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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.04.2024

Hatte mir mehr erhofft

Die Totenbraut
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Der Klappentext des Buches hatte alles, was ich von einem guten Thriller erwarte. Es klang düster, spannend und mit einer Mischung aus Grusel und Unvorstellbarem. Dieses Buch wollte ich nur zu gern lesen. ...

Der Klappentext des Buches hatte alles, was ich von einem guten Thriller erwarte. Es klang düster, spannend und mit einer Mischung aus Grusel und Unvorstellbarem. Dieses Buch wollte ich nur zu gern lesen.

Doch meine Vorfreude wurde bald getrübt. Ich hatte meine Probleme überhaupt erst einmal in das Geschehen einzutauchen. Es ging mir einfach zu langsam voran. Und die drei Zeitebenen, die für meinen Geschmack zu willkürlich eingebettet sind, verwirrten mich noch zusätzlich, da sie zwischen den Jahrzehnten hin- und hersprangen. Aber ich wollte wissen wie alles zusammenhängt, also hieß es Konzentration und Durchhaltevermögen zu zeigen. Ich wurde belohnt, denn im weiteren Verlauf nimmt dann auch die Handlung endlich an Fahrt auf und was anfänglich eher unwichtig zu sein schien, entpuppte sich plötzlich als entscheidender Hinweis.

Ich muss gestehen, ich hatte mir mehr von diesem Thriller versprochen. Obwohl das Buch eine durchaus gruselige Atmosphäre versprüht und auch der Schauplatz schaurig-düster beschrieben ist, konnte mich die Erzählweise nicht wirklich in die Geschichte ziehen. Erwartet man keine rasante Horrorgeschichte, sondern einen Roman mit leichtem Gruseleffekt, bietet „Die Totenbraut“ durchaus gute Unterhaltung. Auch wenn mich das Buch nicht durchgängig mitreißen konnte gibt es trotzdem eine Empfehlung und meine Bewertung sind aufgerundete 3 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 23.09.2023

Schwächelt im Vergleich zu den Vorgängerbänden

Pirlo - Gefährlicher Freispruch
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Im dritten Band der Reihe müssen sich Anwalt Pirlo und sein Team mit den kriminellen Machenschaften rund um Corona auseinandersetzen, um ihrem Mandanten hilfreich zur Seite stehen zu können.

Der neue ...

Im dritten Band der Reihe müssen sich Anwalt Pirlo und sein Team mit den kriminellen Machenschaften rund um Corona auseinandersetzen, um ihrem Mandanten hilfreich zur Seite stehen zu können.

Der neue Band ist ohne Weiteres als Standalone lesbar, da das Wesentliche aus den Vorgängerbänden wenn nötig noch einmal kurz angerissen wird. Der Fall, der sich mit Corona und den leider damit verbundenen kriminellen Machenschaften wie den fragwürdigen Maskendeals oder den betrügerischen Abrechnungen in einigen Corona-Testzentren befassen muss, bietet eigentlich gute Voraussetzungen für einen interessanten Anwaltskrimi. Nur leider kann dieser Fall mit den ersten beiden Fällen der Reihe nicht mithalten. Das Spektrum von Maskenbetrug über Clan-Kriminalität bis hin zu den privaten Problemen Pirlos waren für meinen Geschmack zu viel des Guten. Dazu kamen noch die verklausulierten langen Sätze, die mir den Lesefluss nicht wirklich leicht machten. So wurde der neue Pirlo-Band für mich zu einer eher verkrampften Leseangelegenheit, bei dem mir auch die Spannung fehlte. Einen Lichtblick gab es aber dann doch noch. Denn Sophie Mahler, Pirlos junge, engagierte Anwältin, die anders als ihr Chef, planmäßig und eloquent zur Sache geht, versteht es sehr gut Pirlo immer wieder auf den Boden der Tatsachen zurück zu holen und ist somit der entscheidende Gegenpol. Mit welchen Tricks und Argumenten Pirlo diesmal seinen Fall vertritt verrate ich natürlich an dieser Stelle nicht.
Fazit: Wer vom Thema Corona noch nicht genug hat und auf chaotisch-sympathische Hauptprotagonisten im Gerichtssaal steht, der wird hier gut unterhalten werden.

Im Vergleich zu Band 1 und 2 schwächelt dieser 3. Band aus meiner Sicht allerdings und so hoffe ich doch sehr, dass der nächste Pirlo wieder zu alter Stärke zurückfindet. Bis dahin spreche ich aber trotz allem eine Empfehlung aus und vergebe gute 3 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 20.09.2023

ergreifender Roman

Das Haus der Frauen
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In dem Roman geht es wie der Titel ja schon sagt um einen Frauenhaus. Dabei springt die Handlung immer wieder zwischen Vergangenheit und Gegenwart hin und her. Wird in der Vergangenheit von Blanche Peyron ...

