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Veröffentlicht am 27.02.2017

etwas langatmig

Sein blutiges Projekt
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Die Geschichte an sich ist schnell erzählt.

Der gerade mal 17-jährige Roderick Macrae tötete 1869 im ländlichen Schottland seinen Nachbarn und dessen zwei Kinder. Er gesteht die Morde sofort und während ...

Die Geschichte an sich ist schnell erzählt.

Der gerade mal 17-jährige Roderick Macrae tötete 1869 im ländlichen Schottland seinen Nachbarn und dessen zwei Kinder. Er gesteht die Morde sofort und während er auf seinen Prozess wartet, schlägt ihm der Anwalt vor auf zuschreiben, wie sein Leben war und wie es zu der Tat kam. Er erhofft sich dadurch Einsichten in die Psyche des Jungen und Material, um diesen vor Gericht verteidigen zu können, denn am Anfang sieht alles nach einem brutalen sinnlosen Mord aus, für den keiner eine Erklärung hat.

Darum geht es auch in diesem Roman. Darum, zu hinterfragen, warum es zu diesen Morden kam. Zu klären, ob dieses Ereignis unabdingbar war. Ob Roderick den Verstand verloren oder andere Gründe hatte.

Auch seine Nachbarn und Freunde sollen zu Wort kommen. Der Autor rollt also die Tat von mehreren Seiten akribisch auf und der Leser kann sich ein gutes Bild von Land und Leuten, von Armut und Familienumständen machen.

Eigentlich eine interessante Idee. Ich fand das Ganze aber etwas langweilig und ermüdend. Ich hatte mit mehr Spannung gerechnet. Vielleicht lag es aber auch am Erzählstil, der mich leider nicht wirklich fesseln konnte.

Das Buch war einfach nicht mein Geschmack.

Veröffentlicht am 27.02.2017

nette Liebesgeschichte

Under Your Skin. Halt mich fest
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Under your Skin ist eine neue Reihe von Scarlett Cole. Im ersten Band unter dem Titel „Halt mich fest“ geht es um Harper Connelly, die ein Tattoo machen lassen möchte, welches die Narben auf dem Rücken ...

Under your Skin ist eine neue Reihe von Scarlett Cole. Im ersten Band unter dem Titel „Halt mich fest“ geht es um Harper Connelly, die ein Tattoo machen lassen möchte, welches die Narben auf dem Rücken verbergen soll, die ihr Ex-Freund ihr zugefügt hatte. Sie wählt das Studio von Trent Andrews und wählt als Motiv ein großes Flammenschwert.

Wenn man dieses Buch liest sollte man bedenken, in welches Genre es fällt. Liebesroman und zusätzlich Young Adult. Zielgruppe sind also sicherlich weibliche Teenager. Unter diesen Kriterien läuft erst mal auch das Cover, welches ein Paar im Bett zeigt. Die Erotik wird bereits eindeutig in den Vordergrund gelegt. Der Schreibstil ist einfach und knapp, hat einen plaudernden Ton, der leider sehr wenig Raffinesse hat. Dieses Manko haben leider viele Bücher dieses Genres, eines welches ich unnötig finde, denn auch jungen Frauen ist es zuzutrauen, anspruchsvollere Texte zu lesen. Und ich finde, Liebesgeschichten müssen nicht immer so profan sein und „können durchaus auch Tiefgang“.

Demensprechend ist mein Fazit, dass das Buch keinerlei Überraschungen hat. Es ist genau dass, was man erwarten darf, wenn man es zur Hand nimmt. Eine nette Liebesgeschichte, zwei Protagonisten, die beide Verletzungen haben und sich gegenseitig heilen können. Eine Prise Erotik, aber harmlos und unverfänglich. Den letzten Stern kann ich nicht vergeben, da mir das Besondere gefehlt hat. Aber man kann die Story gut und schnell weg lesen.

Veröffentlicht am 25.02.2017

schöner historischer Roman

Die Frauenburg
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„Die Frauenburg“ ist mein drittes Buch von Marita Spang. Vom ersten Buch an hat mich die Autorin mit ihrer gekonnten Mischung aus Geschichte und Fiktion überzeugt. Auch diesmal wurde ich nicht enttäuscht.
Loretta ...

