Ein Bärendienst
Ein besoffener Bär im BergwerkswaldInhalt:
Es stampft, es schnauft, es schwankt – und ganz Schweden rätselt mit: Ist es ein Elch, ein Bär oder ein Elefantenbaby? Nur Schatten sind auf dem verwackelten Handyvideo zu erkennen, dass der Sohn ...
Inhalt:
Es stampft, es schnauft, es schwankt – und ganz Schweden rätselt mit: Ist es ein Elch, ein Bär oder ein Elefantenbaby? Nur Schatten sind auf dem verwackelten Handyvideo zu erkennen, dass der Sohn des Bürgermeisters aufgezeichnet hat. Doch schon bald lockt das mysteriöse Waldwesen Tausende Touristen in das verschlafene Provinzkaff. Endlich können die abgehängten Einheimischen auf den ersehnten Aufschwung hoffen! Jetzt muss Bürgermeister Per Danielsson nur um jeden Preis verhindern, dass die Wahrheit ans Licht kommt.
Meine Meinung:
Petteri Nuottimäki legt mit seinem Roman eine Gesellschaftssatire vor. Aufs Korn genommen werden Verschwörungstheoretiker, Öko-Aktivisten, Veganer, Esoteriker, Geschäftsleute und Politiker. Was für ein glücklicher Zufall. Einen betrunkenen Bären bräuchten viele kleine Gemeinden in unserem Land, die am Rumkrebsen sind. Der Schreibstil ist gut lesbar und amüsant. Ich möchte den ironischen Humor. Per Danielsson, der Bürgermeister wirkt sympathisch. Er steht den neuen Medien etwas hilflos gegenübersteht und wird von der Welle, die das YouTube-Video seines Sohnes ausgelöst hat, schier überrollt. Auch seine Familie kommt authentisch rüber. Köstlich fand ich, wie er seine pubertierende Tochter immer wieder mit neuen ausgefallen und liebevollen Namen bedachte. Emil, der Sohn, ist ein cleverer Bursche, der das Eisen zu schmieden weiß, solange es heiß ist. Klar, dass alle am Boom teilhaben wollen, und alles unternehmen, um aus der Situation so lange wie möglich Nutzen zu ziehen.
Die Idee des Buches fand ich gut, trotzdem konnte mich das Buch nicht so begeistern, wie ich anfangs dachte. Der Humor nutzt sich ab. Versöhnt hat mich der Schluss. Alles in allem, eine unterhaltsame Lektüre.