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Veröffentlicht am 28.01.2021

Ein Kurztrip nach Paris wird zum Alptraum. Dritter Fall für Peter Hogart

Die Knochennadel
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Der Wiener Privatdetektiv Peter Hogart fliegt mit seiner Freundin, der Kunsthistorikerin Elisabeth, nach Paris. Elisabeth leitet in der dortigen Opera Garnier eine Auktion, bei der die kostbare mittelalterliche ...

Der Wiener Privatdetektiv Peter Hogart fliegt mit seiner Freundin, der Kunsthistorikerin Elisabeth, nach Paris. Elisabeth leitet in der dortigen Opera Garnier eine Auktion, bei der die kostbare mittelalterliche Knochennadel versteigert wird. Im Anschluss möchte das Paar einen kleinen Urlaub in der Stadt der Liebe machen. Daraus wird aber nichts, denn nach der Auktion ist Elisabeth wie vom Erdboden verschwunden und mit ihr auch das wertvolle Artefakt. Hat sie es gestohlen? Daran kann Hogart nicht wirklich glauben. Bald darauf kommt es zu brutalen Überfällen auf mehrere Kunstsammler. Auch Hogart selbst wird angegriffen und muss nicht nur um Elisabeths, sondern auch um sein eigenes Leben bangen. Wer steckt hinter der teuflischen Intrige? Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt und Hogarts detektivistisches Gespür ist gefragt mehr denn je...

Ich bin ein bekennender Fan von Andreas Gruber und mag besonders gerne seine Peter Hogart-Reihe. So habe ich mich logischerweise sehr auf diese Fortsetzung gefreut. Der Anfang war vielversprechend. Doch leider hat mich die erste Hälfte des Romans etwas enttäuscht. Der Plot wirkt etwas zu konstruiert und es werden immer wieder ähnliche Handlungssequenzen wiederholt. Auch Hogarts Verhalten kam mir seltsam unglaubwürdig vor. Ich muss gestehen, meine Leselust hielt sich in Grenzen. Ich las trotzdem weiter und siehe da, die Story wurde immer spannender und dann war natürlich keine Rede mehr vom Aufhören. Ich fieberte mit und genoss die rasante Jagd auf die geheimnisvollen und grausamen Mörder, die schließlich in einem furiosen Finale gipfelte. Die zweite Hälfte des Buches ist eine Wucht und ich würde allen, denen es nach den ersten 100 Seiten ähnlich ging wie mir, raten: Wartet ab, es lohnt sich

Unbedingt erwähnen möchte ich noch die tolle graphische Gestaltung des Buches. Das düster und geheimnisvoll wirkende Cover passt perfekt zum Thema und macht neugierig auf den Inhalt.

Mein Fazit: Nicht ganz so gut wie die ersten beiden Hogart-Romane, trotzdem bietet „Die Knochennadel“ eine spannende Unterhaltung. Für Fans von Andreas Gruber ein Muss!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 23.01.2021

Psychothriller vom Feinstem!

Aus tiefster Seele
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Claudias Leben könnte kaum perfekter sein: Sie lebt in einem Traumhaus, hat einen tollen Ehemann, der sie sehr liebt, zwei gut geratene Stiefkinder und einen erfüllenden Job. Und bald wird sie auch eine ...

Claudias Leben könnte kaum perfekter sein: Sie lebt in einem Traumhaus, hat einen tollen Ehemann, der sie sehr liebt, zwei gut geratene Stiefkinder und einen erfüllenden Job. Und bald wird sie auch eine echte Mutter, denn James und sie erwarten sehnsüchtig ihr erstes gemeinsames Kind. Da James aber als Marineoffizier oft länger unterwegs ist und Claudia auf ihren Job nicht verzichten möchte, sieht sie sich gezwungen, ein Kindermädchen einzustellen. Mit Zoe scheint sie die perfekte Wahl getroffen zu haben. Doch schon bald wird Claudia der jungen Frau gegenüber misstrauisch, erst recht, als sie die in ihrem Schlafzimmer erwischt. Und das ist erst der Anfang...

Seit langem lese ich leidenschaftlich gerne Psychothriller. In meiner Unbescheidenheit glaubte ich tatsächlich, inzwischen ein recht gutes Gespür in Bezug auf potenzielle Täter bzw. die Auflösung von Kriminalfällen entwickelt zu haben. Nun, dieses Buch hat mich eines Besseren belehrt. Die Autorin liefert nicht nur eine packende Story, die von Anfang bis zum nervenzerreißenden Ende hochspannend bleibt. Sie schaffte es, mich mit ihrer raffinierten Erzählart mehrere Male geschickt auf die falsche Fährte zu locken und dann immer wieder zu verblüffen. Das Buch punktet auch mit gut ausgearbeiteten Figuren. Die beiden Hauptprotagonistinnen sind interessante, facettenreiche Charaktere. Der gekonnte Perspektivenwechsel gewährt einen Einblick in ihre Gedanken und Gefühle und so kann man sich zuweilen gut in sie hineinversetzen. Es werden aber auch Abgründe menschlicher Seelen offenbart, die den Leser schaudern lassen. Die Geschichte ist nichts für Zartbesaitete, sie entsetzt und geht unter die Haut. Ein Psychothriller ganz nach meinem Geschmack - ich konnte ihn kaum aus der Hand legen...

