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Veröffentlicht am 24.05.2023

Völlig anders als erwartet

Elternabend
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Den Autoren kenne ich bereits von einer Vielzahl von Thrillern, die mich auch mehr oder weniger alle begeistert haben. Umso interessierter war ich an einem Roman aus einem ganz anderen Genre. Das Thema ...

Den Autoren kenne ich bereits von einer Vielzahl von Thrillern, die mich auch mehr oder weniger alle begeistert haben. Umso interessierter war ich an einem Roman aus einem ganz anderen Genre. Das Thema „Elternabend“ kenne ich aus eigener Erfahrung als Mutter. Ich hatte selbst schon das Gefühl, ich könnte ganze Romane mit Erlebnissen von Elternabenden füllen. Dementsprechend erwartete ich einen lustigen, leichten Roman mit vielen Anekdoten, bei denen ich mich wiederfinde. Dem war nicht so.
Der Start des Buches ist rasant und wild. Die zwei Protagonisten Sascha und Wilma kommen auf kuriose Weise zusammen. Er ist dabei ein Auto zu klauen und sie schlägt auf das Auto ein. Auf der Flucht vor der Polizei zwingt sie gemeinsam zu handeln und plötzlich finden sie sich auf einer Berliner Insel wieder mit ihnen unbekannten Menschen zu einem Elternabend wieder. Ihr Glück oder Pech werden sie für ein Elternpaar gehalten, eines auffälligen Jungen. Da die richtigen Eltern des Jungen sich bis jetzt vor jedem Treffen gedrückt haben, fällt auch niemanden auf, dass sie da eigentlich nicht wirklich hingehören.
Durch diese Verwechslung entstehen natürlich immer wieder lustige Szenen. Bei denen ich zum Teil auch lächeln musste, aber in der Gesamtheit war es einfach übertrieben. Schon allein die Übernachtung auf einer Insel als Elternabend. Ich hoffe doch sehr, dass es sowas nicht in echt gibt.
Im zweiten Teil des Buches werden auch ernstere Töne angeschlagen, aber diese blieben auch nur kurz. Der Autor beschrieb sie gut und emotional, aber zu dem sonst sehr übertrieben lustigen Ton passte es nicht so ganz. Dadurch sind mir die Schicksale nicht wirklich nah gegangen. Die Polizisten werden als Karikaturen beschrieben.
Am Ende blieb ich etwas ratlos zurück, was war das Ziel des Buches, was der rote Faden? Es wurden viele gute Ideen zusammengeworfen und alles in ein Slapstick gepackt. Für mich waren es zu viele Ideen. Und trotz meiner Elternabenderfahrung habe ich mich so gar nicht wieder gefunden.

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Veröffentlicht am 19.01.2023

Sehr langatmig

Geheimnis am Weihnachtsabend
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Ich bin ein großer Fan der historischen Krimis aus dieser Reihe. Zum einen mag ich einfach Krimis und lese gerne aktuelle, aber auch ältere und dazu mag ich die Ausstattung der Bücher, die Gestaltung der ...

Ich bin ein großer Fan der historischen Krimis aus dieser Reihe. Zum einen mag ich einfach Krimis und lese gerne aktuelle, aber auch ältere und dazu mag ich die Ausstattung der Bücher, die Gestaltung der Cover und die Haptik des Leineneinbandes. Als ich nun dieses Buch mit dem Titel und dem Buchcover in der Vorweihnachtszeit sah, dachte ich perfekt. Ein schöner englischer, weihnachtlicher Krimi.
Leider spielt der Krimi nur zum kleinen Teil in der Weihnachtszeit und hat auch wenig mit weihnachtlicher Stimmung zu tun. Ich würde ihn also nicht als Weihnachtskrimi definieren. Der Krimi spielt in Oxforshire und Protagonistin ist Mrs. Bradley, die ihren Neffen auf dem Lande besucht. Als ein Mord geschieht ist Mrs. Bradley die treibende Kraft, die den Mord aufklären möchte.
Ich bin sehr schwer in die Handlung reingekommen. Es gibt eine Vielzahl von Charakteren die verschiedenst miteinander verbunden sind. Leider werden die Charaktere nur sehr wenig beschrieben. Sie blieben äußerlich und auch was ihren Charakter angeht für mich schemenhaft und wenig greifbar. Weshalb ich auch große Probleme hatte sie richtig einzuordnen. Dementsprechend blieben sie mir auch emotional weit weg. Außer Mrs. Bradley, die mir von Seite zu Seite unsympathischer wurde. Ich wusste immer weniger, warum diese Person so geachtet und so beliebt war.
Der Kriminalfall war interessant, auch wenn sich der rote Faden immer mal wieder verlor und ich manche Ereignisse nicht zuordnen konnte. Mir gefiel die Stimmung des Romans, das nasskalte Wetter, die Beschreibungen des Dorfes. Aber insgesamt war ich doch etwas enttäuscht und werde doch eher andere englische Autor*innen weiterlesen.

