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Veröffentlicht am 16.05.2018

Gelungene Erzählung

Das Spiel der Königsmacher
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,,Das Spiel der Königsmacher'' beginnt mit dem Tod von König Ludwig IV im Jahre 911 und erzählt die Geschehnisse, die sich dadurch ereignen und sich auf die folgenden Jahre auswirken. Mittendrin befinden ...

,,Das Spiel der Königsmacher'' beginnt mit dem Tod von König Ludwig IV im Jahre 911 und erzählt die Geschehnisse, die sich dadurch ereignen und sich auf die folgenden Jahre auswirken. Mittendrin befinden sich Sarhild, die letzte noch lebende Babenbercherin und Liuthar, die rechte Hand von Herzog Heinrich.



Die Autorin versteht es gut die Charaktere dem Leser vertraut zu machen und sich in sie hinein zu fühlen: Es wird aus mehreren Sichtweisen erzählt und dabei werden die Gedanken und Handlungen der jeweiligen Person so dargestellt, dass man das Verhalten nachvollziehen kann. Dabei werden die Gedanken so vermittelt, dass man automatisch den Hass der Figur gegenüber der Gegenseite mitübernimmt, auch wenn man, wenn man dann aus der Sicht von der genannten Gegenseite liest, die übernommenen Gefühle verliert und dessen Handlungen ebenfalls verstehen kann. So wird man durch die Erzählweise nicht automatisch auf die Seite des Protagonisten gezogen, sondern bekommt eine relativ neutrale Sicht auf die eigentliche Geschichte.



Dabei ist es der Autorin gelungen die Figuren so gut (trotz gleicher oder ähnlicher Namen) zu unterscheiden und die komplizierten Beziehungsverhältnisse zu erklären. Ich selbst hatte nur am Anfang kurz Probleme mich dort zurecht zu finden.

Doch der Klappentext des Buches war sehr irreführend: Es sind nicht Liuthar und Sarhild, die versuchen Heinrich auf den Königsthron zu bekommen, es ist eher so, dass jede Figur sein eigenes Spiel spielt, versucht zu überleben oder in der Hierarchie aufzusteigen.



Man merkt zwar, dass die Liebesgeschichte von Sarhild und Liuthar vorprogrammiert ist, aber es hat mir gut gefallen, zu sehen wie sich die beiden zunächst gehasst haben, sich dann aber immer nähergekommen sind. Dabei haben beide jede Menge Vorurteile und Missverständnisse zu überwinden, aber es gibt kein kindischen hin und her, sondern sie überwinden zuerst ihren Hass und Vorurteile, bauen eine tiefe Freundschaft auf, verlieben sich und realisieren dann mit der Zeit, dass es Zeit für eine ernsthafte Beziehung ist.

Veröffentlicht am 24.06.2024

Vielfältig

Leon Hertz und die Sache mit der Traurigkeit
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Volker Surmann hat die Charaktere mit großer Sorgfalt und Tiefe gestaltet. Leon ist ein vielschichtiger Protagonist, dessen innerer Kampf und emotionale Entwicklung authentisch und nachvollziehbar dargestellt ...

Volker Surmann hat die Charaktere mit großer Sorgfalt und Tiefe gestaltet. Leon ist ein vielschichtiger Protagonist, dessen innerer Kampf und emotionale Entwicklung authentisch und nachvollziehbar dargestellt werden. Die Nebencharaktere tragen zur Vielschichtigkeit der Geschichte bei und spiegeln die Herausforderungen wider, mit denen viele Jugendliche konfrontiert sind. Dabei behandelt das Buch zentrale Themen wie Trauerbewältigung, erste Liebe und Mobbing. Die Themenwahl ist also nicht nur variantenreich ist, sondern auch nicht zu überladend. Der Fokus wird auf ein paar Themen gesetzt, die auch unterschiedlich intensiv besprochen werden. Ich denke, das ist einer der Gründe, warum das Buch so lebendig wirkt und leicht zu lesen ist.

Besonders beeindruckend ist Surmanns Fähigkeit, die komplexen Gefühle von Jugendlichen realistisch darzustellen, was in einer klaren und einfühlsamen Sprache geschiet.

"Leon Hertz und die Sache mit der Traurigkeit" ist somit ein berührender Roman, der wichtige Themen für Jugendliche anspricht. Die vielschichtigen Charaktere und die realistischen Darstellungen der Herausforderungen des Jugendalters machen dieses Buch zu einer empfehlenswerten Lektüre für LeserInnen.

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 20.05.2024

Überraschend gut

Die Schönheit der Rosalind Bone
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"Die Schönheit der Rosalind Bone" von Alex McCarthy ist ein eindrucksvolles Debüt, das tief in die dunklen Geheimnisse eines kleinen walisischen Dorfes eintaucht. Die Geschichte spielt in Cwmcysgod und ...

