Profilbild von bri114

bri114

Lesejury Star
offline

bri114 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit bri114 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.03.2017

zynischer Polizist ermittelt

Rain Dogs
0

Dies´ war nicht der 1. Kriminalroman, den ich von Adrian McKinty gelesen habe und es wird sicher auch nicht der letzte sein. Denn hier stimmt einfach alles!

Das Cover ist ansprechend und bzgl. des Genres ...

Dies´ war nicht der 1. Kriminalroman, den ich von Adrian McKinty gelesen habe und es wird sicher auch nicht der letzte sein. Denn hier stimmt einfach alles!

Das Cover ist ansprechend und bzgl. des Genres etwas düster und mysteriös gehalten. Ein Wolf blickt zwischen kahlen Waldbäumen zu uns, der weiße Grund deutet Schnee/ Winter an.

Der Schreibstil gefiel mir sehr gut und auch die Handlung dieses tollen Buches, die fast bis zum Schluß ausreichend Optionen zum Miträtseln gab.
Die Geschichte wird aus der Perspektive von Sean Duffy erzählt, der als katholischer Polizist in Carrickfergus/ Nordirland lebt.

Dieser war mir mit seinem Humor, Zynismus und Hartnäckigkeit von Beginn an mehr als sympathisch. Neben der offensichtlichen Krimistory erfahren wir auch Persönliches von Duffy... die Gefahr durch die stetig lauernden Sprengsätze, der ungemütliche Nieselregen, der allen auf´s Gemüt schlägt, seine jüngere Freundin, die ihn gerade verläßt.

Ort und Zeit der Handlung: Nordirland in den 80ern: auch dies´ein Stilelement, das jedoch wunderbar passend daher kommt.
Was u.U. an den zeitgenössischen Anspielungen liegt- (damaliges) aktuelles Album von U2 oder der Besuch von Muhammad Ali in Belfast.

Dieses Buch ist in jedem Fall absolut empfehlenswert : rätselhaft, spannend, aber auch zum Schmunzeln, sodaß man das Buch gar nicht aus der Hand legen möchte.
Ein absolutes Lesevergnügen!

Veröffentlicht am 31.03.2017

mysteriöse Spannung durch (falsche?) Erinnerungen

Das Buch der Spiegel
0

Ein atemberaubendes Cover, das bereits einen düsteren Eindruck vermittelte und mich angezog. Umso begeisterter war ich, daß nach der LP auch das gesamte Werk seinem ersten Eindruck in nichts nachstand. ...

Ein atemberaubendes Cover, das bereits einen düsteren Eindruck vermittelte und mich angezog. Umso begeisterter war ich, daß nach der LP auch das gesamte Werk seinem ersten Eindruck in nichts nachstand.

Die Geschichte selbst zieht den Leser sofort in ihren Bann. Der Schreibstil ist extrem flüssig, die Figuren offenbar mit Absicht zum Teil etwas farblos gehalten- für das Überraschungsmoment ;)

Zum Buch:
Als der Literaturagent Peter Katz ein Manuskript des Autors Richard Flynn erhält, ist er sofort fasziniert. Flynn (be-)schreibt nicht nur seine Biographie, sondern auch über die Ermordung des Professors Joseph Wieder in Princeton. Der Fall wurde nie aufgeklärt, und Katz vermutet, dass der unheilbar kranke Flynn den Mord gestehen oder den Täter enthüllen wird. Doch Flynns Text endet abrupt. Als Katz den Autor kontaktieren will, ist dieser bereits verstorben. Besessen davon, das Ende der Geschichte zu erfahren, versucht Katz, Laura Baines ausfindig zu machen, die als Studentin auf undurchsichtige Weise mit Wieder verbunden war. Doch je tiefer Katz in den Fall eindringt, desto mehr scheint er sich von der Lösung zu entfernen.

Jeder der Beteiligten scheint zu lügen oder sich zu irren, was seine Erinnerungen bezüglich der damaligen Ereignisse betrifft.
Wem kann man glauben?

Ohne das Ende vorwegzunehmen:
"Alle hatten sich geirrt und durch die Fenster, in die sie zu spähen versuchten und die sich am Ende alle als Spiegel herausstellten, nur immer sich selbst und ihre eigenen Obsessionen gesehen."