„Die Frauenburg“ ist mein drittes Buch von Marita Spang. Vom ersten Buch an hat mich die Autorin mit ihrer gekonnten Mischung aus Geschichte und Fiktion überzeugt. Auch diesmal wurde ich nicht enttäuscht.
Loretta von Starkenburg-Sponheim – was für ein Name – wurde Anfang des Vierzehnten Jahrhunderts in den Vogesen – heutiges Frankreich – geboren. Sie wurde, wie damals üblich, jung verheiratet und bekam drei Söhne. Aber schon nach 8 Jahren stirbt ihr Mann und nachdem auch der Schwiegervater das Zeitliche segnet ist sie Regentin ihrer Grafschaft. Aus heutiger Sicht scheint das ungewöhnlich gewesen zu sein, aber wie man an dieser Geschichte erfahren wird, nicht unmöglich.
Sie übersteht Fehden und kriegerische Auseinandersetzungen, versucht mit Fingerspitzengefühl und weiblicher Intuition in einer Männerwelt zu bestehen. Nicht immer gelingt es ihr, das private Glück zu haben, dass sie sich wünscht. Interessante Gegenspieler, spannende Nebenfiguren, schillernde reale Persönlichkeiten bevölkern das Buch.
Die reale Geschichte gibt natürlich der Autorin einen Handlungsrahmen vor, in welchem sie sich mehr oder weniger bewegen muss. Wenn man sich das vor Augen führt ist es Marita Spang gelungen, ein interessantes Frauenleben einer längst vergangenen Zeit so zu schildern, dass man auch als moderner Mensch eine Ahnung von dieser Epoche bekommt.
Ein schöner historischer Roman den ich sehr gerne gelesen habe. Ich freue mich auf mehr von dieser Autorin.

Veröffentlicht am 22.02.2017

toller Roman

Mein schlimmster schönster Sommer
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Dieses kleine relativ dünne Buch enthält eine solch große Portion Lebensklugheit und Lebensfreude, dass einem beim Lesen ganz warm ums Herz wird. Ich bin wirklich keiner, den man mit so einer Thematik ...

Dieses kleine relativ dünne Buch enthält eine solch große Portion Lebensklugheit und Lebensfreude, dass einem beim Lesen ganz warm ums Herz wird. Ich bin wirklich keiner, den man mit so einer Thematik leicht fangen kann. Eine Frau wird durch eine Krebsdiagnose aus ihrer alltäglichen Routine geworfen und erlebt plötzlich so viele Abenteuer, dass ihre Krankheit ganz unwichtig wird. Keine neue Geschichte aber Stefanie Gregg hat zum einen einen tollen, schnörkellosen Schreibstil und zum anderen den Mut, ihre Charaktere mit Tiefgang und Humor zu beschreiben und dabei durch eine unterhaltsame und kurzweilige Story zu jagen, die trotz jeder Menge teilweise abstruser Erlebnisse nie unglaubwürdig oder überzogen wirkt.
Beginnend bei dem schönen, fröhlichen Cover über die sympathische Isabel, die man schnell ins Herz schließen kann bis hin zu einem kunterbunten Roadmovie mit einem überraschenden Ende war ich restlos begeistert von diesem Buch. Mein schlimmster schönster Sommer war ein richtig guter Roman. Gerne hätte er noch ein paar Seiten länger sein dürfen.

Veröffentlicht am 22.02.2017

toller Erstling

Der Mörder und das Mädchen
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Immer wieder begebe ich mich gerne aus meiner Lese-Komfort-Zone und versuche mich an neuen interessanten Autoren. Und manchmal landet man dabei einen richtigen Volltreffer. Dieses Jahr ist mir das bereits ...

Immer wieder begebe ich mich gerne aus meiner Lese-Komfort-Zone und versuche mich an neuen interessanten Autoren. Und manchmal landet man dabei einen richtigen Volltreffer. Dieses Jahr ist mir das bereits mehrmals geglückt. Und dazu gehört auch Sofie Sarenbrant und ihr erstes auf Deutsch erschienenes Buch „Der Mörder und das Mädchen“. Es handelt sich um eine gelungene Mischung aus Psychothriller und Kriminalroman.

Im Zentrum der Geschichte stehen mehrere Frauen. Da ist zum einen Cornelia, die es endlich geschafft hat und den Weg in die Freiheit von ihrem gewalttätigen Mann sucht. Als dieser ermordet wird und ihr eine hohe Lebensversicherung winkt, gerät sie ins Visier der Ermittler, die sie ganz oben auf ihrer Liste der Verdächtigen haben. Dazu kommt ihre kleine Tochter, die behauptet, den wahren Mörder gesehen zu haben. Und dann ist da die schwangere Ermittlerin Emma, die nicht glaubt, dass die Lösung des Mordfalles wirklich so einfach ist. Nebenher hat sie sich mit ihrem Ex-Mann rumzuschlagen, der ihr als Stalker folgt.

Besonders hat mir der Erzählstil gefallen, der durch kurze Kapitel und verschiedene Perspektiven Tempo und Spannung erzeugt. Außerdem schien mir die Polizeiarbeit realistisch beschrieben und gibt dem Leser die Möglichkeit mit zu rätseln. Das Buch ist angenehm unblutig und hat trotzdem einen überraschenden Showdown. Außerdem ist man am Ende sehr gespannt, wie es mit Emma weitergeht. Ein toller Krimi einer interessanten neuen Autorin.