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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.01.2021

Toller Roman, bis auf das Ende

Hexenjäger
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Der Einband des Buches hat mich schon neugierig gemacht: dunkel, mystisch, schneebedeckte Landschaft. Und so startet auch der Roman. Ein Autor gibt eine Lesung zu seinem neuesten Thriller, seine Frau wird ...

Der Einband des Buches hat mich schon neugierig gemacht: dunkel, mystisch, schneebedeckte Landschaft. Und so startet auch der Roman. Ein Autor gibt eine Lesung zu seinem neuesten Thriller, seine Frau wird gleichzeitig bestialisch umgebracht, sehr ähnlich der Morde im Buch. Das ist die Ausgangslage und als Leser wird man bis zum Schluss im Dunklen gelassen. Es gibt immer wieder unvorhergesehene Überraschungsmomente. Gleichzeitig gibt es auch verschiedene Handlungsstränge, Rückblicke auf vergangene Ereignisse der Protagonistin. Ich fand sie gelungen platziert und sie geben von der Protagonistin ein runderes, nachvollziehbareres Bild.
Es macht Freude den Roman zu lesen, der Spannungsbogen ist konstant hoch. Die Charaktere sind gut gezeichnet, sie haben ihre Schwächen und Kanten und halten einige Überraschungen bereit. Jessicas zum Teil merkwürdiges Verhalten wird nach und nach klarer und verstand sie am Ende sehr gut. Dennoch denke ich, dass sie ein Charakter ist, der für folgende Teile noch viel Entwicklungspotenzial bereithält. Finnland als Handlungsort gefällt mir gut, auch wenn es eher im Hintergrund ist.
Der Roman wäre ein fantastischer typischer skandinavischer Thriller, wenn das Ende nicht gewesen wäre. Es kam plötzlich und völlig überraschend für mich. Es wurde versucht die verschiedenen Handlungsstränge zu vereinen aber auf mich wirkte es zum Teil sehr konstruiert. Die ganze Motivation konnte ich nicht wirklich nachvollziehen. Es blieben auch viele Fragen offen, was wahrscheinlich daran liegt, dass man Stoff für die Folgebände braucht. Aber nach dem guten Start des Buches blieb ich nach der letzten Seit enttäuscht zurück. Schade, denn ansonsten habe ich den Roman wirklich genossen.

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Veröffentlicht am 14.01.2021

Ein interessantes und spannendes Thema

Wieso? Weshalb? Warum? Alles über Roboter
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Achtung hier wird das Buch bewertet

Zuerst konnte ich mir nicht vorstellen, dass das Thema Roboter ein eigenes Wieso Weshalb Warum Buch bekommt. Meine Kinder und ich sind schon lange große Fans der Wissensbücher ...

Achtung hier wird das Buch bewertet

Zuerst konnte ich mir nicht vorstellen, dass das Thema Roboter ein eigenes Wieso Weshalb Warum Buch bekommt. Meine Kinder und ich sind schon lange große Fans der Wissensbücher und das Thema Roboter schien mir für Kinder doch nicht interessant genug, dass man damit ein ganzes Buch spannend füllen kann. Aber ich habe mich getäuscht.
Meine 8-jährige Tochter, die ja alterstechnisch schon aus der Lesempfehlung fällt, hat mir das Buch sofort aus den Händen gerissen und darin geblättert. Roboter sind für sie ein ganz neues Thema, sie hat kaum Vorwissen darüber. Als Roboter stellte sich meine Tochter und auch ich mir immer so etwas vor wie auf dem Titelbild und dachte das sei noch ferne Zukunft. Aber auch schon heute im täglichen Leben gibt es Roboter in allen erdenklichen Formen, nur das sie nicht immer sichtbar sind. Es wird aber auch geschaut, was es schon für Ideen für die Zukunft gibt, wo uns Roboter unterstützen können.
Es ist ein sehr abwechslungsreiches Buch, wo auch noch Erwachsene und ältere Kinder etwas lernen können. Die Illustrationen sind detailreich, bunt und realistisch. Die Klappen machen neugierig und der 3-jährige Bruder hat mit dem Buch auch seinen Spass und fand vor allem die Roboter mit Gliedmaßen sehr spannend.
Ich kann dieses Buch absolut weiterempfehlen und würde die Alterspannen nach unten und oben erweitern, abhängig vom individuellen Interesse des Kindes.

