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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.04.2024

Historischer Kriminalroman mit Tiefe

Paris Requiem
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Auch Band 2 der Eddie Giral-Reihe hat mich wieder absolut mitgerissen. Das Buch, eine gekonnte Mischung aus unerbittlichem Thriller und historischem Roman, hat mich von Beginn an super unterhalten. Im ...

Auch Band 2 der Eddie Giral-Reihe hat mich wieder absolut mitgerissen. Das Buch, eine gekonnte Mischung aus unerbittlichem Thriller und historischem Roman, hat mich von Beginn an super unterhalten. Im Paris der Besatzungszeit während des Zweiten Weltkrieges, soll Inspecteur Giral einen grausamen Mord aufklären. Was nach Routine klingt erweist sich alsbald als schwieriges Unterfangen, denn Eddie wird in ein Geflecht von Lug und Trug, Bedrohungen und Anfeindungen verstrickt, aus dem es fast kein Entkommen zu geben scheint. Doch Eddie Giral hat seine eigene Moral und ist clever und weiß sich durchzuboxen. So entfaltet sich Seite um Seite eine diffizile Geschichte. Die Ermittlungen, der Umgang mit den Besatzern, Eddies familiäre und berufliche Situation und die damit zu treffenden Entscheidungen, ergeben einen historischen Krimi mit Tiefe, bei dem aber immer wieder unerwartet der Humor die Düsternis erhellt.

Fazit: „Paris Requiem“ ist ein spannendes Katz- und Mausspiel mit einer komplexen Handlung, einer überzeugend menschlichen Hauptfigur und einem gut recherchierten historischen Hintergrund. Mich hat das Buch absolut in seinen Bann gezogen, und ich hoffe, dass Eddi Giral noch weitere spannende Fälle auf diesem Niveau lösen wird. Von mir gibt es dafür eine absolute Leseempfehlung und volle 5 Sterne.

Veröffentlicht am 07.04.2024

Fesselnd, originell und sehr unterhaltsam

Das Elisabeth-Rätsel
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Der nun schon vierte Fall für den Historiker Jonas Wiesenburg beginnt für ihn mit einer niederschmetternden Nachricht - sein väterlicher Freund ist ermordet worden. Jonas kann sich keinen Reim auf das ...

Der nun schon vierte Fall für den Historiker Jonas Wiesenburg beginnt für ihn mit einer niederschmetternden Nachricht - sein väterlicher Freund ist ermordet worden. Jonas kann sich keinen Reim auf das Geschehene machen, bis er über den Inhalt des Testaments in Kenntnis gesetzt wird. Hierin offenbart der Verstorbene ihm ein Rätsel, dass ihn zur Reliquie, dem Herz der heiligen Elisabeth von Thüringen, führen wird. Da Jonas ahnt, dass mit Lösen des Rätsels auch der Mörder enttarnt ist, macht er sich umgehend ans Werk. Aber auch die Gegenseite schläft nicht, und so entwickelt sich ein Katz- und Mausspiel, bei dem es um Leben oder Tod geht...

Wie schon in den drei Vorgängerbänden, gelingt es dem Autor auch hier wieder eine thüringische Legende in einen Kriminalroman einzubinden. Mit Jonas Wiesenburg begibt man sich auf ein atemraubendes Abenteuer, welches einen quer durch Thüringen führen wird. Dabei besucht man unter anderem die Wartburg sowie die Städte Erfurt und Jena und erfährt Informatives über Elisabeth oder die Wissenschaft der Anatomie in längst vergangener Zeit.

Das Zusammenspiel aus Vergangenheit und Gegenwart ergibt wieder einen spannenden und mitreißenden Krimi. Schreib- und Erzählstil sind dabei schnörkellos und leicht zu lesen und die einzelnen Charaktere, ob gut oder böse, wirken sehr überzeugend und lebensecht. Der Autor weist zwar im Nachwort noch einmal darauf hin, dass die Geschichte fiktiv ist, doch vermittelt der Krimi eben auch Wissenswertes über Elisabeth von Thüringen und die Handlungsorte, das keine Fiktion ist.

Fazit: „Das Elisabeth-Rätsel“ ist eine fesselnde, originelle und sehr unterhaltsame Geschichte, die erstaunliche Fakten mit Fiktion mischt und Historie und Gegenwart vereint. Meine Empfehlung bekommt das Buch und ich bewerte es mit 5 von 5 Lesesternen.

Veröffentlicht am 07.04.2024

Leichte Krimi-Kost

Mrs Potts' Mordclub und der tote Bräutigam
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Und wieder stecken Judith, Suzie und Becks so ganz ohne ihr Zutun mitten in einem neuen Fall. Eigentlich sollte es eine schöne Feier zur bevorstehenden Hochzeit von Sir Peter Bailey mit Jenny Page werden, ...

