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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.02.2020

Spannung pur

Der Reiniger
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Inhalt:

Eine Reihe von mysteriösen Todesfällen hält die Polizei in Aarhus und Horsens in Atem. Ein Gefängniswärter springt aus einem Fenster im vierten Stock, eine Anwältin stirbt bei einem Unfall, ein ...

Inhalt:

Eine Reihe von mysteriösen Todesfällen hält die Polizei in Aarhus und Horsens in Atem. Ein Gefängniswärter springt aus einem Fenster im vierten Stock, eine Anwältin stirbt bei einem Unfall, ein hoher Richter wird entführt. Die Journalistin Anne Larsen und der Polizist Roland Benito recherchieren und bald verdichtet sich der Verdacht, dass die Opfer von einem Auftragskiller ermordet wurden. Doch warum? Der Jugendliche Bertram Karlsen hat die Morde gesehen – auf einer Todesliste in einem geheimen Netzwerk. Plötzlich tauchen dort zwei weitere Namen auf: der seiner Mutter und sein eigener...



Meine Meinung:

Ulrike Folkerts, alias Hauptkommissarin Lena Odenthal, meine Lieblings-Tatort-Ermittlerin macht einen prima Job. Sie spricht deutlich und gut akzentuiert. Es macht Spaß ihr zuzuhören.

Die Handlung selbst fand ich hochspannend. Bertram Karlsen, ein Jugendlicher der zusammen mit seiner Clique Einbrüche für einen Hehler macht, klaut eines Tages eine schicke Lederjacke und findet in den Taschen einen USB-Stick. Auf dem Stick ist ein Login zu einer geheimen Seite im Internet. Ein Foto und ein Name erscheint: Justus Habekost. Am nächsten Tag gibt es dazu ein Video. Noch hält Bertram es für einen Fake. Ein neuer Name taucht auf. Kurze Zeit später ebenfalls ein Video. Bis Bertram kapiert worum es hier eigentlich geht, nämlich um die Todesliste eines Auftragskillers, ist es bereits zu spät. Bertram ist für mich eine sehr widersprüchliche Person. Er hängt viel ab, zieht sich einen Joint, nach dem anderen rein. Aber auf der anderen Seite ist er besorgt um seine Mutter, verfolgt ihren Kerl, einen gewissen Uwe. Bertrams Vater, Patrick Aps, sitzt im Knast wegen Mordes. Seine Mutter will nichts mehr von ihm wissen. Aps scheint Eva Meyer selbst aus dem Knast noch Angst einzujagen.

Der Hörer ist in diesem Krimi der Polizei voraus. Der italienischstämmige Polizist Roland Benito wird eigentlich nur über die Journalistin Anne Larsen in diesen Fall verwickelt. Anne ist, wie immer, ein bisschen zu neugierig, ermittelt auf eigene Faust.

Ich habe an einigen Stellen mitgezittert, mitgelitten und vor Spannung die Luft angehalten.

Die Robert Benito-Reihe umfasst inzwischen mehrere Bände. Ich habe irgendwo was gelesen von zehn Bänden. Die Autorin Inger G. Madsen lebt in Aarhus, Dänemark.

Fazit: Tolle Krimi-Unterhaltung, mit Gänsehaut-Garantie.

Veröffentlicht am 02.02.2020

Eine außergewöhnliche Ermittlerin

Fiona: Den Toten verpflichtet
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Inhalt:



So eine Heldin hat die Krimiwelt noch nicht erlebt: verletzlich, eigensinnig, genial

Eine ermordete Drogenhure, ermordet in ihrer schmutzigen Wohnung. Neben ihr die furchtbar zugerichtete ...

Inhalt:



So eine Heldin hat die Krimiwelt noch nicht erlebt: verletzlich, eigensinnig, genial

Eine ermordete Drogenhure, ermordet in ihrer schmutzigen Wohnung. Neben ihr die furchtbar zugerichtete Leiche ihrer kleinen Tochter. Wer begeht so ein Verbrechen? Bei der Toten wird eine Kreditkarte gefunden. Der Besitzer kam vor Monaten beim Absturz einer Privatmaschine ums Leben. Das Ganze: ein Rätsel.

Die junge Polizistin Fiona Griffith hat eigentlich nichts mit dem Fall zu tun, doch irgendetwas daran lässt sie nicht los und sie beginnt auf eigene Faust zu ermitteln. Ihren Chef macht sie damit rasend, dabei weiß der noch nicht einmal, wie sehr am Rande der Legalität sie sich bewegt. Denn Fiona ist nicht wie andere Polizisten, sie ist anders als die meisten Menschen. Eine geniale Ermittlerin – und immer kurz vor dem Crash …



Meine Meinung:

Mit Fiona, hat der Autor Harry Bingham eine wirklich außergewöhnliche Ermittlerin geschaffen. Fiona ist anders. Sie ist direkt, eigenwillig, engagiert, mutig und lässt kein Fettnäpfchen aus. Sie war mir auf Anhieb sympathisch. Nur mit den Emotionen hat sie es nicht.

