Zwillinge
Ein Rätsel auf blauschwarzem Grund
Lary Mytting ist mir mit seinem Buch ‚Die Birken wissen’s noch‘ in bester Erinnerung geblieben. Er hatte mich mit diesem Buch gefesselt und in eine andere Welt mitgenommen. Dass es sich bei ‚Ein Rätsel ...
Lary Mytting ist mir mit seinem Buch ‚Die Birken wissen’s noch‘ in bester Erinnerung geblieben. Er hatte mich mit diesem Buch gefesselt und in eine andere Welt mitgenommen. Dass es sich bei ‚Ein Rätsel auf blauschwarzem Grund‘ um die Fortsetzung von ‚Die Glocke im See‘ handelt, war mir nicht klar. Trotzdem bin ich gut in die Geschichte reingekommen. Den 1. Band werde ich mir jedoch unbedingt besorgen.
Lars Myttings Schreibstil gefällt mir außerordentlich gut. Ich liebe seine intensive Bildersprache. Deshalb sind seine Bücher auch keine Bücher, die man in einem Rutsch durchlesen möchte. Seine Bücher liest man langsam und mit Genuss.
Jehans wächst als Waise bei Pflegeeltern, dem Häuslerpaar Anton und Ingeborg, auf. Auch Pfarrer Schweigaart nimmt sich des Jungen an, während sich der vermögende Onkel Osvald, der Besitzer des mächtigen Hekne-Hofes, um den Sohn seiner verstorbenen Schwester Astrid nicht das Mindeste schert. Jehans ist ein begeisterter Jäger. Auf einem seiner Jagdausflüge lernt er den jungen Schotten Victor Harrison kennen. Victor ist in begüterten Verhältnissen, auf dem Gut Finlaggan Hall aufgewachsen. Eigentlich gibt es nichts was die beiden verbindet, und doch spüren beide, dass zwischen ihnen eine eigenartige Verknüpfung besteht.
Ich liebe die ausdrucksstarken Charaktere dieses Romans, die ich als Leser bildhaft vor Augen habe. Auch die Landschaft und die Örtlichkeiten sind grandios beschrieben. Larx Mytting nimmt seine Leser mit in seine Bücherlandschaften. In einem Rückblick lerne ich die Hekne-Zwillinge kennen. Die beiden bezauberten mich mit ihrer Webkunst. Mich faszinierte ganz stark der Vorgang des Webens, die Muster, Farben und Materialien, die zu der Zeit verwendet wurden, woher die Muster kamen usw., die historischen Hintergründe. Eine meiner Lieblingsfiguren war Kristine, die für die damalige Zeit eine sehr emanzipierte und doch auch liebevolle Frau war. Eine Frau, mit der man Pferde stehlen kann, die sich für keine Arbeit zu schade ist. Lars Mytting jongliert gerne mit mythischen Elementen, die auch in diesem Roman nicht fehlen, und die seinen Schreibstil auszeichnen.
Fazit: Unbedingt lesenswert.