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Veröffentlicht am 19.08.2024

Ein spannender Comic-Roman mit Realitätsbezug

Kaijū-san – Das Monster greift an!
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Worum geht’s?
Protagonistin Yun ist als apokalyptische Heldin denkbar ungeeignet – meint sie jedenfalls, denn als ein riesiges Monster aus Plastik ihren Wohnhausblock bedroht, muss sie trotz ihrer mangelnden ...

Worum geht’s?
Protagonistin Yun ist als apokalyptische Heldin denkbar ungeeignet – meint sie jedenfalls, denn als ein riesiges Monster aus Plastik ihren Wohnhausblock bedroht, muss sie trotz ihrer mangelnden Abenteuerlust etwas unternehmen. Zusammen mit ihren Klassenkameraden Karim und Lana stellt sie sich der Gefahr und findet so heraus, dass Freundschaft und Zusammenhalt manchmal wesentlich mehr bewirken können, als jeder Superheld dieses Universums.


Meine Meinung
Da ich selber mittlerweile wirklich gerne Comics und Graphic Novels lese, als Kind aber abgesehen von Bilderbüchern kaum die Möglichkeit dazu hatte, fand ich die Idee der Geschichte und den Bezug auf eine eher jüngere Zielgruppe sehr interessant.

Yun als eher untypische Heldin hat mir dabei wirklich gut gefallen, da man sich gerade in diesem Alter sicherlich gut mit Themen wie Unsicherheit, dem Finden der eigenen Interessen und neuen Freundschaften identifizieren kann. Darüber hinaus wurde so meiner Meinung nach auch wesentlich anschaulicher dargestellt, was man durch Zusammenhalt und ein bisschen Mut alles erreichen kann, was ich gerade für die Zielgruppe als sehr gelungenen Nebeneffekt des Leseabenteuers wahrgenommen habe.

Die Geschichte an sich ist wirklich flott erzählt, wobei die Themen Umweltschutz und -verschmutzung für einen ernsten Unterton sorgen, der gleichzeitig aber nicht den Lesefluss hemmt. Durch die kleinen Comics kommt man sehr flüssig voran und hat einige tolle Illustrationen zu entdecken, was selbst mir sehr viel Spaß gemacht hat – auch wenn ich mittlerweile vollkommen abseits der Zielgruppe bin und deshalb gerne ein wenig mehr über das Worldbuilding und die Charaktere erfahren hätte, was aufgrund des hohen Erzähltempos aber leider ein wenig unter den Tisch fallen musste.


Fazit
Insbesondere für jüngere und noch nicht ganz so sichere Leseratten finde ich die Kombination aus actionreicher Geschichte und toll illustrierten Comic-Anteilen sehr gelungen, da der Lesespaß so auf jeden Fall garantiert ist. Auch die Botschaft und der aktuelle Bezug zu wichtigen Themen wie Umweltschutz hat mir gut gefallen, kleine Abstriche bei der Entwicklung der Charaktere muss man dabei dann allerdings leider ebenfalls in Kauf nehmen.

Dafür gibt es vier Bücherstapel von mir.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.08.2024

Von Veränderungen und Neuanfängen

Fest im Sattel
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Worum geht’s?
Auch wenn Viktoria das Reiten liebt, hat sie keine Lust darauf, dem Sport ihr gesamtes Leben zu widmen. Ihre beste Freundin sieht das leider vollkommen anders, und als Viktoria in einen neuen ...

Worum geht’s?
Auch wenn Viktoria das Reiten liebt, hat sie keine Lust darauf, dem Sport ihr gesamtes Leben zu widmen. Ihre beste Freundin sieht das leider vollkommen anders, und als Viktoria in einen neuen Stall wechselt, zerbricht die Freundschaft. An neuen Bekanntschaften hat sie daher zunächst kein Interesse – auch wenn sie bald erkennen muss, dass erste Eindrücke häufig trügen können und eine einmal getroffene Entscheidung vielleicht nicht gleich in Stein gemeißelt sein muss.


Meine Meinung
Als typisches Pferdemädchen hat mich dieses Buch natürlich direkt angesprochen, wobei ich inhaltlich dann tatsächlich vom Tiefgang der Handlung überrascht wurde. Pferde und der Reitsport sind hier nämlich logischerweise auch ein Thema, im Mittelpunkt steht aber eher der Umgang mit Veränderungen, Neuanfängen und Entscheidungen, die man vielleicht noch einmal überdenkt.

Sehr gut gefallen hat mir dabei, dass die Gestaltung sehr klar war und man sowohl die einzelnen Figuren auseinanderhalten, als auch ihre Mimik und Gefühle gut zuordnen konnte. Das Prinzip erinnert ein wenig an die Comics aus Kinder- und Jugendzeitschriften, die ich früher allerdings wirklich gerne mochte und daher auch hier sehr positiv wahrgenommen habe.