"Die Schönheit der Rosalind Bone" von Alex McCarthy ist ein eindrucksvolles Debüt, das tief in die dunklen Geheimnisse eines kleinen walisischen Dorfes eintaucht. Die Geschichte spielt in Cwmcysgod und beleuchtet Themen wie Eifersucht, Ausgrenzung und die unaufhaltsame Macht der Vergangenheit.

Alex McCarthy schafft es, die rauen und oft düsteren Facetten des Lebens in einem engstirnigen Dorf realistisch darzustellen. Die Charaktere sind tiefgründig und vielschichtig, besonders Rosalind, die trotz aller Widrigkeiten ihre innere Stärke bewahrt. Ihre Beziehung zu ihrer Schwester Mary und deren Tochter Catrin bildet dabei einen emotionalen Kern der Erzählung.

Der Roman ist nicht nur eine Untersuchung von Schönheit und ihrem Preis, sondern auch eine kritische Betrachtung der Dynamiken innerhalb einer Gemeinschaft, die oft blind gegenüber ihren eigenen Fehlern ist. Die dichte Atmosphäre und die detaillierte Schilderung der walisischen Landschaft tragen zur düsteren, aber fesselnden Stimmung des Buches bei.

Veröffentlicht am 24.03.2023

Mitreißend

Helden der Stille
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Die zweite Runde der Achenthal-Saga von Izabelle Jardin hat mich erneut fasziniert. Schon im vorherigen Band wurde angedeutet, dass Elise Opfer für ihre Familie bringen würde, aber ihr Martyrium übertraf ...

Die zweite Runde der Achenthal-Saga von Izabelle Jardin hat mich erneut fasziniert. Schon im vorherigen Band wurde angedeutet, dass Elise Opfer für ihre Familie bringen würde, aber ihr Martyrium übertraf meine Erwartungen. Während der Hochzeitsreise zeigte ihr Mann seine schlechteste Seite; er nutze Aussagen, die die LeserInnen einen Hass auf ihn entwickeln lassen - was großartig ist, die LeserInnen können bei diesem Buch emotional gut dabei sein!

Trotzdem gewann Elise immer mehr Respekt in meinen Augen. Trotz ihres jungen Alters handelte sie mit beeindruckender Weitsicht und kümmerte sich um ihre Mitmenschen, obwohl sie selbst in einer schwierigen Situation war. Ich verfolgte die Geschichte mit großer Begeisterung.

Die emotionalen und tiefgründigen Passagen zogen mich von Anfang an in den Bann und ich erkannte schnell, warum ich Izabelles Sagas so liebe. Es war großartig zu sehen, dass auch offene Fragen aus dem ersten Band beantwortet wurden. Obwohl ich den ersten Band vor einiger Zeit gelesen hatte, fand ich mich schnell wieder in der Geschichte zurecht, da immer wieder Details aus der Vergangenheit eingestreut wurden. Die Autorin schaffte es, eine schöne Mischung aus Wiederholung und Neuem zu schaffen, das schaffen nicht viele, oft wird entweder zu viel belangloses wiederholt oder zu wenig.

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Veröffentlicht am 07.11.2022

Verbundene Zeitebenen, die einen fesseln

Die Bücher, der Junge und die Nacht
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Kai Meyer schuf mit der Geschichte um Jakob, Robert, den Pallandts, Marie und all den anderen einen Roman, der die LeserInnen fesselt und sie auf eine Reise durch verschiedene Zeitebenen führt.

Der Autor ...

Kai Meyer schuf mit der Geschichte um Jakob, Robert, den Pallandts, Marie und all den anderen einen Roman, der die LeserInnen fesselt und sie auf eine Reise durch verschiedene Zeitebenen führt.

Der Autor beschreibt alle Zeitebenen auf eine für die Zeit und Ort passende Atmosphäre, er fängt die jeweilige Stimmng ein. Manchmal wirken die Beschreibungen dessen ein wenig übertrieben, übermotiviert, wirkt sprachlich angestrengt. Doch abgesehen von diesen Abschnitten, ist es sprachlich lockerer lesbar.
Dabei baut er historische Fakten ein, die mal eine kleinere, mal eine größere Rolle spielen. Beispielsweise war mir das Graphische Viertel nicht bekannt, sowie die Zerstörung dessen und von ca 50 Millionen Büchern.

Insbesondere die Schaffung der individuellen und sympathischen Charakteren hat mir gefallen. Man begleitet sie gerne auf ihre Reise und wünscht sich am Ende noch mehr aus ihrem Leben erfahren zu können. Zudem verfolgt man gespannt wie sich die Zeitstränge zueinander führen, wie die Charaktere auf vielen kleinen Ebenen verbunden sind.

Zusammenfassend ist dieses Buch definitiv ein Abenteuer wert und die Charaktere bleiben noch ein wenig im Kopf.

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