Cover-Bild Jenseits von Europa
24,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Econ
  • Genre: Sachbücher / Politik, Gesellschaft & Wirtschaft
  • Seitenzahl: 304
  • Ersterscheinung: 19.10.2022
  • ISBN: 9783430210560
Sophia Bogner, Paul Hertzberg

Jenseits von Europa

Was afrikanische Unternehmerinnen und Unternehmer besser machen | Business-Porträts aus Afrika

 Auf einem Kontinent, wo Politiker massenhaft versagen, werden Gründer zu Helden

Das ist kein Buch über Afrika. Sondern ein Buch über Menschen von dort. Über die, die es besser machen, innovativer – erfolgreicher. Dafür haben Sophia Bogner und Paul Hertzberg in Goldminen und Co-Working-Spaces recherchiert, in Fabrikhallen und Fashion-Ateliers, an Bord von Tanklastern und im Busch. Nahbar und persönlich porträtieren sie außergewöhnliche Unternehmerinnen und Unternehmer. Es geht um junge Gründer und altes Öl, um Innovation und Korruption, darum, wie man im Krisengebiet Geld verdient, mit Tourismus die Natur rettet und mit einer App gegen Müttersterblichkeit kämpft. Gleichzeitig stellt das Autorenpaar die ganz großen Fragen: Was geschieht mit dem letzten noch fast unberührten Markt der Welt? Was hat mehr Einfluss, chinesisches Investment oder westliche Entwicklungshilfe? Verpasst Europa Afrikas Boom? Und: Was machen afrikanische Unternehmer besser?


»Sophia Bogner und Paul Hertzberg stellen uns erfolgreiche Macher vor, Gründerinnen und Gründer in Afrika. Sie lassen uns an deren Ideen, Träumen und Erfolgen teilhaben und schildern die Herausforderungen, denen sie begegnen. Eine lohnende Lektüre für alle, die ein echtes Interesse am Zukunftskontinent Afrika haben. «
Prof. Dr. Horst Köhler – Bundespräsident a.D.

»Sophia Bogner und Paul Hertzberg sind ein großartiges Duo, das für die Porträts afrikanischer Unternehmerinnen und Unternehmer einen ganz eigenen Ton gefunden hat. Berührend und erhellend.«
Gabriele Fischer, Chefredakteurin brand eins

»Dieses Buch füllt eine Lücke. Mit vielen persönlichen Beobachtungen geschrieben, zeigt es den Lesern bisher kaum bekannte Eindrücke über kreatives Unternehmertum in Afrika. Sehr lesenswert!«
Herbert Henzler, ehem. McKinsey & Company Deutschlandchef 

»Sophia Bogner und Paul Hertzberg zeigen uns in ihrem Werk mit großer Fachkenntnis und eindeutig, dass Afrika nicht nur ein Hungerkontinent ist und dass dort eine neue Generation im Entstehen ist, die der wirtschaftlichen Entwicklung Afrikas einen großen Auftrieb gibt.«

 Dr. Prinz Asfa-Wossen Asserate, Unternehmensberater für Afrika und dem Mittleren Osten, Autor und politischer Analyst

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.05.2023

Unternehmertum in Afrika

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Die europäischen Narrative von Afrika sind sehr häufig ziemlich eindimensional: Entweder ist da das Herz der Dunkelheit - Hunger, Krisen, Konflikte, Armut und Aids, die geballte Häufung von Negativschlagzeilen ...

Die europäischen Narrative von Afrika sind sehr häufig ziemlich eindimensional: Entweder ist da das Herz der Dunkelheit - Hunger, Krisen, Konflikte, Armut und Aids, die geballte Häufung von Negativschlagzeilen und Verzweiflung. Ein hoffnungsloser Fall, buchstäblich. Oder aber das Traumparadie der Strände und Safariurlauber. Beeindruckende Landschaften, große Weite, wilde Tiere, out of Africa Idylle. Die Menschen der bereisten Länder sind entweder dienstbares Personal, folkloristisches Beiwerk (Massai, hüpfend in roten Shukas) oder Empfänger milder Gaben - manche Urlauber bringen gerne einen Koffer Altkleider sowie Sammlungen von Bonbons und Kugelschreibern unter die Leute, stets überzeugt, dass sie damit Leben verbessern.

Insofern ist es ausgesprochen positiv zu sehen, dass das Journalistenduo Sophia Bogner und Paul Hertzberg mit dem Buch "Jenseits von Europa" solchen Klischeevorstellungen den Kampf ansagt. Das Buch ist eine Sammlung von Reportagen, die sie im Laufe von etwa vier Jahren bei wiederholten Reisen nach Afrika recherchiert haben. Es geht darum, die Stereotype gegen den Strich zu bürsten. Hier werden nicht rote Erde und Dornakazien oder Elefanten vor dem Hintergrund des Kilimanjaro besungen, es geht um Innovation, um Aufschwung, um die rasant zunehmende Mittelschicht. Es geht um ehrgeizige und gut gebildete Afrikanerinnen mit ihren Vorstellungen, wie sie ihre Zukunft gestalten wollen.