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Veröffentlicht am 17.01.2023

Für mich nicht das richtige

Das Kind in mir kann mich mal. Lass dich von deiner Vergangenheit nicht tyrannisieren – du bist unkomplizierter, als du denkst. Alte Glaubensmuster auflösen und die Gegenwart genießen – so klappt es!
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Das Buch hat mich angesprochen, da ich mich schon mal oberflächlich mit dem Thema des inneren Kindes auseinandergesetzt habe. Außerdem ist eine gute Freundin von mir immer mehr der Meinung, alle Probleme, ...

Das Buch hat mich angesprochen, da ich mich schon mal oberflächlich mit dem Thema des inneren Kindes auseinandergesetzt habe. Außerdem ist eine gute Freundin von mir immer mehr der Meinung, alle Probleme, sei es physischer oder psychischer Natur mit Traumata aus der Vergangenheit zusammenhängen. Diese Einstellung teile ich nicht wirklich und deshalb fand ich den Titel für mich sehr passend.
Der Einstieg ist ohne lange Vorrede. Da hätte ich mir nur kurz eine Positionierung und Erklärung wie die Autorin für sich die Theorie des inneren Kindes definiert. Das geschieht leider nicht. Die Autorin gibt einige Beispiele aus ihrer Arbeit. Das lockert das ganze auf. Dadurch wirkt alles sehr lebensnah.
Was mir fehlte im Buch war der rote Faden. Es ist zwar ein angenehmer Schreibstil, der sich ganz gut liest, aber es fehlte für mich ein Aufbau des Buches, den ich nicht erkennen konnte. Vielleicht wäre dazu ein wenig Theorie ganz gut gewesen. So sind es insgesamt eher so Lebensweisheiten, die mir jetzt nicht neu waren. Ich hatte auch das Gefühl, dass sie einerseits immer wieder betont, dass wir uns mit unserem inneren Kind und seinen Wünschen und Sehnsüchten auseinandersetzen sollen, anderseits aber auch nicht zu sehr. Für mich konnte ich jetzt nicht wirklich etwas Neues daraus nehmen.
Für mich war das Buch schwierig zu lesen. Ich glaube, wenn ich einen weiteren Ratgeber zu dieser Thematik lese, brauche ich etwas „Aufgeräumtertes“ mit einer klaren Struktur. Aber immerhin habe ich das jetzt erkannt.

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Veröffentlicht am 22.12.2022

Postapokalyptische Geistergeschichte

Die Bibliothek von Edinburgh
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Bei diesem Buch sah ich den Titel und dachte sofort das ist etwas für mich. Auch wenn ich noch nie da war, ist Edinburgh ein Sehnsuchtsort für mich und dazu Bibliothek, das passt. Ich hätte mich wohl vorher ...

