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Veröffentlicht am 19.07.2022

Wenn dich die Vergangenheit einholt

Sturmrot
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Olof Hagström hat seit 23 Jahren keinen Kontakt mehr zu seinem Vater. Als Vierzehnjähriger hatte er die Vergewaltigung und den Mord an der siebzehnjährigen Lina Stavred gestanden. Jetzt ist der dabei ein ...

Olof Hagström hat seit 23 Jahren keinen Kontakt mehr zu seinem Vater. Als Vierzehnjähriger hatte er die Vergewaltigung und den Mord an der siebzehnjährigen Lina Stavred gestanden. Jetzt ist der dabei ein Fahrzeug nach Stockholm zu überführen und kommt in die Gegend seines ehemaligen Elternhauses. Die Neugier veranlasst ihn diesen Abstecher zu fahren. Was sich als folgenschwerer Fehler erweist. Im Haus findet er seinen ermordeten Vater im Badezimmer vor. Erneut gerät er ins Fadenkreuz der Ermittlungen.

Die Polizistin Eira Sjödin ist erst kürzlich wieder in ihren Heimatort Kramsfors zurückgekehrt, da sie auf ihre an Demenz erkrankte Mutter ein Auge haben will. Nun holt auch sie die Vergangenheit wieder ein. Eira war erst neun Jahre, als sich der Mord an Lina ereignete.

Der Schreibstil liest sich flüssig, aber für meinen Geschmack plätscherte die Handlung zäh und ermüdend dahin. Es kam zu wenig Spannung auf. Immer wenn die Story mich halbwegs zu fesseln begann, machten langatmige Passagen diesen Eindruck ganz schnell wieder zunichte. Auch mit der Hauptprotagonistin Eira konnte ich mich nicht anfreunden. Sie blieb mir fern. Sie kam zwar authentisch rüber, aber ihr fehlte das Feuer, bei mir den berühmten Funken zu entfachen. Die Schauplätze hingegen waren sehr gut beschrieben. Ich hatte als Leserin die schwedische Landschaft vor Augen.

Fazit: Ich liebe Schwedenkrimis, leider konnte mich dieser nicht überzeugen. Mir fehlte ein durchgängiger Spannungsbogen.

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Veröffentlicht am 06.07.2022

La Familia

Die Familie
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Wir befinden uns in New York im Jahre 1928. Sofia Colicchio ist ein Mädchen mit wildem Wesen. Sie läuft schnell und spricht laut. Ihre beste Freundin ist Antonia Russo, die nebenan wohnt. Beide sind sieben ...

Wir befinden uns in New York im Jahre 1928. Sofia Colicchio ist ein Mädchen mit wildem Wesen. Sie läuft schnell und spricht laut. Ihre beste Freundin ist Antonia Russo, die nebenan wohnt. Beide sind sieben Jahre. Antonia ist eine Träumerin. Und dennoch ergänzen sie sich. Zusammen entwerfen sie ihre eigene Welt, gehen gemeinsam auf Safari, entkommen nur knapp einem Löwen, sie fliegen nach Sizilien, Japan und Panama, entfliehen Treibsand und heiraten Prinzen. Sofia und Antonias Eltern sind auf Anweisung ihres Bosses, Tommy Fianzo, in diese Gegend gezogen. Familie ist alles. Sofia bemerkt, dass von ihrem Vater Joey Gefahr ausgeht, dass Menschen Angst vor ihm haben. Ihr Vater sagt: „Unser Geschäft ist es Leuten zu helfen. Dafür bezahlen sie uns.“ Als Carlo, Antonias Vater, versucht sich aus Tommy Fianzos Fängen zu lösen, bleibt das nicht unbemerkt. Die Familie lässt Carlo verschwinden.

Das Leben geht weiter. Sofias Vater kümmert sich um Antonia und ihre Mutter, er übernimmt die Miete und vermittelt Lina einen Job in einer Wäscherei. Je älter die Mädchen werden, desto mehr wird ihnen bewusst, wie sehr sie sich von ihren Klassenkameradinnen unterscheiden. Niemand will mit ihnen verkehren. Sie sind Töchter von Kriminellen.

Im Alter von dreizehn Jahren träumen den beiden Mädchen von Flucht. Mit dem Besuch der High-School trennen sich langsam ihre Wege. Antonia verkriecht sich in ihre Bücher, träumt von einem Haus mit Veranda, von einem Mann und Kindern, von einer heilen Familie, die sie nie hatte. Sofia schminkt sich die Lippen rot und setzt auf die Macht des Hüftschwungs. Sie versteht es ihren Zauber einzusetzen und gewinnt an Beliebtheit.

Mir fiel es sehr schwer mich in die Protagonistinnen zu versetzen. Ich konnte weder zu Sofia, noch zu Antonia eine Verbindung aufbauen. Da kam keine Nähe auf. Auch die Nebenfiguren blieben für mich farblos. Der Schreibstil ist zwar flüssig, trotzdem konnte mich die Geschichte nicht wirklich fesseln, obwohl zum Schluss doch noch so etwas wie Spannung aufkam. Denn …Antonia nimmt Rache.