Der Schreibstil ist flüssig und teilweise sehr witzig. Ich musste oft schmunzeln. Und dass bei einem stellenweise sehr brutalen Krimi. Die Szenen zwischen Fiona und ihrem Chef sind immer ein Highlight. Herrlich, z.B. folgende Szene: Ihr Chef nimmt sich Fiona zur Brust und fragt sie: "Ja, wie in 'Ich habe Sie gehört, aber ich werde trotzdem tun, was ich will' oder einfach nur 'Ja'? Sie wissen schon, das altmodische Ja."

Oder Sätze wie diese:

- So ist das Leben. Es geht immer vorwärts.

- Die Leute gehen an mir vorbei. Diejenigen, die mich kennen und trotzdem mögen ...

- Ich habe keinen Plan, was ich als positives Zeichen auffasse. Ohne Plan kann auch nichts schiefgehen.

Schade, fand ich, dass der Krimi über weite Strecken an Fahrt verlor. Am Schluss war auch einiges überzogen. Trotzdem hat mir das Buch gefallen und ich werde sicherlich auch die anderen Bände um Fiona lesen, allein schon der Hauptprotagonistin wegen.

Veröffentlicht am 02.02.2020

Cecilia und der Frosch

Wer den Frosch küsst
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Inhalt:

Früher war Cecilia ein Fernsehstar, heute ist sie Kellnerin und Mutter eines Fünfjährigen. Als wäre das nicht genug, baggert der Besitzer des Cafés sie derart unverfroren an, dass sie kurzerhand ...

Inhalt:

Früher war Cecilia ein Fernsehstar, heute ist sie Kellnerin und Mutter eines Fünfjährigen. Als wäre das nicht genug, baggert der Besitzer des Cafés sie derart unverfroren an, dass sie kurzerhand ihren Job schmeißt. Nach einem ernüchternden Termin beim Arbeitsamt, hat sie keine andere Wahl, als sich ihrer Vergangenheit zu stellen und um eine zweite Chance als Schauspielerin zu kämpfen. Doch damit geht das Chaos erst richtig los.

Auf einer Networking-Party trifft sie den vermeintlich brotlosen Schauspieler Alex und verbringt eine heiße Nacht mit ihm. Als sie ihm zu ihrem Schrecken kurze Zeit später bei einem Casting begegnet, entpuppt er sich ausgerechnet als Chef der Produktionsfirma. Doch damit nicht genug. Wenig später wird ihr morgens übel und ausgerechnet jetzt taucht auch noch der Vater ihres Sohnes auf …

Meine Meinung:

Ein leicht und flüssig zu lesender Roman. Ich habe das Buch in einem Rutsch an einem heißen Sommernachmittag am Badesee durchgelesen.

Cecilia ist eine leicht chaotische und immer unter Zeitdruck stehende Alleinerziehende, die es mit der Pünktlichkeit nicht sonderlich hat. Trotzdem mochte ich ihre Art, das Leben anzupacken. Das Verhältnis zu ihrer Mutter ist angespannt und unterkühlt, obwohl diese immer wieder als Nothilfe für ihren Sohn einspringen muss und dies auch gerne tut. In diesem Punkt gibt es im Laufe der Geschichte einiges aufzuarbeiten. Cecilias Sohn, Jakob ist fünf Jahre alt und ein cleveres Bürschchen. Natürlich hat er sofort mein Herz gewonnen. Auch Cecilias Freund Karsten ist ein Freund wie man ihn sie wünscht. Tja und Alex? Er ist ein absoluter Traummann, in ihn hätte ich mich auch verguckt.

Der Blick hinter die Kulissen des Showbusiness wurde dem Leser gewährt. Sicherlich gibt es da sehr viele interessante Menschen, aber auch viel Oberflächlichkeit, Neid, Missgunst und Selbstinszenierung.

Fazit: Ein entspannender und unterhaltender Roman mit für laue Sommerabende oder für einen Nachmittag am Badesee, mit viel Gefühl und Humor.Liebe, Humor,

Veröffentlicht am 02.02.2020

Im Unglück sind wir alle gleich

Ein unvergänglicher Sommer
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Inhalt:

Eigentlich war es nur ein harmloser Auffahrunfall – denkt zumindest Richard, nachdem er in Brooklyn mit dem Auto einer jungen Frau zusammengestoßen ist. Als die Fahrerin aber plötzlich aufgelöst ...