So endet dieses unglaubliche Buch, das ich uneingeschränkt empfehlen kann, mit einem Résumé in Anlehnung eines Zitats:
'Erinnerung an Vergangenes ist nicht unbedingt Erinnerung an wirklich Geschehenes.'

Veröffentlicht am 31.03.2017

Das pure Chaos

Esst euer Eis auf, sonst gibt's keine Pommes
0

Das Cover hat mich als Teilzeit-Alleinerziehende sofort angesprochen. Passend zum Inhalt jongliert eine Mutter-Krake mit allem, was in ihre "Arme" paßt. Dennoch ist durch Stil und Farbigkeit zu erkennen, ...

Das Cover hat mich als Teilzeit-Alleinerziehende sofort angesprochen. Passend zum Inhalt jongliert eine Mutter-Krake mit allem, was in ihre "Arme" paßt. Dennoch ist durch Stil und Farbigkeit zu erkennen, daß auch der Humor nicht zu kurz kommen wird.

Die Autorin Katja Zimmermann teilt mit diesem Werk ihre eigenen absurd-komischen Erlebnisse, die sie erlebte, als sie mit Anfang 30, vom Kindsvater getrennt, auch noch Zwillinge erwartet.
Nach 12 aufregenden Jahren schrieb sie nun dieses Buch.

Neben ihrer kleinen Familie, bestehend aus ihr, Nele und Luis- empfiehlt sie als Alleinerziehende anderen "Leidensgenossen" ein Netzwerk aus Familie, Freunden und Bekannten. Und Babysittern, sofern sie finanziell tragbar sind, um zu überleben.

Die Autorin stellt hier überraschend eine recht entspannte Lösung für ein Zusammenleben mit Kindern vor, wenn man alleinige Verantwortung für sie trägt.

Trotz einiger Unterstützung läuft kaum etwas nach Plan. So scheut sie sich nicht, von Augenringen, bangen Nächten und chaotischen Küchen zu berichten- weil es eben doch eine Mammutaufgabe ist. Die Liebe zu ihren Kindern und sich selbst lassen sie jedoch dennoch fast alles schaffen und stolz auf sich sein- zu recht!

Das Buch ist weit mehr als ein humorvoller Lebensbericht der Autorin. Neben der Schilderung der Ausgangssituation, ihrer Bedürfnisse und die der Kinder erfahren wir auch von Nachbarinnen, Bekannten- die mit anderen Lebensmodellen zurechtkommen müssen- nicht zwangsläufig besser als Fr. Zimmermann.
Und ob die Väter nun an der Erziehung teilhaben, sich vll. sogar zu sehr engagieren oder sogar wie Katja's (Ex-) Jonas auf einem anderen Kontinent weilen, jede Leserin wird sich in der einen oder anderen Figur wiedererkennen.

Fazit: ein sehr amüsanter Erfahrungsbericht, der richtig viel Spaß beim Lesen machte. Trotz des guten Humors vergißt die Autorin auch nicht, Ernsthaftigkeit in ihre Geschichte miteinfließen zu lassen.
Und am Ende teilt sie ihre Erkenntnis (mit uns) : "erlaubt ist, was funktioniert"

Veröffentlicht am 31.03.2017

Liebeswirren in Paris...

Fast perfekte Heldinnen
0

... von vier engen Freundinnen, die in diesem Roman recht locker und frei beschrieben werden.

Das Cover ist bedauerlicherweise etwas nichtssagend und hätte mich nicht zum Kauf animiert.
Die LP hingegen ...

... von vier engen Freundinnen, die in diesem Roman recht locker und frei beschrieben werden.

Das Cover ist bedauerlicherweise etwas nichtssagend und hätte mich nicht zum Kauf animiert.
Die LP hingegen hat mich völlig überzeugt, umso mehr freute ich mich auf das Buch... und wurde in meiner Einschätzung bestätigt.

Zu Beginn werden alle Protagonisten vorgestellt und es wird schon hier deutlich, daß es zu allerlei Irrungen und Wirrungen kommen wird.

