schon eine beklemmende Atmosphäre aufgebaut haben, ohne dass man begonnen hat zu lesen.
Der Einstieg gelingt dann auch relativ gut, man bekommt Interesse an den beiden parallelen Geschichten von Wanda und Gundi. Die Umgebung ist unglaublich gut beschrieben, sie sich vorzustellen ist sehr einfach und die Atmosphäre durch die geschmeidige und flüssige Sprache sehr passend. Der Schreibstil hat mich im Herzen berührt.
Doch bei den Charakteren hatte ich Probleme. Gundis Geschichte wirkte durch verdammt viel Glück, egoistischen Verhalten und eingeschränktem Blick unrealistisch und hat schnell angefangen zu nerven.
Auch andere Figuren wirkten oberflächlich, da sie hauptsächlich nur im Hintergrund stehen und ihre Gedanken nicht deutlich werden.

Alles in allem gebe ich 3,5 Sterne, denn vor allem bei den Charakteren könnte noch einiges ausgebaut werden.

Veröffentlicht am 27.06.2018

Erstes Drittel

Julius von Glauberg / Das Gift der Schlangen
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Anfangs brauchte ich eine Weile, um in die Geschichte hineinzukommen und mich an die großen Sprünge zu gewöhnen, doch nach einigen Seiten, als ich zu den Charakteren und der Umgebung gefunden und die anfängliche ...

Anfangs brauchte ich eine Weile, um in die Geschichte hineinzukommen und mich an die großen Sprünge zu gewöhnen, doch nach einigen Seiten, als ich zu den Charakteren und der Umgebung gefunden und die anfängliche Verwirrung hinter mir gelassen habe, stieg die Spannung um einiges.
Mit der Zeit werden auch die Charaktere und die Umgebung immer ausgefeilter, das Denken und Handeln kann man durch gut gezeichnete Persönlichkeiten und Beschreibungen verfolgen und nachvollziehen. Dabei wurde auf die Zeit, die 60er Jahre, geachtet und realitätsgetreu wiedergegeben.
Durch ineinander verschlungenen Situationen und Zusammenhänge versteht man immer mehr von der Geschichte und die Spannung hält sich auf einem hohen Niveau und hält sich auch dort.

Alles in allem gibt es vier Sterne, mit einem besseren ersten drittel gäbe es fünf ;)