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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.04.2024

Keine leichte Lektüre

Meine Männer
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Victoria Kielland geht es in diesem Roman nicht darum, jeden einzelnen Todesfall akribisch zu beleuchten, vielmehr versucht sie eine Frau zu porträtieren, die durch ein schreckliches, persönlich erlittenes ...

Victoria Kielland geht es in diesem Roman nicht darum, jeden einzelnen Todesfall akribisch zu beleuchten, vielmehr versucht sie eine Frau zu porträtieren, die durch ein schreckliches, persönlich erlittenes Trauma aus der Bahn geworfen wird und danach nie mehr die „alte“ Belle sein wird.

Es ist keine einfache und leichte Lektüre. Schon der Erzählstil ist gewöhnungsbedürftig, ist sehr prosaisch und wirkt durch die verschachtelten Sätze manchmal verwirrend, so dass man aufmerksam lesen muss. Aber auch das Hineinversetzen in Belles Ansichten und Gefühlswelt, die all ihr Leid erkennen lassen, ist alles andere als leichte Kost.

Fazit: Wer also einen typisch nordischen Thriller erwartet, liegt bei „Meine Männer“ völlig falsch. Mir hat aber gut gefallen, wie die Autorin den Charakter Belle, wenn auch fiktiv, nachgezeichnet hat. Eine faszinierende und berührende Geschichte, auf die man sich einlassen muss. Meine Empfehlung bekommt dieses Buch und gute 3 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 07.04.2024

Psychologischer Spannungsroman

Nur eine Lüge – Zwei Familien, eine tödliche Verbindung
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Vorkommnisse in einer Nacht vor acht Jahren werden nun zum Auslöser für Vorfälle, die sich während einer Hochzeitsfeier ereignen.

Malin Stehn versteht es hier gut einen aufregenden, vielschichtigen Plot ...

Vorkommnisse in einer Nacht vor acht Jahren werden nun zum Auslöser für Vorfälle, die sich während einer Hochzeitsfeier ereignen.

Malin Stehn versteht es hier gut einen aufregenden, vielschichtigen Plot zu einer spannenden Geschichte zu verweben. Als Leser verfolgt man das Geschehen aus der Sicht von verschiedenen Personen. Die kurzen Kapitel und der eingängige Schreib- und Erzählstil machen es einem nicht leicht das Buch aus der Hand zu legen. Auch wenn ich als aufmerksamer Leser bald einen Verdacht hatte, was vor so langer Zeit wirklich geschah, schafft es die Autorin aber der Geschichte Wendungen zu geben, so dass ich vom Ausmaß der Ereignisse letztlich überrascht war. Denn eines kann ich hier verraten: Nicht ist immer alles so, wie es scheint. Und unter dieser Prämisse müsst ihr das Buch lesen, dann habt ihr genau so ein mitreißendes Lesevergnügen, wie ich es hatte.

Fazit: Lügen haben kurze Beine, oder früher oder später kommt alles ans Licht, so könnte man diesen Roman kurz umreißen. Welche Auswirkungen Unwahrheiten auch im Nachhinein haben können wird hier auf tragisch tödliche Weise erzählt. Mich hat das Buch, mein erstes der Autorin, gut unterhalten und deshalb gibt es von mir eine Empfehlung und aufgerundete 4 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 07.04.2024

Mythologie neuzeitlich erzählt

Atalanta
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Für alle Fans der griechischen Mythologie ist „Atalanta“ ein echtes Muss. Allen anderen sei hiermit gesagt, dass sich das Buch wunderbar flüssig liest und die feministische Geschichte einen in seinen Bann ...

Für alle Fans der griechischen Mythologie ist „Atalanta“ ein echtes Muss. Allen anderen sei hiermit gesagt, dass sich das Buch wunderbar flüssig liest und die feministische Geschichte einen in seinen Bann zu ziehen vermag.

Als Leser begleitet man Atalanta von Kind an, als der Vater sie im Wald aussetzt, da er mit einem Mädchen nichts anzufangen weiß, bis hin zu ihren Abenteuern mit Jason und den Argonauten auf der Suche nach dem Goldenen Vlies. Atalanta erzählt dabei ihre Geschichte selbst, so dass das deutliche Hauptaugenmerk mehr oder weniger allein auf dieser starken Persönlichkeit ruht. Atalanta erweist sich in ihrem Tun und Streben als sehr besonders, stark und zupackend. Sie ist wie wir alle nicht perfekt und gerade dadurch aber sehr authentisch und sympathisch. Der Fokus dieser modernen Version der griechischen Mythologie und somit auch das Frauenbild welches hier vermittelt wird, finde ich wirklich gelungen.