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Veröffentlicht am 08.01.2021

Spannend, emotional und gute Unterhaltung

Die Vergessenen
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Ellen Sandberg hat sich auch für diesen Roman wieder ein Thema aus der NS Zeit herausgesucht und verbindet es mit einer Geschichte von heute. Diesmal geht es um die Euthanasieprogramme der Nazis. Ein Thema, ...

Ellen Sandberg hat sich auch für diesen Roman wieder ein Thema aus der NS Zeit herausgesucht und verbindet es mit einer Geschichte von heute. Diesmal geht es um die Euthanasieprogramme der Nazis. Ein Thema, welches meiner Meinung nach viel zu selten angesprochen wird. Deshalb ist es umso interessanter, wenn es in einem Roman ein zentrales Thema ist.
Der Roman hat also zwei Zeitstränge. Einmal die Zeit des Zweiten Weltkrieges und heute. Erst nach und nach führen sie zusammen. 1944 ist Kathrin Mändler, eine junge Krankenschwester, die Protagonistin. Sie fängt eine neue Stelle an, wo sie eine Affäre mit dem Arzt Dr. Landmann an. Landmann ist auf einer Linie mit Hitler und wozu er fähig ist, erfährt Kathrin erst zu spät.
Im Heute hat der Autohändler und Mann für gewissen Aufgaben: Manolis, den Auftrag vertrauliche Unterlagen bei einer alten Dame zu entwenden. Dabei trifft er auf die Journalistin Verena Mändler, die zufällig die Geschichte ihrer Tante erforscht und nach und nach erkennt, dass es einige dunkle Seiten gibt, mit den sie nicht gerechnet hätte.
Wie auch schon in den Vorgängerbänden schafft es Ellen Sandberg historisches in eine spannende Geschichte einzuweben. Durch die beiden Zeitstränge bleibt der Spannungsbogen hoch und ich konnte kaum aufhören das Hörbuch weiterzuhören. Die Geschehnisse im Krankenhaus der Nazizeit waren erschreckend und haben mich emotional sehr erschüttert. Gefallen hat mir, dass Kathrin Mändler nicht als strahlende Heldin gezeigt wurde, sondern sehr menschlich mit egoistischen Gefühlen und Angst. Obwohl ich ihr Verhalten nach dem 2. Weltkrieg nicht so ganz nachvollziehen konnte.
Was mir etwas zu viel war, war der Handlungsstrang mit Manolis Familie. Die Geschichte der Deutschen in Griechenland und ihre brutale Handhabe hätte einen eigenen Roman verdient. So wirkte es hier fast schon plakativ und wenig recherchiert. Die Geschichte hätte diesen Handlungsstrang nicht gebraucht, die Geschichte um Kathrin bietet genug Stoff.
Trotzdem die Geschichte war spannend und ich habe auch einiges neues gelernt. Für alle empfehlenswert, die keine rein historische Geschichte suchen, sondern auch gerne Krimielemente haben. Ein Buch das spannend ist, emotional und gut unterhält.
Das Hörbuch ist gut produziert. Den Sprecher kenne ich bereits von den anderen Sandbergromanen. Er kann seinen Job. Die Betonung sitzt und er spricht die verschiedenen Protagonisten unterschiedlich, ohne seine Stimme zu künstlich zu verändern.

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Veröffentlicht am 23.11.2020

Authentisch, aber auch sehr langatmig

Westwind
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Ein historischer Roman, der im 15 Jh. in einem kleinen Walisischen Dorf spielt, wird sehr ungewöhnlich erzählt. Denn der Roman wird rückwärts erzählt. Einer der reichsten Bürger des Dorfes wird getötet. ...

