Cover-Bild Späte Vergeltung
16,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Rütten & Loening Berlin
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 448
  • Ersterscheinung: 14.06.2017
  • ISBN: 9783352008993
Emmanuel Grand

Späte Vergeltung

Thriller
Volker Zimmermann (Übersetzer)

“Grand erinnert an Fred Vargas.” France Culture

In einer nordfranzösischen Kleinstadt wird die Leiche der drogenabhängigen Pauline gefunden. Der Schuldige scheint schnell ausgemacht: Ein Geldeintreiber, der für die illegalen Kredithaie arbeitet, bei denen Pauline eine hohe Summe geliehen hat. Wenige Tage später wird eine weitere Person ermordet, und die Polizei steht vor einem Rätsel. Doch dann stößt Kommissar Erik Buchmeyer, der die Gegend wie kein zweiter kennt, auf eine Spur, die ihn direkt in die Vergangenheit des Ortes führt. Und je länger er sich mit den damaligen Ereignissen beschäftigt, desto größer wird seine Gewissheit, dass auch nach über 30 Jahren Vergangenes längst nicht vergessen ist.

Ein temporeicher Thriller, der von seiner Atmosphäre und den überzeugenden Charakteren lebt.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.07.2017

Späte Vergeltung

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Emmanuel Grand wird vom Verlag verglichen mit Fred Vargas. Da kann ich teilweise durchaus Parallelen finden. Da wäre zum einen mal der typisch französische Schreibstil. Ich kann das gar nicht so genau ...

Emmanuel Grand wird vom Verlag verglichen mit Fred Vargas. Da kann ich teilweise durchaus Parallelen finden. Da wäre zum einen mal der typisch französische Schreibstil. Ich kann das gar nicht so genau festmachen aber Tempo und Duktus der Sprache sind bei vielen seiner Landsmänner und -frauen ähnlich. Auch die Liebe zu sperrigen Personen und ein Hauch von, ja wie nenne ich es, Mystik, sind sowohl bei Grand als auch bei Vargas durchaus vorhanden. Wobei Grand sie minimalistisch einsetzt und man vieles als Aberglaube identifizieren kann – oder auch nicht. Wie man möchte. Man muss also nicht fürchten, dass es zu abgedreht wird. Sein Stil ist außerdem sehr ruhig und kühl und geht zu den Akteuren auf Sicherheitsabstand, was mir aber ganz gut gefällt. Ich kann als Leser selber interpretieren und muss mir da nichts vom Autor vorsagen lassen.

Eine lange zurückliegende Untat und ein kleines Dorf mit einer verschworenen Gemeinschaft sind im zentralen Fokus der Handlung. Hier, wo der Kommissar Buchmeyer auch persönlich seine Wurzeln hat, sind die Ermittlungen vor allem eine Frage von Fingerspitzengefühl und Kenntnis der verwobenen Beziehungsgeflechte.

Das Buch ist sicherlich kein richtiger Thriller aber es hat eine solide Grundspannung, die der Autor bis zum Ende halten kann. Mir haben das französische Setting und die Charaktere gut gefallen und auch mit seinem zweiten auf Deutsch erschienen Buch „Späte Vergeltung“ wurde ich gut unterhalten.

Veröffentlicht am 05.01.2018

Ungeheuerliche Taten

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in Vergangenheit und Gegenwart und deren Zusammenhänge - darum geht es in diesem französischen Krimi, der einen ungeheuren Bogen sowohl durch die Geschichte als auch durch miteinander verwobene individuelle ...

in Vergangenheit und Gegenwart und deren Zusammenhänge - darum geht es in diesem französischen Krimi, der einen ungeheuren Bogen sowohl durch die Geschichte als auch durch miteinander verwobene individuelle Alltagsentwicklungen schlägt und dadurch bei mir gehörige Verwirrung auslöste.

Was haben lange zurückliegende militärische Handlungen bspw. in Vietnam und zwar lange vor dem Vietnamkrieg, nämlich in den 1950er Jahren noch zu Zeiten der französischen Vorherrschaft und im Algerien der 1960er Jahre mit einer Serie von Morden im Frankreich der Gegenwart zu tun? Ein kleines Dorf spielt eine Rolle, finanzielle Verwicklungen auch: wie hängt das alles zusammen?

Fest steht: diese Zusammenhänge gibt es, sie werden auch aufgedröselt, aber man braucht einen gehörig langen Atem, um dahinterzukommen. Ich jedenfalls habe mich gehörig schwergetan mit dem langatmigen, stellenweise ausgesprochen umständlichen Erzählstil des Autors Emmanuel Grand.

Figuren beschreiben, das kann der Autor, wenngleich er weit entfernt ist davon, mit leichter Feder und wenigen Worten einen Charakter im Nu zu erfassen, aber die Ereignisse miteinander zu verknüpfen, damit tut er sich durchaus schwer. Wobei - es gelingt schon, alles zusammenzubringen, doch könnte ich mir vorstellen, dass dabei der ein oder andere Leser auf der Strecke bleibt und unterwegs einfach schlappmacht. Ich könnte mir vorstellen, dass die umständliche Sprache teilweise auch mit der Übersetzung zusammenhängt und nicht allein dem Autor angelastet werden kann - nicht immer kamen mir im Deutschen die Formulierungen geschickt, die Wortwahl elegant vor.

Auf dem Cover wird der Vergleich mit Fred Vargas gezogen, was aus meiner Sicht nur an gewissen speziell französischen Elementen vorkommen, durch die beide Autoren ihre Herkunft nicht verleugnen können. Allerdings fehlt hier aus meiner Sicht das Leichtfüßige, Charmante, auch das Schrullige, das die Vargas-Romane unverwechselbar macht. Also mein Appell an alle Vargas-Fans: mit Vorsicht an die Lektüre gehen, es könnte sonst eine Enttäuschung geben.