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Veröffentlicht am 08.04.2023

Bauplan mit fehlenden Schrauben

Mr Fixer Upper
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Worum geht’s?
Für ihren Traum eines eigenen feministischen Dokumentationsfilms gibt Paige jeden Tag alles. Ihr Job als Aufnahmeleiterin einer Reality-Renovierungs-Show ist zwar nicht besonders glamourös, ...

Worum geht’s?
Für ihren Traum eines eigenen feministischen Dokumentationsfilms gibt Paige jeden Tag alles. Ihr Job als Aufnahmeleiterin einer Reality-Renovierungs-Show ist zwar nicht besonders glamourös, bringt sie ihrem Traum jedoch ein Stück näher. Im Grunde könnte sie ihr Leben mögen, gäbe es da nicht den nervtötenden Star der Show, Gannon King. Er tut am liebsten genau das Gegenteil von dem, was Paige ihm sagt und hat es sich scheinbar zur erklärten Mission gemacht, ihr das Leben zur Hölle zu machen – wären da nicht diese explosiven Funken, die immer und immer wieder zwischen den beiden sprühen.


Meine Meinung
Die Grundidee dieses Buches fand ich eigentlich ziemlich witzig, weshalb ich mich schon sehr aufs Lesen gefreut habe. Enemies-to-Lovers-Geschichten lese ich ohnehin gerne, und das in Kombination mit einer Renovierungs-Reality-Show klang für mich nach einem wirklich frischen und unterhaltsamen Konzept.

Was mir an der Geschichte an sich gut gefallen hat, war der leicht zu lesende Schreibstil.

Womit ich dann allerdings so meine Schwierigkeiten hatte, war die Länge des Plots und die Figuren, die einfach nicht so wirklich erwachsen sein wollten. Den Enemie-Part des Enemies-to-Lovers habe ich bei aller Liebe nicht verstanden, denn eigentlich will Gannon Paige bloß beeindrucken und die verteufelt ihn aus welchen Gründen auch immer von vorneherein.

Ihre Sorgen hinsichtlich ihrer Professionalität und den möglichen Konsequenzen für ihre Karriere fand ich nachvollziehbar, bei ihrer offensichtlichen Abneigung Gannon gegenüber hatte ich aber beim Lesen eher das Gefühl, eine wichtige Vorgeschichte verpasst zu haben. Insbesondere vor diesem Hintergrund habe ich auch ein wirklich klärendes Gespräch in dieser Geschichte vermisst. Bei all den niedlichen Szenen wäre erwachsene Kommunikation vielleicht ein kleines bisschen hilfreicher gewesen, um den Konflikt beizulegen und mich weniger zu frustrieren.

Die unterschiedlichen Abschnitte des Buches hätten in meinen Augen ebenfalls Potenzial gehabt, in der Umsetzung habe ich aber zwischendurch einfach das Zeitgefühl verloren und war teils überrascht, dass auf einmal ganz still und leise mehrere Monate vergangen waren. Dem Plot hat das für meinen Geschmack einfach etwas zu viel der Dynamik genommen, denn nach mehreren Wochen und Monaten war aus manchen Sicht einfach etwas zu viel Luft aus den meisten Situationen raus, um die Sticheleien zwischen den beiden Protagonisten noch vernünftig zu rechtfertigen.


Fazit
Insgesamt hat mich die Umsetzung hier trotz allem vorhandenen Potenzial nicht so richtig packen können. Die Figuren waren zwar unterhaltsam, in meinen Augen allerdings gleichzeitig auch teils frustrierend unreif, was meinen Geschmack leider nicht wirklich getroffen hat. In Hinblick auf die Idee fand ich das Buch allerdings tatsächlich sehr interessant gemacht, denn gerade ungewöhnliche Settings finde ich persönlich immer sehr spannend.

Von mir gibt es dafür knappe drei Bücherstapel.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 08.04.2023

Survival-Thriller mit einigen Unstimmigkeiten

Stranded - Die Insel
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Worum geht’s?
Seit dem Tod ihrer Eltern hat sich Maddy fast vollständig von der Außenwelt abgeschottet. Als sie dann aber die Chance bekommt, gemeinsam mit sieben anderen Teilnehmern einer Survival-Challenge ...

