Profilbild von buchina

buchina

Lesejury Star
offline

buchina ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit buchina über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.05.2021

Sehr hörenswert

Der Wüstenplanet
0

Dieser Klassiker geistert schon sehr lange um mich herum, die Dicke des Buches hat mich bis jetzt immer abgeschreckt. Das Hörbuch ist nun eine gute Alternative zum Buch. Den Film kenne ich und ich war ...

Dieser Klassiker geistert schon sehr lange um mich herum, die Dicke des Buches hat mich bis jetzt immer abgeschreckt. Das Hörbuch ist nun eine gute Alternative zum Buch. Den Film kenne ich und ich war schon immer fasziniert von der Vielschichtigkeit des Werkes und hoffte durch das Buch die komplexe Geschichte noch besser zu verstehen.
Die Geschichte ist nicht schnell erzählt, da die einzelnen Verflechtungen zwischen den Familien, Machthabern kompliziert sind und ich mich konzentrieren musste, damit ich alles verstand. Faszinierend ist vor allem die Welt, die der Autor geschaffen hat. Eine Mischung aus Antike, Mittelalter und Kaltem Krieg und das alles in der Zukunft. Die Themen sind unter anderem Macht, Religion und Manipulation. Diese Themen haben nichts an ihrer Aktualität verloren, weshalb der Roman auch heute noch lesenswert ist.
Dazu kommen interessante tiefgründige Charaktere, vor allem Paul, der mit seiner Gabe der Weissagung im Mittelpunkt dieser Saga steht, hat mich beeindruckt. Er sieht einen Krieg voraus und versucht die Geschehnisse so zu verhindern, dass es zu keinem Krieg kommt. Aber diese Manipulationen entwickeln eine Eigendynamik, die er nicht mehr kontrollieren kann. Eine spannende Entwicklung.
Insgesamt ein Roman, der vielschichtig ist, für mich manchmal auch etwas langatmig, aber insgesamt ein Klassiker, den man wirklich einmal lesen oder für die Lesefauleren wie ich, hören sollte. Vieles hat mich an unsere Gesellschaft erinnert. Der Roman ist sehr sozialkritisch und regt zum Nachdenken an. Ein Roman der nachhallt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 20.05.2021

Nichts neues

Neuschnee
0

Nachdem ich das Hörbuch „Sommernacht“ der Autorin mit Spannung, aber auch etwas Kritik gehört habe, war ich neugierig auf ihren Vorgängerband. Die Geschichte klang ähnlich. Neun Freunde treffen sich in ...

Nachdem ich das Hörbuch „Sommernacht“ der Autorin mit Spannung, aber auch etwas Kritik gehört habe, war ich neugierig auf ihren Vorgängerband. Die Geschichte klang ähnlich. Neun Freunde treffen sich in den einsamen schottischen Bergen in einer luxuriösen Waldhütte, um zusammen Silvester zu feiern. Dann gibt es einen Toten und die Frage wer es war treibt die Geschichte voran. Kein neuer Plot, aber immer wieder spannend, wenn man rausfinden möchte, wer von den sogenannten Freunden ein Mörder sein könnte.
Die Umsetzung ist ganz gut gelungen. Es gibt immer wieder Zeitsprünge, die die Vergangenheit der Protagonisten beleuchten und einen immer wieder auf falsche Fährten locken. Es gibt immer wieder Wechsel der Erzählperspektive, also die Geschichte wird aus unterschiedlicher Sicht erzählt. Im Hörbuch sehr gut gelöst mit unterschiedlichen Sprecher:innen.
Aber die Geschichte ähnelt fast 1 zu 1 dem anderen Roman der Autorin. Es ist wieder eine Gruppe von Freunden, wo ich mich fragte, warum sind sie befreundet. Ehrlich bei solchen Freunden, braucht man keine Feinde. Einfach nur bösartig und intrigant. Die Charaktere sind insgesamt sehr einseitig und einfach sehr klischeehaft. wie bei einem Highschoolroman, wo es für jeden Typ den passenden Charakter gibt: die Schüchterne und Hilfsbereite, die intrigante Tussi, der einsame geheimnisvolle Wolf und so weiter.
Der Thriller unterhält, aber besonders den Charakteren fehlt es an Tiefe. Am Ende war ziemlich egal wer der/die Tote ist, sie waren mir alle nicht ans Herz gewachsen. Das Hörbuch ist gut und professionell gemacht. Auch der Aufbau des Romans mit dem gekonnten Wechsel zwischen den Protagonisten und Zeiten sorgt für Spannung. Aber die Charaktere und die zum sehr konstruierte Geschichte sorgen dafür, dass ich auch diesen Thriller der Autorin eher Mittelmaß gebe. Dazu möchte ich jeden empfehlen nur einen der beiden Romane zu lesen, denn sie ähneln sich wirklich sehr. Beide sind ähnlich gut oder schlecht. Vielleicht sollte man danach entscheiden, ob man lieber die raue Küste mag wie in „Sommernacht“ oder lieber in die Berge möchte wie bei „Neuschnee“. Denn die Handlungsorte sind gut gewählt und auch sehr einnehmend beschrieben.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.05.2021

