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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.11.2019

herrlich

Der Ausflug
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Dieser herrlichen Geschichte wünsche ich unbedingt mehr Aufmerksamkeit und mehr geneigte Leser. Die ‚Story hat alles, was man braucht, um gut und
nachhaltig unterhalten zu werden. Die Ausgangslage ist ...

Dieser herrlichen Geschichte wünsche ich unbedingt mehr Aufmerksamkeit und mehr geneigte Leser. Die ‚Story hat alles, was man braucht, um gut und
nachhaltig unterhalten zu werden. Die Ausgangslage ist so einfach und realistisch, wie sie auch vertrackt und schräg anmutet. Matt und Clare sind geschieden und haben gemeinsame Kinder. Und beide haben neue Partner und weitere Kinder. Und Weihnachten naht, was liegt näher, als eine große Patchwork-Familien-Feier. Und aus eigener Erfahrung kann ich mit einem Schmunzeln sagen, was liegt weiter weg, wenn man einen geruhsamen und entspannten und harmonischen Heiligabend haben will.

Man kann sich vorstellen, um was es geht. Aber die Art und Weise, wie die Autorin humorvoll aber ohne die rosarote Brille, mit Scharfsinn und Sarkasmus, mit Liebe zu ihren Protagonisten aber mit wenig Mitleid für sie erzählt, ist einfach herzerfrischend. Ich fühlte mich angesprochen und eingefangen von der Atmosphäre und den großen und kleinen Widrigkeiten, ja auch Streitigkeiten und Befindlichkeiten.
Eine kluge Geschichte die ich uneingeschränkt empfehlen kann.

Veröffentlicht am 08.11.2019

hat mich nicht überzeugt

Postscript - Was ich dir noch sagen möchte
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Das Buch lässt mich zweigeteilt zurück. Ich mochte natürlich " PS. Ich liebe Dich" sehr gerne. Und ich habe mich gefreut, Holly wieder zu treffen und zu erfahren, wie es ihr in den letzten Jahren ergangen ...

Das Buch lässt mich zweigeteilt zurück. Ich mochte natürlich " PS. Ich liebe Dich" sehr gerne. Und ich habe mich gefreut, Holly wieder zu treffen und zu erfahren, wie es ihr in den letzten Jahren ergangen ist. Aherns Stil zu erzählen ist einfach, gut lesbar und macht die Protagonisten sehr nahbar.

Leider gab es einiges, was mir persönlich nicht so gut gefallen hat. Zum einen geht es diesmal nicht nur um die Trauerverarbeitung von Holly - und die ist trotz all der Jahre noch nicht abgeschlossen, was mich etwas überrascht hat - sondern es werden eine ganze Reihe anderer Betroffener vorgestellt, die alle auf die ein oder andere Art und Weise mit Tod, Trauer, ja dem eigenen Sterben zu tun haben. Das ist, wenn man jedes Schicksal für sich betrachtet, natürlich ergreifend und traurig. Aber es war mir eindeutig zu viel Drama und zu wenig Holly. Soll heißen, ich fand die Art, wie hier eine Handvoll Sterbende Holly endlich aus ihrer Trauer um den Ehemann herausholen, schon sehr sehr auf die Tränendrüse drückend.

Mir wäre eine Holly lieber gewesen, die wieder genug Bodenhaftung hat um den anderen zu helfen. Denn so hatte ich sie im ersten Buch am Ende eingeschätzt. Auch ihr Lebensgefährte war einfach nur perfekt und hatte so gar keine Fehler. Und das Ende ist mir einfach diesmal auch zu kitschig und vorhersehbar geraten.

Manchmal muss eine gute Geschichte auch keine Fortsetzung bekommen.

Veröffentlicht am 06.11.2019

Eine Mutter verschwindet

Die Hüterin der verlorenen Dinge
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„Die Hüterin der verlorenen Dinge“, das ist Ivy, eine junge New Yorkerin, die in den Parks und auf den Straßen immer wieder auf Dinge stößt, die niemandem mehr zu gehören scheinen, die verloren oder vergessen ...

„Die Hüterin der verlorenen Dinge“, das ist Ivy, eine junge New Yorkerin, die in den Parks und auf den Straßen immer wieder auf Dinge stößt, die niemandem mehr zu gehören scheinen, die verloren oder vergessen wurden und deren „Schicksal“ sie anrührt, denn es erinnert sie alles an einen persönlichen Schicksalsschlag. Vor 13 Jahren hat ihre Mutter das Haus verlassen und ist nie wieder zurückgekehrt. Niemand weiß, was ihr geschehen ist. Die Polizei konnte sie nicht finden. Ihr Ehemann ist ratlos und tief erschüttert. Und Ivy hat Mühe, nicht an dieser Tatsache zu zerbrechen. Sie sucht die Schuld zuerst bei sich und später bei allem möglichen und jederman. Sie sucht nach einer Erklärung, einer Geschichte vor diesem Verschwinden. Und stellvertretend findet sie für ihre gefundenen Dinge deren Geschichten. Aber um ihr Trauma zu überwinden muss sie tiefer gehen und sie fährt also in die Heimatstadt ihrer Mutter und zu deren Familie, um mehr zu erfahren und vielleicht doch noch eine Spur zu finden.