Die Entwicklung der Protagonistin, ihre Sorgen, Ängste und Interessen fand ich ebenfalls sehr gelungen dargestellt, was mir vor allem bei so einer jungen Zielgruppe wichtig war. Sich mit Neuanfängen auseinanderzusetzen ist gerade in dem Alter keine besonders leichte Aufgabe, weshalb ich die Mischung aus einer sehr ansprechenden Gestaltung und der ermunternden Botschaft, offen für Neues zu sein definitiv empfehlens- und lesenswert finde.


Fazit
Um dieses Buch zu mögen, muss man definitiv kein Pferdefan sein – es schadet aber natürlich auch nicht. Dass hier allerdings eher Themen wie Freundschaft und die persönliche Entwicklung der Protagonistin und ihrer Interessen und Wünsche im Vordergrund stehen hat es meiner Meinung nach sehr leicht gemacht, mit der wirklich schön gestalteten Geschichte ein sehr breites Publikum anzusprechen.

Dafür gibt es alle fünf Bücherstapel von mir.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.08.2024

Spannende Verfolgungsjagd mit seltsamen Einschüben

So nah der Tod
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Worum geht’s?
Nach dem Unfalltod ihres Mannes gibt Annika nur noch ihre kleine Tochter Halt, ohne die sie schon längst in ein tiefes Loch gefallen wäre. Als Janina dann jedoch eines Nachts plötzlich verschwindet, ...

Worum geht’s?
Nach dem Unfalltod ihres Mannes gibt Annika nur noch ihre kleine Tochter Halt, ohne die sie schon längst in ein tiefes Loch gefallen wäre. Als Janina dann jedoch eines Nachts plötzlich verschwindet, beginnt für Annika ein neuer Albtraum – denn auf der grausamen Schnitzeljagd durch Berlin sitzen ihr nicht nur die Angst um ihr Kind, sondern auch der psychopathische Entführer im Nacken, der eine immer blutiger werdenden Spur aus Leichen hinterlässt und einen äußerst perfiden Plan verfolgt.


Meine Meinung
Auch wenn ich ein wirklich bekennender Krimi- und Thrillerfan bin, tue ich mich immer sehr schwer mit Geschichten, in denen Kinder von dem jeweiligen Verbrechen betroffen, oder selbst die Opfer sind. Aus diesem Grund habe ich für dieses Hörbuch auch ein wenig länger gebraucht, da ich zwischendurch wirklich mitgenommen war.

Mit der Hörbuchsprecherin bin ich leider auch nicht allzu gut zurecht gekommen, was vor allem an ihrem unglaublich langsamen Lesetempo lag. Auf doppelter Geschwindigkeit konnte ich dem Buch daher deutlich besser folgen, hätte ich selber gelesen, wäre ich aber vermutlich deutlich schneller voran gekommen.

Was mir dann jedoch ziemlich gut gefallen hat, war die recht schnell mit hohem Tempo vonstatten gehende Schnitzeljagd, die zumindest die Spannung bis zum Schluss hoch gehalten hat. Die Lösungen zu den einzelnen Rätseln waren durchaus interessant, auch wenn ich selbst die Verbindungen nicht unbedingt gezogen hätte – was mich als literarisch interessierte Person durchaus ein wenig zwiegespalten zurücklässt. Nichtsdestotrotz habe ich mich aber bis zum Ende gefragt, wo es als nächstes hingeht und welche fiesen Überraschungen sich der Täter noch so alles ausgedacht hat.

Schwierig fand ich dann im Verlauf der Handlung leider die zunehmenden Visionen (wenn man sie so nennen will) von Annika, die meiner Meinung etwas zu stark ausgedehnt wurden und abgesehen von der Illustration der Panik, die die Protagonistin verständlicherweise verspürt hat nichts nennenswertes zur Handlung beigetragen haben. Da sie außerdem so viel Unterstützung durch ihren besten Freund und den ermittelnden Kommissar erfährt, kamen mir diese Episoden ein wenig gezwungen vor, was nicht unbedingt hätte sein müssen.


Fazit
Auch wenn die leicht psychotisch anmutenden Episoden der verzweifelten Protagonistin wirklich nicht mein Fall waren, fand ich die Geschichte an sich sehr spannend erzählt. Dass der Ermittler als Protagonist der Reihe dabei gar nicht so wichtig war fand ich persönlich eine interessante Abwechslung, ich bin mir jetzt aber noch nicht sicher, ob das auch im nächsten Teil noch der Fall sein wird.

Dafür gibt es knappe vier Bücherstapel von mir.

Veröffentlicht am 29.07.2024

Nette Idee, aber kein Highlight

Alles gut
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Worum geht’s?
Jess wähnt sich schon auf dem aufsteigenden Ast, als sie einen Job bei Goldman Sachs bekommt. Als junge schwarze Frau hat sie es dort jedoch alles andere als leicht, denn der ideale Banker ...

Worum geht’s?
Jess wähnt sich schon auf dem aufsteigenden Ast, als sie einen Job bei Goldman Sachs bekommt. Als junge schwarze Frau hat sie es dort jedoch alles andere als leicht, denn der ideale Banker ist noch immer weiß, männlich und im mittleren Alter – mit einer Ausnahme. Ausgerechnet Josh, mit dem sich Jess schon auf der Universität nicht verstanden hat, ist die große Nachwuchshoffnung des Unternehmens, und auch im Arbeitsleben fliegen zwischen den beiden weiterhin die Fetzen, bis sich beide nicht mehr ganz sicher sind, ob das noch Feindschaft, oder nicht doch schon Gefühle zwischen ihnen sind.