Fazit: Packend und raffiniert, mit überraschenden Wendungen, von mir eine klare Leseempfehlung! Aufgrund der Thematik dürften besonders weibliche Fans des Genres bei diesem Buch voll auf ihre Kosten kommen!

Veröffentlicht am 18.01.2021

Der Mörder von Echo Ridge

Two can keep a secret
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Weil sich ihre Mutter für eine längere Zeit in einer Entzugsklinik befindet, müssen die Zwillinge Ellery und Ezra Corcoran zu ihrer Großmutter nach Echo Ridge ziehen. Die kleine Stadt wirkt zwar idyllisch, ...

Weil sich ihre Mutter für eine längere Zeit in einer Entzugsklinik befindet, müssen die Zwillinge Ellery und Ezra Corcoran zu ihrer Großmutter nach Echo Ridge ziehen. Die kleine Stadt wirkt zwar idyllisch, doch der Schein trügt: Einst verschwand hier Sarah, die Tante der Zwillinge, von der immer noch jede Spur fehlt. Und vor fünf Jahren wurde in Echo Ridge Lacey, die wunderschöne Homecoming Queen der Highschool, brutal umgebracht. Der nächste Homecoming Ball steht gerade bevor und plötzlich erscheinen erschreckende Botschaften, die die Rückkehr des Killers ankündigen. Ellery, auf die rätselhafte Kriminalfälle eine große Faszination ausüben, versucht sich als Detektivin. Es ist keine leichte Aufgabe, zumal sie sich ausgerechnet in Malcolm, den Bruder des Hauptverdächtigen, verguckt hat. Dann verschwindet erneut ein Mädchen und Malcolm gerät unter Verdacht...

Obwohl ich vom Alter her schon lange nicht mehr der Zielgruppe angehöre, lese ich ab und zu gerne Romane für ältere Jugendliche, ganz besonders Psychothriller. Da mir der Debütroman der Autorin One of us is lying sehr gut gefallen hat, war ich gespannt auf dieses Buch und hoffte auf eine ähnlich gute Unterhaltung. Ich wurde nicht enttäuscht. Auch hier erwarten den Leser eine vielleicht nicht sehr originelle, trotzdem interessante Story, facettenreiche Charaktere und überraschende Wendungen. Erneut sorgt der Perspektivenwechsel dafür, dass man sich in die Protagonisten gut hineinversetzen kann und dass bei der Lektüre keine Langeweile aufkommt. Das Ende ist ebenfalls gelungen, besonders der letzte Satz hat es mir angetan. Und last but not least ist die graphische Gestaltung des Buches wieder ein Volltreffer!

Fazit: Packender Psychothriller, der durchaus auch älteren Lesern gefallen könnte!


Veröffentlicht am 18.01.2021

Achtung: Dieses Buch macht süchtig!

ONE OF US IS LYING
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Fünf Jugendliche: Bronwyn, Addy, Nate, Cooper und Simon müssen an einem Nachmittag in ihrer Schule zum Nachsitzen bleiben. Sie könnten nicht unterschiedlicher sein. Die kluge Bronwyn ist erfolgsorientiert ...

Fünf Jugendliche: Bronwyn, Addy, Nate, Cooper und Simon müssen an einem Nachmittag in ihrer Schule zum Nachsitzen bleiben. Sie könnten nicht unterschiedlicher sein. Die kluge Bronwyn ist erfolgsorientiert und will sich demnächst für eine Elite-Uni bewerben, für Addy stehen ihr Äußeres und die Meinung ihres Freundes im Vordergrund, Nate ist ein vorbestrafter Drogendealer und Cooper eine Sportskanone. Bei Simon schließlich handelt es sich um den Urheber einer Gossip-App, in der regelmäßig auf äußerst fiese Art von Peinlichkeiten und Fehltritten seiner Mitschüler berichtet wird. Als Simon beim Nachsitzen plötzlich zusammenbricht und kurz danach an den Folgen eines allergischen Schocks stirbt, glaubt man zunächst an einen tragischen Unfall. Doch im Laufe der Ermittlungen stellt es sich heraus, dass er ermordet wurde. Die vier übrigen Jugendlichen beteuern, mit dem Vorfall nichts zu tun zu haben, werden aber trotzdem zu Verdächtigen. Nicht nur deswegen, dass sie zum Zeitpunkt des Geschehens im selben Raum waren. Noch schwerwiegender ist die Tatsache, dass jeder von ihnen etwas verheimlicht und damit ein potenzielles Motiv hatte, Simon zum Schweigen zu bringen...

