Cover-Bild Alles, was wir sind
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20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Rütten & Loening Berlin
  • Themenbereich: Belletristik - Biografischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 475
  • Ersterscheinung: 08.11.2019
  • ISBN: 9783352009358
Lara Prescott

Alles, was wir sind

Roman
Ulrike Seeberger (Übersetzer)

Es geht um Liebe. Es geht um uns. Der Kalte Krieg zieht auf, und Worte werden zu Waffen. Olga Iwinskaja, Geliebte des großen Boris Pasternak, wird verhaftet. In Moskau will man verhindern, dass Pasternaks Roman Doktor Shiwago erscheint, doch Olga hält an ihrer Liebe zu Boris fest. Zugleich will die CIA mit einer einzigartigen Waffe den Widerstand in der Sowjetunion wecken – mit Literatur, mit Doktor Shiwago. Für die Mission wird die junge Irina angeworben und von der Agentin Sally ausgebildet. Es beginnt eine gefährliche Hetzjagd auf ein Buch, das den Lauf der Welt verändern soll. Eine große Geschichte über geheime Heldinnen, die Kraft der Literatur und – die Liebe.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.09.2021

Fesselnder Mix

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Inhalt

Der bekannte russische Dichter Boris Pasternak stellt seinen Roman „Dr. Schiwago“ fertig, doch in der Sowjetunion wird das Buch aufgrund der staatsfeindlichen Schilderungen nicht veröffentlicht. ...

Inhalt

Der bekannte russische Dichter Boris Pasternak stellt seinen Roman „Dr. Schiwago“ fertig, doch in der Sowjetunion wird das Buch aufgrund der staatsfeindlichen Schilderungen nicht veröffentlicht. Als ein italienischer Verleger sich um die Rechte des Romans bemüht, um diesen in Europa zu veröffentlichen, willigt Pasternak ein und tritt damit eine Lawine los, die ihn in seinem Land das Leben kosten könnte.

Der Roman erscheint und wird zum Bestseller. Mitten im Kalten Krieg wird der US-amerikanische Geheimdienst auf diesen Literaturerfolg aufmerksam. Die CIA lässt den Roman im Original drucken und schmuggelt das Buch in die Sowjetunion, um Widerstand in der Bevölkerung zu wecken. Als der KGB davon erfährt, versucht er mit allen Mitteln die Verbreitung des Romans zu verhindern. Als Pasternak dann auch noch der Nobelpreis verliehen wird, sieht die Sowjetunion sich gezwungen zu handeln. Es ist der Kampf der Systeme, die einen Roman kurzzeitig zum Spielball der Macht machen und dadurch das Leben einiger Menschen tiefgreifend verändern.


Meinung

„Alles, was wir sind“ erzählt die Geschichte eines berühmten Romans; Doktor Schiwago. Der sensible Schriftsteller und Arzt Schiwago, hin und her gerissen zwischen seiner Familie und seiner großen Liebe Lara und das alles vor dem historischen Umbruch der russischen Oktoberrevolution. „Dr. Schiwago“ wurde bei seinem erscheinen zu einem Politikum, zum Spielball im Kalten Krieg. Der Roman „Alles, was wir sind“ beruht auf wahren Tatsachen. Dafür hat die Autorin Lara Prescott aufwendig recherchiert.

Die Geschichte spielt über das gesamte Jahrzehnt der 1950er. Dabei wechseln sich Ost und West ab, sodass die Handlung aus völlig unterschiedlichen Perspektiven erzählt wird. Den Anfang macht Olga, also der Osten. Sie ist Pasternaks Geliebte. Eine verhängnisvolle Liebe zu Zeiten Stalins und Chruschtschow. Noch bevor Schiwago überhaupt fertig gestellt ist, verbringt sie drei Jahre im Arbeitslager. An Pasternak selbst traut man sich nicht heran, zu groß ist seine Beliebtheit. Als der Roman beendet ist, findet sich in der Sowjetunion niemand, der es wagt,das Buch zu veröffentlichen. Am Beispiel von Pasternak wird deutlich, wie der Staat seine Macht ausspielt, wie sehr er über die Kultur bestimmt und wie er es versteht sein Volk zu manipulieren. Olgas Schilderungen vom Umerziehungslager sind erschreckend. Dort sind keine Straftäterinnen, sondern nur Frauen, die die rechtliche Willkür einer Diktatur zu spüren bekommen.