Meine Meinung
Bei diesem Buch bin ich wirklich zwiegespalten in meiner Bewertung, da ich mir auch nach etwas längerer Bedenkzeit nicht sicher bin, was ich von dieser Geschichte eigentlich halten soll. Zu lesen fand ich das Buch insgesamt allerdings tatsächlich sehr nett, auch wenn das vermutlich ein recht seltsamer Ausdruck für meinen Eindruck von dieser Geschichte ist.

Die Geschichte an sich klang im ersten Moment ziemlich interessant, da ich Enemies-to-Lovers wirklich gerne lese. Im Verlauf der Handlung hatte ich dann allerdings bis zum Schluss eher das Gefühl, dass eigentlich nur eine Vorgeschichte erzählt wird und ich darauf warten würde, dass die eigentliche Geschichte losgeht, was vor allem an den irgendwie zufällig wirkenden Zeitsprüngen und dem eher episodenhaften Erzählstil gelegen hat.

Mit den Figuren konnte ich dann leider auch nur bedingt etwas anfangen, da mir die Gestaltung beider Protagonisten nicht wirklich gefallen hat. Am meisten gestört hat mich, dass der Beziehung der beiden kein spürbarer Funke vorausgegangen ist, der die Anziehung zwischen ihnen irgendwie erklärt hätte, da ich so auch mit der Liebesgeschichte nicht wirklich mitfiebern konnte.

An Jess fand ich leider sehr anstrengend, dass sie überwiegend wie ein bockiger Teenager auf mich gewirkt hat und Konfliktsituationen, insbesondere wenn es dabei um eine Meinungsverschiedenheit oder einen Streit mit Josh ging, nicht abschließend geklärt wurden. Josh war in diesem Punkt in meinen Augen zwar auch nicht besser, bei ihm hatte ich aber eher den Eindruck, als würde er Probleme einfach immer ignorieren und so tun, als wäre nichts passiert.

Die Idee dieses Buches und die Gesellschaftskritik sind für meinen Geschmack daher leider etwas zu sehr an der Umsetzung der Geschichte gescheitert, was ich wirklich schade fand. Auf der anderen Seite habe ich das Buch aber wirklich flott gelesen, ohne mich dabei zu langweilen, weshalb ich der Autorin mit einer anderen Geschichte auf jeden Fall noch mal eine Chance geben möchte.


Fazit
Trotz der guten Ansätze waren die Protagonisten dieser Geschichte leider nicht mein Fall, was mich beim Lesen nicht hundertprozentig überzeugen konnte. Trotzdem fand ich das Buch nicht schrecklich zu lesen, was in meinen Augen immerhin einen Teilerfolg darstellt und mir die Autorin zumindest für die Zukunft noch als Option offen hält.

Dafür vergebe ich knappe drei Bücherstapel.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 15.06.2024

Ein erster Ansatz zur bedürfnisorientierten Erziehung

Good Inside - Das Gute sehen
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Meine Meinung
Am Stichwort bedürfnisorientierte Erziehung scheiden sich ja bekannterweise so ein wenig die Geister, das Prinzip find ich aber trotzdem (oder vielleicht auch gerade deswegen) spannend genug, ...

Meine Meinung
Am Stichwort bedürfnisorientierte Erziehung scheiden sich ja bekannterweise so ein wenig die Geister, das Prinzip find ich aber trotzdem (oder vielleicht auch gerade deswegen) spannend genug, um mehr darüber erfahren zu wollen.

Die Struktur des Buches fand ich zunächst einmal sehr übersichtlich gestaltet, man findet sich leicht zurecht und die Grundprinzipien des Konzepts werden ebenfalls recht schnell deutlich. Besonders gut hat mir dabei der Ansatz gefallen, dass in jedem Menschen etwas Gutes steckt – diese Botschaft ist definitiv auch abseits des Elternseins oder Elternwerdes sehr wertvoll.

Schwierig fand ich dann allerdings die Art und Weise, in der die Autorin nicht nur über Kindern und ihre Verhaltensweisen, sondern auch zu den Lesern bzw. Eltern spricht. Ihren Status als Expertin möchte ich ihr dabei auf keinen Fall absprechen, aber der sehr belehrende Tonfall, der teilweise wenig empathisch und vor allem sehr distanziert gewirkt hat, konnte mich nicht immer abholen.


Fazit
Für (werdende) Eltern mit wenig Erfahrung in Punkto bedürfnisorientierte Erziehung sind die Ansätze in diesem Buch auf jeden Fall hilfreich, auch wenn der wissenschaftliche Unterton nicht gerade besonders viel Empathie transportiert. Mit der Umsetzung bin ich daher mehr oder weniger zufrieden, auch wenn es sicherlich etwas verständlichere Bücher zu diesem Thema gibt.

Dafür gibt es dreieinhalb Bücherstapel von mir.