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Veröffentlicht am 15.09.2016

super Buch

Am Abend des Mordes
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Rezension vom 18.12.2014 (2)



Barbarotti ist schwer gebeutelt von seinem ganz persönlichen Schicksalsschlag, als seine Frau an einer Hirnblutung stirbt, während er neben ihr im Ehebett schläft. ...






Rezension vom 18.12.2014 (2)



Barbarotti ist schwer gebeutelt von seinem ganz persönlichen Schicksalsschlag, als seine Frau an einer Hirnblutung stirbt, während er neben ihr im Ehebett schläft. Der private Horror will verarbeitet werden und anfangs verdrängt er fast den Kriminalfall. Aber der hat es in sich und Barbarotti verbeisst sich darin, vielleicht auch, weil es eine Art Ehedrama zu sein scheint. Eine Ehegattenmörderin deren zweiter Mann spurlos verschwunden ist. Man konnte der Frau nichts nachweisen und Barbarotti muss richtig tief wühlen, bis er erste Hinweise findet.
Der Grundton ist nicht der eines nervenzerfetzenden Thrillers. Nesser hat es nicht so mit Blut und Aktion. Statt dessen blättert er Seelenzustände auf, vor allem die von Barbarotti aber auch die Personen des Kriminalfalles werden analysiert. Man muss bei der Sache bleiben, da die Sache durchaus vertrackt und teilweise undurchsichtig angelegt ist. Und Nesser auf ruhige und langsame Art die Fakten vor dem Leser aufdröselt. Der Lesesog kommt erst allmählich. Ich fand Barbarottis Verarbeitung der privaten Seelenpein mindestens genauso spannend wie den Krimifall.
Allerdings ist das Ende nicht jedermans Sache und warum ausgerechnet dieses sein letzter Fall sein soll, leuchtet mir nicht ganz ein. Barbarotti gefällt mir viel besser als der andere Kommissar von Nesser. Er trifft mehr meinen Geschmack und auch der Schreibstil ist im laufe der Jahre noch eindringlicher geworden. Von mir also die volle Punktzahl für dieses Mordbuch, welches ich in kurzer Zeit durchgelesen hatte. Ich habe noch nicht alle Teile gelesen, also für mich ist es nicht der letzte Teil - so oder so.

Veröffentlicht am 15.09.2016

düster und gut

Dunkle Gewässer
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Lansdale wie er leibt und lebt wird dem Leser in diesem düsteren Roman geboten. Für mich definitiv kein Jugendbuch. Dies liegt nicht nur an den blutigen Szenen sondern mehr am depressiven Grundton der ...

Lansdale wie er leibt und lebt wird dem Leser in diesem düsteren Roman geboten. Für mich definitiv kein Jugendbuch. Dies liegt nicht nur an den blutigen Szenen sondern mehr am depressiven Grundton der Geschichte und den teilweise bis zum Anschlag überzeichneten Charakteren.
Erzählt wird aus der Sicht der 16-jährigen Sue Ellen. Sie lebt mit ihrer Familie nahe dem Fluss und hilft oft ihrem versoffenen Vater beim illegalen Fischfang. Ihr Leben ist eigentlich mehr als traurig. Der Vater ein Alkoholiker, der gern mal seine Frau schlägt, mit dem Onkel um die Wette säuft und ein Auge auf seine aufblühende Tochter geworfen hat, die er im Suff gerne betatschen würde. Das Haus verdreckt, die Nachbarn genauso arm und niveaulos. Sue Ellen ist nicht zart besaitet, hat eine zotige Sprache und wünscht ihrem Vater schon mal die Pest an den Hals. Aber noch ist sie nicht zum Ausbrechen bereit. Bei einer Fischfangaktion finden Sue Ellen, ihr Freund Terry, ihr Onkel und ihr Vater ein totes Mädchen im Fluss. Es ist May Lynn, ein Nachbarmädel. Sie wurde gefesselt, mit einer Nähmaschine beschwert und tot im Fluss versenkt.
Sue Ellen und ihre Freunde Terry und Jinks werden dadurch aus ihrer Lebens-Lethargie gerissen und beschlissen, die Asche des Mädchens nach Hollywood zu bringen. Bei der Durchführung dieses abenteuerlichen Unterfangens stoßen sie auf das Geld eines Bankräubers und nehmen es willkommen als Reisekasse an sich. Klar, dass da jemand was dagegen hat. Bald befinden die drei sich nicht auf einer Reise sondern auf der Flucht vor einigen teils blutrünstigen Verfolgern.
Für mich war das Buch kein Krimi. Es gibt natürlich eine Menge Thrill in der Geschichte, aber nach einem Mörder wird nicht wirklich gesucht - wenn es auch so einige Mörder in dem Buch gibt. Erzählt wird vom Leben in der Upperclass, von Armut und Hunger, von Alkohol, Dreck, Vergewaltigung. Die Jugendlichen in diesem Roman sind ihr Leben so gewohnt, kennen es nicht anders. Für den Leser ist es allerdings oft die Hölle, allein sich so einen Alltag auch nur vorzustellen. Lansdale schreibt rotzig und garstig, mit Sinn für Witz und Spannung. Dennoch ist das Buch für mich schwere Kot gewesen und ich würde es keinen Jugendlichen unter den Christbaum legen, sondern Erwachsenen mit starken Nerven, Sinn für literarische Texte und Spaß an düsteren Romanen. Aber denen könnte es so gut gefallen wie mir.

Veröffentlicht am 15.09.2016

hochinteressant

Monuments Men
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Auf der Jagd nach Hitlers Raubkunst heißt das Buch über die Monuments Men von Robert M. Edsel. Dieser Untertitel beschreibt schon im Ansatz worum es in diesem historischen Sachbuch geht. Mithilfe von zahlreichen ...

Auf der Jagd nach Hitlers Raubkunst heißt das Buch über die Monuments Men von Robert M. Edsel. Dieser Untertitel beschreibt schon im Ansatz worum es in diesem historischen Sachbuch geht. Mithilfe von zahlreichen Zeitdokumenten und Bildern wird aufgerollt, wie einige erschreckend wenige Männer und Frauen eingesetzt wurden um die von HItler und seinen Schergen geraubten Kunst- und Kulturgegenstände sicherzustellen, vor endgültiger Zerstörung zu bewahren und wenn möglich ihren Eigentümern zurückzugeben. Dabei wird zwangsläufig vor allem das letzte Kapitel des Krieges eindringlich mit aufgerollt und die Situation in Deutschland und den besetzten Kriegsgebieten beschrieben. Für ein Sachbuch beschreibt der Autor in sehr spannenden und durchaus belletrischtisch orientierter Sprache die Jagd nach der Raubkunst.

Ich habe mir Zeit gelassen mit diesem Buch und es nicht in einem Rutsch durchgelesen. Dies ist aber gut möglich, man verliert nie den Faden und kommt immer wieder sofort gut in die Geschichte rein. Die gute Kapitelunterteilung, einige sehr aussagekräftige Bilder, ein großes Kapitel über die Nachwirkungen und ausführliche Aufzählungen aller Beteiligen runden das Sachbuch hervorragend ab.

Seit langem ein Sachbuch das ich durchgelesen habe und das mit zunehmendem Intersse und Spaß. Und jetzt freue ich mich doppelt auf die Verfilmung mit George Clooney, die gerade in Deutschland gedreht wird

Veröffentlicht am 15.09.2016

blutig

Totenkünstler (Ein Hunter-und-Garcia-Thriller 4)
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Carter schafft es jedesmal wieder, das ich mir denke, blutiger gehts nimmer. Schon beim letzten Buch habe ich das jedem erzählt aber das Buch beginnt bereits mit dem zerstückelten Staatsanwalt und ich ...