Ein berührendes Buch über eine junge Frau auf der Suche nach ihrer Mutter und sich selbst. Ivys Schicksal geht unter die Haut und auch, wenn eigentlich nicht viel passiert und es am Schluss nicht auf alles eine Antwort geben wird, so nimmt der Plot gefangen und liest sich angenehm und dank einer schönen Sprache mit reichlich Nährwert.

Veröffentlicht am 19.09.2019

guter Erstling

Rubicon
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Rubicon von Kai Havaii ist ein gelungenes Debüt mit Luft nach oben.
Was mir gefallen hat? Der Schreibstil, der sehr flüssig zu lesen ist und vor allem in den Action-Szenen eine gehörige Portion Spannung ...

Rubicon von Kai Havaii ist ein gelungenes Debüt mit Luft nach oben.
Was mir gefallen hat? Der Schreibstil, der sehr flüssig zu lesen ist und vor allem in den Action-Szenen eine gehörige Portion Spannung aufzubauen weiß. Genau die richtige Mischung zwischen Tempo und Information. Sehr gutes Kopfkino. Ich hatte schnell den Eindruck, dass es sich hier um den ersten Teil einer Reihe handeln könnte, denn dem Hauptdarsteller, Carl Overbeck, und seiner bewegten Vergangenheit im Afghanistan-Krieg wird sehr viel Raum gegeben. Da ist das Tempo etwas gedrosselt und man wartet ungeduldig, wann man wieder in der Gegenwart angelangen wird.

Die ist erst mal gar nicht so rosig, denn Carl hat keinen Job und die Ehefrau hat sich getrennt. Notgedrungen nimmt er einen Auftrag an, der schon nah dran am Auftragskiller ist. Aber die Sache entwickelt sich schnell ganz anders wie er es erwartet hat. Und plötzlich hat er die Mafia zum Gegner und eine Frau an seiner Seite, die ihm sehr nahekommt. Beides wird gefährlich für ihn.

Warum ein Stern Abzug? Die Geschichte hat kleinere Längen und dafür an anderer Stelle manchmal zu wenig Unterfütterung durch Fakten. Ich habe das Buch dennoch sehr gerne gelesen und empfehle es jedem interessierten Leser, der auf der Suche nach einem neuen deutschen Thriller-Autoren ist.

Veröffentlicht am 19.09.2019

interessantes Thema

Alles, was wir sind
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Der Klappentext war einfach so vielversprechend, da konnte ich gar nicht anders als zuzugreifen. Erzählt wird die Geschichte von Olga Iwinskaja, der Geliebten des bekannten russischen Autors Boris Pasternak. ...

Der Klappentext war einfach so vielversprechend, da konnte ich gar nicht anders als zuzugreifen. Erzählt wird die Geschichte von Olga Iwinskaja, der Geliebten des bekannten russischen Autors Boris Pasternak. Sie wird verhaftet, auch weil das Zentralkomitee in Moskau verhindern will, dass der neueste Roman von Pasternak „Dr. Schiwago“ herauskommt. Sie wird verhört, weil man Pasternak als Staatsfeind entlarven möchte. Aber sie hält unverbrüchlich zu ihm, lässt alle Fragen nach dem Inhalt des Romans und den Hintergründen dafür, warum Pasternak ihn geschrieben haben könnte, unbeantwortet. Sie übersteht drei Jahre Haft.
Auf einer weiteren Ebene versuchen die Amerikaner eine Agentin in Pasternaks Nähe einzuschleusen, denn sie wollen dessen Literatur gegen das russische Regime einsetzen. Erzählt wird von der Ausbildung junger Frauen, die zu Geheimagentinnen ausgebildet werden sollen.
Die Geschichte ist hoch politisch, beruht zumindest in Teilen auf wahren Begebenheiten und beleuchtet viele Aspekte und Situationen des Kalten Krieges. Es geht um die heiße Phase des „Kalten Krieges“ ist aber kein reiner Spionageroman sondern beleuchtet auch, wie die Menschen sich in Ausnahmesituationen verhalten, wie sie auf den Druck des Regimes unterschiedlich reagieren.
Ein Buch, welches Aufmerksamkeit fordert und ein hochinteressantes Thema neu aufbereitet.