Toller Roman, bis auf das Ende
HexenjägerDer Einband des Buches hat mich schon neugierig gemacht: dunkel, mystisch, schneebedeckte Landschaft. Und so startet auch der Roman. Ein Autor gibt eine Lesung zu seinem neuesten Thriller, seine Frau wird ...
Der Einband des Buches hat mich schon neugierig gemacht: dunkel, mystisch, schneebedeckte Landschaft. Und so startet auch der Roman. Ein Autor gibt eine Lesung zu seinem neuesten Thriller, seine Frau wird gleichzeitig bestialisch umgebracht, sehr ähnlich der Morde im Buch. Das ist die Ausgangslage und als Leser wird man bis zum Schluss im Dunklen gelassen. Es gibt immer wieder unvorhergesehene Überraschungsmomente. Gleichzeitig gibt es auch verschiedene Handlungsstränge, Rückblicke auf vergangene Ereignisse der Protagonistin. Ich fand sie gelungen platziert und sie geben von der Protagonistin ein runderes, nachvollziehbareres Bild.
Es macht Freude den Roman zu lesen, der Spannungsbogen ist konstant hoch. Die Charaktere sind gut gezeichnet, sie haben ihre Schwächen und Kanten und halten einige Überraschungen bereit. Jessicas zum Teil merkwürdiges Verhalten wird nach und nach klarer und verstand sie am Ende sehr gut. Dennoch denke ich, dass sie ein Charakter ist, der für folgende Teile noch viel Entwicklungspotenzial bereithält. Finnland als Handlungsort gefällt mir gut, auch wenn es eher im Hintergrund ist.
Der Roman wäre ein fantastischer typischer skandinavischer Thriller, wenn das Ende nicht gewesen wäre. Es kam plötzlich und völlig überraschend für mich. Es wurde versucht die verschiedenen Handlungsstränge zu vereinen aber auf mich wirkte es zum Teil sehr konstruiert. Die ganze Motivation konnte ich nicht wirklich nachvollziehen. Es blieben auch viele Fragen offen, was wahrscheinlich daran liegt, dass man Stoff für die Folgebände braucht. Aber nach dem guten Start des Buches blieb ich nach der letzten Seit enttäuscht zurück. Schade, denn ansonsten habe ich den Roman wirklich genossen.