Gute Charakterstudie von „Kolonialmenschen“

Dein ist das Reich
0

Die Autorin hat sich anhand ihrer eigenen Familiengeschichte ein spannendes Thema für ihren Roman gesucht. Ihre Familie, Eltern, Großeltern sind aus einer Missionarsfamilie. Ihre Geschichte erzählt sie. ...

Die Autorin hat sich anhand ihrer eigenen Familiengeschichte ein spannendes Thema für ihren Roman gesucht. Ihre Familie, Eltern, Großeltern sind aus einer Missionarsfamilie. Ihre Geschichte erzählt sie. Als Ich-Erzähler, der die Familiengeschichte anhand von Erzählungen, Fotos. Es die Geschichte einer kleinen Missionsgesellschaft in Bayern. Sie haben Missionare in Neuguinea, welches teilweise und kurzzeitig deutsche Kolonie war.
Zu Beginn sollte man wissen, dass der Roman keine schnulzige Liebesgeschichte ist und auch keine Abrechnung gegen den Kolonialismus. Es ist eine Familiengeschichte, die vor allem zeigt, welche sehr unterschiedlichen Charaktere in dieser abgeschlossenen Welt gelebt haben. Die Autorin mahnt nicht mit dem erhobenen Zeigefinger, die Untaten des Kolonialismus an, sie erzählt eher nüchtern, aber auch kritisch in Form der Ich-Erzählerin, die in einer ganz anderen Zeit lebt als die Großeltern.
Für mich hat sie ein sehr realistisches Bild der Kolonialmenschen gezeigt, auch wie sie die Indonesier sehen: als Kinder, die Führung brauchen. Das ist rassistisch, aber so war und ist leider zum Teil das Denken bis heute. Die Missionstätigkeit beruht auf diesem Denken, ansonsten wäre Mission unnötig.
Sehr hilfreich war der Ahnenstammbaum am Anfang des Buches, denn ich kam durch die Handlungs- und Zeitsprünge sehr durcheinander, aber das zurückblättern zum Stammbaum hat mir dann geholfen. Interessant fand ich, dass sie keine alten Fotos abgebildet hat, sondern diese sehr detailliert beschrieben hat. Das war anfangs etwas anstrengend, aber als ich mich mehr darauf eingelassen hatte, konnte ich mir in meiner eigenen Vorstellung die Menschen sehr gut vor mir sehen und auch ihre Häuser etc.
Mir hat der Roman sehr gefallen, gerade weil er nicht kitschig ist und auch nicht mit erhobenem Zeigefinger den Rassismus anprangert. Dennoch zeigt der Roman, rassistische Vorstellung von Menschen, die glauben Gutes tun. Und das hat sich bis heute wenig verändert, wenn man mal genauer schaut bei den sogenannten „Entwicklungshilfeprojekten“. Die Autorin hat differenziert geschrieben und sehr gut die Charaktere der Großelterngeneration eingefangen. Ich hätte gerne noch mehr gelesen, über die Zeit auch nach dem Zweiten Weltkrieg. Vielleicht gibt es ja noch einen Teil, denn das Leben der Missionarsfamilien würde noch mehr Stoff hergeben.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.04.2021

Wieder ein schönes Thema in der Reihe

Wieso? Weshalb? Warum? junior. Turnen, tanzen, Musik machen
0

Meine Kinder und ich sind große Fans der Wieso Weshalb Warum Reihe, von den großen Büchern und auch den kleinformatigen wie hier. Gerade für die Kleinen ist das Format optimal. Die Seiten sind fest und ...