Inhalt:

Eigentlich war es nur ein harmloser Auffahrunfall – denkt zumindest Richard, nachdem er in Brooklyn mit dem Auto einer jungen Frau zusammengestoßen ist. Als die Fahrerin aber plötzlich aufgelöst vor seiner Türe steht, zeigt sich das große Dilemma der Situation: In ihrem Kofferraum liegt eine Leiche – und die Polizei kann nicht eingeschaltet werden, weil sie als illegal eingewandertes guatemaltekisches Kindermädchen damit ihre Zukunft aufs Spiel setzen würde. Also nehmen sich Richard und seine draufgängerische chilenische Untermieterin Lucía der Sache an. Gemeinsam beschließen sie, die Leiche loszuwerden und machen sie sich auf eine Reise, die das Leben aller verändert …
In ihrem neuen Roman »Ein unvergänglicher Sommer« erzählt Isabel Allende beseelt, humorvoll und lebensklug von Flucht, Verlust und einem späten Neuanfang.

Meine Meinung:

Ich liebe Isabel Allendes Bücher, in denen meist starke Frauen im Zentrum stehen. Allende schreibt aus ihrer Erfahrungsschatz, verarbeitet Themen, die sie betreffen, ernste Themen, ohne dabei ins kitschige abzudriften. Und doch lesen sich ihre Bücher leicht und flüssig, gewürzt mit einer Prise Humor. So auch „Ein unvergänglicher Sommer“.

In verschiedenen Erzählsträngen erzählen die drei Protagonisten rückblickend aus ihrem Leben. Richard Bowmaster, der ruhige, verlässliche Professor, mit starren Abläufen und Gewohnheiten. Lucia Maraz, Gastdozentin an Richard Universität, ein bisschen vorlaut und frech, eine Frau die viel Raum einnimmt, und die dem Leben trotz harten Schicksalsschlägen immer was Positives abgewinnt. Und die kleine und zierliche Evelyn Ortega aus Guatemala, mit vermutlich indianischen Wurzeln, die als Hausangestellte illegal in den USA lebt. Alle drei wachsen dem Leser ans Herz. Köstlich fand ich vor allem die Dialoge zwischen Richard und Lucia. Da musste ich oftmals mehr als Schmunzeln.

Die drei haben nun eine Leiche im Kofferraum und müssen sie beseitigen. Wer jetzt einen Krimi vermutet liegt falsch. Vielmehr umspannt der Roman die Themen Flucht und Migration, illegale Einwanderung, politische Umbrüche in Chile, Armut und Bandenkriege in Guatemala, Brutalität gegen politische Gegner. Er erzählt aber auch mit viel Wärme von mutigen Menschen, die die sich gegenseitig helfen, auch auf die Gefahr hin sich selber in Schwierigkeiten zu bringen. „Wer Hilfe braucht, den fragt man nicht, wer er ist und woher er kommt. Im Unglück sind wir alle gleich.“

Ein wunderbares Buch, dass ich uneingeschränkt empfehlen kann.

Veröffentlicht am 02.02.2020

Allmächt

Bülent Rambichler und die fliegende Sau
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Inhaltsangabe:

»Allmächt, des is doch die Gelbwurscht-Pflunzn!« Ja, da liegt sie nun, die Gelbwurst-Pflunzn, eigentlich Kerstin und Fleischereifachverkäuferin. Mausetot und nackert. Und einer soll's ...



Inhaltsangabe:

»Allmächt, des is doch die Gelbwurscht-Pflunzn!« Ja, da liegt sie nun, die Gelbwurst-Pflunzn, eigentlich Kerstin und Fleischereifachverkäuferin. Mausetot und nackert. Und einer soll's aufklären: Bülent Rambichler, Kriminaler aus Nürnberg, Sohn eines türkischen Vaters und einer Strunzheimer Mutter, der wenig Lust darauf hat, seine neue Kommandozentrale im elterlichen Gartenschuppen einzurichten. Aber da muss er jetzt durch, der »Büli« - meint auch seine Kollegin Astrid, eine Veganerin im Land der Rostbratwürstel. Gemeinsam fördern sie so einiges zu Tage: Manipulation beim Presssack-Wettbewerb, amouröse Umtriebe des Pfarrers - viele haben Dreck am Stecken, doch wer hat die Gelbwurst-Pflunzn auf dem Gewissen?

Meine Meinung:

Der Wolpertinger auf dem Cover hat mich sofort angesprochen. Und auch die Idee von einem urigen Frankenkrimi hat mich begeistert. Der Schreibstil war auch okay, leicht und flüssig zu lesen. Nur haben die Autorin und ich leider eine völlig unterschiedliche Auffassung von Humor. Als Fränkin empfand ich vieles als total überzeichnet und überhaupt nicht mehr lustig. Ein liebevollerer Blick auf die Eigenheiten und Schrullen der Dorfbewohner hätte dem Krimi „weiß Gott“ gutgetan. So kam der Humor oft derb und unter der Gürtellinie daher. Wir Franken sind zwar ein eigenes Völkchen mit unserem „Passt scho“ und „net gschimpft ist genug globt“, aber in diesem Krimi werden wir als Menschenschlag in einem sehr herablassenden Ton gezeichnet, der mir nicht gefällt. Zu den Charakteren kann ich nur sagen, ich konnte zu keinem eine Nähe aufbauen.

Fazit: Über Geschmack lässt sich streiten.