Auch in Pasternaks Gedanken tauchen wir ein und erfahren seine Sicht der Dinge. Ich kann verstehen, dass er seinen Roman veröffentlichen will, dass er den Nobelpreis annehmen will, doch er bringt damit nicht nur sich selbst, sondern vor allem Olga und ihre Kinder in Gefahr. Er nimmt meiner Ansicht nach wenig Rücksicht. Drei Jahre hat sie wegen ihm schon im Lager verbracht. Sie, nicht seine Frau! Und es werden nach seinem Tod weitere hinzukommen. Wohl wissend welche Konsequenzen sein Handeln haben könnte, lässt er zu, dass Schiwago in Europa veröffentlicht wird. Er unternimmt auch keinerlei Anstrengung Olga herauszuhalten. Jedenfalls wirkt es auf mich so.

Im Westen, in Washington D.C., sind die Frauen nach dem zweiten Weltkrieg wieder auf ihren Platz verwiesen worden. Die meisten fügen sich in die neue alte Welt, heiraten, werden Mutter. Nur wenige bleiben dem Geheimdienst treu. Die feine, aber auf den Punkt gebrachte Kritik der Autorin hat mir sehr gefallen. Sie sagt wie es ist. Die Männer, egal wie unfähig, machen Karriere, die Frauen, mit gleicher Qualifikation, bleiben Stenotypistinnen. Auch sonst finden sich in dem Roman einige deutliche Seitenhiebe auf das patriarchische System.

Die Grundzüge dessen, was den Westen bewegt, erzählen uns eben diese Stenotypistinnen. Es ist ähnlich wie der Klatsch auf dem Büroflur, den man im Vorübergehen aufschnappt. Informativ, kurzweilig und wahrhaftiger als so manches offizielle Statement. Jedenfalls erzählen sie uns von früher, von jetzt und erklären den Lesern die Zusammenhänge und versorgen uns mit allen Neuigkeiten. Tiefer in die Geschichte steigen wir mit Irinas und Sallys Erzählungen ein. Aus ihren Perspektiven erleben wir sowohl ihre Liebesaffäre als auch ihre geheimen Aktivitäten hautnah mit. In den konservativen 1950er Jahre war Homosexualität in den USA undenkbar und wurde verfolgt. Eine Haltung, die es den beiden Frauen unmöglich macht, ihre Liebe zu leben.

Die Autorin Lara Prescott hat aus einer wahren Geschichte rund um „Doktor Schiwago“, die mir bisher nicht in dem Umfang bekannt war, einen packenden und gesellschaftskritischen Roman verfasst. „Alles, was wir sind“ kritisiert dabei nicht einseitig nur die willkürliche und menschenverachtende Politik der ehemaligen Sowjetunion, sie schreibt auch über die Frauen, die nach dem Zweiten Weltkrieg wieder auf Ehefrau und Mutter reduziert wurden. Ihre Leistungen während des Krieges waren schnell vergessen und die Männer nahmen wieder ihre angestammten Positionen ein. Es war ein Zurück zu den konservativen Werten. Auch das Thema der Homosexualität oder die sexuelle Übergriffigkeit mancher Männer spart die Autorin nicht aus.

Aufgrund der klaren Unterteilung zwischen West und Ost, den verschiedenen Erzählperspektiven, die meinen Lesefluss nie gestört haben, ist der/die Leser:in immer mitten im Geschehen und lernt die Charaktere in allen Facetten kennen. Die Hauptakteurinnen des Romans sind die Frauen. Olga und im späteren Verlauf des Buches auch ihre Tochter Ira für den Osten und natürlich Irina und Sally ebenso wie der Pulk der Stenotypistinnen für den Westen. Dem Roman gelingt es großartig die Stimmung der Angst, die in der Sowjetunion umgeht, einzufangen ebenso wie die biedere, patriarchische Gesellschaft in den USA auf den Punkt zu beschreiben. Der Roman schlägt sich auf keine Seite. Kein schwarzweiß Denken, kein Gut und Böse, etwas, das mir sehr gut gefallen hat.


