Ist unsere Welt noch zu retten?
Der Wal und das Ende der Welt
Ein junger Mann, Joe Haak, wird halbtot und splitterfasernackt nahe dem Fischerdörfchen St. Piran an Land gespült. Wenig später strandet dort auch ein Wal. Beide werden gerettet. Nur was hat Joe Haak ...
Ein junger Mann, Joe Haak, wird halbtot und splitterfasernackt nahe dem Fischerdörfchen St. Piran an Land gespült. Wenig später strandet dort auch ein Wal. Beide werden gerettet. Nur was hat Joe Haak hierhergetrieben und warum hat er sich in die Fluten gestürzt? Nach und nach erfährt der Leser von einem bedrohlichen Szenario. Die menschliche Existenz steht auf dem Spiel. Eine globale Epidemie bedroht die Welt und stürzt die Wirtschaft in die Krise.
John Ironmonger hat in seinem Buch ‚Der Wal und das Ende der Welt‘ einen Blick in die Zukunft geworfen und die Corona-Pandemie praktisch vorweggenommen. Wie erschreckend aktuell sein Buch werden würde, hatte der Autor sicher nicht geahnt.
Meistens weiß ich nach den ersten 50 Seiten, ob mir ein Buch gefällt. Bei John Ironmongers ‚Der Wal und das Ende der Welt‘, wusste ich es bereits nach den ersten Seiten. Der Schreibstil ist fesselnd und die Geschichte ließ einem nicht mehr los. Ich mochte Sätze, wie diesen, den Joe einst von seinem Vater mit auf den Lebensweg bekam: „Gib der Krise eine Punktzahl. Zwischen eins und hundert. Dann guck in die Ferne, als ob alles ganz egal wäre, und frage dich, welche Punktzahl du morgen vergeben würdest. Und nächste Woche. Und nächstes Jahr. Wird man in deinem Nachruf darüber schreiben? Wird jemand deswegen sterben? Wenn nicht, guck dir die Krise noch einmal an. Dann siehst du, was für ein Blender sie in Wirklichkeit ist.“
Und ich mochte dieses kleine Fischerdorf St. Piran und dessen Bewohner. ‚Wenn es überhaupt ein Rezept gab, um einem die Angst aus den Knochen zu ziehen, dann schien es dieses Dorf zu besitzen.‘ Den Hauptprotagonisten Joe Haak hat der Autor sehr gut gezeichnet. Auch die Nebenfiguren wirkten authentisch. Und der Zusammenhalt unter den Menschen in diesem kleinen Dorf war durchaus realistisch dargestellt. Ich lebe auf einem kleinen Gebirgsdorf und auch bei uns hilft man sich gegenseitig.
Fazit: Ein aufrüttelndes Buch, dass aufzeigt, worauf es im Leben wirklich ankommt. Nur mit Liebe und Menschlichkeit ist diese Welt zu retten.