Meine Kinder und ich sind große Fans der Wieso Weshalb Warum Reihe, von den großen Büchern und auch den kleinformatigen wie hier. Gerade für die Kleinen ist das Format optimal. Die Seiten sind fest und die Bindung hält auch die etwas ruppige Art meines Sohnes aus. Beim ersten Mal sind die Klappen etwas schwierig, aber wenn sie einmal offen waren, funktioniert es super.
Das Thema ist diesmal turnen, tanzen und Musik machen meist in der Gemeinschaft. Das Ansehen der ersten Seiten hat mich richtig wehmütig gemacht, denn zum Kinderturnen oder Tanzen war mein Sohn noch nie und auch im Kindergarten fällt Kinderturnen seit über einem Jahr aus. Es ist also etwa mit dem mein Kleiner nicht so viel anfangen konnte, aber dennoch schaute er sehr interessiert unter die Klappen und freute sich an den fröhlichen Kindern im Umkleideraum und der Turnhalle. Sehr gut hat uns die Seite zum Yoga gefallen, denn das versuchen wir schon seit einiger Zeit zusammen. Das Rad zum Drehen für die verschiedenen Yogafiguren finde ich sehr praktisch. Diese Übungen kann man wenigstens auch gut zu Hause machen.
Insgesamt hat uns das Buch sehr gut gefallen, auch wenn es ein Thema ist, welches im Moment leider so nicht möglich ist. Aber vielleicht inspiriert es auch jetzt zu Hause mehr Sportübungen und Musikinstrumente auszuprobieren. Und das Yogarad bietet gute Übungen für Yogaänfänger. Also eine schöne bunte Mischung für Abwechslung im Alltag.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.03.2021

Der Schein trügt

Sommernacht
0

Dies ist mein erster Roman der Autorin. Ich mag Krimis und Thriller, wo der Täter unter einer kleinen Gruppe zu finden, die sich vermeintlich gut kennen. Handlungsort ist eine kleine Insel an der rauen ...

Dies ist mein erster Roman der Autorin. Ich mag Krimis und Thriller, wo der Täter unter einer kleinen Gruppe zu finden, die sich vermeintlich gut kennen. Handlungsort ist eine kleine Insel an der rauen Westküste Irlands. Die Insel ist bis auf ein zugezogenes Ehepaar unbewohnt. Eva und ihr Mann leben auf der einsamen Insel und wollen ihr Geld mit der Ausrichtung von Feiern auf der Insel verdienen. Die Hochzeit von Julia und Will ist ihre erste.
Der Roman beginnt mit einer panischen Kellnerin, die schreit und Blut an sich hat. Danach wird in verschiedenen Rückblenden erzählt was die Tage und Stunden vor dem Ereignis passiert. Nach und nach wird der strahlende Schein der beiden glücklichen Eheleute zerpflückt. Die dunklen Geheimnisse der Hochzeitsgesellschaft treten nach und nach zu Tage.
In der ersten Hälfte des Romans geschieht das sehr langsam. Lange wirkt der Roman wie ein Beziehungsroman und ich fragte mich, wo der Thrillerteil kommt. Erst zum letzten Drittel wurde es richtig spannend. Das Ende war an sich nachvollziehbar, aber für mich waren die Zufälle zu konstruiert.
Die Charaktere wirkten auf mich zum Teil zu klischeehaft die junge Naive, der selbstverliebte Sunnyboy, die jungenhaften bekifften Männer. Sie überraschten wenig.
Mich hat das Hörbuch in großen Teilen gut unterhalten, aber eine wirkliche Spannung, wie ich es von Thrillern gewöhnt bin, gab es kaum. Auch aus dem Handlungsort und seine mystischen Erzählungen hat man wenig gemacht. Eigentlich schade, denn der Plot der Geschichte hat mir gut gefallen. Gut gemacht war, dass die verschiedenen Charaktere von verschiedenen Sprecher:innen gesprochen wurde, dadurch haben sie schon durch die Sprachmelodie einen eigenen Persönlichkeit erhalten.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere