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Veröffentlicht am 22.07.2021

Es bleibt oberflächlich

Das Land der Anderen
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Die Aufmachung des Romans hat mich neugierig gemacht. Das Cover ist sehr gelungen mit einem Foto, was realistisch wirkt und viel zu erzählen hat. Dazu der reale Hintergrund, dass die Autorin eigene familiäre ...

Die Aufmachung des Romans hat mich neugierig gemacht. Das Cover ist sehr gelungen mit einem Foto, was realistisch wirkt und viel zu erzählen hat. Dazu der reale Hintergrund, dass die Autorin eigene familiäre Geschichte in ihren Roman einfließen lässt. Mit einer Geschichte von einer ungewöhnlichen Liebe in einer anderen Zeit. Dies klang für mich nach einer interessanten und spannenden Mischung.
Der Roman beginnt sehr vielversprechend. Mathilde geht mit ihrem Mann Amine nach dem Zweiten Weltkrieg in sein Heimatland Marokko. Für Mathilde, die im Elsass aufgewachsen ist, ist Marokko ein Kulturschock. Zum einen, weil sie nun die Rolle als Ehefrau hat mit eigenem Haushalt und einen Mann, den sie kaum kennt. Zum anderen, weil natürlich das Leben in Marokko ein wenig anders ist als in Deutschland. Zuerst wohnen sie noch in der Stadt bei ihrer Schwiegermutter. Nach anfänglichen Problemen lebt sich Mathilde gut ein, dann zieht Amine mit ihr aber auf eine Farm ins Nirgendwo.
Ich habe unter anderem auf eine starke Charakterstudie über Mathilde gehofft und wie sie sich ihr Leben in der Fremde einrichtet. Aber trotz gewählter persönlicher Ich-Perspektive blieb mir Mathilde und auch die anderen Charaktere fremd. Bis zum Ende konnte ich mir weder Mathilde, noch ihr Zuhause oder auch nur das Land in der Zeit, in der sie lebt wirklich vorstellen. Am besten wurde noch Amine beschrieben, seine Hilflosigkeit und sein Jähzorn. Seine Handlungsweisen konnte ich ein wenig nachvollziehen. Mathildes Entscheidungen verstand ich nicht.
Es gibt viele interessante Entwicklungen, aber selten wurden sie zu Ende geführt. Vieles wird angedeutet, aber es wird nicht aufgelöst. Am Ende blieben eigentlich nur Fragen. Insgesamt konnte mich der Roman nicht überzeugen. Mir gefiel die Geschichte und Idee des Buches. Der Schreibstil war gut zu lesen, auch wenn ich oft das Gefühl hatte, die Autorin wollte besonders literarisch Schreiben, so wirkte es oft übertrieben. Mir gefiel, dass immer wieder die Perspektive zwischen den Protagonisten wechselte, aber dies hat eben nicht gereicht die Personen im Roman wirklich kennenzulernen. Vielleicht war es zu viel, so dass alles nur oberflächlich bleiben konnte. Menschen, geprägt zum Teil zerstört durch den Krieg, Kulturschock für Mathilde, aber auch Amine, ein Land inmitten des Unabhängigkeitskampf, Feminismus, sexualisierte Gewalt etc. Bei dieser Vielzahl an Themen schafft es die Autorin alles nur am Rande anzusprechen, es fehlte mir die tiefere Auseinandersetzung mit allem.

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Veröffentlicht am 20.07.2021

„Das Buch schenkt mir viel Wissen“

Der Ravensburger Dinosaurier-Atlas - eine Zeitreise zu den Urzeitechsen
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Es gibt viele Dinosaurierbücher auf dem Markt, aber dieses sticht allein schon durch seine farbenfrohe Gestaltung und sein Format auf. Es hat ein Querformat und das besondere ist, dass jede Seite nochmal ...