Im Mittelpunkt stehen meist Unternehmerinnen und Unternehmer, die digitale Wirtschaft, aber auch Konzepte, die sich etwa den Herausforderungen zur Verbesserung der Infrastrukur auf dem riesigen Kontinent stellen. Dabei sind die beiden nah dran an ihren Protagonisten, gelegentlich zu nah, als das zu genau nachgefragt wird. Hier ist denn auch ein Schwachpunkt des Buches: Junge vermutlich hippe deutsche Journalisten befragen junge hippe afrikanische Unternehmer. Die gibt es natürlich - aber so bleibt sehr viel ausgeklammert. Man bewegt sich überwiegend in urbanem Umfeld. Die Herausforderungen des ländlichen Raumes, die Tatsache, dass die Gesellschaften eher konservativ geprägt sind und längst nicht alles in dem Tempo läuft, das junge ambitionierte Träger des Wandels anstreben - davon ist kaum die Rede. Auch Korruption und überbordende staatliche Bürokratie werden nur angerissen.

Ich denke, viele dieser Lücken haben auch damit zu tun, dass die Autoren immer nur für Geschichten nach Afrika gereist sind und dort nicht durchgehend für längere Zeit gelebt haben. Da taucht man dann doch anders in das Leben ein, Zwar stammt Bogners Mutter aus Äthiopien, aber die Unternehmertochter war immer nur besuchsweise in dem Land.

Fazit: Ein anderer, positiver Blick auf das Afrika der Chancen und Möglichkeiten. Es bleiben Lücken, aber ohne Schwarzseherei und rosarote Brille eine interessante Darstellung von afrikanischen Macher
innen und Unternehmerinitiativen.

Veröffentlicht am 30.04.2023

Afrika auf dem aufsteigenden Ast

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Meine Meinung
Wirtschaft ist eigentlich kein Thema, das mein Bücherregal oder meine Leseliste dominiert. Was mich an diesem Buch dann aber doch so angesprochen hat, dass ich es lesen wollte, war tatsächlich ...

Meine Meinung
Wirtschaft ist eigentlich kein Thema, das mein Bücherregal oder meine Leseliste dominiert. Was mich an diesem Buch dann aber doch so angesprochen hat, dass ich es lesen wollte, war tatsächlich der geografische Fokus auf Afrika. Das Autorenduo hat auf jeden Fall recht damit, dass die (west-) europäische Aufmerksamkeit definitiv zu wenig auf Afrika liegt, und das sogar unabhängig davon, ob Afrika in diesem Zusammenhang als Region oder als Kontinent betrachtet wird.

Beim Lesen war ich sehr positiv überrascht davon, wie interessant die einzelnen Businessporträts aufgebaut waren. Obwohl die Thematik an sich ein wenig trocken sein kann, habe ich mich nicht gelangweilt und bin insgesamt recht zügig durch das Buch gekommen. Sowohl der Schreibstil, als auch der Ton haben mir dabei überraschend gut gefallen, denn im Hinblick auf die politischen Situationen in manchen der Länder, die hier aufgegriffen wurden, muss man gleichzeitig im Hinterkopf behalten, dass Meinungs- und Pressefreiheit nicht überall so groß geschrieben werden wie es eigentlich wünschenswert wäre.

Im Zusammenhang mit diesem Punkt, der meiner Meinung nach eigentlich ziemlich gut umgesetzt wurde hätte ich mir allerdings trotzdem gewünscht, dass die Auswahl der verschiedenen vorgestellten Unternehmerinnen und Unternehmer transparenter gewesen wäre. Was diese Menschen in ihrem Leben schon alles erreicht haben ist natürlich bewundernswert, mich hätte aber trotzdem interessiert, wie der Entstehungsprozess dieses Buches bzw. die Kriterien und die Auswahl der hier Interviewten zustande gekommen ist.


Fazit
Um an diesem Buch Gefallen zu finden, muss man nicht zwangsläufig besonders wirtschaftsaffin sein, was ich beim Lesen als sehr angenehm empfunden habe. Dass der Fokus dieser Sammlung an Businessporträts auf den jeweiligen Menschen lag, hält den Lesefluss hoch und zeigt spannende Aspekte auf, auch wenn die Auswahl der Interviewpartner gerne transparenter hätte sein dürfen.

Von mir gibt es dafür vier Bücherstapel.