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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.07.2017

sehr unterhaltsam

Nothing Like Us
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Es gibt Bücher, bei denen hat man ganz bestimmte Erwartungen an die Geschichte und hätte dann irgendwie auch ganz gerne, dass diese erfüllt werden. „Nothing like us“ ist so ein Buch. Das liegt zum einen ...

Es gibt Bücher, bei denen hat man ganz bestimmte Erwartungen an die Geschichte und hätte dann irgendwie auch ganz gerne, dass diese erfüllt werden. „Nothing like us“ ist so ein Buch. Das liegt zum einen am Genre und dem Verlag. Für junge Menschen – vor allem Mädchen – und einem zeitgenössischen Liebesroman mit einer Teenagerin als Hauptakteurin. Dies sollte man wissen, bevor man zu diesem e-book greift.
Ich für meinen Teil wurde bestens unterhalten und bekam genau dass, was ich mir erwünscht hatte. Eine junge Deutsche namens Lena Winter ergattert ein Küchenpraktikum in einem Nobelhotel in New York. Sie reist alleine in die USA und tritt ihre Stelle mit Begeisterung und Vorfreude an. Das Mädel ist sympathisch, patent und niedlich. Zuerst muss sie putzen und zusammenräumen und ist schon fast gefrustet. Aber dann lernt sie einen mega gutaussehenden jungen Mann kennen, der schnell ihr Herz erobert und sie über die Anlaufschwierigkeiten hinwegtröstet. Sie weiß allerdings nicht, dass sie den Hotelerben am Haken hat und lässt sich auf eine Freundschaft ein, die prickelnd und amüsant beschrieben wird. Zwischen drinnen gibt es ein bisschen Drama, als sie rausfindet, wer er wirklich ist und man kann mit den beiden mitfiebern, ob sie wieder zueinander finden.
Das Buch liest sich schnell und einfach. Die Dialoge sind spritzig, das Pärchen liebenswert- romantisch. Klar ist nicht alles logisch, manches etwas flach oder zu schnell abgehandelt. Aber in diesem Genre gehört es mit Sicherheit zu den besseren und unterhaltsameren Büchern und ich kann es empfehlen. Ich werde die Autorin mit der Fortsetzung im Auge behalten.

Veröffentlicht am 01.07.2017

Späte Vergeltung

Späte Vergeltung
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Emmanuel Grand wird vom Verlag verglichen mit Fred Vargas. Da kann ich teilweise durchaus Parallelen finden. Da wäre zum einen mal der typisch französische Schreibstil. Ich kann das gar nicht so genau ...

Emmanuel Grand wird vom Verlag verglichen mit Fred Vargas. Da kann ich teilweise durchaus Parallelen finden. Da wäre zum einen mal der typisch französische Schreibstil. Ich kann das gar nicht so genau festmachen aber Tempo und Duktus der Sprache sind bei vielen seiner Landsmänner und -frauen ähnlich. Auch die Liebe zu sperrigen Personen und ein Hauch von, ja wie nenne ich es, Mystik, sind sowohl bei Grand als auch bei Vargas durchaus vorhanden. Wobei Grand sie minimalistisch einsetzt und man vieles als Aberglaube identifizieren kann – oder auch nicht. Wie man möchte. Man muss also nicht fürchten, dass es zu abgedreht wird. Sein Stil ist außerdem sehr ruhig und kühl und geht zu den Akteuren auf Sicherheitsabstand, was mir aber ganz gut gefällt. Ich kann als Leser selber interpretieren und muss mir da nichts vom Autor vorsagen lassen.

Eine lange zurückliegende Untat und ein kleines Dorf mit einer verschworenen Gemeinschaft sind im zentralen Fokus der Handlung. Hier, wo der Kommissar Buchmeyer auch persönlich seine Wurzeln hat, sind die Ermittlungen vor allem eine Frage von Fingerspitzengefühl und Kenntnis der verwobenen Beziehungsgeflechte.

Das Buch ist sicherlich kein richtiger Thriller aber es hat eine solide Grundspannung, die der Autor bis zum Ende halten kann. Mir haben das französische Setting und die Charaktere gut gefallen und auch mit seinem zweiten auf Deutsch erschienen Buch „Späte Vergeltung“ wurde ich gut unterhalten.

Veröffentlicht am 01.07.2017

volle Punktzahl

Solange die Hoffnung uns gehört
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In ihrem neuen Roman „Solange die Hoffnung uns gehört“ greift gleich mehrere brisante Themen auf. Zum einen ist da natürlich der Beginn des Naziregimes und die Entwicklung der deutschen Gesellschaft vor, ...

In ihrem neuen Roman „Solange die Hoffnung uns gehört“ greift gleich mehrere brisante Themen auf. Zum einen ist da natürlich der Beginn des Naziregimes und die Entwicklung der deutschen Gesellschaft vor, in und nach dem zweiten Weltkrieg. Dann geht es um die Verfolgung bestimmter Gruppen zu dieser Zeit. Hier im speziellen Juden und Transsexuelle. Und als letztes wird die Verschickung der Kinder ist weit entfernte rettende England erzählt.
Im Mittelpunkt stehen Anna und ihre kleine Tochter Ruth. Der Mutter gelingt es zwar, sich immer wieder vor den Klauen der Nazis zu verbergen aber um ihrer Tochter das Schlimmste zu ersparen, schickt sie sie ins Ausland. Auf zwei Ebenen wird dann von Anna’s Erlebnissen in Deutschland und Ruth’s Leben in England erzählt.
Wie schon vermutet anhand des Klappentextes, ist es ein hochemotionales und dramatisches Buch. Intensiv werden die Gefühle der Protagonisten erzählt. Ihr Kummer und ihre Ängste sind greifbar und nachvollziehbar. Über die damalige Zeit habe ich schon viele Romane gelesen. Dieser hier gehört sicher zu den guten, da er die tatsächlichen Ereignisse gut mit der erfundenen Geschichte verbindet und sich Zeit nimmt für die Entwicklung der Akteure. Ich habe das Buch verschlungen. Deshalb gibt es von mir auch die volle Punktzahl.