Schade, ich hatte mir von dem Buch sehr viel mehr versprochen.

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Veröffentlicht am 03.06.2022

Nicht überlegen, einfach machen …

Warum nicht gleich?!
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„Aufgaben, die man ignoriert, verschwinden nur, um Verstärkung zu holen.“ Uns allen bekannt: Das Aufschieben von unliebsamen Aufgaben.

Das Buch ist in seiner Haptik sehr schön. Auch der Aufbau der Kapitel ...

„Aufgaben, die man ignoriert, verschwinden nur, um Verstärkung zu holen.“ Uns allen bekannt: Das Aufschieben von unliebsamen Aufgaben.

Das Buch ist in seiner Haptik sehr schön. Auch der Aufbau der Kapitel ist gut strukturiert. Leider hat mich das erste Drittel des Buches nicht vom Hocker gerissen. Aha-Erlebnisse gab es für mich nicht. Der Autor hält sich mit Allgemeinplätzen auf. Erst zum Schluss gibt es praxistaugliche Tipps und Anregungen.

Das uns chronisches Aufschieben stark belasten und so zu enormen Stress führen kann, ist vielen nicht klar. Das fängt schon mit einer gesunden Schlafkultur an. Denn im Schlaf entwickeln wir kreative Ideen zum Lösen von Problemen. Und auch die Wirkung des Morgenlichts ist nicht zu unterschätzen. Das blaue Licht des Morgens ist entscheidend, wie wir in den Tag starten und den Tag erleben. Über das Belohnungssystem hätte ich gerne mehr erfahren, auch über die Wenn-dann-Methode. Der Autor setzt auf einen strukturierten Tagesablauf, feste Rituale. Den Fort-Schritt planen, sich bei der Umsetzung jedoch nicht zu überfordern, sondern Schritt für Schritt vorzugehen.

Müde macht uns die Arbeit die wir liegen lassen, nicht die, die wir tun. Das sollte man sich bewusst machen. Erledigte Aufgaben, geben uns ein gutes Gefühl.

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Veröffentlicht am 17.05.2022

Bis dass der Tod euch scheidet

Friesisch morden
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Olivia, Johanna und Dörte aus Nordfriesland lernen sich über eine Internetseite kennen. Alle drei haben von ihrer Ehe und ihren Ehemännern die Nase voll. Die Frage ist, wird man seinen Ehemann auf elegante ...


Olivia, Johanna und Dörte aus Nordfriesland lernen sich über eine Internetseite kennen. Alle drei haben von ihrer Ehe und ihren Ehemännern die Nase voll. Die Frage ist, wird man seinen Ehemann auf elegante Weise los, ohne dabei finanzielle Einbußen zu erleiden. Scheidung kommt also nicht in Frage, außerdem hatte man ja mal geschworen „bis dass der Tod euch scheidet.“ Die drei Damen schmieden Pläne und verabschieden sich tatsächlich nach und nach von ihren Männern.

Eine total schräge Geschichte, mit vielen Verwicklungen. Die drei Protagonistinnen konnten mich leider nicht wirklich für sich gewinnen. Ich konnte zu keiner der Damen Nähe aufbauen. Ehrlich gesagt hatte ich mir von dem Krimi auch mehr Humor versprochen. Der Schreibstil ist leicht und flüssig.

Fazit: Ein unterhaltsamer, schräger Krimi für zwischendurch.

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Veröffentlicht am 13.05.2022

Ich bin

Du bist mehr als genug
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Das neue neuem Buch von Sarah Desai besticht auf dem ersten Blick mit einem schönen Cover und einer ansprechenden Gestaltung der Seiten. Die beliebte Coachin und Podcasterin hat es sich zum Ziel gesetzt ...

Das neue neuem Buch von Sarah Desai besticht auf dem ersten Blick mit einem schönen Cover und einer ansprechenden Gestaltung der Seiten. Die beliebte Coachin und Podcasterin hat es sich zum Ziel gesetzt mit „Du bist mehr als genug“, Frauen zu ihrem Selbstwert zu verhelfen und ihnen wertvolle Tipps an die Hand zu geben. Es macht Spaß durch die Seiten zu streifen und zu schmökern. Es ist kein Buch das man von vorne bis hinten liest. Es ist ein Buch, dass wertvolle Schätze zwischen den Seiten birgt, die es zu suchen lohnt.

Mir persönlich gefiel am besten die Übung: Negative Glaubenssätze widerlegen. Denn auf das, was wir oft denken, hat unser Hirn den einfachsten Zugriff. Interessant ist auch die Frage nach der Stimme, der inneren Kritikerin. Wer spricht denn da zu mir? Ist es jemand aus der Vergangenheit/Kinderheit? Erkennen wir diese Stimme?

Enttäuscht an dem Büchlein hat mich, der fehlende Tiefgang. Alle Übungen und Tipps werden praktisch nur aufgelistet/angedacht/jedoch nicht vertieft. Hier fühlte mich alleingelassen.

Fazit: Ein angenehm zu lesendes Büchlein mit anregenden Ideen, aber ohne wirkliche Tiefe.

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