Mit ihrem Debütroman gelang der amerikanischen Autorin Karen M. McManus ein Bestseller, der schnell zahlreiche Leser und Kritiker begeisterte. Zu recht, denn das Buch hat es in sich. Bereits ein Blick auf das raffiniert gestaltete Cover und die kurze Inhaltsangabe auf der Rückseite haben gereicht, um in mir die Leselust zu wecken. Nach den ersten Seiten war ich offen gestanden etwas irritiert, denn ich fühlte mich stark an den Film Breakfest Club aus dem Jahr 1985 erinnert, den ich erst vor kurzem gesehen habe. Dann entwickelte sich die Handlung aber ganz anders, ich war schnell in der Geschichte drin und habe nur noch mitgefiebert. Die Story ist sehr spannend und gut erzählt. Durch den Perspektivenwechsel – jeder der vier Jugendlichen kommt abwechselnd zum Wort – wird die Lektüre nicht langweilig und der Leser lernt jeden der Charaktere nach und nach besser kennen. Er erfährt auch scheibchenweise die Geheimnisse der mutmaßlichen Täter. Die Autorin schafft es, die Spannung aufrechtzuerhalten und es gibt den einen oder anderen Überraschungsmoment. Und auch wenn ich mit meiner Vermutung bezüglich der Auflösung des Rätsels richtig lag und in dieser Hinsicht nicht wirklich überrascht wurde, so fand ich das Ende trotzdem gelungen.

Der Roman ist aber für mich nicht nur ein spannender Psychothriller. Er beschäftigt sich mit einem hochaktuellen Thema. Mobbing und Diffamierungen im Netz gehören leider zu unserem Alltag. Bei der Lektüre musste ich öfters daran denken, wie sehr wir Menschen von heute – und junge Menschen ganz besonders – von den sozialen Medien abhängig sind. Die ungeheure Macht, die sie inzwischen über unser Leben haben, ist nicht zu unterschätzen, genauso wie die Tatsache, wie gefährlich der falsche Umgang mit ihnen sein kann.

Mein Fazit: Eine interessante Geschichte mit einem brisanten Thema, fesselnd geschrieben und lesenswert. Ich für meinen Teil wurde gut unterhalten und bin schon sehr gespannt auf die Fortsetzung!



  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.01.2021

Von einem Altraum in den nächsten

Ohne Spur
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Audra Kinney ist mit ihren beiden Kindern auf der Flucht vor ihrem gewalttätigen Ehemann. Sie haben heimlich New York verlassen und fahren nach San Diego, wo Audra eine Freundin besuchen und um Hilfe bitten ...

Audra Kinney ist mit ihren beiden Kindern auf der Flucht vor ihrem gewalttätigen Ehemann. Sie haben heimlich New York verlassen und fahren nach San Diego, wo Audra eine Freundin besuchen und um Hilfe bitten möchte. Doch dann wird ihr Auto mitten in der Wüste von Arizona von einem Polizisten namens Whiteside angehalten. Er nimmt die junge Mutter aufgrund einer falschen Anschuldigung fest und zwingt sie dazu, sich in seinen Wagen zu setzen. Die Kinder werden von einer Polizistin abgeholt und „an einen sicheren Ort" gebracht. Audra selbst wird auf der Polizeiwache in eine Untersuchungszelle gesteckt. Und es kommt noch viel schlimmer: Auf ihre besorgte Frage nach den Kindern antwortet Whiteside, er habe in ihrem Wagen keine gesehen...

Was für ein Alptraum! Als Frau und Mutter konnte ich mich sehr schnell in die Lage von Audra hineinversetzen und litt mit ihr! Die Story geht unter die Haut, ist nicht nur sehr spannend und gut erzählt, sondern auch wirklich bewegend. Audras Erlebnisse werden von Haylen Beck (der Name ist übrigens ein Pseudonym) mit viel Einfühlungsvermögen geschildert. Man spürt förmlich ihre Ohnmacht und Verzweiflung, aber auch die Wut auf ihre Peiniger. Als Charakter überzeugt sie in ihrem Wandel von einem Opfer zu einer starken, mutigen Frau, die ihr Schicksal nicht akzeptiert, sondern sich zur Wehr setzt. Auch die anderen Figuren fand ich interessant und glaubhaft dargestellt, vor allem die beiden Polizeibeamten Whiteside und Collins. Neben der spannenden Handlung und gut entworfenen Charakteren punktet das Buch mit rasantem Erzähltempo, unerwarteten Wendungen und einem gelungenen Ende. Ich konnte es nur schwer aus der Hand legen.

Fazit: Ein packender und bewegender Thriller, bei dem man als Fan des Genres auf seine Kosten kommt, von mir eine klare Leseempfehlung!