In dem Roman geht es wie der Titel ja schon sagt um einen Frauenhaus. Dabei springt die Handlung immer wieder zwischen Vergangenheit und Gegenwart hin und her. Wird in der Vergangenheit von Blanche Peyron erzählt, die 1926 in Paris eine Haus für bedürftige Frauen gründete, beschreibt der Jetzt-Strang von der Anwältin Solène, die nach einem Burnout dorthin findet und den Frauen hier mit Rat und Tat zur Seite steht. Angesprochen werden dabei verschiedene Themen wie häusliche Gewalt, Drogenmissbrauch, Flucht und Armut, die aber nicht tiefgründig erzählt werden. Sie sind faktisch nur die „Stichwort-Geber“ für Solenes Agieren.

Der Roman ist solide erzählt, doch blieben für mich trotz der durchaus emotionalen und berührenden Geschichte die Charaktere zu blass. Der Grundtenor des Romans ist klar ersichtlich, der Kampf für die Rechte und Freiheit von Frauen ist noch lange nicht zu Ende. Allerdings hätte die Autorin den einzelnen Schicksalen mehr Platz einräumen sollen, das hätte mehr direkten Bezug sowohl zum Haus der Frauen als auch zu den Charakteren geboten.

Das Hörbuch kann ich trotzdem empfehlen und vergebe 3 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 19.09.2023

Unterhaltsam, aber auch nicht mehr

Es wird Zeit
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Eine bahnbrechend neue Geschichte ist es für eingefleischte Ildikó von Kürthy - LeserInnen auch diesmal wieder nicht.

Der Erzählstil ist wie immer flüssig und leicht verständlich. Aber die Charaktere ...

Eine bahnbrechend neue Geschichte ist es für eingefleischte Ildikó von Kürthy - LeserInnen auch diesmal wieder nicht.

Der Erzählstil ist wie immer flüssig und leicht verständlich. Aber die Charaktere sind wie immer, selbst die stets präsenten Klischees rund um Frauenprobleme fehlen auch hier mal wieder nicht - leider. Gut, die Rahmengeschichte wird professionell erzählt und wird den einen oder anderen auch emotional erreichen, aber wirklich tiefgründig fand ich die Geschichte nicht.

Unterhaltsam, aber auch nicht mehr, so würde ich den Roman umschreiben. Ich vergebe aufgerundete 3 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 18.09.2023

unaufgeregter, ruhiger Krimi

Bretonische Brandung
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Kommissar Dupin ermittelt wieder - Ruhiger, unaufgeregter Krimi
Auch in seinem 2. Fall lässt Dupin seine Mitarbeiter Kadeg und Riwal weitestgehend bei den Ermittlungen außen vor. Seine Sekretärin Nolwenn ...

Kommissar Dupin ermittelt wieder - Ruhiger, unaufgeregter Krimi
Auch in seinem 2. Fall lässt Dupin seine Mitarbeiter Kadeg und Riwal weitestgehend bei den Ermittlungen außen vor. Seine Sekretärin Nolwenn ist ihm wie schon in Teil 1 eine wesentliche Stütze wenn es um Informationen von Land und Leuten geht und ihm Telefonate mit seinem Chef „vom Hals zu halten“. Dafür darf der Leser an den Gedankenspielchen rund um die Ermittlungsergebnisse teilhaben. Wie schon im 1. Teil widmet sich der Autor wieder sehr intensiv der Beschreibung der Landschaft und ihren historischen Hintergründen. Auch die Themen Essen und Trinken werden wieder abgehandelt. Das ist mir persönlich dann doch des Guten zu viel. Dadurch wirkt der Krimi künstlich aufgebauscht und lenkt vom eigentlichen Fall schon extrem ab. Der Krimiplot kommt eher gemächlich daher, ist aber durchaus stimmig konstruiert. Ein bisschen Spannung ist zum Ende hin zu spüren, aber ich hatte irgendwie das Gefühl der Fall an sich war nur eine Art Nebenrolle. Kurzum: Nach dem 1. Teil hatte ich eigentlich mit einer Steigerung gerechnet. Doch der Wunsch ging für mich leider nicht in Erfüllung. Wer einen ruhigen unaufgeregten Krimi mit viel Urlaubsflair sucht sollte hier zugreifen. Mir war es zu viel drumherum und der eigentliche Krimi zu fade erzählt. Ich vergebe 3 von 5 Sterne.