Es gibt viele Dinosaurierbücher auf dem Markt, aber dieses sticht allein schon durch seine farbenfrohe Gestaltung und sein Format auf. Es hat ein Querformat und das besondere ist, dass jede Seite nochmal nach außen hin ausklappbar ist. Dementsprechend ist es aufgeklappt über ein Meter breit. Neben den kompletten Seiten gibt es immer wieder kleiner Klappen zu entdecken. Damit ist die Neugier sofort geweckt und meine Tochter hat sich gleich an das Buch gesetzt.
Mir gefiel besonders die moderne und bunte Gestaltung des Buches. Es ist kein typisches realistisch gezeichnetes Wissenschaftsbuch, sondern die Dinosaurier wirken manchmal etwas abstrakt und kantig gezeichnet. Dennoch kann man sehr viel Lernen im Buch. Es gibt neben „trockenen“ Fakten immer wieder lustige Anekdoten. Meiner Tochter gefiel am besten die Zeichnungen, wo Körperteile in ihrer Originalgröße abgebildet waren, z.B. ein riesiger einzelner Zahn. So wurde ihr mehr bewusst wie groß die Tiere waren, auch wenn sie sie auch schon mal im Museum gesehen hatte.
Insgesamt ein großartiges Buch, gestalterisch und auch inhaltlich. Meine Tochter meinte als Fazit: „Das Buch schenkt mir viel Wissen“. Ich kann mich da nur anschließen. Ein Buch nicht nur für Saurierfans, sondern für alle interessierten Kinder. Wobei man sich da nicht so streng an die Altersangabe halten muss. Auch kleine Kinder haben schon Spass an den Klappen und Bildern der Saurier. Für ältere Kinder gibt es dazu viele Informationen zu den Sauriern. Ein Buch, bei dem die meisten Kinder sicher jahrelang Freude haben, auch weil sie immer wieder neue Sachen entdecken können.

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Veröffentlicht am 09.07.2021

Großartiges Hörbuch

Der Astronaut
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Nachdem ich das Buch „Der Marsianer“ als Hörbuch genossen habe und mir daraufhin auch den Film angeschaut hatte, waren meine Erwartungen an diesen neuen Roman von Andy Weir. Ähnlich wie bei „Der Marsianer“ ...

Nachdem ich das Buch „Der Marsianer“ als Hörbuch genossen habe und mir daraufhin auch den Film angeschaut hatte, waren meine Erwartungen an diesen neuen Roman von Andy Weir. Ähnlich wie bei „Der Marsianer“ steht wieder ein einzelner Held im Mittelpunkt: Ryland Grace. Dieser erwacht aus einem Koma auf einem Raumschiff und kann sich erst einmal an nichts erinnern. Nach und nach in Rückblicken erklärt sich ihm und dem Leser, wie es dazu kam und welche weitreichende Aufgabe vor ihm liegt. Richtig spannend wird es, als Ryland erkennt, dass er doch nicht alleine an diesem Ort der Galaxie ist.
Ich konnte mir erst nicht so richtig vorstellen, wie man eine ganze Geschichte um eine Person, die einzeln auf einem Raumschiff ist, erzählen kann, ohne dass es langweilig wird. Aber Andy Weir hat es wieder geschafft mich wunderbar zu unterhalten. Das lag zum einen an der Figur Ryland Grace, der mir sofort sympathisch war. Er ist so beschrieben, dass ich von der ersten Minute an mit ihm mitgelitten habe. Dazu gibt es immer wieder überraschende Wendungen. Auch die Idee, die hinter der herannahenden Katastrophe für die Erde steht, gefiel mir richtig gut. Trotz des ernsten Themas und der scheinbar ausweglosen Situation ist der Roman keineswegs traurig oder deprimierend, dank des oft nicht selbst zu ernstnehmenden Charakters von Ryland, gibt es viel zu lachen.
Für mich war es eins der besten Hörbücher, die ich dieses Jahr schon gehört habe. Spannend, humorvoll und auch wissenschaftlich interessant, denn Andy Weir hat wieder viel Hintergrundwissen zur Raumfahrt und Weltraum eingebaut, ohne dass es langweilig wurde. Der Hörbuchsprecher Richard Barenberg hat eine sehr angenehme Stimme, die für mich gut zum Charakter von Ryland passte. Vollste Empfehlung für das Hörbuch, für alle Science-Fiction Begeisterte, die keine Weltraumschlachten brauchen.

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Veröffentlicht am 01.07.2021

Ein Roman, keine Biographie

Frau Merian und die Wunder der Welt
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Diesen Roman wollte ich unbedingt lesen, nachdem mir mein Mann aus der Biographie von Maria Sibylla Merian erzählt hat. Ich war überrascht, dass mir diese außergewöhnliche Frau vorher kaum begegnet ist. ...