Fazit

Es ist ein lebendiger als auch bemerkenswerter Roman nach einer wahren Geschichte.

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Veröffentlicht am 06.05.2021

Sehr schöner Roman

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Das cover des Buches ist wunderschön gestaltet und sticht hervor durch den durchsichtigen Plastikumschlag. Auch die beigelegten Hefte sind eine wundervolle Idee, und das Notizheft kann man sicher verwenden. ...

Das cover des Buches ist wunderschön gestaltet und sticht hervor durch den durchsichtigen Plastikumschlag. Auch die beigelegten Hefte sind eine wundervolle Idee, und das Notizheft kann man sicher verwenden. Das alles zusammen verleiht dem Buch etwas Extravaganz.

Dr. Schiwago ist vielen ein Begriff. Aber man muss das Buch nicht gelesen haben, um diesen Roman hier zu verstehen. Der Schreibstil ist packend und informativ, dass man das Buch kaum aus der Hand legen mag.
Die Kombination aus Fakten und Fiktionh hat mir gut gefallen und ich denke, dass Buch verdient es gelesen zu werden.

Eine Geschichte in der es um Liebe und Mut, um Politik und Macht geht und einem viel vermittelt von der Geschichte des Kalten Krieges.

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Veröffentlicht am 07.02.2020

Ein Buch als Waffe

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Der Kalte Krieg prägt das Weltgeschehen. Boris Pasternak, gefeierter Autor der Sowjetunion, schreibt an dem Buch Doktor Shiwago, entgegen den Vorgaben des Staates. Seine Geliebte Olga Iwinskaja wird verhaftet ...

Der Kalte Krieg prägt das Weltgeschehen. Boris Pasternak, gefeierter Autor der Sowjetunion, schreibt an dem Buch Doktor Shiwago, entgegen den Vorgaben des Staates. Seine Geliebte Olga Iwinskaja wird verhaftet und muss einige Jahre im Arbeitslager verbringen, doch die Liebe zu ihrem Borja bleibt bestehen. Währenddessen will die CIA den Widerstand in der Sowjetunion mit Literatur wecken – und was bietet sich dafür besser an als das Buch, das dort nicht erscheinen darf? Für diese Mission wird die junge Irina angeworben und von der Agentin Sally ausgebildet. Denn „Doktor Shiwago“ soll die Welt verändern…

Die Autorin Lara Prescott hat einen wunderbaren Roman nach wahren Begebenheiten geschrieben, sie konnte mich schnell fesseln mit diesem Buch über die Kraft der Liebe und der Idee, ein Buch zur Waffe zu stilisieren. Gut gelungen ist es, die Zeit des Kalten Krieges durch ihre Erzählungen auferstehen zu lassen, die Gefahren, die hinter dem „Eisernen Vorhang“ lauerten, werden eindrücklich geschildert. Mehrere Erzählstränge zeigen dabei die Hintergrundgeschichte aus mehreren Perspektiven, das ist vor allem zum Einstieg etwas beschwerlich. Der Fokus bleibt aber sowohl bei den Geschehnissen im (politischen) Westen wie auch im Osten. Wie sich das dann kreuzt, wie sich so manches verselbständigt und seine Protagonisten überrollt, das fand ich spannend zu lesen. Dabei merkt man die akribische Recherche der Autorin zu einem Thema, das seinerzeit höchst explosiv war.

Das Buch vereint mehrere Perspektiven, mal ist es mehr Agentenroman, mal mehr historischer Roman, mal mehr Liebesgeschichte. Diese Bestandteile sind dabei so kreativ miteinander verwoben, dass es mich gut unterhalten konnte. Sehr gerne vergebe ich alle 5 möglichen Sterne und empfehle das Buch weiter.

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Veröffentlicht am 11.12.2019

Die Geschichte hinter dem berühmten Roman

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Der kalte Krieg. Während man in Russland versucht das Erscheinen, des Buches Doktor Shiwago von Boris Pasternak, zu verhindern, sieht die CIA diesen Roman als eine besondere Waffe. Für diese Mission wird ...