Ein historischer Roman, der im 15 Jh. in einem kleinen Walisischen Dorf spielt, wird sehr ungewöhnlich erzählt. Denn der Roman wird rückwärts erzählt. Einer der reichsten Bürger des Dorfes wird getötet. Es beginnt mit dem Auffinden der Leiche und nach und nach erfährt man aus der Sicht des ortsansässigen Pfarrers was die 4 Tage davor passiert ist.
Ich brauchte sehr lange in einen Lesefluss zu kommen. Das lag zum einen an der ungewöhnlichen Erzählweise und zum anderen, dass es oft langatmig war. Es passierte einfach sehr wenig. Gelungen sind die Beschreibungen des damaligen Lebens in so einem kleinen Dorf. Es wirkt oft trostlos mit wenigen Highlights im Leben. Die ganze Atmosphäre des Buches wirkt sehr oft düster.
Der Protagonist John Reve war mir wenig sympathisch. Er ist sehr zurückhaltend und seine Gedankengänge waren für mich nicht ganz nachvollziehbar. Im Laufe der Geschichte klärte sich das aber. Er tut nicht viel, um den Tod aufzuklären. Ich würde deswegen nicht sagen, dass es sich um einen Kriminalroman handelt. Dafür steht der Mord zu wenig im Vordergrund. Viel geht es um das Leben im Dorf. Die anderen Bewohner lernt man nur aus Sicht von John kennen und ihren Beichten bei ihm. Das fand ich etwas einseitig.
Dennoch der Roman ist sehr authentisch, die Beschreibungen des Dorflebens aus Sicht des Geistlichen empfand ich als sehr realistisch. Mir hätte es gefallen, wenn der Mord mehr in den Fokus gekommen wäre. Auch durch die etwas einseitige Erzählung von Seiten des Geistlichen hätte etwas abwechslungsreicher gestaltet sein können. Die anderen Bewohner bleiben etwas blass. Insgesamt ein atmosphärisch realitätsnaher historischer Roman, der eine Seite Englands aus dem 15. Jh. beschreibt, über die ich bis jetzt wenig kannte.

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Veröffentlicht am 19.11.2020

Spannende neue Welt, aber zu abruptes Ende

Talus
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Dieses Buch lässt mich sehr zwiegespalten zurück. Als erstes die vielen positiven Aspekte. Der Handlungsort ist großartig gewählt. Auch wenn ich selbst noch nie in Edinburgh war, habe ich nach dem Lesen ...

Dieses Buch lässt mich sehr zwiegespalten zurück. Als erstes die vielen positiven Aspekte. Der Handlungsort ist großartig gewählt. Auch wenn ich selbst noch nie in Edinburgh war, habe ich nach dem Lesen das Gefühl, dass mir die Stadt sehr viel nähersteht und ich habe richtig Lust sie zu besuchen. Dass die Autorin die Stadt sehr mag, merkt man bei jeden einzelnen Zeilen in dem Roman. Sie hat sehr unterschiedliche Charaktere geschaffen. Erin, eine „normale“ junge Frau, die gerne zaubern könnte. Lu, eine Hexe, die gerne in andere Kräfte hätte. Noah, ein Schattenleser, der aus dem Schatten seines Vaters treten möchte und schließlich Kaito, der Kartenleger, der scheinbar als einziger keine egoistischen Ziele verfolgt. Vereinen tut sie die Suche nach dem Talus Würfel, der Wünsche erfüllt. Und Wünsche erfüllen ist gefährlich, was man seit Aladins Lampe.
Alle 4 Protagonisten erhalten eigene Handlungsstränge und diese werden aus ihrer Sicht erzählt, weshalb ich am Anfang einige Zeit brauchte, um mich in die Geschichte hineinzufinden. Es war schwierig, sich die neue Welt der Magie vorzustellen, erst nach und nach stellte sich bei mir ein Bild ein. Auch die Protagonisten machten es mir nicht einfach. Bis auf Kaito waren sie mir wenig sympathisch. Erin und Lu handeln oft ohne Gedanken an die Konsequenzen, ihre Entscheidungen waren für mich nicht immer nachvollziehbar. Aber immer mehr nahm der Spannungsbogen zu bis es schließlich auf den Höhepunkt zulief. Ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen und dann plötzlich hörte es auf. Mit Cliffhanger und völlig offenen Ende. Kein Handlungsstrang wurde zu Ende geführt. Also entweder ist das der erste Teil einer Reihe oder die Autorin hat eine sehr merkwürdige Art ihre Bücher zu beenden. Jedenfalls ließ mich das Buch mehr als unbefriedigt zurück.
Insgesamt ist die Idee des Buches sehr gut, auch die geschaffene Parallelwelt hat die Autorin gut beschrieben. Die oft etwas dunkle und gruselige Atmosphäre ist ihr sehr gelungen. Es hat Freude gemacht das Buch zu lesen. Aber das Ende oder besser gesagt das nicht vorhandene Ende hat dann alles wieder zunichte gemacht. Offene Enden können auch interessant sein, aber hier wurde ja wirklich kein einziger Handlungsstrang zu Ende geführt, keine Fragen beantwortet. Gerade als ich Licht in dem Knäuel der vergangenen und jetzigen Ereignisse sah, war die letzte Seite des Buches da. Ich bin sehr gespannt, ob die Geschichte weitergeführt wird oder man als Leser jetzt hier stehen gelassen wird.

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