Worum geht’s?
Seit dem Tod ihrer Eltern hat sich Maddy fast vollständig von der Außenwelt abgeschottet. Als sie dann aber die Chance bekommt, gemeinsam mit sieben anderen Teilnehmern einer Survival-Challenge für ein Jahr auf einer einsamen Insel zu leben, muss sie nicht allzu lange überlegen. Auf der Insel angekommen verwandelt sich Maddys Traum jedoch schnell in einen Albtraum – denn wenn es ums nackte Überleben geht, verliert so manch ein Mensch die Menschlichkeit.


Meine Meinung
Eigentlich bin ich ein großer Fan von Survival-Thrillern, da ich das Konzept unglaublich spannend finde und mich immer sehr darüber freue, glaubhafte Szenarien mit wirklich brenzligen Situationen mitzuerleben. Der Klappentext hat in meinen Augen eigentlich auch genau das versprochen, so ganz glücklich war ich mit der Umsetzung beim Lesen dann aber leider doch nicht.

Der Einstieg in die Geschichte ist mir an sich recht gut gelungen, auch wenn ich zunächst irgendwie das Gefühl hatte, dass die Handlung nicht so recht aus den Startlöchern kam und der Spannungsbogen eher schleichend anstieg. Die zweite Hälfte des Buches fand ich daher deutlich besser, da ich tatsächlich wissen wollte, wie die Geschichte weitergeht und wer die Insel am Ende überhaupt lebend verlassen wird.

Die Prämisse der Show, um die es im Buch gehen soll, fand ich grundsätzlich interessant, so richtig gelungen fand ich die Umsetzung allerdings nicht. Für meinen Geschmack wirkten schon die ersten Schritte der Produktion so schlecht gemacht, dass eigentlich schon jeder gesunde Menschenverstand schnell Abstand von der Idee genommen hätte. Irgendwo lädt das natürlich zum Rätselraten ein und macht die Geschehnisse etwas mysteriöser, gut konstruiert hat die Geschichte auf mich aber leider häufig nicht gewirkt.

Auch mit den Figuren hatte ich leider bis zum Schluss so meine Probleme. Am Anfang konnte ich, abgesehen von der Protagonistin, kaum auseinanderhalten, wer eigentlich wer war. Darüber hinaus kamen mir viele Reaktionen und Verhaltensweisen der anderen Inselbewohner irgendwie unauthentisch, bewusst überzeichnet und sehr willkürlich vor, was insgesamt eher enttäuschend für mich war.

Bei Protagonistin Maddy und meinem Gesamteindruck bin ich daher irgendwie sehr unentschlossen, was meine Bewertung angeht. Im Grunde habe ich die Geschichte gerne gelesen und auch mit Maddy mitgefiebert. Begeistert hat mich die Umsetzung aber eher nicht, da mir dafür einfach zu viele Logiklöcher im Plot aufgefallen sind und ich außerdem nicht so richtig weiß, was ich eigentlich mit Maddy als Hauptfigur anfangen soll.


Fazit
Die Idee dieses Buches hat mir eigentlich gut gefallen, von der Umsetzung hatte ich aber definitiv noch ein bisschen mehr erwartet. Spannend zu lesen war aber spätestens die zweite Hälfte der Geschichte, weshalb ich mich nicht durch die Handlung quälen musste.

Von mir gibt es daher immer noch drei Bücherstapel.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Spannung
Veröffentlicht am 07.03.2023

Es gibt stärkere Bücher der Autorin

Mister Park Lane
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Worum geht’s?
Ärztin Hartford ist ein Workaholic wie er im Buche steht. Als sie eine unfreiwillige Auszeit einlegen muss, trifft sie das gleich doppelt – denn es liegt ihr nicht bloß überhaupt nicht, die ...

Worum geht’s?
Ärztin Hartford ist ein Workaholic wie er im Buche steht. Als sie eine unfreiwillige Auszeit einlegen muss, trifft sie das gleich doppelt – denn es liegt ihr nicht bloß überhaupt nicht, die Füße hochzulegen, ihre Eltern quartieren sie außerdem auch noch ausgerechnet bei ihrer großen Jugendliebe Joshua ein. Eigentlich könnte ihr das völlig egal sein, denn nach mehr als zehn Jahren ist sie sicher über ihn hinweg – wären da nicht die Funken, die dummerweise noch immer zwischen ihr und ihrem unfreiwilligen Mitbewohner sprühen.