Der kalte Krieg. Während man in Russland versucht das Erscheinen, des Buches Doktor Shiwago von Boris Pasternak, zu verhindern, sieht die CIA diesen Roman als eine besondere Waffe. Für diese Mission wird die junge Irina von Sally ausgebildet. Gleichzeitig lernt der Leser die geliebte von Boris Pasternak kennen. Eine wilde und gefährliche Hetzjagd beginnt auf diesen Roman.

Meine Meinung:

Ab der ersten Seite habe ich mit den Protagonisten mitgefiebert. Ich war begeistert von der starken Präsenz der Frauen in diesem Roman. Es ist nicht der Schriftsteller, Boris Pasternak, im Vordergrund, sondern sein Roman und seine Geliebte, die an ihn glaubt.

Doch man bekommt nicht nur die russische Sicht, sondern auch die amerikanische Sicht. Mich persönlich haben diese Teile etwas mehr berührt, vor allem weil ich von der Protagonistin, Irina, fasziniert war. Sie arbeitet für die Agency der CIA und wird für die Mission „Doktor Shiwago“ beauftragt und von der Agentin Sally ausgebildet. Irina lernt nicht nur viel von Sally, sondern es entsteht eine sehr tiefe Bindung zwischen den zwei Frauen. Frauen spielen in diesem eine sehr große Rolle. Der Roman zeigt wie sehr sich Frauen teilweise opfern für Männer, wie es dir Geliebte von Pasternak , Olga, tut und wie schwer es Frauen damals hatten. Auch die Spionagen Arbeit ist meiner Meinung nach für Frauen eine andere als für Männer.

Ich hatte das Gefühl den kalten Krieg hautnah zu erleben, von beiden Seiten aus. Man lernt das grausame russische System kennen, aber auch die Arbeit der CIA.

Nachdem ich den Klappentext gelesen habe, war es für mich klar, dass ich dieses Buch lesen muss. Zuerst habe ich mich in den Klappentext verliebt, dann in das Cover und dann in die Geschichte und ihre Protagonisten. Auch der Schreibstil hat mich mehr als überzeugt.

Auch toll fand ich, dass in einem Roman ein Roman, Doktor Shiwago, eine zentrale Rolle spielt. Mir war nicht bewusst , wie wichtig damals das Buch war und dass Amerikaner es als Waffe bzw Propagandamittel benutzen wollten.

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Veröffentlicht am 01.12.2019

Debütroman - Leseempfehlung

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Die Autorin Lara Prescott hat einen wunderbaren Roman geschrieben, indem sie Fiktion und Wahrheit zu dem Roman von Boris Pasternak „ Dr. Shiwago“ verwoben hat.
In Moskau wird 1949 die heimliche Geliebte ...

Die Autorin Lara Prescott hat einen wunderbaren Roman geschrieben, indem sie Fiktion und Wahrheit zu dem Roman von Boris Pasternak „ Dr. Shiwago“ verwoben hat.
In Moskau wird 1949 die heimliche Geliebte des Autors Boris Pasternak verhaftet in Moskau und wandert für einige Jahre in ein Strafgefangenenlager… Zur gleichen Zeit wird in Washington Irina, Tochter russischer Einwanderer von der Geheimagentin Sally ausgebildet, denn die USA will den Roman von Boris Pasternak unbedingt aus der UDSSR in den Westen schmuggeln…
Flüssig und leicht lesbar geschrieben, mit einem Stil, der den Leser von Beginn an mitzieht, mitnimmt in zwei völlig unterschiedliche Welten, dem Osten und dem Westen. Die Charaktere wirken authentisch, haben ihre Eigenheiten, die sie auszeichnen und die sie leben. Hervorragend beschrieben auch die damalige Gesellschaft in Ost und West, detailgetreu auch die großen Städte der Welt zur damaligen Zeit. Man spürt bei Lesen eine gute Recherche der Zeit des „Kalten Krieges“ und man taucht als Leser ein in dieses Zeitgeschehen.
Es ist aber auch ein Roman über die großen Gefühle, die starken Emotionen, in die man beim Lesen eintaucht und auch die großen Niederlagen erlebt und durchlebt man als Leser hautnah und gerade das macht diesen Roman so wunderbar, Lieben und Leiden vor dem Hintergrund des Zeitgeschehens.
Mir persönlich hat der Roman gut gefallen, es war ein Lesegenuss der besonderen Art…ein herausragender Debütroman.