Carter schafft es jedesmal wieder, das ich mir denke, blutiger gehts nimmer. Schon beim letzten Buch habe ich das jedem erzählt aber das Buch beginnt bereits mit dem zerstückelten Staatsanwalt und ich wusste, ich würde auch dieses Mal fassungslos vor neuen Schauerlichkeiten stehen. Alleine die Grausamkeiten dieses ersten Mordes an dem wehrlosen todkranken Staatsanwalt sind schwer zu lesen und lassen einen dabei erzittern. Man möchte gar nicht alle Einzelheiten wissen, weil man an das arme Opfer denkt. Und dennoch macht es einen morbiden Spaß die Bücher von Carter zu lesen. sie sind extrem spannend und sehr gut geschrieben. Die Ermittler Hunter und Garcia sind einem sehr symphatisch, sie haben teilweise eigene Dämonen, mit denen sie kämpfen müssen und sind dennoch bereit alles zu geben um die Serientäter, die sie suchen dingfest zu machen. Und diesmal gibt es auch eine weibliche Unterstützung, was ja auch mal Zeit wurde im Zuge der Emanzipation.
Der Mörder kommt den Ermittlern teilweise auch wieder ziemlich nahe. Wie die kurzen knackigen Kapitel und das hohe Erzähltempo sind das alles typische Inkredenzien für einen Thriller dieses Autors. Sicherlich erfindet der Autor das Genre nicht neu. Er bedient die vom Leser gewünschten Klischees ohne dass Langeweile aufkommt. Er gibt seinen Hauptdarstellern Tiefe und macht sie trotz all ihrer Fehler symphatisch. Er spart nicht an Blut und Grausamkeit, ist aber um logische Beweggrüdne und einen klug aufgebauten Ablauf der Geschichte bemüht. Ich könnte ihn jetzt nicht täglich lesen - aber einmal im Jahr kriegt er von mir sehr gerne die volle Punktzahl, da ich gut unterhalten wurde und es mit Spaß gemacht hat den Ermittlern hinter dem Mörder herzujagen.
Ach ja, also verfilmen muss man das Ganze nicht unbedingt. Dazu ist es mir wiklich zu grausig. Kopfkino reicht völlig.

Veröffentlicht am 15.09.2016

lecker

Aufs Brot
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"Aufs Brot - Aufstriche und mehr" von Maik Schacht ist eines jener Kochbücher, die meiner Meinung nach auch Anfänger und Kochverweigerer haben sollten. Ich denke hier vor allem an meine zwei Studentensöhne. ...

"Aufs Brot - Aufstriche und mehr" von Maik Schacht ist eines jener Kochbücher, die meiner Meinung nach auch Anfänger und Kochverweigerer haben sollten. Ich denke hier vor allem an meine zwei Studentensöhne. Außerdem ist es für den typischen Deutschen, der sein Brot liebt und der auch die Vielfalt dieses hochwertigen Nahrungsmittel schätzt, ein universell einsetzbares Kochbuch. Die sechs Kapitel sind intelligent unterteilt. Zuerst einmal gibt es im letzten Kapitel die Möglichkeit, Brot selber zu backen. Und zwar auf so einfache Weise, dass auch ich es gewagt habe. Zu empfehlen sind vor allem die kleinen Partybrötchen und die Grissini. Und damit - oder mit gekauften Broten - lässt sich wirklich alles Zaubern, was das Herz begehrt. Von den typischen Stullen bis zum Veganer-Brot ist alles für den mobilen Menschen dabei, aber auch für abends ein richtig leckeres Pizzabrötchen oder ein Männerglück. Das macht rund rum satt und tatsächlich glücklich. Es gibt sogar ein ganzes Kapitel, in dem Brot zu Nachspeisen oder leckeren Süßspeisen verarbeitet werden. Nicht nur die Dicken Ritter sondern auch Brot-Zwetschgen-Auflauf und Schoko-Brotpudding habe ich schon ausprobiert. Beides sehr lecker. Aber mein liebstes Kapitel bleibt dass der Brotaufstriche. Dort - allen voran - die Rote Ziege. Probiert selber mal die Rote Bete mit dem Ziegenkäse. Einfach zum reinsetzen lecker. Ich habe es nicht nur aufs Brot sondern auch zu Pellkartoffeln gegessen. Mein Lieblingsrezept bis jetzt.

Mir gefällt die schöne Aufmachung. Die Fotos sind natürlich Hingucker und Mund-Wässrig-Macher. Die Rezepte sind durchweg einfach und gut nachkochbar. Ich bin wirklich ein Koch-Banause und hatte kaum Fragen an meine kluge Frau, wie ich was handhaben sollte. Ein gutes Zeichen.

Was ich ganz gerne noch gehabt hätte, wäre eine jeweilige Angabe der Kalorien und eine Angabe über den ungefähren Zeitaufwand gewesen. Auch wenn so was immer nur geschätzte Werte sind, geben sie mir Kochlaien doch gute Hinweise darüber, ob ich das Gericht noch kochen kann oder darf oder lieber für einen anderen Tag aufsparen sollte, wenn ich mehr Zeit habe oder noch nicht so viel Kalorien zu mir genommen habe.