Meine Meinung
Louise Bays Bücher mag ich eigentlich immer wirklich gerne, bei diesem hier hatte ich aber leider irgendwie das Gefühl, dass die Geschichte im Vergleich zu anderen Veröffentlichungen der Autorin eher nachgelassen hat.

Am Schreibstil gab es für mich nichts auszusetzen, man konnte wie immer flüssig durch die Geschichte kommen und hat sich nirgendwo unnötig aufgehangen. Mit dem hohen Lesetempo ging für mich dann aber leider auch eine gewisse Oberflächlichkeit einher, die in diesem Genre zwar nicht immer vermeidbar ist, in diesem Fall aber etwas zu viel für meinen Geschmack war.

Die Figuren fand ich im Grunde sehr sympathisch, insbesondere Hartford, die man aufgrund ihrer Aufopferung für das Wohl anderer einfach mögen muss. Die Dynamik mit ihrer Jugendliebe Joshua fand ich interessant, denn als Second Chance Fan sehe ich in dieser Konstellation natürlich immer Potenzial für eine toll entwickelte Liebesgeschichte, die durch das Wegfallen der Kennenlernphase normalerweise nicht ganz so überstürzt erzählt wird.

Womit ich dann allerdings so meine Probleme hatte, waren tatsächlich die Entwicklungen der Charaktere. Bei Hartford habe ich mich irgendwie sehr darüber gewundert, wie widerstandlos sie die Einmischung anderer Menschen in ihre Angelegenheiten und ihr Privatleben hinnimmt. Natürlich müssen sowohl Setting als auch Dramen konstruiert werden, um die Handlung insgesamt spannend zu gestalten, hier hatte ich aber leider nicht das Gefühl, dass sich die Ideen der Autorin beim Lesen so wirklich elegant ineinander gefügt haben.

Auch der Beziehung zwischen Hartford und Joshua hat es meiner Meinung nach leider ein wenig an Natürlichkeit gefehlt, denn auch wenn sich die beiden bereits kennen wäre es schön gewesen, von beiden Seiten ein authentisches Knistern zu spüren – und das hat mir hier insbesondere im Vergleich zu den vorherigen Bänden der Reihe definitiv gefehlt.


Fazit
Louise Bay kann ohne Frage wirklich gute Geschichten mit interessanten Handlungsbögen und mitreißenden Protagonisten schreiben, diese hier gehört für mich aber leider nicht so wirklich zu ihren stärksten Veröffentlichungen. Die Ansätze waren zwar vielversprechend, die Umsetzung hat mir dann aber leider weniger gut gefallen, als ich erwartet hätte.

Dafür gibt es knappe drei Bücherstapel von mir.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 07.03.2023

Klischeekeule ohne Kommunikation

The Truest Thing - Jeder Moment mit dir
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Worum geht’s?
Eigentlich könnte Emery in ihrem kleinen Büchercafé glücklich sein, gäbe es da nicht den unverschämt gutaussehenden Jack, der zwar einen furchtbaren Ruf genießt, Emerys Herz dafür aber umso ...

Worum geht’s?
Eigentlich könnte Emery in ihrem kleinen Büchercafé glücklich sein, gäbe es da nicht den unverschämt gutaussehenden Jack, der zwar einen furchtbaren Ruf genießt, Emerys Herz dafür aber umso höher schlagen lässt. Als ein Happy End für die beiden zum Greifen nah scheint, macht Jack jedoch einen unerwarteten Rückzieher – und Emery wünscht sich nichts mehr, als all die Gefühle für Jack einfach hinter sich lassen zu können.


Meine Meinung
Eigentlich bin ich ja durchaus ein Fan von Second Chance Romanzen, allerdings gibt es dafür eine ganz wichtige Voraussetzung – und die wurde hier leider so ganz und überhaupt nicht erfüllt.

Den Schreibstil an sich mochte ich abgesehen vom Schlussteil eigentlich ganz gerne, man konnte zumindest theoretisch relativ flüssig durch die Geschichte kommen und auch die Protagonisten waren in meinen Augen zunächst noch sehr vielversprechend. Was mir das Buch dann aber leider recht gründlich vermiest hat, waren zum einen der inkonsequente Handlungsbogen, zum anderen aber leider definitiv auch die Figuren und ihre mangelnde Entwicklung.