Veröffentlicht am 01.07.2017

hervorragend

Der Bauernkrieger
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Jeremiah Pearsons Trilogie, die mit „Der Täuferin“ gut begonnen hat und mit „Die Ketzer“ einen fulminanten Mittelteil hatte, geht nun in die dritte und letzte Runde mit „Der Bauernkrieger“. Sicherlich ...

Jeremiah Pearsons Trilogie, die mit „Der Täuferin“ gut begonnen hat und mit „Die Ketzer“ einen fulminanten Mittelteil hatte, geht nun in die dritte und letzte Runde mit „Der Bauernkrieger“. Sicherlich wird man auch als Quereinsteiger gut unterhalten, aber ich empfehle dringend, alle drei Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen, denn die Entwicklung der Hauptcharaktere und der ganzen Geschehnisse kann nur dann ihre volle Wirkung und Glaubwürdigkeit erreichen.

Wie im ersten Band muss Lud in den Krieg ziehen. Und hier kann Pearson mal wieder seine große erzählerische Kraft beweisen, denn seine Stärke sind, meiner Meinung nach, die Beschreibungen der grausamen, blutigen aber vor allem menschlich tragischen Ereignisse der Kriegswirren. Er findet eine ganz eigene Sprache, um die Härte des Krieges, die Einsamkeit und die Ängste der Männer zu beschreiben. Um zu erzählen, wie Lud den Schwur gegenüber seinem Herrn als bindend erachtet und sich doch nach Kristina sehnt. Wie er tötet, weil er an Frieden und Freiheit glaubt.

Nebenbei ist die Geschichte sehr gut recherchiert. Die Bauernkriege sind zwar nichts wirklich Neues für mich gewesen aber selten habe ich so intensiv über ihre Beweggründe, ihre Auswirkungen und ihren Ablauf gelesen. Da mir die Protagonisten aus den Vorgängerbänden ans Herz gewachsen sind, habe ich sehr mit ihnen mitgefiebert und mitgelitten.

Alle drei Bände bestechen durch eine wunders
chöne Covergestaltung, eine ausdrucksstarke Sprache und einen interessanten Plot. In seiner Gesamtheit gesehen eine hervorragende Trilogie, die trotz kleiner Längen von mir die volle Punktzahl bekommt, da sie mir ein nachhaltiges tiefes Leseerlebnis beschert hat.

Veröffentlicht am 20.06.2017

Leseempfehlung

Das Herz des Verräters
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Die Menge an Fantasyreihen im Bereich Jugendbuch hat in den letzten Jahren – befeuert durch Erfolge wie die „Tribute von Panem“ - eine unüberschaubare Zahl angenommen. Und dementsprechend gibt es Vieles, ...

Die Menge an Fantasyreihen im Bereich Jugendbuch hat in den letzten Jahren – befeuert durch Erfolge wie die „Tribute von Panem“ - eine unüberschaubare Zahl angenommen. Und dementsprechend gibt es Vieles, was ich angelesen habe und gar nicht empfehlen kann. Ich kenne die erste Reihe von Mary E. Pearson leider noch nicht. Aber nach dem Buch „Der Kuss der Lüge“ war ich sehr angetan und habe mich gefreut, als endlich der zweite Band angekündigt wurde. Und was soll ich sagen? Ich wurde rund rum zufrieden gestellt.
„Das Herz des Verräters“ führt die Handlung ohne Unterbrechung fort und schlägt dabei tatsächlich einen neuen Ton an, da Lia und Rafe im feindlichen Palast festgehalten werden und vor allem Lia gezwungen ist, fremde Seiten an sich zu entdecken, ihren Kampf jetzt auch mit Verstellung und Lügen fortzusetzen, da erst einmal das Überleben das Wichtigste ist. Und erst an zweiter Stelle die Flucht, die schwierig und nur mit Hilfe ihrer Freunde zu schaffen sein wird. Es ist ein Spiel gegen die Zeit, ein Machtkampf gegen den Komizar. Mehr will ich gar nicht verraten. Es macht einfach Spaß diesen zweiten Teil selber zu entdecken.

Der Schreibstil ist all-age-tauglich und oftmals bleiben einem Beschreibungen – vor allem der Gedanken und Gefühle – im Gedächtnis, weil sie schön formuliert und durchaus von einer angenehmen Wahrhaftigkeit sind, die ich in Jugendromanen meistens vermisse. Auch ist die Liebesgeschichte, bzw. die Dreiecks-Geschichte, nur ein Nebenschauplatz und entwickelt sich langsam und nicht so holterdipolter, wie in anderen Romanen dieses Genres. Also alles Fallen, die die Autorin souverän umschifft und so, obwohl sie natürlich die Lesewünsche ihrer Fans bedient, dennoch eine erfrischende und spannende Story erzählt, die dank eines fiesen Cliffhangers nach der Fortsetzung schreit, die im Oktober rauskommen soll.

Eine unbedingte Leseempfehlung von mir.