Aufrüttelnde Dystopie
12 Grad unter NullWorum geht’s?
Nach der Verabschiedung eines neuen Gesetzes ist in Sandburg nichts mehr so, wie es einmal war. Künftig soll es jedem Mann ermöglicht werden, sämtliche in eine Frau aus ihrem Umfeld investierten ...
Worum geht’s?
Nach der Verabschiedung eines neuen Gesetzes ist in Sandburg nichts mehr so, wie es einmal war. Künftig soll es jedem Mann ermöglicht werden, sämtliche in eine Frau aus ihrem Umfeld investierten Güter zurückzufordern – in Form einer sofort zu zahlenden Steuerabgabe, die Männern zu mehr Macht verhilft und Frauen dazu zwingt sich zu fragen, wie viel ihnen ein Platz in einer Gesellschaft wert ist, die sie eigentlich überhaupt nicht will.
Meine Meinung
Was die Bewertung dieser Geschichte angeht, bin ich noch immer ein wenig unentschlossen. Einerseits rüttelt das Buch mit einem gleichermaßen erschreckenden wie leider gleichzeitig auch glaubwürdigen Zukunftsszenario auf, was auf mehreren Ebenen interessant zu lesen ist. Andererseits liest sich die Umsetzung weder ganz leicht, noch besonders gefällig, was allerdings wiederum auch in der Absicht der Autorin lag.
Das Buch an sich muss man sicherlich mehrfach lesen, was bei der Kürze der Geschichte allerdings durchaus machbar ist. Die Metaphern und innertextuellen Verknüpfungen fallen beim ersten Lesen eventuell nicht alle auf, und viele Szenen verknüpfen sich erst im Nachhinein wirklich sinnvoll miteinander. Beim Lesen ist das definitiv eine Herausforderung, denn eine leichte Lektüre will dieses Buch auch gar nicht darstellen.
Der sehr eigenwillige Stil war für mich tatsächlich ebenfalls eine Herausforderung, denn bei aller Offenheit, die ich diesem Buch entgegenbringen wollte habe ich mich doch ein wenig schwer damit getan, den auf den ersten Blick recht oberflächlich wirkenden Erzählbogen zu verfolgen. Bei mehrmaligem Lesen habe ich darauf schlussendlich immer weniger geachtet, wirkliche Begeisterung kann ich der Geschichte bis jetzt allerdings nur schwer entgegenbringen, was mich hinsichtlich meiner Bewertung durchaus ein wenig verunsichert.
Fazit
Bei diesem Buch handelt es sich zweifelsfrei um ein Werk, das man nicht nur einmal lesen darf, um die Metaphorik und die tiefergreifenden Verknüpfungen zu verstehen. Mit dem Stil musste ich persönlich mich allerdings erst anfreunden, weshalb ich beim ersten Lesen definitiv nicht vor Begeisterung überwältigt war.
Dafür gibt es vier Bücherstapel von mir.