Und wieder stecken Judith, Suzie und Becks so ganz ohne ihr Zutun mitten in einem neuen Fall. Eigentlich sollte es eine schöne Feier zur bevorstehenden Hochzeit von Sir Peter Bailey mit Jenny Page werden, bis es zu einem folgenschweren Ereignis kommt, bei dem plötzlich Judith und ihre Mitstreiterinnen mal wieder beweisen können, wie viel kriminalistisches Gespür in ihnen steckt. Ganz im Sinne von Agatha Christies Poirot oder Miss Marple begleitet man nun die Drei, die mit Ausdauer, Raffinesse und Ehrgeiz und trotz vieler Verdächtiger, den Täter zu überführen gedenken. Dass sie dabei der Polizei immer wieder in die Quere kommen und so manchem auf die „Füße treten“, schreckt sie jedoch nicht von ihrem Vorhaben ab. So kommt es neben ihren „diskreten“ Ermittlungen auch zu komischen Szenen, die aber eben auch in so einem CosyCrime nicht fehlen dürfen.

Will man als Leser mitraten, sollte man aufmerksam lesen. Die Vielzahl an Verdächtigen, die auch wirklich alle ein nachvollziehbares Motiv hätten, und die verzwickte Erzählstruktur machen dieses Unterfangen gar nicht so leicht. Doch langsam aber sicher kann man, genau wie das pfiffige Trio, dem Täter auf die Spur kommen.

Fazit: Wer also einem CozyCrime mit typisch englischem Humor, einer durchaus vertrackten Krimihandlung und einem ungewöhnlichen Ermittlertrio nicht abgeneigt ist, dem kann ich dieses Buch empfehlen.

Veröffentlicht am 07.04.2024

Weiterer gelungener Thriller der Mörderfinder-Reihe

Mörderfinder – Stimme der Angst
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Im vierten Serienband wird es für Fallanalytiker Max Bischoff sehr persönlich. Nicht nur, dass ein langjähriger Freund verstorben ist, er begegnet auch einer Frau, die ihn in seine Vergangenheit zurückwirft. ...

Im vierten Serienband wird es für Fallanalytiker Max Bischoff sehr persönlich. Nicht nur, dass ein langjähriger Freund verstorben ist, er begegnet auch einer Frau, die ihn in seine Vergangenheit zurückwirft. Und plötzlich geschehen Dinge, die fast nicht zu erklären sind und von Max alles abverlangen, um der Situation Herr zu werden.

Arno Strobel ist es auch in diesem Buch gelungen eine durchdachte Handlung mit unvorhersehbaren Wendungen zu Papier zu bringen, deren Spannungsbogen auf einem guten Level verläuft. Die Figur Max, der hier an seine Grenzen zu kommen scheint, ist lebensecht und in seinen Handlungen nachvollziehbar charakterisiert, genau so wie z. B. Kriminalrätin Keskin oder Psychologe und Schriftexperte Marvin Wagner.

Schreib- und Erzählstil waren wie immer angenehm und bildhaft, was zur Folge hatte, dass ich mehr „am Stück“ gelesen hatte als angedacht.

Fazit: „Stimme der Angst“ ist ein weiterer gelungener Thriller der Mörderfinder-Reihe, der
nicht nur spannend und mitreißend ist, sondern auch die zwiespältigen Gefühle des Max Bischoff überzeugend beschreibt. Meine Leseempfehlung bekommt auch dieser 4. Band und 4 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 07.04.2024

Bewegend, tiefgründig und herzerwärmend

Kein guter Mann
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Walter, ein alternder, stets grantelnder Postbote wird zwangsversetzt und lernt mittels Briefe dort Ben kennen, der ihm seine Probleme schildert. Walter geht eine Brieffreundschaft mit dem Jungen ein. ...

Walter, ein alternder, stets grantelnder Postbote wird zwangsversetzt und lernt mittels Briefe dort Ben kennen, der ihm seine Probleme schildert. Walter geht eine Brieffreundschaft mit dem Jungen ein. Diese wird im weiteren Verlauf beiden beim Bewältigen ihrer persönlichen Problemen gute Dienste leisten.

Es ist also keine typische Weihnachtsgeschichte, auch wenn Weihnachten ein Thema ist. Vielmehr ist es eine Geschichte die mich immer wieder zwischen Lachen und Weinen hin und her gerissen hat. Walter ist ein vom Leben verbitterter Mann, der mit seinen eigenen Dämonen zu kämpfen hat, der aber für Bens Probleme ein großes, offenes Herz hat. In Briefen und Mails, die die beiden sich schreiben liegt so viel Schmerz, Wärme und Hoffnung, dass schon allein diese Passagen mir zeigten, dass meine Entscheidung dieses Buch zu lesen, richtig war.

Schreib- und Erzählstil sind dabei wunderbar harmonisch und so liest sich das Buch viel zu schnell weg. Der Autor versteht es eine gute Balance zwischen Tragik und Humor zu halten und seine Figuren haben Ecken und Kanten und sind so lebensecht, dass durch sie die Geschichte förmlich zum Leben erwacht.

Fazit: „Kein guter Mann“ ist ein bewegendes, tiefgründiges und herzerwärmendes Buch. Es ist definitiv kein Krimi, aber es hat mich gefesselt, je weiter die Geschichte der beiden ungleichen Protagonisten voranschritt. Meine absolute Kauf- und Leseempfehlung bekommt das Buch und volle 5 Lesesterne.