Mathilde hat zwei kleine Söhne und versucht diese mit ihrer Karriere unter einen Hut zu bringen. Ihr Mann Max, arbeitslos und unmotiviert, schafft es weder, sich um die beiden Jungen noch den Haushalt zu kümmern.

Alice hingegen hat sich von ihrem Mann nach dessen Seitensprung getrennt. Nun lebt sie mit ihrer Tochter Laura zusammen. Als Köchin (und Neu-Single) in einem der angesagtesten Restaurants in Paris eröffnen sich ihr ganz neue Perspektiven.

Lucie hat ihre eigene kleine Boutique und ist mit ihrem Mann und drei Kindern sehr glücklich- wenn nur ihre Eifersucht nicht wäre.

Eva versucht mit allen Mitteln schwanger zu werden und setzt damit ihre Ehe auf's Spiel.

In angenehm kurzen Absätzen werden Mathilde, Lucie, Eva und Alice zum Leben erweckt, man nimmt Anteil an ihrem Leben und kann durchaus Parallelen finden, da alle Freundinnen verschiedenen Charakters sind. Ihr Lebensweg ist ebenso unterschiedlich und die Autorin versteht es excellent, mit ihrem klaren, einfachen Schreibstil das Interesse an der Fortsetzung ihrer Geschichte zu wecken.

Für alle Lebenslagen kann ich dieses Buch uneingeschränkt empfehlen- man wird sich stets in der einen oder anderen Figur wiederfinden

Veröffentlicht am 31.03.2017

Das Unnormal-Gen

Mein Leben, mal eben
0

Optisch ist das Buch sehr ansprechend. Auf dem Cover sind farbige Origami-Vögel abgebildet (Anouk bastelt diese), rückseits ist es noch einmal eingeschlagen und erweckt somit den Eindruck eines Tagebuches, ...

Optisch ist das Buch sehr ansprechend. Auf dem Cover sind farbige Origami-Vögel abgebildet (Anouk bastelt diese), rückseits ist es noch einmal eingeschlagen und erweckt somit den Eindruck eines Tagebuches, in dessen Stil es geschrieben wurde.

Anouk Vogelsang, 13, glaubt, sie hätte das Unnormal-Gen.
Statt mit einer "normalen" Familie lebt sie mit ihren zwei Müttern zusammen.
Zur Familie gehört weiterhin ihr biologischer Vater, der sich durch wechselnde Frauenbekanntschaften und einem Rockerleben besonders hervor- bzw. vom normalen Vater abhebt.

Da Anouk bei Lesben aufwächst, wobei eine Mutter im Theater Kostüme schneidert und ihre Tochter in Reste ihrer Entwürfe kleidet, fällt ihre Leidenschaft für Heavy-Metal und Literatur gar nicht mehr so ins Gewicht, um der Außenseiter zu sein.

So beschließt sie, ab jetzt auch "normal" zu sein, d.h., kein Metal, dafür Popmusik, angesagte Computerspiele und Klamotten und auch sonst möglich wenig aus der Masse herausstechen.

Als neue Mitschüler in ihre Klasse kommen, glaubt sie durch diese etwas Normalität zu erreichen. Doch Anouk kommt einfach nicht gegen ihre Natur an und verhält sich weiterhin "unnormal".
Dies ist jedoch vollkommen ok, denn auch Lore ist gar nicht so normal, wie es zunächst den Anschein hat. Und so erkennt Anouk am Ende, daß sie in Ordnung ist wie sie eben ist.

Der Schreibstil war flüssig, witzig und z.t. mit Jugendsprache-Elementen aufgekockert. Anouk's Ich-Erzählungen liest man als Tagebucheinträge, was mir sehr gefallen hat. Dadurch bekam das Buch eine interessante Struktur und bessere Gliederung als nur durch Kapitel.

Das Buch hat mir gut gefallen, besonders das Aufwachsen mit zwei Müttern, fand ich sehr interessant beschrieben. Der Autorin gelang es gut darzustellen, wie normal und harmonisch das Familienleben in dieser Konstellation auch sein kann.

Hätte ich das Buch nicht gewonnen, hätte ich es unbedingt gekauft. Ein großer Spaß mit einigen ernsten Themen, nicht nur für Teens ;)