Mit den Zeitsprüngen hatte ich so meine Probleme, primär tatsächlich weil die häufig nicht unbedingt Sinn für mich ergeben haben und eher störend für meinen Lesefluss waren. Die gesamte Geschichte erstreckt sich über neun Jahre, was in meinen Augen leider deutlich zu viel des Guten war, denn richtig angekommen in der Handlung habe ich mich über das gesamte Buch hinweg so irgendwie nicht.

Auch bei den Figuren wurde meiner Meinung nach deutliches Potenzial verschenkt, was in Kombination mit einer regelrechten Klischeekeule irgendwann einfach kaum noch Spaß beim Lesen gemacht hat. Mir hat insbesondere der Funke zwischen den beiden Protagonisten gefehlt, denn ohne greifbare Anziehung konnte ich wirklich nicht so ganz verstehen, warum man sich neun Jahre lang an eine dysfunktionale Beziehung klammert, die eigentlich nicht mal wirklich existiert hat. Durch erwachsene Kommunikation hätte man hier sicherlich einige Konflikte lösen können, was den Plot natürlich entzerrt hätte – aber genau das hätte es in meinen Augen einfach gebraucht, um dieses Buch zu einer weniger enttäuschenden Lektüre für mich zu machen.


Fazit
Ich habe zwar durchaus Potenzial für diese Geschichte und ihre Protagonisten gesehen und mich eigentlich auf eine berührende Second Chance Romanze gefreut, mit der Umsetzung, dem zerstückelten Handlungsbogen und den sich nicht wirklich weiterentwickelnden Figuren konnte ich aber leider nicht besonders viel anfangen.

Von mir gibt es dafür knappe zwei Bücherstapel.

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  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.03.2023

Meuchelmord und Mythologie

STONE BLIND – Der Blick der Medusa
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Worum geht’s?
Mensch oder Monster – für Medusa ist diese Frage völlig unerheblich, denn auch wenn sie anders ist als ihre Gorgonenschwestern, sind die drei doch eine Familie. Als dann jedoch der Meeresgott ...

Worum geht’s?
Mensch oder Monster – für Medusa ist diese Frage völlig unerheblich, denn auch wenn sie anders ist als ihre Gorgonenschwestern, sind die drei doch eine Familie. Als dann jedoch der Meeresgott Poseidon auf sie aufmerksam wird, verändert sich nicht nur ihr Leben für immer – denn wo ein Gott ist, ist auch der Rest der Olympier nicht weit.


Meine Meinung
Als wirklich großem Fan der griechischen Mythologie hat man mich eigentlich mit so ziemlich allem in diesem Themenfeld am Haken – und das war natürlich auch bei diesem Buch der Fall.

Was mir relativ schnell aufgefallen ist, waren die vielen Perspektivwechsel, die es in dieser Geschichte gibt. Der Schreibstil liest sich durchgehend angenehm und durch die kurzen Kapitel auch sehr schnell, sowohl Titel als auch Klappentext haben dann aber einen anderen Fokus versprochen, als die Umsetzung schlussendlich geliefert hat.

Da ich mit den Geschichten der griechischen Mythologie auch vor diesem Buch schon ziemlich vertraut war, hat mir der fehlende Fokus auf Medusa und ihrer Geschichte relativ wenig ausgemacht. Sowohl der Handlungs- als auch der Spannungsbogen haben so natürlich keine wirklich großen Überraschungen geboten, aber auch wenn man weiß was passiert, liest sich dieses Buch doch sehr unterhaltsam.

Besonders witzig gemacht fand ich persönlich den trockenen Humor der Götter, der allerdings gleichzeitig auch manchmal dafür gesorgt hat, dass die einzelnen Charaktere wirklich nicht besonders intelligent gewirkt haben. Ich hatte trotzdem jede Menge Spaß beim Lesen, denn auch weniger logisch denkende Gottheiten und Menschen mit Allmachtsfantasien aber keinen Selbsterhaltungsfähigkeiten haben diese Nacherzählung nicht langweilig, sondern wirklich unterhaltsam gestaltet.


Fazit
Auch wenn der Titel ein kleines bisschen irreführend ist und einen anderen Fokus verspricht, als die Geschichte schlussendlich umsetzt, hat mir das Buch an sich wirklich gut gefallen. Mit ein bisschen Vorkenntnis der griechischen Mythologie wird man zwar nicht überrascht, die Umsetzung ist aber dennoch unterhaltsam zu lesen und hat mir als absolutem Mythologie-Fan einige wirklich schöne Lesestunden geschenkt.

Von mir gibt es dafür vier Bücherstapel.

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