Diesen Roman wollte ich unbedingt lesen, nachdem mir mein Mann aus der Biographie von Maria Sibylla Merian erzählt hat. Ich war überrascht, dass mir diese außergewöhnliche Frau vorher kaum begegnet ist. Ich kenne natürlich ihren Vater, aber ich wusste nicht, dass seine Tochter eine so ungewöhnliche Berufung hatte. Denn Berufung muss man es nennen, wenn man sieht wieviel Zeit und Kraft sie in ihre Arbeit als Künstlerin und Wissenschaftlerin steckt.
Der Roman, denn es ist keine Biographie, wie die Autorin selbst betont, beschäftigt sich nur mit einem Lebensabschnitt von Maria. Maria Sibylla Merian ist geschieden, hat zwei mehr oder weniger erwachsene Töchter und lebt vorerst bei einer religiösen Gemeinschaft. Auch dort versucht sie ihre Beobachtung von Insekten, besonders von Schmetterlingen und deren detailgenaue Nachzeichen weiter zu perfektionieren. Mit ihrem Umzug nach Amsterdam will sie sich nun endgültig ihren Traum, einer Reise nach Surinam, verwirklichen.
Die Entschlossenheit mit der Maria an ihrem Traum arbeitet, fand ich sehr beeindruckend. Sie wurde immer wieder belächelt, aber dennoch ließ sie sich nicht abbringen, als Frau im 17Jh. um die halbe Welt zu reisen, um Insekten zu beobachten und zu zeichnen. Sie hatte keine Angst selbst dem Zaren gegenüberzustehen und ihr Bilder zu verkaufen. Eine bemerkenswerte Persönlichkeit. Es sollten vielmehr Romane über sie geschrieben werden.
Schade fand ich, dass sich die Autorin sehr auf eine zu gedichtete Liebesgeschichte konzentriert hatte. Vor allem im letzten Drittel des Romans. Maria Merian hat keinen Mann an ihrer Seite gebraucht, um das zu erreichen, was sie erreicht hat und der Roman hätte es auch nicht gebraucht. So ist es am Ende doch mehr Liebesroman.
Insgesamt ist es ein unterhaltsamer historischer Roman, der ein interessantes Bild der gehobenen Amsterdamer Gesellschaft zeigt und sehr authentisch die Reise und das Leben der Kolonialisten in Surinam beschreibt. Von beiden hätte ich mir mehr gewünscht. Der Roman liest sich gut und die Beschreibungen sind sehr anschaulich, so dass ich mich oft in eine andere Zeit versetzt gefühlt habe.

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Veröffentlicht am 28.06.2021

Guter weiterer Band einer sehr guten Reihe

Der böse Mann: Thriller
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Ich bin ein großer Fan der Reihen von Catherine Shepherd und habe schon viele ihre Bücher gelesen. Auch diesmal hat sie wieder einen spannenden und unterhaltsamen Thriller geliefert. Es ist inzwischen ...

Ich bin ein großer Fan der Reihen von Catherine Shepherd und habe schon viele ihre Bücher gelesen. Auch diesmal hat sie wieder einen spannenden und unterhaltsamen Thriller geliefert. Es ist inzwischen der 6. Fall der der Spezialermittlerin Laura Kern. Die einzelnen Fälle sind zwar abgeschlossen, aber es empfiehlt sich dennoch, die Reihe nach der Reihenfolge lesen, da die Ermittlerin eine Entwicklung vollzieht, die auch ihren besonderen Reiz dieser Reihe hat.
Der Aufbau ist ähnlich wie in den Vorgängerbänden. Man darf die ersten Seiten mit dem Opfer mitfiebern. Obwohl ich schon ahnte wie es ausgeht, ist es immer wieder nervenaufreibend. Der Täter ist arrogant, aber sehr geschickt, was die Jagd umso spannender macht. Daneben wird Laura auch wieder mit ihren privaten Beziehungen konfrontiert. Bis zum Ende konnte ich nicht einschätzen wer der Täter ist und wie sich Lauras Beziehungen entwickelt. Das ist wirklich einer der großen Pluspunkte der Autorin, es bleibt immer überraschend und unvorhersehbar.
Der Roman hat mich schon sehr an die Vorgängerbände erinnert, dennoch war es wieder sehr spannend und ich konnte kaum aufhören zu lesen. Ich weiß nicht, ob dieser Band der Abschluss der Reihe ist, ich würde es aber empfehlen. Lauras Entwicklung hat eine Art Abschluss gefunden. Auch ihre Beziehungen sind an sich genug beschrieben.

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