Bei diesem Buch sah ich den Titel und dachte sofort das ist etwas für mich. Auch wenn ich noch nie da war, ist Edinburgh ein Sehnsuchtsort für mich und dazu Bibliothek, das passt. Ich hätte mich wohl vorher mehr mit dem Inhalt auseinandersetzen sollen, denn beides ist nicht so wie gedacht.
Edinburgh ist hier ein postapokalyptischer Ort, der nicht mehr viel mit dem heutigen Edinburgh zu tun hat und die Bibliothek spielt eine sehr untergeordnete Rolle. Protagonistin des Romans ist die 14-jährige Ropa, die für Alter schon viel zu viel Verantwortung tragen muss. Zum einen muss sie sich um ihre jüngere Schwester kümmern, für die sie praktisch der Elternersatz ist. Dazu kommt noch ihre Großmutter, die auch Hilfe benötigt. Ropa hat die Schule abgebrochen, um für ihre kleine Familie zu sorgen. Sie arbeitet als Geistersprecherin, d.h. sie spricht mit Geistern und gibt diese Nachrichten dann an Angehörige oder Bekannte der Verstorbenen weiter, gegen Honorar. Ein wirklich interessanter Job, aber für Ropa auch anstrengend und nicht gut bezahlt. Eigentlich war dieser Job immer sehr ungefährlich bis Ropa einer toten Mutter helfen will ihren verschwundenen Sohn zu finden.
Der Plot des Romanes ist ungewöhnlich und überraschend. Genau die dystopische Welt, die der Autor erschaffen hat. Man weiß nicht was für eine Katastrophe zu dieser zerstörten Infrastruktur geführt, noch welche Zeit ist oder wann und wie es zu diesen Geistersprechern kam. Einiges erinnert sehr an unsere Welt, anderes nicht. Auch Ropa ist eine ungewöhnliche Protagonistin. Es hat einige Zeit gebraucht, bis ich sie mochte. Sie ist unverblümt, weiß was sie will und ist auch nicht immer nett z.B. zu ihrem besten Freund, den sie ohne Gewissen in Schwierigkeiten bringt.
Die erste Hälfte des Buches mochte ich weder Ropa noch die Handlung. Es fehlte die Geradlinigkeit im Erzählstrang. Die ganze Zeit wartete ich auf die Bibliothek, die dann irgendwie nur kurz vorkam, obwohl sie viel mehr Geschichte versprach. In der Mitte des Romans wurde es spannender, da ich mich auch an den Schreibstil und die Art von Ropa gewöhnt hatte. Dennoch war mir manches einfach zu abstrus. Ich denke nicht, dass ich den zweiten Teil lesen werde, obwohl es ganz gute Ansätze gab. Aber die erste langatmige Hälfte des Romans konnten mich dann insgesamt nicht überzeugen.

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Veröffentlicht am 12.12.2022

Mal was anderes

Die Crew: Die Rückkehr zum 9. Planeten
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Da ich ein großer Fan von Abenteuerspielbüchern bin, die es in meiner Kindheit gab. War ich sofort begeistert, dass dieses Format wieder in „Mode“ kommt. Dieses Buch hat nun einige Besonderheiten. Zum ...

Da ich ein großer Fan von Abenteuerspielbüchern bin, die es in meiner Kindheit gab. War ich sofort begeistert, dass dieses Format wieder in „Mode“ kommt. Dieses Buch hat nun einige Besonderheiten. Zum einen liegt das Buch schon als Gesellschaftsspiel vor. Während aus vielen bekannten Romanen Gesellschaftsspiele konzipiert werden, ist dies hier andersherum. Zum anderen besteht „das“ Buch aus zwei Büchern, die am besten von zwei Leser:innen zusammen gelesen werden. Dabei nimmt jeder einen eigenen Charakter an und liest aus seiner Sichtweise. Das Buch funktioniert aber auch für eine Person, dann hat man eben nur eine Sichtweise.
Zu Beginn des Buches gibt eine ausführliche Anleitung und die einzelnen Charaktere. Für mich war es erst einmal viel Info, aber ich lese allgemein nicht gerne Spieleanleitungen, sondern probiere lieber herum. Beim Lesen bin ich dann gut reingekommen, obwohl die Zeitangaben manchmal etwas verwirrend waren. Wenn man zu zweit liest, kommt es dazu, dass man über viele Ereignisse doppelt liest. Sie sind zwar aus zwei unterschiedlichen Perspektiven, ähneln sich aber sehr. Nach kurzen Abschnitten muss man dann eine Entscheidung treffen, die einen weiterführt oder wieder zurückführt, wenn es die falsche Entscheidung war. Für mich war es leider so, dass die Entscheidungen reine Bauchentscheidungen waren und ich nicht wirklich vorher durch Rätsel lösen oder ähnliches, herausfinden konnte, was die richtige Entscheidung ist. Das fand ich schade, da ich doch dachte, dass man durch logisches Kombinieren die richtigen Entscheidungen treffen könnte. Mit der falschen Entscheidung gibt es auch keine Alternativhandlung, man ist dann einfach gescheitert. Es ist also eine lineare Erzählung.
Ich bin beeindruckt, dass der Autor bei diesen zwei Perspektiven und verschiedenen Entscheidungen den Überblick behalten. Ein wirkliches Lob für die Leistung. Dennoch hat mich das Buch nicht überzeugt. Oft war ich gefrustet, dass ich schon wieder falsch lag und wie gesagt hätte ich mir gewünscht man hätte mehr miträtseln können. Bei den vielen Entscheidungen und des zum Teil immer wieder doppelten Lesens von gleichen Hergängen ist die eigentliche Geschichte in den Hintergrund gerückt. Insgesamt kann ich sagen, es ist mal was anderes, aber man braucht Zeit und Ausdauer und am besten natürlich einen Lesepartner.

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