Fazit: Mythologie neuzeitlich erzählt mit viel Abenteuer, Romantik und einer starken Heldin, die es verdient hat hier im Mittelpunkt zu stehen. Mir hat „Atalanta“ interessante Lesestunden bereitet und somit spreche ich eine Kauf- und Leseempfehlung aus und vergebe 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 07.04.2024

Leseempfehlung

Hope's End
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Die Geschichte handelt von Kit McDerre, die geschickt wird, um sich um Lenora Hope zu kümmern, eine ältere Frau, die nach mehreren Schlaganfällen ganztägige Pflege und Betreuung benötigt. Etwas unheimlich ...

Die Geschichte handelt von Kit McDerre, die geschickt wird, um sich um Lenora Hope zu kümmern, eine ältere Frau, die nach mehreren Schlaganfällen ganztägige Pflege und Betreuung benötigt. Etwas unheimlich ist Kit diese Anstellung schon, wird doch erzählt, dass Lenora Hope 1929 im Alter von 17 Jahren ihre Eltern und ihre Schwester umgebracht haben soll. Doch die Polizei konnte dies nie beweisen, so dass der Fall bis dato ungeklärt geblieben ist. Nun, mehr als 50 Jahre später, hat sich Lenora entschlossen, ihre Geschichte zu erzählen und Kit soll ihr dabei behilflich sein.

Die Handlung ist von Anfang bis Ende fesselnd, und ich gebe zu, dass ich am Ende von bestimmten Entwicklungen überrascht wurde. Durch die ständigen Perspektivwechsel, Vergangenheit/Gegenwart, kommt subtile Spannung auf, die durch viele Wendungen auf einem guten durchgängigen Level gehalten wird.

Neben den teils undurchsichtig agierenden Charakteren, sorgen die Beschreibungen über das düstere, unheimliche Haus für die passende Atmosphäre. Als Thrillerfan ahnt man zwar mit Fortgang der Geschichte wie alles zusammenhängen könnte, aber die Autorin schafft es durch ihren mitreißenden Schreib- und Erzählstil, dass man am Buch bleiben möchte bis alle Geheimnisse der Lenora Hope aufgedeckt sind.

Mir hat „Hope's End“ spannende Lesestunden bereitet. Ich kann das Buch jedenfalls uneingeschränkt weiterempfehlen und vergebe hier gern 5 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 07.04.2024

Komplexer, fesselnder 2. Serienband

Verlogen
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Ein Vermisstenfall wird zu einer Mordermittlung, so könnte man den Krimi sehr kurz zusammenfassen. Aber was sich hier so banal anhört, ist ein gut durchdachter, komplexer Krimi mit Tiefgang.

Die Kapitel ...

Ein Vermisstenfall wird zu einer Mordermittlung, so könnte man den Krimi sehr kurz zusammenfassen. Aber was sich hier so banal anhört, ist ein gut durchdachter, komplexer Krimi mit Tiefgang.

Die Kapitel wechseln zwischen der Gegenwart, mit den Ermittlungen, und der Vergangenheit, in der man den Gedanken einer Frau folgt, die mit ihrer Mutterschaft sehr schlecht klarkommt, hin und her. Der Plot ist geschickt aufgebaut mit den vielen zu entwirrenden Informationen und den sich daraus ergebenden und zu verfolgenden Spuren sowie dem Spiel mit den zwei Zeitebenen. Obwohl das Erzähltempo eher moderat bleibt, entwickelt sich allmählich eine unterschwellige, allgegenwärtige Spannung. Die dabei subtil miteinander verwobenen Handlungsstränge, die durch Intrigen, Zweifel und Täuschungen geprägt sind, ergeben nach „Verschwiegen“ einen neuen spannenden Fall für Elma und Sævar, der mich bis zum überraschenden Schluss mitnahm.

Parallel zur Krimihandlung erfährt man auch wieder ein wenig mehr über die private Situation der beiden Hauptprotagonisten, was mir als Serienfan immer gut gefällt und wodurch auch ein gewisses Maß an Abwechslung zu den Ermittlungen gegeben ist.

Fazit: „Verlogen“ hat eine dramatische Handlung, lebensnah gezeichnete Charaktere, düstere Schauplätze, verwirrende Schicksale und wird durch den eingängigen Schreib- und Erzählstil noch untermauert. Den gelungenen Kriminalroman, bei dem nichts ist, wie man anfangs denkt, kann ich bedenkenlos weiterempfehlen und vergebe dafür 4 von 5 Sterne.